Rückruf-Datenbanken auf US-Herstellerseiten

Neue Rückruf-Regeln für die USA

Björn Tolksdorf

verfasst am Thu Aug 15 20:23:26 CEST 2013

In den USA müssen Autohersteller auf ihren Internetseiten eine eigene Rückrufdatenbank anbieten. Die Hersteller finden das gut - weil ihnen die Alternative nicht gefiel.

Die US-Behörde NHTSA hat neue Rückrufregeln vorgestellt. Hersteller müssen künftig eine eigene Datenbank anbieten. Die Industrie findet das gut so
Quelle: NHTSA

Washington - Die staatliche US-Organisation National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) will die Erfolgsquote von Rückrufen erhöhen. Deshalb hat die Regierung neue Regeln zu Rückrufen erlassen. Die würden auch uns ganz gut stehen.

Für die Autohersteller in den USA gilt: Sie müssen binnen eines Jahres eine Datenbank für Rückrufe ihrer Modelle auf ihren Internetseiten aufbauen. Die Suchmaschine muss leicht auffindbar sein und die Eingabe von Fahrzeug-Identifikationsnummern erlauben. Die Daten müssen wöchentlich aktualisiert werden. Viele Hersteller, darunter Ford, Chrysler, Toyota, Honda und Volkswagen, bieten diese Funktion bereits an.

Briefe werden auffälliger

Außerdem hat die Behörde neue Standards für schriftliche Rückruf-Benachrichtigungen festgelegt. Diese Briefe müssen in großen Buchstaben mit „urgent saftey recall“ („dringender Sicherheits-Rückruf“) gekennzeichnet werden.

Außerdem muss der Umschlag mit den Logos der Behörden Department of Transportation und NHTSA gestempelt sein sowie mit dem Satz: „Dringende Information über einen Sicherheits-Rückruf, versendet in Übereinstimmung mit Landesgesetzen“. Außerdem muss der Brief künftig die Fahrzeug-Identifikationsnummer des Autos enthalten.

Industrie begrüßt Änderungen

Der Grund für diese radikalen Maßnahmen: Bisher sei es für Fahrzeughalter nicht klar genug zu erkennen gewesen, ob ihr Modell zurückgerufen wurde. Nach Angaben der NHTSA liegt die Erfolgsquote von Rückrufen in den USA im Schnitt bei 70 Prozent.

Der US-Herstellerverband „Alliance of Automobile Manufacturers“ begrüßte die Änderungen. „Die Hersteller können alle Verbraucherinformationen gebündelt digital anbieten. Die Regierung kann das nicht“, sagte ein Sprecher.

Für die Autohersteller in den USA ist das noch eine versöhnliche Lösung. Ursprünglich wollte die NHTSA die Hersteller verpflichten, jeden Tag Datenupdates an eine zentrale, staatliche Meldestelle zu schicken. Für die Hersteller hätte das einen immensen Aufwand bedeutet: Allein Honda bezifferte die Kosten für diese Meldepflicht auf 15 Millionen US-Dollar.

 

 

Quelle: autonews; Deotroit News