VW-Konzernumbau: Führung ruft zu Geduld und Teamgeist auf

Müller und Diess wollen VW-Mitarbeitern Mut machen

verfasst am Mon May 30 12:13:23 CEST 2016

Der Diesel-Skandal kostet Volkswagen viel Kraft - dabei ist der Konzern bereits mit einem kräfteraubenden Umbau beschäftigt. Die VW-Führung versucht es mit Motivation.

VW-Zentrale in Wolfsburg: Die Konzernspitze versucht in einer Mitarbeiterzeitung die VW-Arbeiter zu motivieren
Quelle: dpa/Picture Alliance

Wolfsburg - Die VW-Spitze sieht den laufenden Konzernumbau als Kraft- und Geduldsprobe und hat die betroffenen Büromitarbeiter zu Geschlossenheit, Durchhaltevermögen und Teamarbeit aufgerufen. Die gewünschte Trennung zwischen dem VW-Konzern als Überbau und VW-Pkw als Kernmarke wirbele Vieles durcheinander.

"Aufgaben und Schnittstellen wurden neu definiert, Teams haben sich neu formiert, Kollegen haben neue Aufgaben übernommen", schrieben Konzernchef Matthias Müller und Markenchef Herbert Diess in der aktuellen VW-Mitarbeiterzeitung, die der Deutschen Presse-Agentur am Montag vorlag. "Uns ist klar, dass eine so tiefgreifende Neuaufstellung Zeit braucht und in der Übergangsphase auch zu Reibungsverlusten führt."

"VW ist eine Solidargemeinschaft"

Müller und Diess bezeichneten die Trennung als heikel, "weil wir paralleldie Aufarbeitung der Dieselthematik vorantreiben, die eine große Kraftanstrengung bedeutet und Kapazitäten bindet". Am Ende entscheide aber die Sicht aufs Team. "Es gibt kein 'besser' oder 'schlechter'. Kein Gegeneinander, sondern nur ein Miteinander. Gemeinsam bilden wir eine Solidargemeinschaft."

Europas größter Autobauer arbeitete bereits vor dem Diesel-Skandal an einer Neuaufstellung. Die zwölf Marken sollen mehr Freiheit erhalten, die Zentrale in Wolfsburg soll mehr Verantwortung delegieren. Der Konzernsitz bekommt künftig öfter klassische Holding-Funktionen wie etwa die Finanzplanung. Erste äußerlich sichtbare Zeichen dafür gibt es zum Beispiel schon im Konzernvorstand, wo die Ressorts Vertrieb und Produktion entfallen sind.