Daimler und VW rufen hunderttausende Autos zurück
Neue Rückrufwelle wegen Takata-Airbags
Die Rückrufwelle wegen Takata-Airbags erfasst Daimler und VW: Die Hersteller müssen in den USA hunderttausende Autos zurückrufen. Betroffen sind Modelle bis Baujahr 2014.
Stuttgart - Daimler und Volkswagen sind stark von der jüngsten Ausweitung des Debakels um defekte Airbags des japanischen Zulieferers Takata in den USA betroffen. Der Daimler-Konzern teilte am Dienstag mit, 705.000 Mercedes-Benz Pkw und und rund 136.000 Daimler Vans vorsorglich in die Werkstätten zu beordern. Das entspricht mehr als dem Doppelten des letzten US-Jahresabsatzes der Stuttgarter.
Die US-Verkehrsbehörde NHTSA hatte mehrere Hersteller zuvor darüber informiert, dass der Behörde mögliche Defekte gemeldet worden seien. Grundlage sei eine Meldung von Takata vom 25. Januar 2016, sagte ein Daimler-Sprecher auf Nachfrage gegenüber MOTOR-TALK. Darin hatte der Zulieferer weitere Airbag-Baureihen (SDI, PSDI) als potenziell problematisch eingestuft.
Wie der Sprecher sagte, hat Daimler diese Airbags von 2005 bis 2014 in diversen Baureihen eingesetzt. Betroffen seien der Mercedes SLK, SLS, ML, GL sowie die C- und E-Klasse. Auch im Sprinter sowie im Lkw Freightliner seien die Airbags verwendet worden.Der Konzernsprecher betonte, bei Mercedes-Benz lägen keine eigenen Erkenntnisse über Probleme mit den Bauteilen vor. Ob sich der Rückruf über die USA hinaus ausweite, sei gegenwärtig reine Spekulation. Sicher ist: Mercedes-Modelle mit den fraglichen Airbagsystemen fahren auch außerhalb der USA, zum Beispiel in Europa.
VW: 680.000 Fahrzeuge betroffen
Auch Volkswagen muss wegen möglicher Defekte von Takata-Airbags in den USA einen großen Rückruf starten. Rund 680.000 Wagen müssten vorsorglich in die Werkstätten, sagte ein VW -Sprecher am Mittwoch. Betroffen seien die Modelle Passat, Eos, Golf und der Jetta in seiner Kombiversion. Es gehe um die Baujahre 2006 bis 2014, wobei die Zeitspanne nicht auf alle Modelle zutreffe.
Zu den Kosten machte VW keine Angaben, das werde mit Takata geregelt. In der Regel bilden Zulieferer vorsorglich Rückstellungen für Rückrufe, bei denen sie wegen Mängeln in die Haftung kommen können. Der VW-Sprecher sagte: "Wir hatten konzernweit überhaupt keine Beanstandungen." Der Rückruf geschehe vorsorglich, Takata und die US-Behörden hätten den Kreis der Fahrzeuge entsprechend eingegrenzt.
Mindestens zehn Todesfälle wegen Airbags
Mit Airbags von Takata gibt es in der Auto-Industrie schon seit Jahren große Probleme. Sie können wegen technischer Mängel unvermittelt auslösen und so eine regelrechte Explosion verursachen, bei der Teile der Verkleidung durch den Innenraum des Fahrzeugs geschleudert werden. US-Ermittler gehen von mindestens zehn Todesfällen im Zusammenhang damit aus.
Bislang gilt BMW als der am stärksten vom Takata-Debakel betroffene deutsche Hersteller. Ende Januar hatte die US-Verkehrsbehörde jedoch eine Ausweitung des landesweiten Rückrufs um fünf Millionen weitere Autos angekündigt. Bei Daimler war bereits bekannt, dass einige Laster der Marke Daimler Trucks North America betroffen sind. Die jüngste Ausweitung betrifft auch die VW-Tochter Audi mit 170.000 Fahrzeugen.
Insgesamt seien in den USA nun insgesamt mehr als 24 Millionen Fahrzeuge betroffen. Die NHTSA hatte im Oktober erklärt, die Probleme ballten sich bei den folgenden fünf Autoherstellern: Fiat Chrysler, Ford, Mazda, Honda und BMW.
14 Millionen Rückrufe entfallen auf diese Hersteller. Den größten Anteil hat Honda.Ursachen noch immer unbekannt
Obwohl die Airbags des Zulieferers seit über zehn Jahren Probleme machen, ist die genaue Ursache noch immer nicht abschließend geklärt. Takata vertritt den Standpunkt, die Unfälle stünden im Zusammenhang mit besonders heißem und feuchtem Klima. Den Einsatz des Treibstoffs Ammoniumnitrat, der als Auslöser im Verdacht steht, hat das Unternehmen größtenteils gestoppt. Takata hat von der NHTSA bereits Millionenstrafen aufgebrummt bekommen, Top-Manager des Konzerns wurden vom Kongress ins Kreuzverhör genommen. (bmt)
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Quelle: m. Material von dpa
Das Thema ist ja der Reinste Dauerkracker. 😆
Die Frage ist eher warum man zu den Modellen außerhalb des Amerikanischen Marktes keine Angaben machen kann. Entweder ist der Airbag sicher oder nicht. Aber sicher überall außer in der USA bringt ein schlechtes Licht auf den Hersteller.
in usa wird ein hersteller zu etlichen mio verdonnert wenn was passiert. in d wird mit dem finger du du gemacht, im schlimmsten fall "sollte nicht vorkommen" gesagt.
der sorglose umgang mit dem leben der hiesigen mercedeskäufer und vwkäufer ist für mich bestürzend ,
und die sache ist -ohne den betrug mit der sw zu beschönigen- direkt lebensgefährdent denn anscheinend ist das problem zeitbedingt.
Das liegt daran das in den USA andere Airbags verbaut werden wie in Europa.
genau die schlechten in d produzierten sind nach den usa gegangen, die guten nach d. ;-))
Informiere Dich mal bevor du so ein Käse schreibst.Die Us Version ist ne ganz andere Bauart,das Volumen ist grösser und die Zündung schneller.
VW kann das mit dem Diesel-Softwareupdate zusammenlegen, spart Geld. 🙄
Das ist aber nicht nur ein Finanzproblem, sondern bei diesem Ausmaß auch ein Organisations-Problem.
Es haben bereits so einige Hersteller auch in Deutschland Rückrufe für Autos mit Takata-Airbags durchgeführt. Wie z.B. BMW, Toyota, Nissan, Mazda, Honda.. Quelle.
Insofern ist die Annahme nicht so abwegig, dass das bei Mercedes und dem VW-Konzern auch noch passieren kann.
Und auch mehr Konkurrenz scheint die Probleme nicht zu lösen.
So musste auch Continental bereits mögliche Fehler an mehreren Millionen Airbag-Systemen einräumen. Auch hier sind etliche Produktionsjahre betroffen.
Quelle 1 Quelle 2
Im Grunde richtig. Die Frage ist aber ganz simpel, in welchem Markt, bzw. in welcher Fahrzeuglinie, bzw. in welchem Werk VW oder Mercedes (oder wer auch immer) nun gerade von Takata beliefert wird. Gibt ja auch noch andere Anbieter.
Nein... Einmal mehr: Continental baut keine Airbags, hat also mit Konkurrenz mit Takata nicht das geringste zu tun. Und zumindest Deine Quelle 1 hat nicht notwendigerweise mit Conti zu tun.
Korrekt. Und vor allem ein Problem, wie sich die Hersteller die Kosten langfristig von Takata zurückholen. Das wird noch viel spannender.
Ich dachte die deutschen Autos wären nicht betroffen... Zumindest wurde das in den älteren Artikeln zum Thema gerne erwähnt. 🙄
Mir scheint als hätte Honda einfach als erstes am konsequentesten zurückgerufen und die anderen folgen nach und nach. Takata versorgt ja eh viele mit deren Aribags.
Und mit jedem weiteren Skandal bei Takata freut sich einer umso mehr: Autoliv
Und TRW ;-)
Das liest sich hier etwas anders. Von daher auch der Verweis von mir auf Conti.
In dem Artikel wird der Vorstandsvorsitzende zum Audi-Rückruf wie folgt zitiert: "Wir sind Lieferant des Systems". Das umfasst in dem Kontext für mich das gesamte Airbagsystem.
Dass dem nicht so ist, habe ich mittlerweile auf der Conti-Webseite herausgefunden. In diesem Punkt habe ich mich vom MT-Artikel fehlleiten lassen.