VW-Chef Müller: Fünf-Punkte-Plan zum Abgas-Skandal

Mit fünf Punkten aus der Abgas-Krise

verfasst am Wed Oct 28 15:21:46 CET 2015

Bisher hat man vom neuen VW-Chef Matthias Müller nicht allzu viel gehört. Heute veröffentlichte er einen Plan für die VW-Krise. Seine Aufgabe für die nächsten Jahre.

Volkswagens Fünf-Punkte-Plan für Bewältigung des Abgas-Skandals wurde heute von Konzern-Chef Matthias Müller vorgelegt
Quelle: dpa/Picture Alliance

Wolfsburg - Der neue Volkswagen-Chef Matthias Müller hat bisher vor allem Öffentlichkeitsarbeit geleistet. Manager sensibilisieren, Mitarbeiter einstimmen, Sachverhalte bestätigen. Ein heute vorgelegter Plan zur Überwindung des Abgsas-Skandals ist deswegen seine erste wirkliche Handlung, der auch Aktionen folgen müssen: Ein erster Wegweiser für die Bewältigung der Krise – auch wenn vieles schon bekannt war.

Müller will den VW mit einem Fünf-Punkte-Plan wieder fit machen. Höchste Priorität genieße dabei die Hilfe für Besitzer manipulierter Diesel-Autos, sagte der Manager am Mittwoch. Die ersten Rückrufe sollen im Januar 2016 starten.

Aus Strategie 2018 wird Strategie 2025

Punkt zwei sei die Aufklärung der Manipulationen. „Wir müssen die Wahrheit herausfinden und daraus lernen“, erklärte Müller. An dritter Stelle folge der Konzernumbau und das Sparprogramm. „Der Kernpunkt ist: Unser Konzern wird künftig dezentraler geführt“, sagte Müller und wiederholte damit Pläne, die VW bereits bekanntgegeben hatte. Marken und Regionen sollen eigenständiger agieren können. Zudem komme die Gewinnkraft aller gut 300 Fahrzeugmodelle auf den Prüfstand.

Punkt vier seien die Arbeitsatmosphäre und das Führungsverständnis im Unternehmen. Müller betonte: „Wir brauchen eine Kultur der Offenheit und der Kooperation.“ Er forderte im kollegialen Umgang miteinander zudem mehr Mut, mehr Kreativität und auch mehr Unternehmertum.

An fünfter Stelle verwies der Vorstandsvorsitzende auf den Ausbau der bisherigen Ziele für das Jahr 2018. Sie sollen zur „Strategie 2025“ werden. „Dem Höher, Schneller, Weiter wurde vieles untergeordnet, vor allem die Umsatzrendite“, sagte Müller mit Blick auf die Rivalen Toyota und General Motors. Wichtiger als 100.000 Fahrzeuge mehr oder weniger als die Konkurrenz zu verkaufen, sei „qualitatives Wachstum“. Mitte nächsten Jahres will Müller die „Strategie 2025“ vorstellen.