Verkehrsministerium: Deutsche Brücken werden regelmäßig kontrolliert
Nach Autobahn-Brückeneinsturz in Italien
Nach dem verheerenden Brückeneinsturz in Genua weist das Bundesverkehrsministerium Kritik an deutschen Brücken deutlich zurück. Sie würden regelmäßig kontrolliert.
Berlin - Die 39.500 Brücken an Autobahnen und Bundesstraßen in Deutschland werden nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums mit regelmäßigen Kontrollen auf ihre Sicherheit überprüft. In einer Art "Brücken-Tüv" machten Ingenieure jährliche Besichtigungen, alle drei Jahre eine Prüfung und alle sechs Jahre eine größere Hauptprüfung, erläuterte das Ministerium am Mittwoch. Diese Pflicht gelte auch für Autobahnabschnitte, die von privaten Investoren betrieben werden.
In Genua in Italien war am Dienstag während eines schweren Unwetters eine Brücke der Autobahn 10 in mehr als 40 Metern Höhe auf einem etwa 100 Meter langen Stück eingestürzt, mehr als 40 Menschen starben. Italienische Regierungsmitglieder haben am Mittwoch auch den privaten Autobahnbetreiber dafür verantwortlich gemacht.In Deutschland sei der Zustand von 87 Prozent der Brücken als "gut" bis "ausreichend" eingestuft, bei elf Prozent als "nicht ausreichend" und bei zwei Prozent als "ungenügend", erläuterte das Ministerium. Dabei bedeute die Note "ungenügend" keine Einsturzgefahr. Dies könne aber etwa bedeuten, dass Stäbe eines Geländers fehlen oder Beton auf der Fahrbahn abgeplatzt ist. Bei manchen Brücken gibt es auch Tempolimits oder Sperrungen für schwere Lastwagen.
Aus dem Bundeshaushalt sollen in diesem Jahr 1,4 Milliarden Euro in die Brückenerhaltung gehen. Für 2020 sind 1,5 Milliarden Euro und für 2022 rund 1,6 Milliarden Euro vorgesehen. Der Bund hat 2015 auch ein "Sonderprogramm Brückenmodernisierung" gestartet, das größere Vorhaben von mehr als fünf Millionen Euro bündelt.
Scheuer: Eine "sehr typisch deutsche Diskussion"
Den Vergleich von deutschen und ausländischen Brücken hält Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer für unpassend. "Was in Deutschland als marode oder nicht ausreichend gilt, ist anderswo in einem guten Zustand eingestuft", sagte der CSU-Politiker laut einer Mitteilung am Mittwoch dem Nachrichtensender n-tv in der Sendung "Wieso Sie, Andreas Scheuer?".
Man habe in Deutschland zwar viele Brücken, so Scheuer, aber auch ein System, "den Zustand der Brücken genau zu analysieren mit Schnellprüfungen, aber auch mit ganz, ganz tiefgreifenden Prüfungen." Die nach dem Brückeneinsturz von Genua aufgekommene Kritik am Zustand der Brücken hierzulande bezeichnete Scheuer als "sehr typisch deutsche Diskussion".
Quelle: dpa
Zeigt das Bild nicht sogar die Schiersteiner Brücke (Mainz / Wiesbaden)...
http://www.wiesbadenaktuell.de/.../...kt-sich-um-40-zentimeter-ab.html
Der Scheuer soll mal seinem Job nachkommen und "Brückeneinsturz-Verbotsschilder" aufstellen.
https://www.der-postillon.com/.../...ges-unfallverbotsschild-soll.html
Zumindest hat der BER in Berlin einen Vorteil, er kann nicht in die Tiefe stürzen. 😉
In den "Südländern" wäre ich nicht sicher, ob der berechnete Stahl und die Betonqualität auch tatsächlich in die Brückenkonstruktionen eingebaut wurden. Reinschauen kann hinterher Keiner.
naja...
https://www.focus.de/.../...eile-des-airports-im-boden_aid_788207.html
Passiert auch hierzulande...
https://www.n-tv.de/.../...icht-von-Pfusch-am-Bau-article20317351.html
Ja. Das, wo die Autos drauf fahren, ist allerdings schon ein Neubau. Die alte Brücke (die ebenfalls abgerissen und durch einen Neubau ersetzt wird) ist direkt links daneben.
PS. Die Schiersteiner Brücke ist aber auch ein klassisches Beispiel dafür, dass man die Brückensicherheit in D sehr ernst nimmt und lieber endlose Staus in Kauf nimmt, als Einstürze zu riskieren.
genau. wurde der neubau eigentlich nach dem ereignis beschleunigt, weil es stand ja unabh davon solches an - oder ?
bin da selbst aber weniger oft als bei der weisenauer...
Typisch Deutsch ist halt leider auch, das hinterher keiner Verantwortlich war/ist aber jeder dicke Kohle kassiert hat!
Ob es um den Pfusch am BER, Einsturz des Stadtarchivs in Köln oder dem Unglück der Loveparade im Jahr 2010, bei dem bis HEUTE, keiner zur Verantwortung gezogen wurde. Das ist einfach nur Bananenrepublik oder zumindest so dermassen kaputt bürokratisch, wie die Vogonen aus "Per Anhalter durch die Galaxies".
Wenn dann endlich Mal einer verknackt wird, dann gehört Haus und Hof schon lange dem Trophäenweib und beim Verantwortlichen ist nix zu holen...
Der Neubau wurde schon 2 Jahre vor der Sperrung begonnen.
Dass er wegen der Sperrung beschleunigt wurde, glaube ich nicht. Man hat ja die alte Brücke erstmal notdürftig repariert, voll gesperrt war sie ja nur circa 8 Wochen. Für Lkw > 3,5t allerdings ein Dreivierteljahr.
Bisschen off-topic. Es geht hier um Brücken. Und die Prüfingenieure, die in D für die Brücken zuständig sind, haben selbst keinerlei Angst, über deutsche Brücken zu fahren. Das ist in Italien anders, und nicht erst seit gestern. Es hatten ja Experten jahrelang vor einem möglichen Einsturz genau dieser Brücke in Genua gewarnt. Gäbe es in D eine vergleichbare Brücke in vergleichbaren Zustand, sie wäre schon vor Jahren voll gesperrt worden.
Hoffentlich kann der Minister den Einstufungsvergleich auch belegen, wenn es darauf ankommt...
zum nächsten urlaub, das navi mit POI zu entsprechenden brücken programmiert...
updaten inkl. ADAC-Tunnel-Tests...
Was freilich eine glatte Lüge ist.
Und selbst wenn es so wäre, ist dies eine Schande für eine der führenden Nationen dieser Welt.
In der Live-Aufnahme auf Euro-News sind unmittelbar vor dem Einsturz des Brückenpfeilers mehrere Lichtblitze in dem Film sichtbar.
Wurde der Pfeiler vom Blitz getroffen?
Es gab zur der Zeit ein Unwetter und Berichte von Blitzeinschlag kurz vor dem Einsturz. Aber wahrscheinlich waren die Lichtblitze im Film eher Kurzschlüsse. In den Brücken verlaufen auch häufig Leitungen für Strom.