GM prüft Verlegung der Produktion nach Europa
Mokka nach Europa?
Bei General Motors scheinen nun doch konkrete Pläne zu reifen, für den Verkauf in Europa vorgesehene Chevrolet-Modelle künftig auch in Europa bauen zu lassen. Auch der Opel Mokka soll umziehen.
München - Mit der Produktion von Chevrolet-Modellen in europäischen Werken könnte GM die Auslastung in den europäischen Werken von Opel/Vauxhall verbessern.
Der Produktionschef von Opel/Vauxhall Europe, Peter Thom, sagte dem Branchenmagazin "Automobil Produktion": Derzeit werde intensiv geprüft, "unter welchen Bedingungen eine europäische Produktion der für Europa bestimmten Chevrolet-Modelle sinnvoll ist".
Bereits weit gediehen sind nach Information der Zeitschrift Pläne, die Produktion der nächsten Generation des erfolgreich gestarteten Kompakt-SUV Mokka aus Korea zu Opel nach Europa zu verlegen. Eine Entscheidung bezüglich des Produktionsstandorts gebe es noch nicht.
Quelle: dapd
Aber wohl eher Osteuropa, oder?
Kann mir kaum vorstellen, dass man Deutschland mit seinem Sozialsystem, den Gewerkschaften und der komischen Politik favorisiert. Insbesondere weil man ja seine Tochter Opel hier ausbluten lässt, inklusive Werksschließungen.
Die anderen Euro-Staaten sehen da auch kaum besser aus, bzw. in die Krisenregionen will eh keiner investieren.
Na dann wäre die Zukunft des Werkes in Bochum doch gesichert ;-).
Beitrag kann Spuren von Ironie enthalten.
Naja, das neu ausgebaute Werk in Sankt Petersburg liegt auch noch ein Europa. 😉
Das Werk steht für eine ev. Mokka-Produktion in Europa, mit dazugehörigem Verzicht der Mitarbeiter auf Teil der eigenen Entlohnung, doch schon so gut wie fest..🙄
Klingt doch erstmal nicht so schlecht, nur so können die Werke sinnvoll ausgelastet werden.
Ich glaub nicht dran.
Das GM Management hat gerade in Korea versprochen, dort 7,3 Mrd USD zu investieren, um dort Produktion und Entwicklung auszubauen. Und das u.a., um koreanische Befürchtungen zu beschwichtigen, daß Produktion aus Korea nach Europa verlegt werden könnte. GM ist ja nicht Alleininhaber der GM Korea, sondern hält nur 77% (oder knapp darunter), und die Korea Development Bank (KDB - Koreanische Entwicklungsbank) hält noch mindestens 17% weitere Prozent des Kapitals und hat eine Sperrminorität, mit der sie Entscheidungen von GM abblocken kann.
Übrigens ist die Chevrolet Deutschland GmbH eine 100-prozentige Tochter von GM Korea, und deswegen auch nicht vollständig von GM beherrscht.
Kann man das verstehen?
Wenn man sich jetzt einen Mokka bestellt, muss man 8 Monate auf seine Bestellung warten.
Hat GM extra das Opel Kontingent klein gehalten?
Kapazitäten wären ja verfügbar zb in Bochum.
wissen die Amis irgendwann einmal was sie wollen
Gibt es in Bochum schon eine Produktionsstrasse für den Mokka? Falls nicht wäre das wohl ein teures Unterfangen.
Ja, das wissen sie offensichtlich.
In der aktuelen AutoZeitung findet sich ein Bericht zu GM. Da wird unter anderem verglichen, was GM 2002 und 2012 gemacht hat. Weltweit wurden 2002 2.443.639 Chevrolet und 1.528.105 Opel verkauft. 2012 waren es 4.278.559 Chevrolet und 1.010.208 Opel. Außerdem wurde der Bestand an Marken im Konzern von 12 auf 6 abgebaut (Vauxhall wird dabei zu Opel gezählt). Heute ist der Chevrolet Cruze das erfolgreichste Modell im Konzern. Nicht, weil er das tollste Auto ist, sondern weil er die anderen Modelle des Konzerns kassiert hat.
Ich denke, man sieht wo die Reise hingeht. Opel wird in den nächsten Jahren abgewickelt und Chevrolet als Ersatz bereit gestellt. Diese werden dann in Korea gefertigt, statt in Bochum oder Rüsselsheim. Ziel ist, Chevrolet als Weltmarke zu platzieren und möglichst günstig zu produzieren.
Dann gibt es in den Staaten neben den Weltmodellen noch ein Paar V8-Pickups, ansonsten läuft alles wie bei Toyota.
Dazu muß man wissen, daß im Jahr 2002 die Autos von (heute) GM Korea noch als Daewoo verkauft wurden, und erst ab 2005 als Chevrolet. Heute stellt GM Korea 40% aller weltweit als Chevrolet verkauften Autos her. Damit ist der Verschwörungstheorie schon der erste Zahn gezogen.
Außerdem stimmt das mit den Marken nicht: Derzeit betreibt GM neben den beiden globalen Marken Chevrolet und Cadillac noch Buick, GMC, Holden, Opel und Vauxhall für "ausgewählte regionale Märkte" sowie in China durch Joint-Ventures noch Baojun, Wuling und Jiefang. In Korea gibt es auch noch Alpheon. Dabei wird Holden auf die Chevrolet-Marke für Australien reduziert, vergleichbar zu Vauxhall für Opel im Vereinigten Königreich. Außerdem sind Buick und Opel in einer internationalen Designlinie zusammengefaßt, die nur in China auf demselben nationalen Markt miteinander konkurrieren.
Das ist das Auto, was die Nachfrage trifft. Und GM hat die Strategie "Ein Land, eine Marke" aufgegeben und orientiert sich auf Weltmarken.
Sowie die Verschwörungstheorie, aber die Fakten sprechen eine andere Sprache.
Realiter wird Opel in mehreren Märkten neben Chevrolet (bzw. dem Chevy-Zwilling Holden in Australien) eingeführt. Badge-Engineering, wo Opel-Fahrzeuge wahllos als Chevrolet, Cadillac, Saturn, Holden, Buick oder sonstwas vermarktet werden; für den gemeinsam von GM do Brasil und Opel entwickelten Meriva A gibt es keinen gemeinsamen Nachfolger, sondern den Meriva B von Opel/Vauxhall und den Chevrolet Spin von GM do Brasil, der in Ländern der Dritten Welt vermarktet wird. Opel und Buick sind als eine internationale Design-Linie quasi verheiratet.
Ich vermute, daß Opel nach Chile auch in anderen südamerikanischen Ländern als eigene Marke eingeführt wird, auch in Argentinien, Brasilien, Columbien und Ecuador, wo GM Autos in eigenen Fabriken herstellt und als Chevrolet vermarktet (in Columbian und Ecuador als Mehrheitseigner zusammen mit lokalen Partnern).
Es ist allerdings schwerer, eine bis dahin noch nicht vertretene Marke einzuführen, als wie im Falle der Einführung von Chevrolets in Europa einfach die Daewoos umzubenennen und das etablierte Händlernetz von Daewoo zu Chevrolet-Händlern umzunennen.
Chevrolet ist schon als Weltmarke etabliert, aber Opel wird zunehmend als etwas gehobenere Marke danebengestellt, anstatt Opels mit Chevy-Firmenemblen zu verkaufen.
Was die Produktion angeht, ja. Es soll so billig wie möglich sein. Sogar ein Teil der Opel-Modelle (Mokka, Antara) werden in Korea produziert. Übrigens auch der Buick-Zwilling des Mokka, Encore, für den nordamerikanischen Markt (der chinesische Encore wird in China produziert).
Tja, die Verschwörungstheorien...
Genau so sehe ich es auch. Alle Zeichen sprechen dafür.
Das ist einschmieren mit Baldrian,sonst nix.
Unser Lohn-Niveau ist wohl hoch, aber unsere Produktivität auch. Wenn Fahrzeuge nach Europa kommen sollen, warum muß dann erst über Werksschließungen verhandelt werden, in England mit erpresserischen Methoden gearbeitet werden, gegen Deutschland. Oder ist die Fertigungs-Qualität aus Fernost so dermaßen schlecht, das jetzt überlegt wird ?? Haben sie vielleicht doch Angst um Ihre Fertigungsstraßen in Süd-Korea??
Gruß
Haibarbeauto
Das ist absolut richtig, Daewoo ist eine der 6 bereits abgewickelten Marken. Und es stützt meine Hypothese, dass GM künftig hauptsächlich in Korea fertigen wird
Richtig, Chevrolet, Cadillac, Buick, GMC, Holden und Opel (wie gesagt mit Vauxhall) sind die 6 derzeit verbliebenen Marken. Hummer, Saab, Oldsmobile, Saturn und Pontiac sind neben Daewoo abgewickelt. Im Vergleich zu 2002 ist der weltweite Verkauf von Fahrzeugen bei Chevrolet um etwa 1,8 Millionen Fahrzeuge angestiegen. Buick verbucht ein Plus von 300.000 und Cadillac von 30.000 Autos. Hingegen verliert Holden mit 70.000 eingebüßten Verkäufen die Hälfte seines Umsatzes und Opel mit 500.000 eingebüßten Auto immerhin ein Drittel. Die für die abgewickelten Marken nicht mehr produzierten Autos belaufen sich auf knapp 1,7 Millionen. Wenn man das gegenrechnet, stellt man fest, das GM insgesamt noch in etwa genausoviele Autos verkauft, wie vor 10 Jahren. NUR die Prioritäten verschieben sich. Looser verschwinden bei GM. Das ist betriebswirtschaftlich logisch und emotional hängt niemand in Detroit an Opel.
Genau das meinte ich mit Weltmarke Chevrolett. Einen Astra kann man nicht einfach in Asien verkaufen, wenn ihn in Europa niemand kauft. Den Cruze schon, er ist auf allen Kontinenten nahezu gleich. So eine "Regionalmarke" für Europa stört im Kontingent. Sie ist als Marke nicht flexibel genug. Hätte man sie an Magna verkauft, hätte man in Europa einen Konkurenten mehr.
Da liegen wir auseinander. Dort werden Autos verkauft, die in Deutschland als Opel verkauft werden. Wenn der nächste Buick aus Korea kommt, merkt das in Chile oder Australien niemand. Teilweise wissen die Menschen dort nicht einmal, dass es in Deutschland noch eine GM-Marke gibt, die Opel heißt. GM hat klar geäußert, dass die Marke Opel auf Europa begrenzt bleibt. Opel do Brazil wird es nicht geben. Chevrolett schon... Und in Deutschland ist es auch nich schwer, nach dem Daewoo Händlernetz auch Opel in Chevrolett umzubenennen. Vielfach verkaufen die Händler heute schon beide Marken. Die Fakten sprechen für sich.
Genau. Man hält die Marke Opel mit teureren Autos am Markt. Dann ist es nicht schwer, die Kunden später von einem Chevy zu überzeugen.
Da sind wir uns auch einig.
Tja, was sol ich sagen. Eigentlich stimmst Du mir fast überall zu. Überzeugt von einer Verschwörungstheorie bin ich jetzt nicht. Eher glaube ich, dass der Glaube an Opel Berge versetzen soll. Das wird er aber wohl nicht tun. Ich glaube, der Blitz hat keine 10 Jahre mehr. Aber ich kann mich irren. Warten wir's ab.