Dobrindt zentralisiert die Bundesautobahn
Minister plant Bundesautobahngesellschaft
Die Bundesregierung will die Zuständigkeit für die Autobahnen in einer Bundesbehörde zentralisieren. Damit soll der Erhalt und Ausbau der Fernstraßen leichter werden. Aber das könnte dauern.
Berlin - Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt will die Gründung einer bundeseigenen Gesellschaft in Angriff nehmen, um Erhalt und Ausbau der Autobahnen effizienter zu machen. "Wir können uns keinen Investitionsstau leisten, nur weil manche Länder bei der Baureife von Straßen hinterherhinken", sagte Dobrindt der Deutschen Presse-Agentur.
Die zwischen Bund und Ländern geteilten Kompetenzen sollten zentral gebündelt werden, um schneller zu planen, direkt zu finanzieren und mehr zu bauen. Geplant ist auch, das Autobahnnetz erstmals komplett zu digitalisieren und einheitlich zu erfassen.
Der Bund finanziert derzeit das knapp 13.000 Kilometer lange Netz der Autobahnen. Fürs Planen, Bauen und den Erhalt sind aber die Länder zuständig. Um das System klarer zu machen und auch privates Geld mobilisieren zu können, wird über eine Reform diskutiert. Die Länder wollen an diesem Dienstag bei einer Sonder-Verkehrsministerkonferenz in Berlin ihre Position beschließen.
Länder skeptisch: Dauert zu lange
Grundlage der Beratungen soll der Bericht einer Länder-Kommission unter Leitung von Ex-Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig sein. Darin wird eine weitreichende Zentralisierung skeptisch gesehen. "Die vom Bund favorisierte Bundesautobahngesellschaft würde in der Umsetzung mindestens zehn Jahre dauern", sagte Bodewig der "Wirtschaftswoche".
Eine Bundes-Einrichtung sei zudem "schnell überfordert, wenn sie neben der Finanzierung auch für den Bau und Betrieb aller Autobahnen in ganz Deutschland zuständig wäre". Die Kommission schlägt demnach auch ein Bonus-Malus-System vor, bei dem die Länder Risiken von Kostenüberschreitungen selber tragen und im Gegenzug von einer "Beschleunigungsvergütung" profitieren könnten.
Dobrindt wirbt auch mit Blick auf die in den nächsten Jahren geplante Steigerung der Verkehrsinvestitionen für die Bundesgesellschaft. "Jetzt geht es darum, diese Rekordmittel effizient einzusetzen." Seine Ziele will der Minister auch bei einer Fachkonferenz an diesem Mittwoch erläutern. Für die Gründung einer Bundesautobahngesellschaft gilt eine Grundgesetzänderung als erforderlich.
Die Idee finde ich nicht schlecht. Gerade bei den Bundesländern mit grüner Regierungsbeteiligung ist doch klar erkennbar, dass der Ausbau / Bau von Autobahnen verzögert oder blockiert wird. Auch dürften dann Kompentenzstreitigkeiten bei ländergrenzüberschreitenden Bauten der Vergangenheit angehören, siehe A1-Lückenschluss in NRW/RLP oder A643 (Schiersteiner Brücke) in Hes/RLP.
Heißt: Mehr Staatsbedienstete, mehr Kosten, Hauptzweck wird die Einnahme der Maut sein und "Straßenschäden"-Schilder aufzustellen.
cheerio
Schwachsinn....eine Behörde für Bundes-und Landstraßen würde mehr Sinn machen,diese Straßen sind völlig vernachlässigt und werden häufiger vom Großteil der Autofahrer benutzt.
Ist ja schön wenn die Autobahn in gutem Zustand ist--und was ist mit dem Weg ZUR Autobahn...
Oder der Einstieg in die Beteiligung von Privatunternehmen....
Die Landstraßen gehören aber zur "Landeshoheit", also hat da eine Bundesbehörde nichts zu "melden"...
Eine eigene Behörde für unsere Autobahnen?
Da das Mautsystem ja schon steht, ist der nächste Schritt in eine private Gesellschaft nicht mehr weit.
Die soll sich dann durch Mautgebühren selber tragen.
Und so werden wieder mal öffentliche Güter, die uns Bürger gehören - wir haben sie ja finanziert - an irgendeinen Unternehmer verscherbelt.
Also eine Enteignung auf Raten, nur das es nicht die Troika ist, die öffentliches Gut in einen Outlet Store verwandelt.
Dobrindt sollte lieber darauf achten, dass er die KFZ Einnahmen auch verursachungsgerecht verwendet.
Ach, was soll's. Das war ehe die letzte Legislaturperiode dieser Regierung.
Der Bürger wird wieder eine sozial agierende Partei wählen.
Na ja, ob die AfD eine "sozial agierende" Partei ist...😕
Die CDU wird (wahrscheinlich) nicht mit der AfD koalieren und an Rot-Rot-Grün glaubt ja wohl Keiner ernsthaft, zumal mit einer SPD um 20 %, also was bleibt?
Diese "große Koalition" wird uns wohl noch eine Weile erhalten bleiben.
Warum sind Privatunternehmen grundsätzlich etwas Schlechtes?
Kommt hier latent immer wieder durch.
Ich kann dazu nur sagen: Hasst nicht den Spieler, sondern das Spiel.
Der Markt findet einen Weg. Immer. Und der funktioniert auch ohne irgendeine "Behörde"
Hasst nicht die Immigranten, sondern das Anreizsystem des Staates, das die Menschen zu Reaktionen bewegt.
Es ist überall das Gleiche.
Jeden Tag zehrt man sich mit Kleinkriegen gegenseitig auf, dabei darf natürlich nie der Fokus auf das staatliche Papiergeldsystem mit Zentralbank als Wurzel allen Übels fallen.
Schafft eine gedeckte Konkurrenzwährung zum Papiergeld und Ihr seid weg vom Fenster.
Deshalb... Autobahn staatlich oder privat, bla blubb... pff, alles Kinderkram gegen die Papiergeldblase, die über uns schwebt.
cheerio
Zitat vom "Käpt'n":
"Deshalb... Autobahn staatlich oder privat, bla blubb... pff, alles Kinderkram gegen die Papiergeldblase, die über uns schwebt."
Sehe ich genauso. Was mit der Autobahn passiert ist mir reichlich egal. Aber das andere...könnte uns persönlich wortwörtlich den Kopf kosten.
Mfg
Andi
Super. Pfusch am (Straßen-)Bau, staatlich gefördert! 🙄
Die Länder wollen doch nur keine Kompetenzen abgeben, das ist alles.
Auch wenn es ein paar Jahre dauern würde, denke ich dass eine zentrale Behörde, die sich ausschliesslich um (alle) Autobahnen kümmert, den Ausbau und die Erhaltung verbessern würde.
Das Problem ist, dass private Investoren etwas verdienen wollen.
Das verdoppelt die Zahl derer, die am Straßenbau verdienen wollen ganz einfach.
Von "Land plant, Bund zahlt, Bauunternehmen profitieren" würde es zu "Land plant, Investor zahlt, Bauunternehmen profitieren, Investor will Rendite" gehen.
Und wo soll die Rendite herkommen? Richtig, aus Bundesfinanzen.
Da nicht damit zu rechnen ist, dass großartig Stellen im öffentlichen Dienst abgebaut werden, weil jetzt auch private Investoren mitmischen, kann es nur teurer werden.
Dass es dadurch auch wirklich besser wird darf zumindest angezweifelt werden.