Wegen GM: Trump bringt erneut Autozölle ins Spiel
Nach dem Vorbild der "Chicken Tax"
Wegen sinkender Nachfrage will General Motors mehrere Werke in den USA schließen. Nun bringt US-Präsident Trump erneut eine Zöllerhöhung auf importierte Autos ins Spiel.
Washington - US-Präsident Donald Trump hat erneut mit Sonderzöllen auf Auto-Importe gedroht. Wenn man die Einfuhrschranken erhöhe, würden "viel mehr Autos hier gebaut werden", twitterte Trump am Mittwoch. Als Beispiel führte er die in seinen Augen sehr erfolgreiche "Chicken Tax" an - eine jahrzehntealte Sondersteuer in Höhe von 25 Prozent, die die USA auf aus dem Ausland eingeführte Pritschenwagen und Transporter erheben. Diese Abgabe ist laut Trump der Grund, dass die US-Produktion in diesem Bereich floriert.
Wenn eine solche Steuer auch auf kleinere Pkw erhoben würde, so würden heimische Autobauer wie General Motors (GM) keine Fabriken in den USA schließen, meint Trump.
GM hatte am Montag angekündigt, wegen gesunkener Nachfrage nach kleineren Wagen die Produktion in Nordamerika zu drosseln und deshalb Werke stillzulegen und viele Mitarbeiter zu entlassen. Trump will deshalb jetzt hohe Einfuhrzölle auf Pkw prüfen, was die USA aber ohnehin schon seit Monaten tun.
Trump unterstrich seine Tweets zur "Chicken Tax" mit dem Hinweis, der Präsident "habe große Macht in dieser Sache". Eigentlich gilt die Steuer als skurrile Altlast eines Handelsstreits um billige Hühnchen aus Europa, der schon über ein halbes Jahrhundert zurückliegt.
Die "Wirtschaftswoche" hatte bereits zu Wochenbeginn unter Berufung auf EU-Kreise berichtet, dass Trumps Regierung nach dem bevorstehenden G20-Treffen der führenden Wirtschaftsmächte in Buenos Aires 25-prozentige Zölle auf Autoimporte aller Länder außer Kanada und Mexiko verhängen könnte.
Quelle: dpa
Die Steuer fände ich gut.
Es ist für die arbeitenden Menschen die lokal an einen Ort gebunden sind nicht gut wenn die Hersteller einfach überall und kurzfristig die Produktion um den Globus verlagern können.
Stimmt, wenn man die Zölle auf Kleinwagen erhöht wird der typische US kunde, der ja gerne sein Pick-up fährt, sich ab sofort einen Chevy Matiz zulegen. Logisch.
Schön das die USA so einen intelligenten, un vor Allem logisch denkenden, Chef haben 🙄
Sorry, aber so funktioniert Wirtschaft leider nicht. Von derlei Effekten darfst du auch bei höheren Zöllen gerne träumen, aber das wars dann auch schon.
Wenn die Konzernbosse zu kurzsichtig sind, um zu bemerken, dass die Nachfrage nach kleineren Autos sinkt und die Fabriken und deren Produktionsstraßen so unflexibel konzipiert wurden, dass man das nicht umstellen kann (weil nicht langfristig gedacht wird, sondern für die Quartalsergebnisse alles nur noch hektisch übers Knie gebrochen wird), würde ich die Verantwortung für die Werksschließung bei den Konzern-Entscheidern suchen und nicht bei der ausländischen Konkurrenz.
Aber was haben die Konzern-Entscheider auch für eine Motivation, Werksschließungen zu vermeiden, wenn man als Alternative tolle Quartalszahlen präsentieren kann? Die Anleger stehen meilenweit über den Angestellten. Neoliberaler Kapitalismus - ein tolles System.
Protektionismus sorgt immer dafür, dass Innovationen einschlafen, weil man gar nicht mehr besser als die Konkurrenz sein muss und ist daher immer eine saudumme Idee.
@Eylin93 wenn es dir von der Warte anschaust, würdest du die Argumentation mitgehen oder bei der Pro-Steuer-Haltung bleiben? (Interessiert mich, weil mit scheinbar einfachen Lösungen mit einem Hauch Nationalismus auch z.B. die AfD so Stimmen sammelt und ich mich frage, wie schwer es ist, jemandem, der noch offen für anderes ist, davon zu überzeugen, dass gerade der Hauch Nationalismus daran nicht positiv, sondern negativ ist)
Wenn GM sein Sortiment nicht für den Heimatmarkt angepasst bekommt, sollen also die anderen Hersteller dafür bluten? Klingt logisch...
Was können die anderen dafür, dass GM es nicht gebacken bekommt, seine Werke flexibel zu gestalten?
Typische Trumpsche Logik.
Wenn es einem schlecht geht, sind immer zu erst andere daran Schuld.
GM muss wie andere große Automobilhersteller jetzt in die Offensive gehen und das Modellprogramm an die künftige Marktentwicklung anpassen.
Genau dort muss es politische Unterstützung geben, anstelle den aktiven Wettbewerber mit Zöllen einfach nur stumpf abzuwehren.
BMW kündigt gerade erst neue Investitionen in den USA für ein neues Motorenwerk an. Wohl auch nicht ganz unbegründet, um gewissen Zollandrohungen zuvor zu kommen.
Hm, läuft in Deutschland nicht derzeit genau so eine Aktion?
Die Hersteller sind nicht schuld und müssen im Fall Deutschland vor den Kunden geschützt werden. Ebenfalls staatlich.
Ja es ist einfach, einfach auf Andere zu zeigen... 😉
Vielleicht hat das mehr Wertschätzung für deutsche Kunden bei den deutschen Herstellern zu Folge? Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
OpenAirFan
Oder man erhebt 25% Importsteuer. Dann kann GM einfach bei den bisherigen Modellen bleiben. Innovative Konkurrenz ist schließlich nicht zu befürchten.
Diese Steuer ändert am Ergebnis nichts. Natürlich kann GM dann keine Autos mehr für den US-Markt im Ausland bauen. Nur muss man mit Zöllen der anderen Länder rechnen. Trump meint mit den bösen anderen Staaten Mexiko und Kanada. Meinst du Kanada kauft dann noch GM-Autos wenn Trump dort eine Werksschließung erzwingt?
GM schließt die Werke weil überflüssig und veraltet. Eine Steuer würde nur einen kurzfristigen Effekt bringen. Mittelfristig würde man den lokalen Automarkt isolieren. Solang die Wirtschaft boomt (was sie durch Protektionismus auch kurzzeitig macht) ist das alles super. Kriselt es aber auch nur ein wenig (der US-Automarkt ist da sehr empfindlich) bricht sofort ein riesiger Teil des Umsatzes weg. GM rutscht schneller in die Insolvenz.
Aber das kommt natürlich erst in ein paar Jahren... bis dahin hat jeder Politiker seine Schäfchen ins trockene gebracht. Denen ist es egal, dass dann alle arbeitslos sind anstatt jetzt ein paar.
Fände ich auch gut!
Die Europäer machen es ja auch so!
Anders kann ich mir den exorbitanten Zoll beim Import eines US PKWs nicht erklären.
Der Zoll auf US PKW´s ist 10%. Was dazu kommt sind ein 19% Einfuhrumsatzsteuer ( das Equivalent zur Mehrwertsteuer ). Fällt aber bei jeder Einfuhr an. Der Rest sind Allerwahrscheinlichkeit nach die Frachtkosten und die Umrüstung auf die Deutsche Norm.
Die Preisangaben in den USA sind immer ohne VAT ( Mwst. ) da diese, anders als in D, nicht National geregelt, sondern von Bundesstaat zu Bundesstaat anders sind.
So ganz Unrecht hat Trump da nicht. Allerdings könnten andere Staaten sich bei anderen Produkten revanchieren. Am VW Konzern sieht man das ganze am besten. In Tschechien werden die Skodas gebaut die zu über 90% exportiert werden , während zB. auch aufgrund der höheren Preise in Deutschland die Leute- bislang kurzfristig- arbeitslos werden. Gleichzeitig darf der deutsche Arbeiter noch Steuern für Tschechien und Co bezahlen. Noch perverser ist das ganze mit Ungarn wo Mercedes und Audi ihre Premiumautos bauen lassen und umgekehrt die Ungarn auf die EU scheissen...
What? Die DEU Hersteller sind an was nicht Schuld? Denen geht momentan gewaltig der Arsch auf Grundeis, weil sie langsam kapieren in welcher Sackgasse sie bald stecken werden.
Was passiert denn momentan in DEU mit unseren Herstellern? Sie drehen den Kurs auf eine neue Richtung, weil ihnen nichts anderes mehr übrig bleibt. Der Kunde straft sie ab mit Abwanderung/Zurückhaltung (siehe Niedergang des Dieselmotors seit dem Abgasskandal), die Politik macht Druck (Fahrverbote, CO2 Flottengrenzwerte) und das zunehmende Umweltbewusstsein zwingt zum Handeln (stark ansteigendes Interesse an bezahlbaren Elektrofahrzeugen). Genau das ist die Richtung an die sich amerikanische Unternehmen auch gewöhnen müssen, wenn sie nicht irgendwann von der Bildfläche verschwunden sein wollen.
Trump will sein Amerika dagegen mit Zöllen ggü dem Importwettbewerb schützen und beschuldigt die Importeure verantwortlich dafür zu sein, das es den einheimischen Herstellen immer schlechter geht. Und für was? Damit die Amerikaner wieder verstärkt eigene Fahrzeuge kaufen, die aber ohne den Druck durch den Wettbewerb sich nicht verändern werden. Durch seine Zollpolitik nimmt er aber den Druck den es braucht, damit sich die einheimischen Hersteller ändern. In einer freien Marktwirtschaft (und die USA sind nunmal das Paradebeispiel dieser Marktform) bekommt der den Zuschlag, der das beste Angebot macht.
Und hier scheinen einige amerikanische Fahrzeuge zunehmend den Anschluss zu verlieren. Anders kann man doch den Niedergang der einst glorreichen amerikanischen Automobilindustrie nicht erklären.
Am Ende folgen auf Zölle dann Gegenzölle und so weiter und so fort. Solch eine Spirale kennt immer nur Verlierer. Auf beiden Seiten. Die aktuelle Geschichte mit China zeigt es doch auf.