Dieser Oldie gehörte Johannes Paul II.
Mit dem "Papa-Mobil" zur Heiligsprechung
2.500 Stunden hat Marek Schramm in die Restaurierung des Oldtimers investiert. Jetzt ist das ehemalige Auto von Papst Johannes Paul II. startklar für eine Reise nach Rom.
Ilmenau - In den Polstern nisteten Mäuse, der Rost fraß sich durch die Karosserie. Fast 35 Jahre lang gammelte der frühere Wagen von Papst Johannes Paul II. in einer Scheune in Polen vor sich hin. Jetzt steht das blau lackierte Auto frisch restauriert und fahrbereit auf einem Grundstück im thüringischen Ilmenau, pünktlich zum neunten Todestag des Kirchenführers am 2. April.
Der Restaurator Marek Schramm hat den FSO Warszawa, den Karol Wojtyla in seiner Zeit als Erzbischof von Krakau benutzt hatte, von einem Neffen des Papst-Chauffeurs gekauft. Nun will er mit dem 60 Jahre alten Fahrzeug durch halb Europa fahren, bis nach Rom.
Mit originalen Nummernschildern
Zahlreiche Originaldokumente wie das Garantiebuch, der Kaufvertrag und die Zulassung beweisen die
Herkunft des Autos. Auch Fahrgestell- und Motornummer waren dem neuen Eigentümer zufolge noch vorhanden und identisch mit den Nummern auf den Dokumenten. Die originalen Nummernschilder sind ebenfalls da, schwarz mit der weißen Schrift "KR 96 13".Die Sitzbänke bieten Platz für drei Personen. Die Ziffern auf der etwas zu großen Uhr zeigen den Todeszeitpunkt des Papstes im Jahr 2005 an. Und am Schlüsselbund hängt ein kleines Foto von Johannes Paul II.
Für einen sechsstelligen Betrag
Der Fund war Zufall. Schramm habe eines Abends im Internet nach Oldtimern gesucht und sei dabei auf die Anzeige von Alexander Gawron gestoßen. Dessen Onkel habe den späteren Papst während seiner Zeit als Erzbischof von Krakau gefahren. Schramm konnte nicht widerstehen. "Der Papst-Wagen war ein Schnäppchen", sagt er. Wie viel er für den polnischen Nachbau eines russischen Pobeda auf den Tisch blätterte, verrät der 45-jährige Unternehmer allerdings nicht. Nur so viel: Ein sechsstelliger Euro-Betrag sei es gewesen.
In seiner Garage finden sich neben dem "Papa-Mobil" noch mehrere automobile Schätze: Ein Porsche Spyder 550 - das Modell, mit dem James Dean verunglückte - und ein BMW 507 Cabrio. Die Autos sind echte Raritäten.
Schramm saß im DDR-Gefängnis
Das Papst-Auto symbolisiert für Schramm eine Verbindung zwischen dem Leben von Johannes Paul II, der zum Fall der Mauer beigetragen habe, und seinem eigenen. Als Kind zog Schramm mit seinen Eltern von Danzig zunächst nach Berlin und dannnach Ilmenau. Als 13-Jähriger
habe er etwa Solidarnosc-Anstecker verteilt und mächtig Ärger bekommen. Er saß mehrere Jahre in DDR-Gefängnissen, unter anderem wegen Republikflucht.Alexander Gawron, dessen Onkel Ende der 1970er Jahre das Auto dem späteren Papst abkaufte, wusste nicht so recht, was er damit anstellen sollte. Jahrelang habe der Wagen in einem Autohaus in Düsseldorf gestanden, erzählt er. "Ich wollte ihn verkaufen, aber nur an einen Polen." Nach mehreren gescheiterten Versuchen - etwa über das Auktionshaus Christie's - landete der Oldtimer in Ilmenau. Nun habe es das "Papa-Mobil" gut, sagt Gawron. Schließlich sei Schramm auch in Polen geboren.
Fast 100 Prozent echt
Mehr als 2.500 Arbeitsstunden investierten Schramm und seine 16 Helfer, um den Wagen flott zu machen. Jedes Einzelteil wurde zerlegt, gesäubert und wieder eingesetzt. Manche Teile mussten in Polen gekauft werden. "Aber der Oldtimer ist fast zu 100 Prozent echt."
Was er nun damit macht? "Natürlich zur Heiligsprechung von Johannes Paul II. am 27. April nach Rom fahren". Los geht es am 14. April - über den Umweg Berlin-Danzig-Warschau-Wadowice-Krakau. Die Stationen im Leben des Papstes und im Leben von Marek Schramm.
2.500 Stunden? Dann sind das wohl alte Fotos oder war es im Ostblock en vogue und ergo Serie, mit soviel Rost rumzufahren?
Aber knuffig isser schon.......😆
Schöne Patina auf einem schönen Auto, passt irgendwie. Todrestaurieren kann jeder!
Viele Grüße
René
Bei Restaurierungen geht´s nicht unbedingt darum den Neuzustand wieder herzustellen, auch die alte Patina ist of sehr reizvoll. Außerdem ist das Restaurierungsobjekt weitgehend im Originalzustand.
LG robert
Schönes Auto, aber restauriert kann man das nicht nennen.
Der optische Zustand ist ja erbärmlich. Das hat nichts mit Patina zu tun, das ist einfach nur gammelig.
Dann lieber "totrestauriert" und auf Hochglanz gebracht.
Der Ford Escort von Johannes Paul II. war in besserem Zustand.
Mein Schwiegervater hatte auch einen Warzawa, 2120ccm 70 PS ( in der Anfangszeit 50PS) der Motor war laut und durstig. Warum er Papst geworden ist kann man sich, angesichts der Bremsen Trommel (vorn und hinten ) , da hat man gebetet das er, im Falle eines Falles, rechtzeitig zum stehen kommt.😆
Angesichts des heutigen Strassenverkehrs (wild,wild west) würde ich mir überlegen, solch eine Strecke damit zu fahren und zweites er kennt danach garantiert jede Tankstelle auf der Strecke😉
Ansonsten, ein knubbeliges Auto mit Charme und vielllllllllllll Platz.
Hi,
schönes Auto. Vermutlich durchrepariert, aber "restauriert"? Der Ausdruck bedarf zumindest einer Erklärung.
Trommelbremsen gehen auch. Daß sich immer jemand findet der behauptet sowas sei lebensgefährlich. Wer sowas schon mal gefahren ist, weiß daß das auch bremst. Es ist halt kein AMG oder M5. Aber das soll und will der Wagen gar nicht sein. Klammheimlich habe ich den Verdacht daß die schärfsten Kritiker solcher Technik selber mit einem 20jährigen Astra durch die Gegend eiern.
@FranzR ich weiß das auch, das ist das Ursystem der Bremsen. Ich meine ja lediglich, das diese Bremsanlage für dieses schwere Auto unterdimensioniert sind, die gleiche Bremse, wurde auch im Syrena (einem andern FSO Fahrzeug) verbaut und dieses war viel leichter. Der Warszawa, war unser Hochzeitsauto, vielll Platz, ich mag dieses Auto, nur bei den Bremsen sollte man nacharbeiten.
Ich kenn jemand in Polen, der hat den Wagen saniert und eine Bremsanlage inkl. BKV von Audi eingebaut, d er bremst wie Sau.
Zum technischen Verständniss, bei 100kmh, kam der Warszawa nach 68m zum stehen, in Polen, kann man sich die Dinger mieten im org. Zustand, da kannst du es gerne ausprobieren, mal sehen, was du dann zu den Bremsen sagst😉
Bild 3 ist witzig in der Vergrösserung! War das Absicht mit den Vor-/Zurückbuttons?
Einen sechsstelligen Betrag? Wofür nochmal?
Hier gab es auch Autos die so bremsten. Einige davon habe ich auch gelegentlich selber bewegt. Das geht schon.
Ich meine mit dem folgenden jetzt nicht dich. Aber wenn heute Leute beim Autofahren SMS schreiben, und wieder andere um Bruchteile von Sekunden und Metern beim Bremsen geizen, da stimmt doch irgendwas mit dem Maßstab nicht?
Ein Umbau auf modern kommt für mich bei einem Klassiker niemals in Frage. Das wäre ein Sakrileg.
Was sind das für Firmen die in Polen sowas verleihen? Die Idee gefällt mir 😊
Schade daß in dem Artikel nicht auf die Technik eingegangen wurde. Dieses Auto hat einen SV-Motor (Seitenventiler, stehende Ventile, Flathead). Das ist das Gegenteil von Downsizing. Mit heutigen Materialien könnte man einen SV-Motor lebenslang wartungsfrei bauen.
wenn das die Bilder nach der erfolgten Resturation sein sollen,dann gehört das Auto eigentlich nur noch in die Presse....naja in irgendeiner Auktion wird der wohl landen und irgendeiner wird da einen Preis bezahlen,den das Auto selbst im Top-Resturierten Zustand nie erzielen würde.
Am Ende ist es doch bloß ein Auto.....alles andere ist nur Glaube an was besonderes....🙄🙄🙄🙄.
Aber jedem das seine
2500 Stunden?
Klar!
2480 Stunden Bier saufen... 10 Stunden Philosophieren. Rest pure Arbeit. 😆
Neben der Papststory:
etwas mehr technischer hintergrund zum fahrzeugmodelle wäre in einen fahrzeug forum schon angemessen.
das Ding ist also 'nen Lizenzbau vom russischen GAZ M-20
http://de.wikipedia.org/wiki/Pobeda_%28Auto%29
http://de.wikipedia.org/wiki/Warszawa_%28Automarke%29
und etwas ausführlicher auf polnisch:
http://pl.wikipedia.org/wiki/FSO_Warszawa