Kostenlose Navigations-Apps im Test
Navigation mit Abstrichen
Navigationsgeräte sind fast schon von gestern - heute steuert die App durch den Verkehr. Doch was leisten Gratis-Apps, und wo stoßen sie an ihre Grenzen? Ein Überblick.
Hannover/Berlin - Das Smartphone ist klein und handlich und vereint die Funktionen mehrerer technischer Geräte in sich. Auch die Navigation eines Autos kann von einer App übernommen werden. Die kostenlosen Kartendienste von Apple und Google sind schon ziemlich ausgefeilt. Wer braucht da noch ein eigenes Navigationsgerät mit Saugnapf für die Windschutzscheibe?
„Wenn man es rein technisch sieht, ist das Smartphone die bessere Lösung. Es hat eine leistungsfähigere Hardware und meist auch ein besseres Display“, sagt Axel Kossel von der Computerfachzeitschrift „c't“ aus Hannover. „Ein einfaches Navigationsgerät hat gegen ein Smartphone keine Chance.“
Hinzu kommt, dass die meisten Autofahrer ohnehin ein Smartphone haben. Auf Geräten mit dem Betriebssystem Android ist oft Google Maps vorinstalliert. „Die Routenberechnung und Sprachausgabe sind recht gut. Google hat auch ein durchaus beachtliches Verkehrsinfosystem“, sagt Kossel. Die Verkehrslage werde sehr genau erfasst, die App berechne mehrere Routen. „Für eine kostenlose App ist das schon ziemlich genial.“ In einem Test der Stiftung Warentest erhielt das Programm die Note „gut“.
"Karten ist nur "befriedigend"
Weniger gut kommt Apples Navi-App weg. Die „Karten“ genannte App zeige nur kleine Ausschnitte, monieren die Prüfer. Auf Autobahnen seien es nur die folgenden rund 500 Meter. So lasse sich das nächste Manöver kaum vorhersehen. Bemängelt werden auch der fehlende Spurassistent und ein schlechter Kontrast. Das Urteil der Stiftung Warentest lautet „befriedigend“. Google Maps führe zuverlässiger ans Ziel.
Ein natürlicher Nachteil beider Apps liegt darin, dass die Karten nicht auf dem Speicherchip der Smartphones liegen. Beim Berechnen der Route und beim Navigieren greifen die Programme auf das Internet zu. Das Datenvolumen des Mobilfunkvertrags kann sich dadurch schnell erschöpfen. Und im Ausland verbietet sich das Navigieren über das Netz aufgrund hoher Roaming-Gebühren sowieso.Ein Vorteil der internetbasierten Navi-Apps ist indes die Aktualität des Kartenmaterials. „Die ist natürlich bei Google und Apple immer gegeben“, sagt Axel Kossel. Die Karten größerer Anbieter erhalten dagegen oft nur zwei- oder dreimal im Jahr ein Update.
Alternativen zu den Platzhirschen
Neben den zwei Platzhirschen der Technologieriesen gibt es noch eine Reihe weiterer Apps, die werbefinanziert sind oder deren Preis vernachlässigbar ist. Dazu gehören Skobbler, NavFree und Navigator von Mapfactor. Sie arbeiten mit dem kostenlosen Kartenmaterial von Open Street Map (OSM), bei dem die Nutzergemeinde geografische Daten zusammenträgt.
Skobbler gibt es für Apple-Geräte und kostet nur 89 Cent. „Die App kann sich durchaus mit teureren Varianten vergleichen“, urteilt Kossel. Die Stiftung Warentest gab allen drei Apps die Note „befriedigend“. Problematisch: Sie lesen keine Straßennamen aus und haben keinen Spurassistenten. An unübersichtlichen Abzweigungen nimmt der Fahrer damit leicht die falsche Ausfahrt.
Das freie System von Open Street Map hat seine Vor- und Nachteile. „Nach unseren Tests ist das immer ein bisschen gefährlich: Es kann einem passieren, dass eine Straße zum Beispiel an Pfosten endet. Dort komme ich mit einem Fahrrad weiter, aber nicht mit dem Auto“, so Kossel. Das ist ärgerlich. „Oder es gibt Straßen, die nur am Wochenende befahren werden dürfen. Sie sind vielleicht komplett eingetragen oder gar nicht.“
Trotzdem seien die OSM-Karten oft sogar besser, weil aktueller als teure Karten - schließlich werden sie von einer Community gepflegt. „Man kriegt schneller mit, wenn baulich etwas verändert wird“, erläutert Kossel. Sein Gesamturteil: „Im Großen und Ganzen kommt man mit Open Street Map gut durch.“
Werbung kann ablenken
Natürlich müssen Autofahrer Abstriche machen, wenn sie statt einer Profi-App für 60 oder 70 Euro ein kostenloses Programm benutzen. Der Auto Club Europa (ACE) weist darauf hin, dass zum Beispiel die Werbung den Fahrer ablenken kann. Außerdem sei die Standortermittlung oft nicht ganz exakt. So könne es vorkommen, dass etwa die Anweisung „rechts abbiegen“ erst beim Passieren der Straße erfolgt - und damit zu spät. Auch die Sprachausgabe sei nicht mit der Qualität teurerer Apps zu vergleichen.
Das Fazit der Stiftung Warentest geht in eine ähnliche Richtung: Mit kostenpflichtigen Apps bekommen die Nutzer bessere Qualität. Aus Sicht von Kossel sind allerdings professionelle Apps wie von Navigon oder Tomtom kaum schlechter als deren eigene Geräte. Diese lohnten sich aber vor allem für Menschen, die oft beruflich unterwegs sind und sich keine Patzer in der Navigation erlauben können. „Aber bevor ich 80 Euro ausgebe, fahre ich drei Mal im Jahr auch drei Kilometer Umweg“, gibt der Experte zu bedenken.
Wer auf eine App als Navigationsgerät vertraut, braucht unabhängig vom Preis eine Halterung im Fahrzeug. Smartphones dürfen beim Fahren nicht in der Hand gehalten werden - auch nicht zum Navigieren, entschied im Februar 2013 das Oberlandesgericht Hamm. Wichtig ist auch ein Ladegerät fürs Auto. Auf längeren Fahrten ist der Akku schnell leer, wenn das Smartphone als Navi genutzt wird.
Was ist das denn wieder für ein dummer Test? Android und Apple und danach hört der Horizont auf. Bei Nokia gibt es schon seit JAHREN auf dem Handy festinstallierte Karten und ein sehr gutes dazugehöriges kostenloses Navigationsprogramm mit exakter Zielführung, Point of Interest, halbjährliche kostenlose Kartenupdates etc. pp. Und das gehört bei Nokia zum Serienzustand man braucht keine dumme App dazu.
Das ist absolut korrekt, weltweite Karten können auf dem Nokia kostenlos installiert werden. Aus verschiedenen anderen Gründen bin ich allerdings dann doch zu Apple gewechselt. Mein Nokia E7-00 behalte ich als Zweitgerät und zur Navigation im Ausland (ohne Roaming-Gebühren!)
Nokia ist inzwischen ein Nischenprodukt... ebenso wie Chrome OS, Firefox OS, Blackberry und so weiter.
Selbst Windows ist bei Handys nicht besonders beliebt und verbreitet.
Und zum Test:
Geiz ist geil? Das Navi meiner Freundin ist kürzlich kaputt gegangen und dann haben wir uns auch damit ausführlich beschäftigt. Die kostenlosen Navi-Apps sind mal für den Notfall OK, aber wer regelmäßig sowas benutzt, sollte sich eine kostenpflichtige App holen, weil die einfach besser sind!
Es heisst immer das Festeinbau-Navis veraltet sind. Das mag zumindest für die High-End Systeme von Audi, BMW, oder Mercedes nicht mehr gelten.
Im Gegenteil. Die liefern auch neuste Google Maps Daten. Und die Fahrzeugvernetzung schreitet immer weiter voran.
Inzwischen sind schon Licht und Getriebe mit dem Navi gekoppelt. Sodass die Scheinwerfer sich schon im Voraus auf Kurven einstellen können und das Getriebe vor den Anstieg, Gefälle und bei Kurvenausgängen den richtigen Gang vorsortiert.
Braucht man alles nicht, aber ich würde nicht mehr behaupten, Auto-Navis sind veraltet.
Sie haben evtl. nur ein schlechteres Preis/Leistungsverhältnis.
Mein Festeinbau-Navi von 2001 hat immerhin Kartenmaterial von 2012! Wurde jetzt aber eingestellt, nach 2013 gibts nichts neues.
Navigiert mich zuverlässig von A nach B und berücksichtigt Staus. Was will man mehr?
Toller Test, alle brauchbaren Navis sind nicht mal erwähnt worden...
Das ist richtig, ich habe schon lange das Nokia N8, es erledigt Aufgaben wie Navigation und Fotografieren/Videos machen sehr gut. Fürs Internet brauche ich das Gerät nicht. Zur Navigation braucht das Gerät keinen Internet-Zugang. Also ich kann sagen, für mich war das der richtige Kauf. Für die Prepaid-Kate reichen mir somit einige wenige Euro im Monat.
Der Bildschirm lässt sich beim Navigieren auch mit einem Handgriff so umstellen, daß man nur ein ein großes Pfeilsymbol und die Entfernungsangabe bis zum nächsten Richtungswechsel gezeigt bekommt, dazu die Sprachausgabe. Das gefällt mir, da man so nur einen sehr kurzen Blick auf das Gerät werfden muß.
Vorteil ist zudem, daß man das Gerät, sofern man die Hürde der Gehäuseöffnung erst mal genommen hat, alle wichtigen "Innereien" wie Mikrofon usw. leicht selber tauschen kann. Viele Teile sind nicht fest verlötet, sondern mit Kontakten angeclipst. Aufgrund einer an der Höröffnung eingedrungenen Verschmutzung müßte ich das Gerät mal öffnen
Seltsamerweise kommt außerhalb des Fahrzeugs sehr lange keine Navigationsverbindung zustande, das Gerät findet noch nicht mal die momentane Position, obwohl es permanent versucht, eine Verbindung aufzubauen. Keine Ahnung, woran das liegt. Im Auto auf der Scheiben-Saugnapfhalterung geht es dagegen sehr rasch.
Ich brauche das nicht mehr,. Meine Frau hat bei der VHS einen Kurs im Kartenlesen erfolgreich absolviert. Wenn wir weiter wohin fahren zu Besuch, rufen wir im Ankunftsort mit dem Handy an und lassen uns an einer Tanke abholen.
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Auf meinem Sony Xperia Z läuft die App ohne Probleme.
Die kostenlosen Dienste von google oder Apple hab ich bisher nur als Fußgängernavi benutzt wenn ich in fremden Städten war. Ich war eigentlich ganz zufrieden damit.
Ansonsten bekommt man als T-Mobile Kunde die NAVIGON App kostenlos dazu und die steht m.M nach einem anderen Navi in nichts nach.
Absolut richtig, hinzu kommt noch dass Nokia Here Drive auch auf allen anderen Windows Phones (und eben Nokia Symbian Handys) zur Verfügung steht. Außerdem sehen die Marktanteile der mobilen Betriebssysteme in Deutschland derzeit ungefähr so aus:
Android 72%
iOS 11%
Windows Phone 10%
Blackberry 3%
Nokia Here Drive ist das so ziemlich beste Smartphone-Navigationssystem, in dem Test hier die nutzlosen Apple Karten zu erwähnen und das andere Zeug außen weg zu lassen ist einfach unverschämt.
Von wann ist denn die Statistik?
iOS 11% und Windows 10%? Muß ja ewig her sein....
Das ist die aktuellste Statistik die ich gefunden habe: http://androidkanal.de/.../Statistik-Betriebssysteme.jpg
Oder die vom letzten Jahr: http://www.androidmag.de/.../...eile_von_August_bis_Oktober_2012_n.jpg
Also nenn mal bitte die Quelle Deiner Statistik!
Aber selbst wenn.... für 10% braucht man hier keine großen Tests machen! Ist ja schön daß es für Windows/Nokia so ein tolles Navi gibt - das interessiert aber keinen, weil deswegen keiner von Android/iOS zu Windows wechseln wird!
Warum interessiert das keinen? Die Statistik gibt "nur" die akutellen Verkäufe wieder, nicht aber den Gesamtbestand. In meinem Bekanntenkreis gibt es nur 1 Iphone, 2x Android und der Großteil läuft noch mit Nokias Symbian (was ja noch bis vor 1 Jahr produziert worde). Von daher würde ich schon sagen, das es erwähnenswert ist.
Denn wenn jemand wert auf ein Navi legt und es das kostenlos bei Nokia gibt (und er das nicht weiß), wozu sollte er dann noch ein Iphone kaufen wo er alles erst als App kaufen muss?
Wenn man bei der Telekom ist, bekommt man das Navigon kostenlos. Möchte mal wissen, wie viele sich gezielt ein Nokia/Windows kaufen, nur weil es da ein kostenloses Navi gibt. Echt, so ein Quatsch... da diskutiere ich auch nicht weiter drüber!
Ich kenne 2-3 Leute die noch alte Nokias mit Symbian haben. Ich glaub die Modelle haben nicht mal GPS und selbst wenn: Das sind Leute die nur damit telefonieren und selbst mit SMS nicht klar kommen. Ich bezweifle, daß die ihr Handy als Navi nutzen.
Aber lass mich raten: Deine Leute mit Symbian benutzen ALLE ihr Handy als Navi... 🙄