VW-Chef Müller will "weniger hierarchiegläubige" Mitarbeiter
Mitarbeiter mit eigenem Kopf sollen VW voran bringen
Keine "echte Strategie-Abteilung", zu hierarchiegläubig: VW-Chef Matthias Müller will für den VW-Konzern einen neuen Weg einschlagen. Volkswagen soll "jünger, weiblicher und internationaler" werden.
Berlin - Volkswagen-Chef Matthias Müller wirft den früheren VW-Managern Martin Winterkorn und Ferdinand Piech vor, die Zukunft des Automobilgeschäfts verkannt zu haben. "Die beiden haben sich aus heutiger Sicht zu wenig damit beschäftigt, wie die Welt in 10 oder 20 Jahren aussehen könnte. Volkswagen hatte ja nie eine echte Strategie-Abteilung", sagte Müller der "Rheinischen Post" (Samstag). "Volkswagen war ein hierarchisch organisierter und obrigkeitshöriger Konzern, und viele Entscheidungen wurden ganz oben getroffen - speziell Produktentscheidungen."
In Sachen Konzernpersonal will Müller einen neuen Weg einschlagen "Wir wollen Volkswagen jünger, weiblicher und internationaler machen. Und weniger hierarchiegläubig. Aber so ein Wandel braucht Zeit." Eine Situation sei ihm besonders im Gedächtnis geblieben: "Als ich das erste Mal in die Kantine zum Mittagessen gegangen bin, ist einigen Mitarbeitern beinahe die Gabel im Mund stecken geblieben. Mittlerweile behandeln sie mich in der Regel wie jeden anderen Kollegen."
Zum Dieselskandal und Abgasbetrug, der den Konzern viel Ansehen und Geld kostete, sagte der VW-Chef: "Was Volkswagen angeht, kann ich mich bei unseren Kunden nur entschuldigen. Wir stellen das Unternehmen deswegen auch auf den Kopf, damit so etwas in Zukunft nicht mehr möglich ist."
Richtig, so ein Wandel braucht Zeit.
Deswegen hätte man seit dem Herbst 2015 nicht fast 2 Jahre nutzlos verstreichen lassen dürfen.
Jetzt erst damit anzufangen, ist schon fast zu spät.
Im Alter des Herrn Piech würde ich mich auch nicht damit beschäftigen, wie die Welt in 20 Jahren aussehen könnte.
Und die Damen und Herren Vorstände haben doch auch weniger die Welt in 20 Jahren, sondern das eigene Konto im Hinterkopf.
Entschuldigen ohne darum zu bitten geht doch gar nicht wirklich? Oder etwa doch ....
Nein, das geht definitiv nicht. Jedenfalls nicht in unserem Kulturkreis.
Haben bis jetzt bei VW nur Mitarbeiter ohne Kopf und Verstand gearbeitet? 😉
Was durch Schleimkriecherei und Obrigkeitsgehorsam herauskommt, sieht man schön am Abgasskandal, wo offensichtlich auf allen Ebenen alle Bedenken nicht erwünscht waren. Hier war nicht Weitsicht gefragt, sondern kurzfristige Gewinnoptimierung. Ob sich hier was ändert - abwarten.
Da stellt sich nur noch die Frage, wie lange man da jetzt Geduld aufbringen soll.
Weiblicher? Was für ein Bullshit. Letztens erst gehört, interesse junger Frauen an IT: 1,4% - stattdessen steuern die Damen der Schöpfung weiterhin zielgenau in Politik, Sozialarbeit, Grundschullehramt, Theaterwissenschaft, Literaturwissenschaft und höchstens mal Bio oder Chemie.
Wo die Tech-Branche erfolgreich ist, zum Beispiel Silicon Valley, beträgt der Männeranteil 80% bis 85%. Wer damit "mehr Frauen" fordert, der fordert bewusst den Niedergang. Und wie sieht es dann in der Realität aus? Man parkt die Frauen in der Personalabteilung/HR/Marketing und schönt damit die Frauenquote. Die Entwicklungsabteilungen sind wie eh und je zu 95% männlich. Das ist kein Schritt Richtung besserer Diversität in den Teams - was ja durchaus zu begrüßen wäre.
Zweitens, glaube ich nicht an die Visionen des Müller. Super erfolgreiche Unternehmen haben sehr wohl eine Hierarchie und einen klaren Anführer. Zum Beispiel Tesla mit Elon Musk.
Vielleicht hat VW eher ein Inkompetenzproblem. Hierarchien und Führung sind eigentlich etwas Positives, wenn dieses Modell nicht funktioniert, sitzt an der Spitze halt ein Versager oder es steigen die Falschen hoch, ganz einfach.
Auch diese 1,4% haben eine Chance verdient.
IMHO haben auch die genügend Chancen. Für mich liest sich das so, als ob du VW unterstellst, dass Frauen dort aufgrund des Geschlechts deutl. geringerer Chancen haben als Männer. Wie kommst du darauf?
Meine Erfahrung deckt sich einerseits mit QuattrofoglioVerde und andererseits haben aus meiner Erfahrung nach die Frauen, die trotz Interesse (und ggf. Abschluss) in dem jew. techn. Gebiet Probleme haben, auch nicht mehr Probleme als Männer, die ähnl. vorgehen (also z. B. eher schüchtern sind oder etwas mehr Zeit mit den Kindern verbringen wollen - mal von denen ganz abgesehen, die wohl unbedingt ein Vorbild brauchen, um sich für ein Gebiet zu interessieren *facepalm*).
Bei meinem AG ist es inzwischen normal, dass Männer bei Mitarbeiterförderprogrammen schon von der Definition her einen geringen bis ausdrückl. keinen Chance haben teilzunehmen, weil es explizit geschlechtsspez. Teilnehmer-Kontingente gibt. D.h. es gibt heutzutage eher eine Männer- als eine Frauendiskriminierung in Firmen :-(
notting
Der Eröffnungsbeitrag impliziert das.
Dort steht schließlich, daß die Konzernleitung plant, das Unternehmen weiblicher zu machen.
Interpretierst du das anders?
Hierarchie und Tesla bedeutet 5 Ebenen von ganz oben nach ganz unten.... Der Anführer ist der Visionär , der scheinbar nicht zum Arzt muß, und solche Typen Mensch sucht man in Good old Germany vergebens.... Deshalb gelingt Elon Musk durchsvhnittlich auch jeder dritte Wurf. Wo hierzulande nur Angst und duckmäussertum die Konsequenzen sind.
Apropos VW wird jünger Zeit wird's .
Mich hat dieses VerWaltungsAmt schon länger nicht mehr als Kunde und das model 3 hab ich bedenkenloser reserviert als noch einmal in Dinosaurier Technik zu investieren...
Ich persönlich glaube das der zug für VW schon soweit weg ist das unsere achso grosse Export Nation demnächst froh sein wird wenn sie die Rücklichter noch sehen...
My fifty Cent
Dies kann ich bestätigen! Mein AG ist aus der Metallbranche mit Mitarbeitern >100.000 Mitarbeiter.
Man hat Anweisung die Diversität und Frauenquote massiv auszubauen. Das dabei Männer mit gleicher oder besserer Qualifikation hinten anstehen ist mittlerweile zum "guten Ton" der HR-Abteilungen geworden.
Man kann schließl. das auch soweit treiben, dass man Männer diskriminiert...
notting
Macht man auch. Vor einigen Jahren hat Einer der sich dem Thema Frauenquote in der Geschäftsführung näher angeschaut das sich die Quote beim Studium später auch in den Vorständen wiederspiegelt.
Wenn nur 1% der Absolventen eines Zweigs Frauen sind finden sich in den Führungsetagen auch ungefähr 1% Frauen. Wenn zb nur 1% der Frauen im Bereich Maschinenbau studieren ist es schwer zu glauben das man eine 50% Quote im Vorstand erfüllen kann ohne das man unqualifizierte Quotenfrauen berufen muss.