Ford Ecosport Facelift 2015: Erster Test
Mit weniger Rädern näher an der Straße
Dieses Facelift kommt früh: Der überarbeitete Ford Ecosport fährt ohne Reserverad, aber mit neuem Motor. Ob das hilft, aus dem Mini-SUV einen Erfolg zu machen? Ein Test.
Köln - Jetzt ist das Rad ab, das nach Ansicht von Ford den Absatz des Ecosport auf dem hiesigen Markt bislang bremste. Warum? Weil die deutschen SUV-Käufer angeblich nicht auf ein fünftes Rad am Wagen stehen. Sollte sich Ford täuschen? Dann müssen die Kunden das Portemonnaie öffnen. Für 200 Euro extra darf das auffällige Reserverad wieder an die Heckklappe des gelifteten Ecosport wandern - ursprünglich sollte diese Option kostenlos bleiben.
Weitere Neuerungen nach dem Facelift: Eine Tieferlegung der Karosserie, überarbeitete Motoren und ein zusätzlicher Antrieb. Ganz neu ist der 140 PS starke Dreizylinder-Benziner mit 1,0 Litern Hubraum. Von ihm erhofft sich Ford einen echten Verkaufsschub. Der 1,5-Liter-Diesel hat im Rahmen des Facelifts fünf zusätzliche PS bekommen. Beim 125 PS starken 1,0-Liter-Turbodreizylinder blieb alles beim Alten.Agil, aber durstig
Und das ist auch ok so. Die Leistung des Dreizylinders ist ausreichend. Als Langstreckenauto dürfte der Ecosport eh nur selten herhalten. Die Tieferlegung des Fahrwerks um einen Zentimeter steigert die Agilität, wie eine Tour durch das Bergische Land bestätigt. Allerdings braucht die kleine Maschine dafür ordentlich Drehzahl. Dass die 5,5 Liter Verbrauch aus dem Prospekt dann nicht mehr ausreichen, leuchtet ein.
Immerhin klingt der kleine Dreizylinder trotz des geringen Hubraumvolumens recht kernig. Bei Teillast hält er sich hingegen zurück – vermutlich ein Resultat der verbesserten Dämmung. 30 Stellen haben die Techniker ausgeguckt und optimiert.
Der Innenraum bleibt funktional und sachlich. Elektronik-Spielereien wie ein TFT-Instrumentarium gibt es nicht, schon allein wegen der Kosten. Die Sitze mit ihren straffen Polstern sind bequem, obwohl die Schenkelauflagen deutlich zu kurz ausfallen.Bald mit integrierter Navigation und Sechsgangschaltung
Am Cockpit sieht man, dass der Ecosport noch zu einer älteren Ford-Generation gehört: Zu jener mit den winzigen Knöpfchen, die offensichtlich wahllos auf der Mittelkonsole verstreut wurden. Künftig will Ford auch eine integriertes Navigationssystem mit großem Bildschirm anbieten – das gab es allerdings bisher weder im Testwagen noch in der aktuellen Preisliste.
In Sachen Getriebe dürfen die Kunden in den nächsten zwei Jahren auf eine Sechsgangschaltung hoffen. Allerdings muss man dazu sagen, dass die aktuelle Fünfgangschaltung zwar altmodisch klingen mag, aber einwandfrei arbeitet. Der Schaltknüppel rastet knackig und präzise in den Schaltgassen ein. Da die meisten Ecosport auf mittleren oder kurzen Strecken unterwegs sein dürften, geht auch die Abstufung ohne Schongang in Ordnung.
Das Automatikgetriebe bleibt dem alten 1,5-Liter-Saugbenziner vorbehalten. Das ist wohl der geringen Einbaurate dieses Motors geschuldet. Dafür kommen Farb-Fans dank einer breiten Lackpalette auf ihre Kosten. Und ohne das Reserverad kommt auch die schnittige Linienführung des Ecosport besser zur Geltung.
Technische Daten: Ford Ecosport:
- Motor: 1,0-Liter-Dreizylinder-Benziner
- Leistung: 92 kW/125 PS
- maximales Drehmoment: 170 Nm bei 1.400 bis 4.500 U/Min
- Vmax: 180 km/h
- 0-100: 12,7 s
- Länge: 4,02 m
- Breite: 1,77 m
- Höhe: 1,65 m
- Radstand: 2,52 m
- Durchschnittsverbrauch: 5,4 l/100 km
- CO2-Ausstoß: 125 g/km
- Effizienzklasse B
- Preis: ab 18.990 Euro
- Motor: 1,5-Liter-Vierzylinder-Saugbenziner
- Leistung: 82 kW/112 PS
- maximales Drehmoment: 140 Nm bei 4.400 U/Min
- Vmax: 172 km/h
- 0-100: 13,3 s
- Durchschnittsverbrauch: 6,3 l/100 km
- CO2-Ausstoß: 149 g/km
- Effizienzklasse D
- Preis: ab 17.990 Euro
- Motor: 1,5-Liter-Vierzylinder-Diesel
- Leistung: 70 kW/95 PS
- maximales Drehmoment: 215 Nm bei 1.750 bis 3.000 U/Min
- Vmax: 160 km/h
- 0-100: 14,0 s
- Durchschnittsverbrauch: 4,4 l/100 km
- CO2-Ausstoß: 115 g/km
- Effizienzklasse A
- Preis: ab 20.240 Euro
Kommt meiner Meinung nach überhaupt nicht an den Opel Mokka ran, auch wenn ich Ford eigentlich eher wohlgesonnen bin.
Schlimmer, als das Heck mit dem Ersatzrad, fand ich eigentlich diese Front mit dem zerschnitten-schwülstigen Grill. Und da dran hat sich ja gar nichts verändert. Da ist der Mokka deutlich massenkompatibler (seniorentauglicher). Ich würde allerdings weder den Opel, noch den Ford kaufen, wenn ich ein ~4m-SUV brauchen könnte. Der Mazda CX3 sieht um Welten besser aus. Oder der neue Honda HR-V.
Daß jetzt das Reserverrad aufpreispflichtig wird, ist schon starker Tobak... 🙁
Ändert nichts daran, dass das Ding billig zusammengeschustert und sein Geld nicht wert ist. Da gibt es wirklich bessere Alternativen, die oben in den Kommentaren bereits genannt wurden. Auch das weggelassene Reserverad wird bei den Zulassungen nicht helfen...
Nein ist es nicht, weil es nicht nur ein Rad ist sondern quasi ein komplettes Karosserieteil am Heck des Wagens ist.
Ein kurzer Blick in die Audi A4-Preisliste bringt folgenden Eintrag zu Tage: Reserverad platzsparend: 90€....
Hmmmmm....... Nur Ford nimmt dafür Geld?
Bei Ecosport war es wenigstens ein "richtiges" Reserverad.
Aber, ist schon richtig. Audi, BMW Mercedes dürfen so was. Ford niemals. Ach ja: ein in etwa vergleichbarer Q3 kostet gute 10.000€ mehr. Sind gute 50%. Viel Geld.
Lieber JürgenS60D5, deinem Kommentar zum Reserverad kann man zustimmen...auch andere Hersteller verlangen dafür Geld.
Aber der Q3 ist mal so gar nicht vergleichbar mit dem Ecosport. Zum einen eine völlig andere Fahrzeugklasse (Fiesta-Plattform gegen Golf-Plattform) und zum anderen bekommt man beim Q3 tatsächlich auch mehr Qualität als beim Ecosport...bei dem Auto hat sich Ford wirklich nicht mit Ruhm bekleckert und die Änderungen jetzt sind ein Versuch das zu korrigieren. Eigentlich können sie es besser.
Das Reserverad am Heck, war doch das einzig coole an dem Fahrzeug.
Es interessiert mich doch als Käufer nicht, wo der Hersteller das Reserverad konstruktiv am/im Fahrzeug unterbringt. Mit deinem Argument könnte man ja auch die Seitenscheiben in die Aufpreisliste aufnehmen. Gewisse Dinge möchte ich nicht in der Aufpreisliste sehen, weil sie eben zur Grundausstattung eines Fahrzeuges gehören.
Ich bin wahrlich kein Fan des Q3, aber ein Vergleich mit dieser krass hässlichen, primitiven Schüssel ist sogar für den Q3 eine Beleidigung!
Und wiedervmal ein SUV der erstmal tiefer gelegt werden muss, damit mehr Fahrdynamik entsteht.
Am Ende kommt man noch auf die Idee SUV bis auf Sportwagenniveau abzusenken, einfach weil es dann weniger schaukelt. ..
Lol.... ich kenne zufällig beide Fahrzeuge. Und mit "primitive Schüssel" wäre ich etwas vorsichtig. Du kennst den Ford genauer?
Ich kenne auch beide...und ja, der Ausspruch passt, auch wenn der Q3 innen nicht dem Audi-Standard entspricht aus meiner Sicht.
Vergleichbar sind sie aber so oder so nicht, siehe oben.
OK, erwischt, kenne den Ford nicht genauer, hatte nur einmal das Vergnügen und das auch nur im Stand. Das war schon abschreckend genug. Schon die Verfügbarkeit moderner Motor-Getriebe-Kombinationen rückt den Q3 in eine ganz andere Klasse. Die Fahrleistungen gehören auch in eine andere Liga. Aber doch, der Ford toppt den Q3, er ist noch hässlicher! 😆