Spiegel an der Ampel gegen den toten Winkel
Münster will Fahrradfahrer Schützen
Immer wieder sterben Radfahrer, weil Autofahrer sie übersehen. Ein neues System soll den toten Winkel einsehbar machen - mit einem simplen Trick.
Münster - Die Idee klingt einfach und doch kann sie Leben retten: Ein Spiegel am Ampelmast soll Lastwagen-, Bus- und Autofahrern künftig Einblicke in den toten Winkel geben. Die Fahrrad-Hauptstadt Münster testet das neue System aus den Niederlanden. Am Freitag stellten Vertreter von Stadt und Polizei die Spiegel-Ampel in Münster vor.
Vorerst testet Münster den Spiegel an zwei Stellen. Darunter ist eine Kreuzung, an der 2009 ein zwölfjähriger Junge auf seinem Fahrrad ums Leben kam. "Er wollte noch schnell über die Straße fahren", erzählt Udo Weiss von der Polizei Münster. Ein Lastwagenfahrer übersah den Jungen beim Abbiegen - weil er mit seinem Rad im toten Winkel fuhr. Der Zwölfjährige geriet unter die Zwillingsreifen des schweren Fahrzeugs und starb. "Der Lkw-Fahrer hat sich mittlerweile das Leben genommen", sagt Weiss. Solch dramatische Situationen soll die Neuerung in Zukunft vermeiden. Mit einem kurzen Blick in den Spiegel unterhalb des Grünlichts können Lastwagen-, Bus- und Autofahrer sofort sehen, ob neben ihnen ein Fahrradfahrer oder ein Fußgänger steht.
Hunderte Fahrradfahrer werden übersehen
Jährlich sterben deutschlandweit 400 Radfahrer bei Verkehrsunfällen. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) schätzt, dass die Hälfte von ihnen übersehen wird. Allein in Nordrhein-Westfalen verletzten sich im vergangenen Jahr gut 500 Radfahrer, weil Autos, Lastwagen oder Busse sie beim Rechtsabbiegen anfuhren. Auch dabei dürfte die Ursache häufig der tote Winkel gewesen sein, vermutet das Innenministerium.
Ein Totwinkel-Spiegel kostet 750 Euro. Polizei und Stadt werden beobachten, ob sich das neue System bewährt und gegebenenfalls weitere Spiegel kaufen. Es gebe noch genügend Stellen in Münster, an denen sich eine Spiegel-Ampel lohne, sagt Weiss.
Damit der tote Winkel überhaupt zum Tragen kommt, müsste der Fahrer zunächst einmal seinen Kopf drehen. Da liegt das Problem. 😉
Gut, dass es bald einen Spiegel gibt, dann entfällt die Kopfdrehung ganz. 😮
In den Niederlanden wurde dieses System bereits vor einiger Zeit eingeführt und es hat sich bewährt.
Stellt sich mir die Frage, ob der auch elektrisch beheizt ist, so daß er seinen Dienst auch erfüllt, wenn es sehr feucht oder kalt ist, wo andere Verkehrsspiegel beschlagen.
Ist das auf dem Bild nicht ein glatter Rotlichtverstoß, Spiegel hin oder her? 😆
So lange sich die Radfahrerlobby erfolgreich gegen Kennzeichen für Fahrräder wehrt, werden sich auch weiterhin Radfahrer, in selbstmörderischer Manier, über rote Ampeln bewegen.
Jedenfälls bin ich der Meinung, deren Erben müssen, als Rechtsnachfolger, die Schäden am KFZ bezahlen, das dadurch beschädigt wurde und auch die ggfls. jahrelangen Arztkosten ( z.B. psychologische Therapien ), des armen Fahrers, der das Blut von seinem KFZ abwaschen mußte.
Meistens sind die Radfahrer auch einen Teil mit Schuld.
Ein LKW ist nun mal groß und unübersichtlich, da fährt man nicht neben her. Fertig.
Sicherlich.
Aber die Spiegel dienen der Prävention und nicht der Schuldzuweisung.
Nö - die Radfahrer werden durch die Radwege dazu gezwungen. Ein LKW biegt über eine weitere Spur nach rechts ab. Da ist es einfach der Job des Fahrers, eine Kollision mit bevorrechtigten VT zu verhindern. Wenn er das nicht kann, muss er warten, bis die Lage klar ist.
Es gibt in Münster noch einen weiteren Schutz für Fahrradfahrer:Seht her! 😆
solche aussage kommen nur von leuten, die noch in ihrem leben einen lkw gefahren sind. wie waere es zur abwechslung mit etwas pragmatismus - der, fuer den es einfacher ist die lage zu ueberblicken, sorgt dafuer das nichts passiert - fertig.
gruesse vom doc
Heisst also in letzter Konsequenz "Der Stärkste bestimmt, alle anderen haben im Fall des Falles halt in den Graben zu hüpfen oder sich in Luft aufzulösen..."
Wieso soll der Radfahrer denn bitteschön anhalten, wenn er die Kreuzung geradeaus überqueren will und ein LKW rechts abbiegen möchte?
Das kann man auch mal weiterdenken: Der LKW-Fahrer kann ja auch auf der Autobahn nicht so gut die Lage überblicken... demnach müsste da doch auch der PKW-Fahrer einfach mal besser aufpassen, wenn der LKW zum Überholen ausscheren möchte? 😉
Als Berufskraftfahrer kenne ich die Probleme, die u.a. auch ein LKW-Fahrer hat, einen Radfahrer neben sich zu sehen.
Deshalb versuche ich auch, wenn ich mit dem Fahrrad unterwegs bin, mich so zu positionieren, damit ich den Kopf des Fahrers sehe, so daß auch er mich sieht.
Viel wichtiger würde ich es halten, wenn es mal eine Vorschrift gibt, die Inhabern des alten 3ers, der LKWs bis 7,5 Ton mit Anhänger zu fahren erlaubt, das auch mal in der Praxis zu machen.
Die praktischen Fahrprüfungen sollten heute in zwei Teilen bestehen, nämlich mit dem Fahrzeug das normal üblich genutzt wird und dann mit einem Fahrzeug, welches in dieser Klasse maximal benutzt werden darf.
deine provokanten ueberzeichnungen sind - wie leider so oft - weder sachdienlich noch in irgendeiner form hilfreich. wenn man als normal denkender radfahrer eine ampel ueberquert und lkw's nebendran hat, tut man gut daran erstmal davon auszugehen, dass der fahrer desselben einen moeglicher weise nicht wahrgenommen haben koennte. heisst ganz praktisch, man faehrt langsam an die ampel und ist bremsbereit fuer den fall der faelle.
muss er nicht. er kann sich im zweifelsfall auch umfahren lassen. das bleibt seiner persoenlichen entscheidung ueberlassen. wenn er allerdings ansatzweise klar denken kann, wird er wohl von selbst drauf kommen, dass anhalten sinnvoll sein koennte.
absolut richtig. wer mitdenkt, lebt laenger.
gruesse vom doc
Gute Idee, mit relativ wenig Aufwand mehr für die Verkehrssicherheit getan ... das sollte nicht nur in Münster Schule machen.