Ferrari 488 Spider 2015: erste Fahrt
Mr. Selleck, Ihr neues Auto ist da
Es müssen nicht immer zwölf Töpfe sein: Dieser Ferrari fährt mit acht Zylindern und zwei Turboladern. Trotzdem macht er voll auf Macho. Erste Fahrt im 488 Spider.
Maranello – Offene V8-Ferrari gibt es seit knapp 40 Jahren. Ihr wisst schon: Tom Selleck, Hawaiihemd und Rotzbremse, ein bisschen Macho eben. Jetzt baut Ferrari einen neuen Spider, wieder mit Haaren auf der Brust und acht Zylindern. Erstmals saugen die ihre Luft nicht selbstständig in die Brennräume: Im offenen 488 steckt der 3,9-Liter-Turbomotor des California T. Das ergibt 670 PS, gut 325 Sachen Spitze und 228.368,14 Euro Basispreis.
Ferrari 488 Spider: 458-Nachfolger mit zwei Turboladern
Personen auf dem Beifahrersitz sind in diesem Auto nur hübsches Beiwerk. Alles, was links passiert, hat sie nicht zu interessieren. Den Drehzahlmesser sieht nur der Fahrer, die Geschwindigkeit erkennt selbst der nur mit Mühe. Sie versteckt sich auf einem Display neben Reifentemperatur und Ladedruck, eher eine Randnotiz. Wer mit Touren und Speed angeben will, kann aber einen kleinen Info-Bildschirm über dem Handschuhfach dazu bestellen.
Trotzdem: Die Knöpfe drückt der Fahrer. Alle Tasten liegen rund um das Instrumentenpanel oder direkt auf dem Lenkrad. Ferrari setzt fest stehende Schaltpaddels an die Lenksäule und verzichtet auf klassische Lenkstockhebe.l Blinker, Fernlicht und Scheibenwischer sowie Fahrmodus-Schalter und Motor-Startknopf befinden sich auf dem Volant.
Turbolader statt Hubraum
Zum Modellwechsel hat der Motor mehr Hubraum als Verbrauch verloren. 0,6 Liter schlanker soll er auf dem Prüfstand knapp einen halben Liter Sprit sparen. Dafür quetschen zwei Turbolader insgesamt 760 Newtonmeter Drehmoment aus dem Block. Das macht 220 Newtonmeter Vorsprung gegenüber dem Vorgänger. Der Neue schiebt bereits bei 3.000 Touren seine ganze Kraft an die Hinterachse. Der 458 drehte für sein volles Moment doppelt so schnell.Die neueste Generation des Turbo-V8 spricht schneller an als ihre Vorgänger. Kugelgelagerte Schaufelräder aus Aluminium und Titan in den Turboladern bewegen sich flink, Ferrari gibt die Reaktionszeit mit 0,8 Sekunden an. Zum Vergleich: Der V8-Sauger im Ferrari 458 dreht eine Zehntelsekunde schneller hoch. Diesen Unterschied merkt wohl niemand.
Rote Dioden auf dem Lenkrad zeigen den optimalen Schalt-Zeitpunkt an. Zum Sprinten, versteht sich. Ferraristi sparen den Sprit nur auf dem Papier. Der zweite Gang reicht locker bis Tempo 100, die Marke fällt nach drei Sekunden. 5,7 Sekunden später erreicht der Spider die doppelte Geschwindigkeit. Erst bei 8.000 Touren stoppt die Nadel des Drehzahlmessers. Viel für einen Turbo, mau für einen Ferrari – der Vorgänger drehte 1.000 Umdrehungen höher.
Driften kann er, soll er aber nichtGeradeaus sind viele schnell. Den Vorsprung fährt der Ferrari in der Kurve heraus. Seine 1,5 Tonnen verteilen sich perfekt auf beide Achsen. Leichtfüßig folgt er jeder Lenkbewegung wie ein Hund dem Leberwurstbrot. Aerodynamische Feinheiten sorgen für Abtrieb und eine schnelle Software überwacht Kraftverteilung und Drehzahlen an der Hinterachse. Sie erlaubt leichte Drifts, erzieht aber dann den Fahrer zur Vernunft. Wer rast, pumpt innerhalb von 150 Kilometern 40 Liter Sprit durch die Einspritzdüsen.
Genießen funktioniert im Spider sogar mit Halbgas. Nach 14 Sekunden verschwindet das Hardtop im Heck und lässt das feine Grummeln des Achtzylinders in den Innenraum. Alternativ verschwindet die Heckscheibe hinter den Sitzen – das fühlt sich nicht so schön an, lässt aber die Frisur ganz.
Zumindest theoretisch könnte sich der 488 bequem im siebten Gang durch Städte und über Landstraßen gleiten. Der Komfort-Modus heißt bei Ferrari Schlechtwege-Programm. Mit ihm wird der Ferrari 488 Spider zum zurückhaltenden Cruiser. Kraft für Zwischensprints ist trotzdem immer vorhanden. Wer sich mit den Gangwechseln gar nicht beschäftigen will, der lässt das Doppelkupplungsgetriebe einfach selbstständig arbeiten.
26.6l auf 100km sehr modern
Es ist ein schönes Auto allerdings gefällt er mir in Rot überhaupt nicht nicht das ich ihn mir leisten könnte aber in Metallic Blau ist er eine Augenweide, für einen Ferrari.
Jetzt hat der Downsizingwahn auch schon Ferrari erreicht. 😆
Naja, das ist nicht der erste turbogeladene V8-Spider von Ferrari (208GTS turbo, GTS turbo)...
Schon in den 80er hatte Ferrari Turbolader gesetzt. Sogar auf Bi-Turbo (F40).
Das Coupe sagt mir eher zu. Insgesamt fand ich den 458 Italia stimmiger, die seitlichen Lufteinlässe finde ich störend.
In der Praxis ist die BiTurbo-Aufladung trotzdem total unsinnig. Sobald die Turbos laufen, wird das Gemisch angefettet und die Kiste verbraucht mehr als der 458. Ich habe eigentlich kein Problem damit, dass Ferrari Turbos verbaut - die sorgen für eine interessante Motorcharakteristik und holen aus 4 Litern nochmal deutlich mehr Dampf raus. Zu Sportwagen passt das einfach. Womit ich aber ein Problem habe, ist, dass diese zum "Sprit sparen" auf dem Papier verbaut werden müssen.
Ist dem Tom Selleck wohl egal und heute viel zu anstrengend. Der wurde Anfang des Jahres 70 und warum sollte er einen neuen Ferrari fahren, wo er damals bei den Filmarbeiten schon nur mittels Spezialsitz reingepasst hat und nicht mit dem Ferrari zurecht kam - wegen der kräftigen Kupplung fast einen Unfall damit gebaut hätte...
Normaler Verbrauchswert beim heitzen.
Das sind wenigstens mal realistische Angaben, gut so.
Ich schaff mit 68 Litern 250km, aber da glüht auch die Esse.
Das wird immer behauptet. Ich glaube nicht daran. Ferrari geht in der Bilanz von Fiat komplett unter. Die Einsparungen sind ja auch nicht so enorm. Das würde die Neuentwicklung niemals rechtfertigen. Sowas kostet auch ne Menge.
Ich denke es hat technische Gründe und Kundenwünsche als Ursache. Zum einen wollen viele Kunden das Drehmoment schon früh haben und zum anderen konnte man aus dem bisherigen Motor wohl nicht mehr viel holen. Der hatte für einen Saugmotor schon eine enorme Leistung. Aber immer noch etwas mehr geht da nur durch einen neuen Motor mit mehr Hubraum - oder eben einen kleinen mit Turbo.
Dazu kommen Probleme in China mit Hubräumen >4,0l. Sonst hätte man den alten Motor wohl auf Turbo umgebaut. Dazu sagt keiner was. Aber alle Hersteller halten sich plötzlich sklavisch an die 4,0l bei den V8 und auf Rückfragen kommt nicht oder ein dezenter Verweis auf China.
Hört sich sehr nach der Borg Warner EFR Serie an. 😆😆
das habe ich mir auch gedacht. wahrscheinlich eher ne neue B-klasse....😆
Man muß gar nicht rasen um solche Verbrauchswerte zu erreichen... ein Stau auf der A40 tut es auch:
https://scontent-frt3-1.xx.fbcdn.net/.../..._2630261586084744982_o.jpg
Jupp kenne ich. Beim Anfahren an der Ampel gehts mit dem Momentanverbrauch schnell mal auf 51 Liter hoch. Im Schnitt erreicht man das aber nicht und so ist auch die Angabe bei der Feratze.
Sehr schön integriertes Stahldach. Das Auto sieht offen wie auch geschlossen super aus.
j.
Der Wagen ist viel zu hoch, der bekäme bei mir gleich ein schickes Gewindefahrwerk 😆. Aber ansonsten ganz geiles Gefährt.
Könnte sogar sein, die sind auch die Fortschrittlichsten Lader, von denen ich gehört habe 😊.