Anteil der Radfahrer am Stadtverkehr steigt
Neue Konzepte gefragt
Zwischen 20 und 25 Prozent der Verkehrsteilnehmer sind Radfahrer, der Anteil soll noch steigen. Die Innenstädte stellt das vor Herausforderungen.
Hannover - Heute ist Frühlingsanfang und für so manche beginnt wieder die Fahrradsaison. Der Anteil derjenigen, für die das Rad das ganze Jahr über das Verkehrsmittel Nummer eins ist, wächst aber. In Kiel und Hannover etwa haben Radler inzwischen einen Anteil von rund 20 Prozent am Verkehr, in Bremen sogar von 25 Prozent.
Die Innenstädte für die steigende Zahl von Radfahrern zu rüsten, stellt so manche Kommune vor eine Herausforderung. Neben sicheren Wegen geht es auch um ausreichend Stellplätze. Um dies hinzubekommen, fährt etwa in Hannover der Radverkehrsbeauftragte Heiko Efkes das 957 Kilometer lange Netz selber ab auf der Suche nach Schwachstellen. In Osnabrück wurde erst am Donnerstag ein Konzept verabschiedet, das den Radverkehrsanteil von 20 auf 30 Prozent steigen lassen soll.
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"Sichere Radwege" ist das Stichwort. In so einigen Städten lebt man als Radler gefährlich, das gilt besonders beim Wechsel der Kfz auf die Abbiegespuren.
Hier in Freiburg brauche ich mit dem Fahrrad auf 5 km Strecke etwa genauso lang wie mit dem Auto (13 min). Dabei muss ich gerade eine Straße überqueren, die nicht besonders stark befahren ist. Der Rest ist untertunnelt oder überbrückt - well done.
Als Beispiel bitte mal nach Dänemark oder in die Niederlande schauen 😉
... was aufgrund des Durchschnitts von ca. 23km/h dafür spricht, dass das Radverkehr sehr gut läuft (schneller schaffe ich km-lang auf dem Rad nicht und die meisten anderen Radfahrer IMHO auch, E-Bike-Motorunterstützung gibt's auch nur bis 25km/h), aber der PKW-Verkehr nicht so gut (meist 50, teilw. auch 70km/h erlaubt - ok, ab und zu müssen Ampeln auch dafür sorgen, dass man überhaupt auf die Hauptverkehrsstr. kommt, was natürlich den Schnitt massiv senkt - auch bei Radfahrern, deswegen schrieb ich oben "sehr gut") - vllt. weil Rechtsabbieger vielerorts keine eigene Abbiegespur haben wo ein Radweg ist, sodass Radfahrer mehr als nötig den Verkehr auf der normalen Fahrbahn behindern, weil sie Rechtsabbieger rechts überholen? Ich finde es generell idiotisch Rechtsabbieger rechts zu überholen wo man keine eigene Abbiegespur hat, egal ob Rad oder Kfz (analog für Linksabbieger).
Außerdem neigen Fußgänger-/Radtunnel dazu, dass sich Assis darin aufhalten um nicht so gesehen zu werden, die im besten Fall "nur" Glasscherben hinterlassen...
notting
PS: Bei uns stand vor einiger Zeit in der Unfallstatistik, dass wenn ein Radfahrer bei einem Unfall beteiligt ist, er meistens auch der Hauptschuldige ist. Kann das nur bestätigen, hab als Radfahrer so gut wie keine Probleme mit Autofahrern (ok, ich befahre auch nicht zwanghaft Hauptverkehrsstr. wenn man praktisch genausogut z. B. 30er-/Fußgänger-Zonen nutzen kann), aber als Autofahrer sehr oft Probleme mit Radrambos (heizen z. B. über einen Zebrastreifen _ohne_ Radweg = kein Vorfahrt).
Rambos gibts in beiden Lagern.
Manche Ramboradfahrer meinen, weil sie schnell und wendig sind, gelten für sie diverse Verkehrsregeln nicht.
Manche Autofahrer meinen hingegen, weil Radfahrer auf der Strasse fahren, zählen sie nicht als vollwertige Verkehrsteilnehmer und können getrost ignoriert werden.
Beides Blödsinn!
Radwege besser ausbauen, die beiden Fraktionen trennen wo es geht und es flutscht.
1. Die meisten Radfahrer haben Dunkelheit/Regen/Nebel/etc. trotz ihrer schmalen Silhouette kein Licht an (bzw. meinen "Ich sehe die Autos ja, dann müssen sie auch mich sehen, Punkt!") und oft dann noch dunkle Kleidung tragen (eigentlich sollten insb. dunkle Regencapes verboten werden!).
Ich behaupte, wenn das mind. so konsequent gemacht werden würde wie bei Kfz, würde das schon einen Großteil der Probleme lösen.
2. Man kann beide Fraktionen nicht zu 100% trennen, einerseits wg. effizienterer Platzausnutzung und andererseits weil sie sich hin und wieder kreuzen _müssen. Man kann sich hier sogar sehr zielgerichtet ins Knie schießen, wenn man z. B. Radfahrer und Kfz durch eine lange Reihe parkender Autos trennt, wodurch der Autofahrer die Radfahrer schlecht bis nicht sehen kann, auch etwas weiter vorne an der Kreuzung wo sie evtl. Vorfahrt haben...
Nur außerorts (oder ähnlich aussehenden längeren Abschnitten innerorts) überwiegen IMHO die Vorteile einer sehr konsequenten Trennung von Radfahrern und Kfz.
notting
PS: Macht an meinem Rad echt keinen Unterschied bzgl. der Bremswirkung des Dynamos ob das Licht an oder aus ist. Das Rad war schon vor ein paar Jahren das billigste, was mein Händler hatte (simples Stadtrad).
Ich seh irgendwie nicht, was der Preis des Rades damit zu tun hat... die Einrichtungen inkl. Beleuchtung müssen an einem Rad funktionieren, billig oder teuer.
Für einen Radler ist es genauso verboten, bei Dunkelheit ohne Beleuchtung auf öffentlichen Strassen zu fahren wie für einen Autofahrer.
Wo hab ich was von 100 % trennen geschrieben? Das ist aus rein städtebaulichen Gründen schon nicht möglich. Ich schrieb "trennen wo es geht", z.B. ausserorts durch gut ausgebaute Radwege. Da kommen sich Radler mit schlechter oder ohne Beleuchtung dann schön gegenseitig ins Gehege. Aber das ist mir als Autofahrer schnuppe!
Zum Glück gibts hier in meiner Gegend halbwegs gut ausgebaute kilometerlange Radwege, die quasi um die Orte drumrum bzw. an der Saar lang führen. Da sieht man nur selten einen Radfahrer auf der Ortsdurchfahrt...
Kennst du die Fahrräder nicht mehr, wo der aktivierte Dynamo ordentlich bremst?! War lange Zeit Standard. Und neue Techniken sind zuerst mal teurer. Aber bei meinem rel. günstigen Rad war's schon Serie. Jetzt klarer?
Theoretisch richtig, aber wenn man halt in die Praxis schaut, sieht's diesbzgl. bei den Radlern sehr mies aus (fast keiner mit Licht).
Das war lediglich die Einleitung (die deine Aussage ja bestätigt hat) zu meiner Hauptaussage (dass zuviel Trennung kontraproduktiv sein kann). Ok, hatte da evtl. noch das Wort "eben" einbauen sollen.
notting
nee leider nicht ... funktionieren muss die Beleuchtung trotzdem und gibt es einen Radweg, musst du selbigen benutzen - egal ob bremsender Reifen- oder nicht-bremsender Nabendynamo.
Und einen Reifendynamo hat man gewöhnlich weggeklappt, wenn man kein Licht braucht und dann bremst er mitnichten.
Was aber imho nix mit dem eigentlichen Thema zu tun hat, es sei denn, du schaffst es noch, mir den Zusammenhang zu erläutern... ich steh momentan aufm Schlauch.
nur weil es viele missachten ist es trotzdem nicht erlaubt, theoretisch wie praktisch ...
Da hast du dich wohl verlesen. Je nach Jahr schwankt der Wert zwischen 75 und 80%. Das sind aber die motorisierten Verkehrsteilnehmer mit der Hauptschuld.
Das allerdings nur bei Berechnung von Unfällen mit motorisierten Verkehrsmitteln. Der Anteil ändert sich wenn man die Alleinunfälle der Radfahrer mit reinnimmt. Ist aber unfug.
Und das wundert mich auch nicht. Gefährdende "Radrambos" sehe ich nie. Verstöße durchaus - aber bis heute fast nie jemanden der einen anderen Verkehrsteilnehmer direkt gefährdet hat.
Umgekehrt erlebe ich es auf dem Rad regelmäßig. Oft ein Übersehen der Vorfahrt an Kreuzungen. Noch schlimmer ist die durchaus nicht seltene vorsätzliche Gefährdung. Also schneiden, sehr enges Überholen/Abdrängen, ausbremsen, direkt vor wem den Radweg dichtmachen usw.
Situationen in denen ich bremsen muss um den Unfall zu vermeiden.
Ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals mit dem PKW von einem Radler abgedrängt wurde oder für ihn stärker bremsen musste weil er mich geschnitten hätte.
Versuch mal durch einen Kreisverkehr zu kommen, bei dem der Rad- und Fußweg zusammen außen rumgehen. Beim überqueren der Ausfahrt des Kreises kann man fast schon drauf wetten, dass einem die Vorfahrt genommen wird. 😉
Nein, habe ich nicht.
Und wenn Radfahrer Radfahrer oder Fußgänger umnieten ist das egal?! Wäre einmal fast vom Rad geflogen (also ich auf einer Vorfahrtsstr. unterwegs war), wo er über einen reinen Zebrastreifen geschossen ist!
Das mit dem Faktor Licht schrieb ich ja bereits.
Klare knappe Vorfahrtnahme (insb. wenn sie über Zebrastreifen heizen aber insb. auch wenn ich auf Vorfahrtsstr. geradeaus fahrenderweise unterwegs bin) und ohne Handzeichen abgebogen und dabei anderen unerwarteterweise in die Quere gekommen gibt's sehr oft. Und viele sind eben ohne Licht unterwegs wenn's nötig wäre, weswegen man sie halt nicht sieht, dann brauchen sie sich auch nicht wundern...
notting
Definition Alleinunfall: Unfall ohne andere Verkehrsteilnehmer. Entsprechend ist bei Alleinunfällen von Radfahrern in der deutlichen Mehrheit der Radfahrer der Hauptschuldige. Einfach gesagt: Radfahrer fährt gegen Baum.
Wenn das für dich der Beweis ist, dass Radfahrer oft allein schuldig sind... wohl denn.
Bei Unfällen Radfahrer vs Radfahrer ist der Radfahrer zu 100% schuldig... Überraschend oder?
Radfahrer vs Fußgänger habe ich nicht im Kopf. Ich glaube hier sind die Radfahrer ebenfalls fast immer in der Hauptschuld. Gibt nur wenige Szenarien in denen er es nicht wäre (direkt vors Rad springen...). Aber an der Stelle gilt es für alle Verkehrsmittel. Der Fußgänger ist bei allen Gegnern häufiger Opfer.
Du hast nicht verstanden, worauf ich hinaus wollte -> Radfahrer bzw. Fußgänger sind nicht (zwangsläufig) motorisiert!
notting
Motoren nach hinten und die Nase weg, so sehe ich besser wo ich hinn fahre
Ich bin für das Anlegen unterirdischer Röhren - nur für Radfahrer. Das stört keinen, hält den Verkehr nicht auf und benötigt keinen Platz.