Im MT-Test: Mini Countryman SD
Mit dem Mini Countryman zu Mutti
Niedliche Autos gefallen MOTOR-TALK-Redakteur Constantin Bergander gar nicht. Für den Countryman-Test holte er sich deshalb Hilfe. Bei seiner Mutti.
Kraft & Quelle
Zu Zeiten des Ur-Minis war an einen Dieselmotor nicht zu denken. Damals waren Selbstzünder in PKWs als Wanderdünen verschrien – das passte nicht zum flinken Go-Kart-Image des britischen Winzling-Flitzers.
Heute sind Diesel kultiviert und salonfähig. Seit der Übernahme durch BMW im Jahr 2000 darf der englische Kleinwagen nageln. Im Countryman SD verrichtet ein (trotz BMW-Genen) quer eingebauter Vierzylinder Turbodiesel mit zwei Litern Hubraum seinen Dienst. 143 PS reichen für 198 km/h auf der Geraden, 305 Newtonmeter ab 1.750 Touren beschleunigen das SUV in 9,4 Sekunden auf 100 km/h. Für 1.700 Euro Aufpreis bietet Mini den Allradantrieb „All4“ an, der Frontantrieb reicht im Großstadtdschungel aber völlig.
Fahr & Spaß
Mutti findet ihn ganz schön flink. Recht hat sie, nicht nur im Vergleich zu ihren 55 PS: Der Mini Countryman geht anständig vorwärts. Bei jeder Drehzahl steht genug Drehmoment zur Verfügung, er trägt das „S“ vor dem „D“ zu Recht. Das harte Fahrwerk unterstreicht den sportlichen Charakter und wirkt der SUV-typischen hohen Sitzposition entgegen. Dynamisch kann der Countryman ja so einiges, aber eines kann er nicht. Die Physik ihrer natürlichen Kraft berauben. Wer Kurven liebt und einen Mini will, soll das Original nehmen. Aber nicht diesen hochbeinigen SUV-Verschnitt.
Der taugt ohnehin mehr für die Stadt. Hier fällt er auf, so stark, dass sich hübsche Mädchen nervös in den Haaren spielen, wenn er neben ihnen hält. Meiner Mutter ist das egal. Total. Die sieht über die jungen Dinger und alle anderen Autos hinweg. "Constantin," sagt sie. "Constantin, so einen will ich. In dem sehe ich endlich mal alles." Ich sitze auf dem Fahrersitz und Männer gucken mich mitleidig an. Mutti findet Gefallen in ihrer Rolle als Co-Lenkerin. Und genießt die Aufmerksamkeit: „Die gucken alle so neidisch. Fahr mal langsamer!“
Blech & Form
Ich sehe, wie der Countryman polarisiert. Mutti sieht etwas anderes: „Der wirkt klasse! Und guckt so lieb.“ Das stimmt nur bedingt. Mein Countryman SD hat die gleichen Kulleraugen wie die kleinen Modelle, aber mit dem „S“-Kühlergrill soll er aggressiver ausschauen. Mutti übersieht das. Dafür stört die sich an etwas anderem: „Der ist ja doch ganz schön groß!“ Naja, sie meint hoch. 1,56 Meter ragt er in die Luft. Gefühlt sind das zwei Ur-Minis übereinander. Mit 4,10 Meter Länge geht das so mit der Parkplatzsuche, der neue Golf misst 15 Zentimeter mehr.
Koffer & Raum
Überhaupt nicht mini ist dieser Maxi von drinnen. Da hat Mutti Recht. Vier Türen, ausreichend Platz für vier Erwachsene und 350 Liter Kofferraum. Ein fünfter Fahrgast würde in den Countryman passen. Wenn alle drei hinten sehr wenig essen, und zwar immer.
Wo Design wichtiger als Funktion ist, bleibt kein Platz für Praktisches. Handy, Brieftasche, Schlüssel, all das fliegt auf dem leeren Beifahrersitz umher. Ablagen gibt es kaum. Immerhin: Ein Brillenetui sitzt sehr stylisch unter der Mittelkonsole. Es gibt ein Ablagenpaket, aber nur beim Viersitzer.
Ende & Urteil
Manche Dinge passieren, ohne das man selbst spürt, warum. Irgendwann fing diese aufgepumpte Knutschkugel an, mir zu gefallen. Motor, Schaltgetriebe und Fahrwerk, alles tip und top. Gut, die Sitze harmonieren nicht so recht mit meinem ausufernden Körperbau. Mutti wollte ja immer, dass ich wachse.
Für 27.300 Euro gibt es modernen, zeitlosen britischen Style. Den bietet ja heute kein anderer in dieser Art. Kombiniert mit BMW-Technik. Natürlich gibt es Autos, die vergleichbar und günstiger sind. Auffallen und Spaß haben kann man aber mit keinem so wie mit dem Countryman.
Die technischen Daten
Modell: Mini Cooper SD Countryman
Motor: 2,0 Liter Turbodiesel, vier Zylinder, vorne querGetriebe: Sechsgang Schaltgetriebe
Leistung: 143 PS
Verbrauch laut Werk: 4,8 Liter Diesel pro 100 Kilometer
CO2-Ausstoß: 128 Gramm pro Kilometer
Testverbrauch: 6,1 Liter Diesel pro 100 Kilometer
Länge x Breite x Höhe: 4,1 x 1,79 x 1,56 Meter
Kofferraum: 350 - 1170 Liter
Preis: ab 27.300 Euro
Quelle: MOTOR-TALK
27.300 Euro für einen Mini? Ich lach mich gleich schlapp und Mutti warscheinlich auch!
Warum nur immer dieses Plastikinterieur. Äußerlich macht er jedoch eine gute Figur. Sehr passabel. Aber der Preis dafür geht mal garnicht...
Dieses Ding ist ein echtes Geschwür und hat für mich die Marke Mini entgültig beerdigt.
PS: Ein MINI aus Sicht eines MX-5-Fahrers:
http://s7.directupload.net/images/user/120905/umvl6xh7.jpg
😆😕
"Knuffige, süße Autos [...] rund und niedlich"
Was ist an diesem Wagen knuffig, süß und niedlich? Das mag für einen Micra, Corsa B, Twingo, Lupo gelten, aber doch nicht für den Mini?
Wenn nur dieser beknackte Mitteltacho und die vermurkste Navi-Bedienung nicht wäre wär der Countryman ein echt geiles Auto!
total hässlich das Ding.... in natura noch viel schlimmer....
und von Innen: herrliches Plastik, erinnert mich etwas an die gute alte Rennpappe
Ich bin wahrlich kein Fan des Countryman, aber mal ehrlich - der Preis geht, alle Mini verkaufen sich wie geschnitten Brot.
Des Weiteren ist das Gejammere über das Interieur etwas lächerlich. Was wird denn in euren Fahrzeugen verbaut? Gold? Platin? Der Mini fühlt sich seit der Modellpflege deutlich wertiger an, als der Vorgänger. Kein berechtigter Grund für derartige Kritik.
@ bjoern1980
Plastik ist nicht gleich Plastik, ich spreche von dem "billigen" Plastik aus denen die Knöpfe sind. Schau Dir die Dinger mal in Natura an. Und auch die runde silberne Umrandung vom "Navi" äääähhh Kompas. Furchtbar einfach und plump. So war das zumindest beim letzten Mini. Es gibt auch Möglichkeiten Aluminium in den Bedienteilen zu verarbeiten. Das gibt es tatsächlich, schau Dich mal in einem Volvo-Autohaus um.... Platin oder Gold wäre ja mal was Neues, aber bitte ohne Aufpreis ;-)
Nunja aber auch dieses Fahrzeug wird regen Absatz finden. Wieso? Wohl nur aus Nostalgiegründen. Bei dem Preis ist auch ein richtiger BMW drin.
1er oder 3er. Im 1er ist auch Plastik allerdings irgendwie "aufgeschäumt". Deutlich wertiger in der Haptik!
Gestern hab ich noch einen richtigen Mini gesehen. Dagegen ist das eher ein LKW. 😤
Stimmt und ein Ford, äh VOLVO, ist von innen nicht aus Plastik??!!!
Bin auch kein Fan des Mini, aber es gibt nun mal Menschen denen er gefällt. Und in Sachen Zuverlässigkeit muss sich mini nicht verstecken. Da schneiden Fahrzeuge anderer Hersteller oft schlechter ab.
Und ich würde für einen Plastik Volvo keine 27.300 € ausgeben. Jeden das seine.
"Auffallen und Spaß haben kann man aber mit keinem so wie mit dem Countryman."
Danke für diesen "objektiven" Bericht....schon traurig das die anderen nicht soviel Spass machen wie der mini.....vielleicht sollte lieber mal "Werbung" drüber stehen...
ich bin auch kein fan des interieuers, aber
wer einen focus im teueren volvomantel fährt....
Ich fahre Aston Martin, der hat einen hohen Volvo-Anteil. 😆
Ich finde einen 1er kein Stück wertiger als eine aktuellen Mini. Und wer Mini will, will keinen 1er oder 3er, soviel Fahrspaß bieten diese dir nicht.
Wer einen MINI mit Allrad will, die Alternative.
Ich persönlich finde den S-Kühlergrill optisch eine Pflicht.
Stimme bjoern 1980 zu, wertiger finde ich den 1er auch nicht. (Ganz zu schweigen, von diversen anderen Brot und Butter Anbietern)
MINI ist Lifestyle, und genau diese Kundschaft zieht der Kleine auch an.
Klar, im 3er, 5er etc. kann man schön chillen, aber ich persönlich bin immer wieder froh in unseren JCW zu steigen und zu erleben!
Wenn man das graue Plastik nicht mag, nimmt man z. B. das Chrom-Interieur und dann erstrahlt das Ganze! 😊
@ BenutzernameSchonVergeben
das Mitteltacho ist eine Hommage an den Originalen. Die Geschwindigkeit kann man zusätzlich normal direkt vor Fahrers Nase digital ablesen. Via Spracheingabe kann das Navi problemlos bedient werden oder ggf. manuel, je nach Belieben.
P.S. die MINI Fahrwerke sind genial! (Besonders die JCWs mit sportlicher Fahrwerksabstimmung- i love it!!!😆)