Mit dem SL 300 Flügeltürer auf der Mille Miglia 2017

MOTOR-TALK fährt die Mille Miglia

MOTOR-TALK

verfasst am Thu May 18 15:08:59 CEST 2017

Diese besondere Rallye und das eine Auto: MOTOR-TALK fährt auf der 2017er-Ausgabe der Mille Miglia mit. Alle Erlebnisse in unserem Mercedes 300 SL lest Ihr hier.

In diesem Auto fahren die MT-Redakteure Timo und Constantin 1.000 Meilen durch Norditalien: Im W 198 aus dem Mercedes-Museum
Quelle: MOTOR-TALK

Brescia – Tausend Meilen und immer wieder diese verflixte Sieben. Die Mille Miglia ist die berühmteste Rallye der Welt. Obwohl sie eigentlich vor 60 Jahren eingestellt wurde. 1927 rasten damalige Supersportwagen zum ersten Mal 1.000 Meilen durch Norditalien, bis 1957. Die Mille Miglia forderte zu viele Todesopfer.

Seit 1977 fährt sie wieder – allerdings als Oldtimer-Rallye. Viel langsamer, aber weiterhin spektakulär. Mit prominenten Fahrern wie BMW-Vorstand Ian Robertson, Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff und ganz, ganz viel klassischem Blech: Teilnehmen dürfen nur Modelle, die in ähnlicher Form schon bei den Original-Rallyes fuhren. Heißt für nach 1957 gebaute Traumwagen wie den Jaguar E-Type (ab 1961): Sorry, fahrt bitte woanders mit.

Die Italiener lieben la bella macchina, auch wenn es bei der Mille heute nicht mehr um den ganz großen Sport geht. Vielleicht fährt die Mille Miglia nur wegen dieser besonderen Beziehung zwischen Land und Auto 2017 in ihr 90. Jahr.

Im 300 SL unterwegs

Timo und Constantin freuen sich - besonders auf italienische Temperaturen im geschlossenen Coupé ohne Klimaanlage
Quelle: MOTOR-TALK

Wir feiern mit: MOTOR-TALK wird vertreten durch die Redakteure Timo Friedmann und Constantin Bergander mit der Startnummer 353. Wir starten heute, am 18. Mai 2017, in Brescia und fahren über Rom und Parma wieder zurück. Auf den Spuren von Stirling Moss, dem Sieger von 1955.

Moss fuhr damals mit einem Mercedes 300 SLR zum Sieg. Unser Auto kommt dem verdammt nah, denn es ist die Serienversion davon. Ein Traumwagen, für viele der Traumwagen überhaupt: ein Mercedes 300 SL Flügeltürer W 198. Dieses Auto ist ein Museumsstück ohne Motorsport-Vergangenheit, aber mit vollständiger Historie und fabelhafter Patina.

Weinrote Lackspuren auf dem hellen Leder am Einstieg, spröde Gummis rund um die Fenster. Das 1955er-Modell steht wunderschön da, vor allem natürlich durch die wunderschöne, zeitlose Karosse. Aber auch technisch hat der Benz was zu bieten. Reihensechszylinder, Direkteinspritzung, Trockensumpfschmierung. Alles Konzepte, die heute noch gültig sind.

Vorsicht ist die Mutter der besten Kasko

Italien und tolle Autos, das gehört einfach zusammen: Die Mille ist fest verwurzelt im Land von Ferrari und Maserati
Quelle: MOTOR-TALK

Der 3,0-Liter-Sauger leistet 215 PS und treibt über ein manuelles Viergang-Getriebe die Hinterräder an. Eine Pendelachse macht den Wagen komfortabel, kann aber in flotten Kurven auch zickig werden. Je nach Position ändert sich der Sturz an der Hinterachse. Das bedeutet aufpassen: Wer zu motiviert abbiegt, fliegt ab. Das wollen wir möglichst vermeiden, denn dieses Auto beziffert Daimlers Classic-Abteilung auf rund 1,8 Millionen Euro.

Bei der Mille sollte Vorsicht möglich sein, denn in den Prüfungen zählen Genauigkeit und Gleichmäßigkeit. Um reine Geschwindigkeit geht es zum Glück nicht. Was nicht heißt, dass immer langsam gefahren wird.

Wie geht es weiter? Gegen 16:30 Uhr starten wir zur ersten Etappe. Insgesamt liegt genug Strecke vor uns, um unser Auto mit all seinen Macken und Eigenheiten kennenzulernen. Wir werden diesen Artikel updaten und Euch auf dem Laufenden halten. Zusätzlich melden wir uns auf dem MOTOR-TALK Facebook-Kanal öfter mal live per Video. Unregelmäßig, versteht sich. Wir haben ein Rennen zu fahren.

Update 18.5.2017, 16:20 Uhr: Die ersten Lektionen

Noch vor dem Start haben wir die ersten Lektionen über die Rallye und den SL gelernt. Erstens: Wir haben ein heißes Auto. Lüftung? Nein. Klima? Haha! Dafür aber einen Reihensechszylinder, der schön viel Wärme abstrahlt. Im Winter würden wir uns wohlfühlen. Aber bei italienischer Sonne – wir wollen nicht jammern. Höchstens ein bisschen.

Zweitens: Zeit ist relativ, wenn man in Italien alte Autos fährt. Von der Show-Meile zum Start sollten es eigentlich nur ein paar Minuten sein. Wir fuhren aber den falschen Autos hinterher – und waren plötzlich mitten in der Rallye. Einfach zurück zum Start? Geht nicht, denn die halbe Innenstadt ist für die Rallye gesperrt. Und die Polizei ist sich nicht ganz sicher, wo wir hinmüssen. Deshalb unsere ersten Mille-Tipps: Cool bleiben – und viel Zeit einplanen.

Fragt man Daimler nach dem Wert des Schmuckstücks, sagt Daimler: Rund 1,8 Millionen Euro
Quelle: MOTOR-TALK
Dem braucht man keine Flügel verleihen, denn der Gullwing hat schon welche: Mercedes 300 SL
Quelle: MOTOR-TALK
Timo und Constantin freuen sich - besonders auf italienische Temperaturen im geschlossenen Coupé ohne Klimaanlage
Quelle: MOTOR-TALK
Mercedes 300 SL W 198 vor der Mille Miglia 2017
Quelle: MOTOR-TALK
Die hinten parkenden Autos dürfen nicht mit: An der Mille dürfen nur Autos teilnehmen, die bis 1957 auf der Original-Rallye fuhren
Quelle: MOTOR-TALK
Italien und tolle Autos, das gehört einfach zusammen: Die Mille ist fest verwurzelt im Land von Ferrari und Maserati
Quelle: MOTOR-TALK
Nicht ganz zeitgenössischer Porsche 550
Quelle: MOTOR-TALK
Egal, was Dein Auto kostet: Drin ist am Ende auch nur Öl. Solange es drinbleibt
Quelle: MOTOR-TALK
Sie ist nicht Timos erster Rallyeeinsatz, aber die Mille Miglia ist für den MT-Chefredakteur eine Premiere
Quelle: MOTOR-TALK
Es fährt: Respektvoll nähern wir uns dem teuren Auto, in dem wir bis Sonntag unterwegs sein werden
Quelle: MOTOR-TALK
Auch die Rennleitung hat noch ein paar Startvorbereitungen am Start
Quelle: MOTOR-TALK
Startnummer 425: Mercedes 180 D von 1956
Quelle: MOTOR-TALK
Da kommt sie aufs Auto: Wir finden, die 353 ist eine sehr schöne Nummer
Quelle: MOTOR-TALK
MOTOR-TALK-Redakteur Timo Friedmann lässt sich "seinen" 300 SL zeigen
Quelle: Daimler
Darf man das schrieben? Einfach wunderschön, so ein 300 SL. Und dann stehen sie beim Vorbereitungstraining gleich im Dutzend
Quelle: Daimler
Mille Miglia 2017 - Die Vorbereitung
Quelle: Daimler
Sorgfältig verstaut, geht es im Trailer nach Italien
Quelle: Daimler
Angasen für die Mille Miglia 2017
Quelle: Daimler
Vor dem Start: Die Startnummer 345 und 352 stehen bereit. Ganz links am Heck des silbernen 300 SL: Team MOTOR-TALK
Quelle: Daimler
Mille Miglia 2017
Quelle: Daimler
Startnummer 354: Das "Schwesterauto" von Team MOTOR-TALK. Hier sitzt u.a. Ellen Lohr am Steuer
Quelle: Daimler
Mille Miglia 2017: Matthias Malmedie und Prof. Dr. Thomas Weber im 190 SL
Quelle: Daimler
Nah dran: Bei der Mille Miglia 2017 kommen die Zuschauer auf Armlänge an die wertvollen Oldtimer heran
Quelle: Daimler
Team MOTOR-TALK bei der Abfahrt zur Mille Miglia 2017
Quelle: Daimler
Klima? Fehlanzeige! Abkühlung gibt es nur mit offenen Türen
Quelle: Daimler
Der 300 SL W 194 Prototyp mit seinen unverkennbaren blauen Streifen
Quelle: Daimler
Dieses 300 SL Coupé von in der Leichtbauvariante setzt ein Privatteam ein. Es fuhr schon 1957 bei der Mille Miglia mit
Quelle: Daimler
Mille Miglia 2017: Ein 710 SSK von 1928
Quelle: Daimler