Motorradmarkt
Motorradkäufer sind über 40
Rund drei Viertel der neuen Motorräder in Deutschland werden von Fahrern über 40 gekauft. 37 Prozent der Neufahrzeugkunden sind zwischen 40 und 50 Jahre alt, 27 Prozent zwischen 50 und 59. Die über 60-Jährigen kaufen 10 Prozent der neu zugelassenen Motorräder.
Das zeigt eine Statistik des Reports „Motorradfahren in Deutschland 2012“ aus dem Stuttgarter Motorpresse-Verlag. Jünger sind die Käufer von gebrauchten Motorrädern. Die unter 40-Jährigen kommen hier auf einen Anteil von 38 Prozent. Übrigens liegt bei den Gebraucht-Motorradkäufen der Anteil der Käufe von Privat bei 46 Prozent. Für den teureren Fachhandel entscheiden sich 45 Prozent.SP-X/hh
Also ich habe neue Motorräder im Alter zwischen 20 und 25 gekauft. Jetzt mit Familie reicht es mit Glück noch für eine Gebrauchte...
In Deutschland ist vieles anders, wer schon mal öfter im Ausland war, weiß auch ohne diese Studie, daß im Ausland Motorräder von <30 jährigen als primäres Fortbewegungsmittel benutzt werden.
In Deutschland sieht man wenn der Helm ab ist meistens irgendeinen möchtegern >50 jährigen Besserverdiener, der gerade aus der midlife Krise heraus ist und noch einmal zeigen möchte, was für ein toller Kerl er ist und nur so in seiner Freizeit damit herumgurkt.
(Jetzt werden bestimmt einige Rocker Rentner aufschreien 😉, na dann wars wohl wahr)
Ist doch bei allen Neufahrzeugen so, auch in Modellen mit mehr als Basismotorisierungen sitzten meist Ältere. Golf GTI, Audi S3 und Co. sind eben auch zu teuer für die junge Generation!
Mich würde es nicht wundern wenn die Motorrad Industrie (und die Wohnwagen/Wohnmobilindustrie aus den selben Gründen) in ein paar Jahren einen großen Kollaps erleidet und sehr stark schrumpft. Ich bin jetzt 25 Jahre und habe mit 16 Jahren einen A1-Führerschein gemacht der schon damals recht teuer war. Nur aus diesem Grund, oder gerade deswegen habe ich es mir (auch durch zusätzliche Arbeit) mit 18 leisten können einen A-Führerschein zu machen. Aus meinem gesamten Freundeskreis bin ich ich bis heute der einzigste mit einem Motorradführerschein. Der Grund ist einfach: Motorradfahren oder auch eben Camping ist mitlerweile so teuer geworden, so dass es sich um ein Luxusgut handelt.
Kosten für Führerscheinunterricht, Lernmaterialien, Fahrstunden, Prüfungs-und Verwaltungsgebühr, Neu/Gebrauchtkauf, Zusatzausstattung usw. usw.
Wird dem nicht irgendwie (gewünscht?) Einhalt geboten oder was geändert, hat man in ein paar Jahren Motorrad und Wohnwagenfreie Straßen.
Im übrigen habe ich den BE aus Kostengründen auch nicht mitgemacht obwohl ich ihn bräuchte wegen Wohnwagen und normalen Anhänger...
Da kann ich nur Maverick-KS beipflichten...
Mein Motorrad ist mit Abstand das teuerste Fortbewegungsmittel, welches ich mir je gekauft hab.
Sowohl in der Anschaffung als auch im Unterhalt.
Ich darf jede Saison zum Service, brauch bei jedem Ölwechsel nen neuen Hinterreifen (bei jedem 2.Service nen neuen Vorderreifen) und der Versicherung kostet das Ding mehr als mein Auto.
Nur mal die Wichtigsten Faktoren unterm Strich (Sprit, Reifen, Service, Versicherung) komm ich auf 30 Cent pro Kilometer.
Von den Ersatzteilpreise ganz zu schweigen (laut Teilekatalog kostet eine H7 Lampe ~23€. Eine original BMW H7 Lampe kostet 10€, eine normale Osram H7 4-5€).
Aber trotzdem möchte ich es nicht missen 😜
Interessant finde ich eigentlich nur, dass die SRR die einzige Supersportler in der Liste ist...
Auch Du wirst älter und dann bin ich mal gespannt, ob Du mit Strickpulli im Wohnzimmer sitzen wirst, weil die Schnösel dieser Welt das so sehen wollen!
Übrigens gehen die Jahre wie im Flug dahin...
Ich habe mir mit fast 49 Jahren, nachdem unsere drei Kinder nun erwachsen sind, eine alte gebrauchte aber noch total im Glanz stehende Kawasaki KZ550B gekauft, mit 50 PS. Sie stammt aus der Zeit in der ich meinen 1er gemacht habe.
Nach heutigen Maßstäben eine eher kleine Maschine, aber sie hat für mich Symbolcharakter. Ich fühle mich jetzt nicht in die Zeit zurück versetzt und auch nicht jugendlich, aber es macht schon richtig spaß damit zu fahren- auch wenn es ein Fahrzeug ist, welches den heutigen Geschmack nicht mehr erreicht. Sie hat noch einen damals häufig zu hörenden supergeilen Sound! Und das ist Symbol aus "meiner jungen Ära"
Ich habe 1981 aus Geldmangel mit MZ TS250, Yamaha SR250, SR500 angefangen und musste wegen Nachwuchs das Fahren mit Motorrädern dran geben. Sicherlich wie sehr viele andere auch. Nun ist es so, dass ich mir sicherlich in den nächsten Jahren auch noch etwas anderes zulegen werde, aber ich fang ja gerade erst wieder an. Dabei wird es sicherlich keine neue Maschine sein. Man wird sehen, vielleicht auch doch was neues. Wie ein Rocker, oder wie ein junger Fahrer werde ich nie aussehen. Weder gewollt, noch ungewollt. Kennt ihr Schwarzenegger? Dem habe ich meinen Körper geliehen. Der Sack hat ihn mir seither nicht zurück gegeben...aber sonst gehts mir gut und Motorradfahren ist einfach wieder klasse. Wohlgemerkt Motorradfahren- nicht biken- ich bin hier in Deutschland!
Das Motorradfahrer in der Regel ueber 40 sind ist ja nun wirklich nichts neues. as duerfte in fast allen Industrielaendern aehnlich sein...
Besonders wenn man die Preise betrachtet. Motorrad zum pendeln auf die Arbeit war mal in den 50ern.
Stimmt, da war Autoanschaffung nicht realisierbar. Ende der 50er gabs nach der Mopedwelle die nächste Generation, die Roller. Ein Bella, Lambretta oder Piaggio war schon was. Und dann brach die Autowelle los: Fiat 600, Abteilungsleiter fuhren VW, Metzger Mercedes. Und man hat sich fortentwickelt.
Und jetzt gehts wieder zurück. Just for Fun ein Motorrad oder Roller, gerne auch mit 500ccm. Oder auch zum Spritsparen.....
Mal ganz ehrlich, wer fährt bei jedem Wetter mit dem Motorrad?
Daran kann man doch schon sehen, welchen Stellenwert dieses überaus nette und interessante Gefährt in der heutigen Gesellschaft einnimmt.
Ich hab auf meine erste MZ TS150 lange gespart und mit Ferienjobs und Opas hilfe das Teil '83 mit 16 angeschafft. Mangels Autoführerschein habe ich das gute Stück dann rund ums Jahr genutzt und es nur bei Eis stehen gelassen. Aber wenn ich ehrlich bin, dann brauche ich es nicht nochmal. Ich kann mich noch gut an Touren erinnern, bei denen ich nach 3 Stunden Winterfahrt erstmal eine Stunde in der Badewanne gelegen habe um mich aufzutauen. Ich hätte damals viel für einen noch so primitiven Trabant gegeben, denn der war wenigstens trocken und windgeschützt und wenn er ziehen mußte, dann kam sogar warme Luft aus dem Heizsstem des luftgekühlten Zweitakters. Aber trotzdem ist es mir dann sehr schwer gefallen, die Maschine im Frühjahr '89 wegzugeben, weil ich keine Zeit mehr und vor allem ein Auto hatte.
Die nächste Gelegenheit ein Zweirad zu kaufen ergab sich '96. Das Studium war beendet und der erste Job warf neben einem Firmenwagen auch gutes Geld ab. So konnte ich mir den Traum vom Zweirad wieder erfüllen und ich kaufte mir eine F650. Sie steht noch heute in der Garage und wird immer mal wieder für eine Ausfahrt genutzt. Auch eine längere Tour hab ich direkt nach der Anschaffung mit ihr gemacht und bin 6000 km durch Schweden gefahren. Die Gedanken an die Erlebnisse sind heute noch toll und selbst die Tagestouren mit 400km Regen haben, Goretex sei Dank, noch irgendeinen Reiz gehabt, auch wenn ich gerne darauf verzichtet hätte.
Aber hätte ich mir dies auch geleistet, wenn ich mich hätte nach der Decke strecken müssen?? Sicher nicht, denn wie ich aus meinen Anfangsjahren noch sehr gut weiß, fehlt dem Zweirad etwas ganz entscheidendes, das Dach.
So bleibt ein Motorrad in unserer Gesellschaft das, was es heutzutage ist, ein Luxusgegenstand, nice to have, aber mehr nicht.
24/7/365-tauglich ist so ein Gefährt nicht. Dann schon lieber Öffis.
Gruß Jens
Also ich fahr lieber im Regen auf meine eigene Rechnung statt Öffis. 😆
Aber.... Die billigste Harley kostet 10k, die teuerste so um 30k, im Schnitt 17k.
BMW und Japaner wohl nicht viel weniger. Welcher Stift kann sich das leisten?
Da kriege ich einen Nagelneuen Hundai Accent oder Dacia und Wechselgeld zurueck. 😉
Gruss, Pete
Obwohl fortgeschrittenen Alters habe ich mir vor 10 Jahren einen Roller 125 ccm gekauft, hauptsächlich um mal schnell in die Stadt zu fahren und kein Parkproblem zu haben. Regenfahrten und unter 10 Grad Außentemperatur habe ich vermieden. Und weils so schön war, kam nach ein paar Jahren ein Rennroller dazu - just for fun. Herrlich, der Sound ohne Filterkasten. Nachdem 3 Werkstätten es geschafft haben, ihn kaputtzureparieren, war letztes Jahr Schluß, dachte ich. Die Hitzewelle Ende April trieb mich zum Händler und mobile.de. Kurz entschlossen, steht jetzt ein Yam Majesty 400 in der Garage. Da bleibt er, wenns stürmt, regnet oder schneit. Und ich bin happy, daß ich mir - just for fun - so ein Gerät leisten kann - noch. Aber 4 Liter auf 100 km sind lange noch zu verkraften. Wer weiß, was die Zukunft bringt? Wenn es schlechter wird, brauch ich wenigstens keine Versäumnisse zu beklagen.
Motorradfahren war früher eine Notwendigkeit, da sich nur die wenigsten ein Auto erlauben konnten. Oma und Opa sind noch mit einer BMW R25 mit Beiwagen und 4 Kindern durch die Gegend gefahren.
Heutzutage bekomme ich aber selbst für den Gegenwert einer neuen 600er schon ein vollwertiges Auto mit ABS, vier Türen und Wetterschutz.
Die Frage, wenn die Geldmittel begrenzt sind, zu welchem Fortbewegungsmittel man greift, hat sich damit meist schon erledigt.
Außerdem hat sich das Freizeitverhalten geändert. Ich habe mit 16 sofort meinen 1b gemacht, damit ich endlich die Möglichkeit habe, abseits der Fahrzeiten von Öffis, meine Freunde zu treffen.
Meine Töchter erledigen dies aber via iPhone/Facebook. Ein zwingender Grund endlich mobil zu sein hat sich damit erledigt. Traurig, aber wahr.
Weiterhin habe ich Mitte der 80er für den offenen 1er und den 3er insgesamt nur 1.200,00 DM bezahlt.
Alleine die Anmeldegebühren für die Klasse B meiner Tochter haben mich letzte Woche aber schon um knapp 500,00€ ärmer gemacht und ich vermute, dass noch einiges dazu kommt 🙁
Aber auch damals hatte ich nicht die Möglichkeit Auto und Mopped parallel zu betreiben. Soviel gab das ärmliche Gehalt nicht her.
Sogern ich mir damals die "Top-Gun" Kawaski GPZ900 zugelegt hätte, das Auto war einfach praktischer.
Die Mädels haben damals schon lieber in einem Kadett GT/E oder Scirocco GTI gesessen. Die waren einfach Frisur-Kompatibler (siehe 80er Frisuren.... brrrr).
Letztendlich habe ich mir aber nach 20 Jahren sehnsüchtigem hinterhergeschaue endlich wieder ein Mopped zugelegt.
Es war zwar ein Oldtimer, der zu meinen besten Zeit gerade aktuell war, aber um wieder rein zu kommen genau richtig.
Wenn man erst einmal angefixt ist, kommt man eben von Moppeds nicht mehr los.
Allerdings hielt die Liebe nur ein Jahr, denn eine wunderschöne CB1300 lächelte mich so nett an, dass ich sie sofort haben wollte (ein Gefühl was mir bei den meisten Autos heute fehlt).
Dazu musste ich allerdings die 40 überschritten haben, denn 13.000,00€ mal eben so nebenbei, muß man auch über haben (und eine verständnisvolle Familie).
Und genau dies ist wohl auch der Grund, warum es vielen Motorradherstellern (und vor allem den Händlern) immer schlechter geht.
Die Margen sind dünn und der Nachwuchs fehlt. Die Alten sterben irgendwann aus und mit den paar verstrahlten lässt sich keine Industrie im Zeitalter von Shareholder-Value betreiben.
Wenn dann noch der Sound von ROZ98-schlürfenden 2-/3-/4-Zylindern durch surrende Gleichstrommotoren ersetzt wird, würde auch mir der Reiz fehlen auf zwei Räder umzusteigen.
Vielleicht irre ich mich aber auch......
Habe zwar selbst noch keins gefahren aber hier in den USA gibt es einige Elektro Bikes die ihren Benzinvettern in nichts nachstehen. Beim Preis auch nicht, womit wir wieder bei ueber 40 angelangt sind... 😆
Gruss, Pete
Ja, ich bin auch über 40. Weit,weit über 40!
Fahre seit meinem 17ten Lebensjahr ununterbrochen Motorrad. Von der Wiege bis zum Grabe.
Habe zum Motorrad ja noch was 4-rädiges. Aber in den 1ten 5 Jahren noch nicht.
Gruß
Siegi