VW-Diesel-Skandal: Vorwürfe gegen Audi-Chef Stadler
Motorenentwicklungschef gegen Vorstand
Audi-Chef Rupert Stadler hat den Diesel-Skandal bisher unbeschadet überstanden. Doch nun belastet ihn der beurlaubte Motorenentwicklungschef Ulrich Weiß.
Stuttgart – Wann hat der VW-Konzernvorstand von den Dieselmanipulationen erfahren? Offiziell ist man sich einig: Fast zeitgleich mit der Öffentlichkeit. Das sagen Ex-VW-Chef Martin Winterkorn und der amtierende Audi-Boss Rupert Stadler. Nach einer Befragung im September 2016 bestätigte die Anwaltskanzlei Jones Day, dass sich gegen Stadler keine Verdachtsmomente ergeben hätten.
Dennoch gibt es nun sehr konkrete Anschuldigungen gegen den Audi-Chef. Der ehemalige Audi-Motorenentwicklungschef Ulrich Weiß verlor seinen Job wegen des Diesel-Skandals. Er sieht sich als Bauernopfer und sagt, Stadler habe von Manipulationen gewusst. „Intern herrschte Transparenz“, zitiert ihn das „Handelsblatt“. Mit anderenWorten: Die Chefs wussten Bescheid. Weiß klagt auf Wiedereinstellung.
Stadler belastet: AdBlue-Manipulation sei bekannt gewesen
Konkret bezieht sich Weiß auf einen bestimmten Teil der Manipulationen. Audi habe in den USA den Verbrauch der Flüssigkeit AdBlue reduziert. Sie wird bei Fahrzeugen mit SCR-Kat in den Abgastrakt eingespritzt, um den Ausstoß von Stickoxiden zu reduzieren. Das Problem: In den USA wird der Stoff nur bei Inspektionen aufgefüllt. Die Tanks sind für diese Intervalle jedoch zu klein. Die Nachrüstung großer Tanks wäre aufwändiger und hätte das Fahrzeuggewicht erhöht.
Weiß‘ Anwalt Hans-Georg Kauffeld gab laut „Handelsblatt“ vor Gericht an, dass eine illegale Lösung im sogenannten Audi-Produkt-Kreis und dem Audi-Produktsteuerungskreis beschlossen wurde. Eine neue Software reduzierte die Häufigkeit der AdBlue-Einspritzung. Stadler sei Vorsitzender des Steuerungskreises gewesen. Weiß habe gefordert, die AdBlue-Deckelung zu beenden.
Für Audi ist Stadlers Unschuld bewiesen. Weiß sagt, Stadler habe spätestens 2012 von der Manipulation gewusst. Der Bericht der intern ermittelnden Anwaltskanzlei steht noch aus. Ursprünglich war dieser für September 2016 angekündigt. Es wird voraussichtlich April 2017. Das Landesarbeitsgericht Stuttgart entschied noch nicht zum Arbeitsverhältnis von Weiß. In der kommenden Woche wird in Heilbronn weiter verhandelt.
Weiterlesen: Was wird aus dem Audi-Chef?
Herr Rupert kann nichts gewusst haben:-). Er ist so unschuldig wie Herr Winterkorn. Lach
Ach Gott, was für ein hin und her. Am Ende kommt die Wahrheit eh immer ans Licht.
Ich bin sicher, dass er nicht nur davon gewusst hat, sondern die Misere in Auftrag gegeben hat.
Wie ich bereits erwähnt habe, hat der Diesel-Skandal von Anfang an (für mich persönlich) eindeutig die Ingolstädter Handschrift gehabt.
Noch steht Aussage gegen Aussage.
Beweise fehlen. Noch.
Mich würde es nicht wundern, wenn der Mann ganz schnell wieder eingestellt werden würde.
Wäre nicht unglücklich, wenn dieser Erbsenzähler endlich gegangen werden würde.
Da gehört wieder ein Ingeneur hin, der für technische Innovation und Design brennt.
Mich schon. Der Mann kann froh sein, nicht in manchen "Schurkenstaaten" zu leben. Da wäre statt seiner Wiedereinstellung seine Lebenserwartung schlagartig gesunken.
...die Beweise, die Beweise...ganz wichtig im Management: das perfekt glaubwürdige Dementi.
Denn wenn man sich im Zweifelsfall vor Gericht zwischen doof und kriminell entscheiden muss, nimmt man lieber doof. Das tut nicht weh.
"wenn der Führer das gewusst hätte..." die Älteren werden sich erinnern... 😉
Aber klar, laut Imformationsstand des Herrn Stadler anno 2012 schafft so ein Audi 30tkm mit 5l AdBlue @Euro6...und zwar locker und mit Abstand.
Vorsprung durch Technik eben.
Beurlaubt, ist ja auch ein netter Status so auf diese Dauer hin - wußte man sich noch nicht anders zu helfen ? Gänzlich (Un)bezahlt ? Oder wie/was, ist man dann ein "Untoter" ?!?
Aber war doch klar, die so kaltgestellten frustet es, wer da noch unbehelligt weitermachen darf.
Und solche am Pranger, singen auch irgendwann bei enstprechender (Kron)zeugenregelung.
Denn wieso soll man alleine sich dem Druck + weiterhin ausetzen ?!
Dabei ist er in seiner Position verpflichtet, seinen Kenntnisstand stets aktuell zu halten....
Noch nix von Homöopathie gehört (?!😉😆
Verstehe nur Bahnhof.
Hat er nix gewusst => hat er als Führungsfigur versagt => Rausschmiss
Hat er etwas gewusst => Lügner => Rausschmiss
Insofern sind diese ganzen Diskussionen, unter anderem auch an höherer VW-Stelle, eigentlich obsolet.
Der WingTom
Der Rausschmiss ist dann aber eine Folge seiner Handlungsweise und nicht seines Wissensstandes.
Wenn Stadler auch dafür verantwortlich ist, dass audi nun auch fake Endrohrblenden verbaut, soll er fliegen 😆