Fiat Cross Panda: Fahrbericht
Mit zwei Zylindern ins Gelände
Die meisten Kleinwagen begnügen sich mit ein paar Plastikplanken, um den SUV-Trend nicht zu verpassen. Doch nicht der Panda Cross. Der kann auch, wenn der Fahrer will.
Balocco/Italien - Fiat kennt sich mit geländefähigen Kleinstwagen aus. Die Italiener hatte mit dem Panda Val d'Isère schon in den 1980er-Jahren ein derartiges Modell im Programm. Doch das ändert nichts an der Frage: Wer braucht so etwas? Dass viele Kunden gerne eine SUV-Optik haben, ist hinlänglich bekannt und mag auch für Kleinstwagen gelten. Doch der neue Cross Panda sieht nicht nur nach Geländewagen aus – der macht Ernst.
Steigfähigkeit von 70 Prozent
Der Allrad-Strang entstammt dem konventionellen Panda 4x4, zusätzlich wächst die Bodenfreiheit um 0,9 Zentimeter. So watet der Italiener durch bis zu 74 Zentimeter tiefes Wasser (Diesel), der Benziner schafft immerhin rund 71 Zentimeter, bevor er Flüssigkeit ansaugt. Test-Ingenieur Giovanni Boreanaz verspricht vollmundig eine Steigfähigkeit von bis zu 70 Prozent. Eine Gelände-Untersetzung brauche das je nach Konfiguration rund 1.090 Kilogramm schwere Fliegengewicht dafür nicht.
80 PS und zwei Zylinder
Also raus ins Testgelände, um zu schauen, was der Cross wirklich kann. Ein bisschen Schotter? Lachhaft, beherrscht auch ein alter Kadett. Doch Moment, so einfach ist der Kurs doch nicht zu bewältigen: Da kommt auch schon die erste Steigung. Wir lassen den 0,9-Liter-Zweizylinder-Benziner mit 90 PS ein wenig drehen und preschen los.
Der Blick wandert gen Himmel, während der Winzling wacker durchzieht. Bereits bei niedrigen Drehzahlen spürt man genügend Kraft. Auf der anderen Seite geht es
ähnlich steil wieder bergab, doch das erledigt die Bergabfahrhilfe souverän.Nach einer Wasserdurchfahrt folgt ein Verschränkungspfad. Dort will der Instruktor aber lieber selbst die Hand ans Lenkrad legen.
Simulierte Sperrfunktion
Wenn ein Rad frei liegt, rumort es in der Fahrgastzelle, jetzt greift die elektronisch gesteuerte Quersperre. In Wirklichkeit wird dabei nur eine Sperrfunktion simuliert, per Bremseingriff. Doch sei es drum, der Panda zuckelt langsam, aber unaufhaltsam über die mächtigen, aus dem Boden ragenden Betonhaufen – wirklich eindrucksvoll.
Trotzdem bleibt die Frage: Wer kauft ein solches Auto? Man weiß es nicht, jedenfalls ist gut denkbar, dass der Aktionsradius des italienischen Flohs deutlich größer ist, als der Anspruch der meisten Interessenten. Höchste Zeit also, das Alltags-Potential auf asphaltierten Straßen zu testen.
Wenn der Allrad-Wahlschalter auf „Auto“ steht, wird der Vorderachse unter griffigen Verhältnissen das höchste Moment zugeteilt. Innen vergisst man schnell die martialisch wirkenden Verkleidungen, den wuchtigen Unterfahrschutz.
Einfache Bedienung
Im Innenraum macht Fiat auf Lifestyle-Höhle. Die Armaturen sind weder eckig noch rund. Die markante Form zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten Innenraum: Lenkrad, die Tasten für die Radioeinheit, die Knöpfe der Klimaautomatik, ja, sogar der Schalthebel sind entsprechend gestaltet.
Bei der Bedienung gibt es keinerlei Probleme, auch wenn die Tipptaster für die Sitzheizung etwas versteckt in der Mittelkonsole liegen. Immerhin, früher musste man bei Autos aus dem Fiat-Konzern irgendwo unter den Sitzen herumhantieren oder in tiefere Menüsphären vordringen, um die Polster elektrisch zu erwärmen.
Die verwendeten Materialien wirken wertig. Die in dieser Klasse völlig akzeptablen Plastikoberflächen sind passgenau zusammengefügt und keineswegs billig. Die Platzverhältnisse sind zumindest vorne ordentlich. Dass man sich im zweisitzigen (auf Wunsch auch drei Plätze) Fond durchaus näherkommt, bleibt nicht aus.
Sicherheit garantiert nicht nur der Allradantrieb, auch ein automatisiertes Bremssystem zur Vermeidung von Kollisionen oder Verminderung der Unfallschwere wird gegen Bestellung lieferbar sein.
Die Motor-Frage
Die Kardinalfrage beim Kauf bleibt : Benzin oder Diesel? Wer nicht unbedingt den 80 PS starken Selbstzünder nehmen muss, sollte zum Benziner greifen. Er ist drehfreudiger und hat kaum weniger Drehmoment (145 zu 190 Nm bei 1.900 statt 1.500 Touren), wirkt spritziger und bietet überdies sechs statt fünf Gänge.
Auch die Sprintwerte weisen den Otto als deutlich dynamischer. Er braucht 12 Sekunden bis Landstraßentempo, während sich der Diesel 14,7 genehmigt. Nicht einmal beim Verbrauch, der eigentlichen Stärke des Selbstzünders, kann der richtig trumpfen. Mit 4,7 Litern pro 100 Kilometer verbraucht er nur 0,2 Liter weniger als der Benziner (4,9 je 100 km). Noch bis Oktober bleibt Bedenkzeit. Dann soll der kleine 4x4 Deutschlands Straßen und Berghänge bevölkern. Als einziger in seinem Segment.
Technische Daten Fiat Panda Cross:
- Motor: 1,2-Liter-Diesel
- Leistung: 59 kW/80 PS
- Länge: 3,71 Meter
- Breite: 1,66 Meter
- Höhe: 1,66 Meter
- Radstand: 2,30 Meter
- maximales Drehmoment: 190 Nm bei 1.500 U/min
- Vmax: 160 km/h
- 0-100 km/h: in 14,3 s
- Durchschnittsverbrauch: 4,7 l/100 km
- CO2-Ausstoß: 125 g/km,
- Effizienzklasse C
- Motor: 0,9-l-Zweizylinder-Turbobenziner
- Leistung: 66 kW/90 PS
- maximales Drehmoment: 145 Nm bei 1.900 U/min
- Vmax: 167 km/h
- 0-100 km/h: in 12 s
- Durchschnittsverbrauch: 4,9 l/100 km
- CO2-Ausstoß: 114 g/km
- Effizienzklasse C
Ich habe gerade in der Überschrift "Mit zwölf Zylindern ins Gelände". Schön wär's gewesen.... beim erneuten lesen stellte ich fest, dass es doch nur Zwei sind. 3 Zylinder sind ja schon an der Schmerzensgrenze, aber 2😕
Ein nettes kleines Expeditionsfahrzeug. 😉
Ich würde zwar lieber was alt bewährtes, wie einen Land Rover Defender in der dritten Welt bewegen, aber vor allem für südeuropäische Länder ist das ein richtig gutes Auto.
Da denke ich jetzt an die Felder meines Opas in Griechenland. An die Erreichbarkeit so manches Bergdorfes, unter Umständen auch im Winter...
Jedenfalls finde ich sowas wesentlich besser als ein SUV oder ein Crossover, der zwar aussieht als könnte er, aber nicht kann.
Genau, auch im Alpenraum kann oder möchte sich nicht jeder Bauer oder Gastwirt einen Geländewagen leisten. Ein sehr sinnvolles Fahrzeug, dass mit Sicherheit mehr artgerechten Einsatz sieht als die meisten Porsche Macans, VW Tiguans oder BMW X3s zusammen.
Der Motor ist bei so einem "Nutzfahrzeug" auch eher Zweitrangig. Hauptsache das Auto kann klettern und kommt überall durch. Es ist auch nicht eine Frage wann man ankommt, sondern ob man ankommt. 😉
Und die 2-Zylinder-Motoren von Fiat haben sich bewährt. Bestes Beispiel im 500. Dort fand ich den 2-Zylinder-Benziner gar nicht mal so deplaziert. Machte Spaß ihn zu fahren.
Als Benziner käme der Panda Cross sicher in Regionen in Frage, die im Winter niedrige Temperaturen haben. Da muss man nicht vorglühen und Benzin wird auch nicht so schnell pampig.
Ansonsten würde ich wohl den Diesel für so ein Fahrzeug bevorzugen.
Nunja, FIAT steht doch für Für Italiener Ausreichende Technik.
Wie ich schon schrieb, die große 1 rückt mit großen Schritten weiter auf uns zu.
Heute lachen wir noch darüber aber schon morgen werden sicher vielen die Tränen kommen.
Ich fahr sogar nur einen. 😉
Ich find den super! War aber auch beim Vorgänger so. Eigentlich brauche ich die Geländefähigkeit nicht und er ist mir auch eigentlich zu langsam. Aber uneigentlich will ich den trotzdem😆
Ein Nachbar hat den Vorgänger, ich glaub mit dem 1,3 Liter Diesel mit 75 PS. Der gefällt mir richtig gut, also rein optisch... Die Motoren... also den 1,3 Liter Diesel würd ich mir ja noch gefallen lassen, aber mit den neuen Motoren könnte ich mich wohl nicht anfreunden - solche Motoren gehören eher in Motorräder 😉
Klingt es verrückt wenn ich sagen würde, dass ich weiß was du meinst? 😆
Geländefahrzeuge fand ich schon immer toll. Nur leider müsste ich ziemlich lange Fahrten unternehmen, bevor ich überhaupt mal Matsch, Geröll, und Schotter sehe. 🙁
Bei den Strassen hier im Tessin eigentlich ideal. Damit komme ich durch die engsten Gassen und im Winter rege ich mich nicht auf, da ich locker durch den Schnee pflügen kann! Für den Sommer dann den neuen MX-5.. träum😉
Gibt es den auch mit Zylinderabschaltung?
Landwirt fährt W201 oder W124 Diesel 😊 Die kommen auch überall hin
Aha, ein Bruder im Geiste😉
Ich finde den schon konzeptionell klasse, dazu noch optisch gut umgesetzt. So ne Art Embryo-LandCruiser, ohne echte Konkurrenz.
Bei uns steht demnächst ein Zweitwagen-Kauf an, meine Süße fährt aber nur Automatik. Ich ertappe mich gerade bei dem Gedanken, ihr das Insignia-Schiff aufs Auge zu drücken und den Panda Cross für meine Allein-Fahrten anzuschaffen...😆😆
sind nur 31% mehr und das schon 400 U/min früher
überlegt bitte nochmals was ihr geschrieben habt
gruß 😊