Apps für die Handy-Nutzung am Steuer
Mit dieser App bleibt das Handy in der Kurve stumm
Für alle, die ihren Blick nicht mal beim Autofahren vom Handy lösen können, gibt es jetzt Ray Go. Das System liest dem Fahrer neue SMS vor, allerdings nicht in der Kurve.
Tel Aviv/Israel - Ein neuer Facebook-Post, eine SMS von Mutti, eine Eil-Meldung von der Lieblings-Nachrichtenseite - wenn das Smartphone piepst, schaltet sich bei manchen Autofahrern die Vernunft aus. Das von einem israelischen Startup eingerichtete Freisprechsystem "Ray Go" soll an deren Stelle treten und die Konzentration des Fahrers auf der Straße halten.
Ray Go ermöglicht es Autofahrern, das Smartphone "blind" zu benutzen. Dazu müssen sie eine Fernbedienung ans Lenkrad klemmen, die sich per Bluetooth mit der auf dem Smartphone installierten App verbindet. Die Hardware verfügt über fünf Knöpfe (oben, unten, links, rechts, Auswahl), die sich laut Hersteller intuitiv bedienen lassen.
Beim Einparken piepst das Handy nicht
Sobald das Auto fährt, schaltet Ray Go in den Drive-Modus. Bestimmte Funktionen, wie zum Beispiel Anrufe, SMS oder E-Mail können dann nur noch über die Fernbedienung gesteuert werden. Die App bietet über eine Sprachausgabe mehrere Optionen für die Bedienung: „Nachricht erneut abspielen“, „nächste Nachricht“ oder „auf Nachricht antworten“. Der Fahrer kann seinen Blick die gesamte Zeit auf der Straße lassen.
Die interessanteste Funktion des neuen Systems kommt zum Einsatz, wenn es riskant wird: Ray Go merkt mit Hilfe verschiedener Sensoren in Fernbedienung und Smartphone, wenn der Fahrer sich konzentrieren muss und besser nicht abgelenkt werden sollte. Das System schaltet beim Abbiegen, beim Einparken oder bei hohen Geschwindigkeiten auf stumm, bis das Fahrmanöver vorüber ist. Erst wenn der Fahrer wieder auf einer geraden Straße unterwegs ist und sich ans Tempolimit hält, erfährt der Fahrer, dass er eine neue Nachricht bekommen hat und kann sie sich vorlesen lassen.Ray Go basiert auf einer App, die ursprünglich für Blinde entwickelt wurde, um ihnen die Nutzung ihres Smartphones zu erleichtern. In der Planungsphase kam die Idee auf, das System zusätzlich für Auto- und Fahrradfahrer zu optimieren. Im März 2015 starteten die Erfinder von Ray Go eine Crowdfunding-Kampagne. Bislang gibt es Ray Go nur für Android, ab Dezember auch für das Betriebssystem iOS. Der offizielle Preis beträgt 79 US-Dollar, zum Marktstart gibt es jedoch diverse Rabattaktionen.
In den USA ist die Auswahl am größten
In den USA gibt es, im Gegensatz zu Deutschland, bereits einige Apps, mit denen Autofahrer sich vor sich selbst schützen können. Viele davon sind auch aus der Ferne kontrollierbar. So können Eltern und Arbeitgeber das Smartphone-Verhalten ihrer Kinder und Arbeitnehmer am Steuer regulieren.
Die Software „Textecution“ beispielsweise erkennt, wenn ein Smartphone mehr als 10 Meilen pro Stunde zurücklegt - und blockiert es. Das gilt auch dann, wenn der Handy-Besitzer nur Beifahrer ist, im Zug sitzt oder joggt. Eine vorher ausgewählte Autoritätsperson hat die Kontrolle über das Telefon. Der Handynutzer darf erst wieder eine SMS schreiben oder einen Anruf tätigen, wenn er per App eine Anfrage an die Autoritätsperson schickt. Sie „erlaubt“ die Handynutzung, wenn sie weiß, dass das Kind oder der Kollege nicht am Steuer sitzt. Kosten: 40 US-Dollar.
Für mindestens 129 Dollar bietet die Firma Cellcontrol das Gerät DriveID an - ein kleiner Kasten, den man an die Windschutzscheibe klebt. Ein Sensor darin erkennt, ob der Fahrer ein mit dem System verbundenes Handy in der Hand hält. Ist dies der Fall, wird das Telefon vorübergehend blockiert. Außerdem erfasst die mit dem Gerät verbundene App das Fahrverhalten des Handy-Besitzers. So kann Cellcontrol beispielsweise besorgte Eltern darüber informieren, ob ihr Kind Tempolimits ignoriert, stark beschleunigt oder riskante Bremsmanöver vornimmt.
In Deutschland gibt es bislang nur wenige derartige Angebote. Die meisten Apps im iOS-Store sind veraltet. Für Android-Nutzer gibt es "SMS, mein Auto und Ich": Diese Applikation startet automatisch, wenn man sich ins Auto setzt und liest dann alle einkommenden SMS, Whatsapp- und Facebook-Nachrichten vor. Außerdem kann die App eine gängige Freisprecheinrichtung ersetzen. Sie kostet rund 4 Euro im Google Play Store.
Wem all das zu teuer oder zu umständlich ist, der kann auf eine kostenlose, einfache und sehr sichere Methode zurückgreifen, die jede Handynutzung am Steuer verhindert: Hierfür muss der Autofahrer vor dem Losfahren sein Telefon einfach in den Kofferraum legen.
Genau... als ob die Handy-Süchtigen 79 Dollar auf den Tisch legen, damit die nicht mehr im Auto telefonieren 🙄
der letzte satz ist der beste.
Todesstrafe für jeden der hinterm Steuer sein Handy benutzt, Problem wäre damit relativ zügig erledigt.
Oder Störsender in alle Neuwagen einbauen:
Störsignal schaltet sich ein bei Motorstart
=> telefonieren nur bei abgestelltem Motor möglich.
Finde ich gut, sollte vor allem in Reisebussen zum Einsatz kommen damit wirklich alle 40 Insassen stundenlang nicht telefonieren können!
Kannste jetzt schon selber nachrüsten, wenn Du einen Benziner fährtst:
Einfach die Kerzstecker vom Zündkabel ziehen und das Zündkabel direkt auf die Kerzen stecken*.
*) Zu früheren Mopedzeiten haben wir so kaputte, verkeimte oder abgesoffene Kerzenstecker überbrückt.
Nicht wundern, es wurde ein unterirdischer Beitrag und Beiträge, die sich auf diesen bezogen, gelöscht.
Gruß
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