VW-Markenchef Diess prüft Gewerkschaftsbonus bei Beförderungen
Neuer Ärger um Diess
Haben Gewerkschafter bei VW Nachteile oder Vorteile bei Beförderungen? VW-Markenchef Diess will das prüfen und provoziert damit offenbar die IG Metall. Sie wähnt ein Täuschungsmanöver.
Wolfsburg/Frankfurt - VW-Markenchef Herbert Diess will offenbar klären lassen, ob eine Gewerkschaftsmitgliedschaft bei VW bessere Karrierechancen ermöglicht. "Seit meinem Einstieg bei Volkswagen bekomme ich immer wieder Hinweise aus der Belegschaft und insbesondere aus dem Management, dass Einstellungen und Aufstieg in der Hierarchie von einer Mitgliedschaft der IG Metall abhängen würden", sagte er der "Bild"-Zeitung (Montag).
Daher habe er sich zuletzt bei einigen Beförderungen erkundigt, ob die betreffenden Mitarbeiter der Gewerkschaft angehören. Etwa die Hälfte des oberen Managements sei auch Mitglied der IG Metall, sagte Diess. "Falls wirklich für die Beförderung eine Mitgliedschaft in der IG Metall Voraussetzung gewesen wäre, wäre dies ein klarer Compliance-Verstoß", meinte der Manager mit Blick auf Regeln zur ordnungsgemäßen Unternehmensführung. "Verantwortungsbewusstes Management darf bei solchen Indizien nicht wegsehen."
In der vergangenen Woche hatte Diess Unmut auf sich gezogen, weil die Frage nach der Gewerkschaftszugehörigkeit nach einem Bericht des "Manager Magazins" bekannt geworden war. Die IG Metall sorgt sich darum, dass Mitarbeitern die Mitgliedschaft negativ ausgelegt werden könnte.
Gewerkschaft befürchtet Nachteile
"Jetzt haben sich die Vermutungen bestätigt, dass Herr Diess unzulässig nach der Gewerkschaftsmitgliedschaft gefragt hat. Damit hat er klar gegen Arbeitsrecht verstoßen", sagte eine IG-Metall-Sprecherin. "Diesen Verstoß will er anscheinend durch Vorwürfe an Betriebsrat und IG Metall verschleiern und damit von seinem Fehlverhalten ablenken." Eine Gewerkschaftsmitgliedschaft dürfe nicht zum Hindernis für die Karriere werden.
Wie viele Mitarbeiter in der VW-Belegschaft und im oberen Management in der IG Metall sind, wollte die Gewerkschaft mit Verweis auf den Datenschutz nicht sagen. Die Mitgliederquote bei VW gilt als hoch.
Die Arbeitnehmerseite spielt in Wolfsburg eine selbst für deutsche Industrieunternehmen relativ große und bedeutende Rolle. Bei vielen Einstellungen und Beförderungen hat der Betriebsrat Mitspracherecht.
Diess streitet sich derzeit mit dem Betriebsrat und dessen Chef Bernd Osterloh um den über mehrere Monate ausgehandelten Sparkurs bei der renditeschwachen VW-Kernmarke. Der Betriebsrat wirft dem Manager Wortbruch vor und hat viele Projekte vorerst auf Eis gelegt. Bei dem Streit geht es unter anderem darum, wie viele Leiharbeiter das Unternehmen verlassen müssen.
Weiterlesen: Diess' Anmerkungen an E-Mails
Quelle: dpa
Ein derartiges Verhalten in dieser Position ist meiner Ansicht nach ein absolutes No-Go.
Sumpf... überall nur Sumpf bei VW!
Warum? Er hat es doch plausibel begründet. Anscheinend haben sich Nichtgewerkschaftmitglieder beschwert, dass sie benachteiligt worden sind. Dann ist es die Pflicht von Diess das zu überprüfen. Wie soll das denn geprüft werden, wenn man nicht danach fragt?
Wenn man es plausibel begründen kann, darf man gegen geltendes Arbeitsrecht verstoßen? 😕
Gegen welches geltende Arbeitsrecht hat wer verstoßen? Die Frage nach der Gewerkschaftszugehörigkeit ist nur in Arbeitskampf-Situationen unzulässig. Ansonsten hat das Bundesarbeitsgericht (Az.: 1 AZR 257/13) die frage nach der Gewerkschaftszugehörigkeit für zulässig erklärt. Also nicht jeden Stuss glauben, den die Gewerkschaften verzapfen!
Diess ist der erste im Konzern der mal gegen die Machenschaften von Betriebsräten und Gewerkschaften vorgehen will. Niemand hat was gegen Mitspracherecht von Arbeitnehmern, die IGM und ihre Schergen übertreiben es aber seit einiger Zeit massiv. Das fängt schon bei konsequenter Beeinflussung von neueingestellten Azubis an. Getreu dem Motto: "Komm in die Gewerschaft oder die Hilfe des BR ist dir nicht sicher". Selbst erlebt...
Hier sind mal wieder einige Spezialisten dabei. Natürlich ist diese Frage nach geltendem AN Recht verboten. Aber dieses Verhalten von VW Managern ist ja bekannt: Arrogant, mit Hybris ohne Ende in der leeren Birne, unfähig..... hab ich was vergessen?
rzz
Selten so ein Schwachsinn gelesen. Wenns die IGM nicht geben würde dann ginge es vielen in D aber deutlich schlechter vom Einkommen her und den AN Rechten. Also wenn du hier das Speachrohr der Unternehmer bist dann bist du hier falsch gelandet....
rzz
Ich habe nie in Frage gestellt das die Gewerkschaften viel für die Arbeitnehmer getan haben. Nur so lange Gewerkschaftsmitglieder, welche in einem Unternehmen als BR fungieren und mit Dienstwagen und Parkplatz vor dem Büro "belohnt" werden, sind diese Menschen für mich unglaubwürdig wie nur irgendwas. Die IGM hat in diesem Konzern einen lähmenden Einfluss. Gefällt uns was nicht, egal wie sinnvoll oder nicht, dann wird die Idee blockiert.
Meines Wissens nach wurde er als Marken-Chef eingestellt. Da stellt sich natürlich sofort die Frage, inwiefern seine Haupttätigkeit unter dieser Nebenbeschäftigung leidet.
VW würde eine Übernahme durch einen knallharten US-Investor, am besten Hedge Fond, richtig gut tun. Der ganze Sumpf und Klüngel würde endlich mal mit eisernem Besen aufgelöst werden. Momentan ist das nur noch Vetternwirtschaft, Korrumpierung auf allen Ebenen und Industriebeamten-Mentalität.
Warst du nicht immer für harte Strafen bei kleinsten Vergehen im Straßenverkehr? Und dann kommen von dir solche Beleidigungen? Scheinbar ist es wieder ein Fall eines Benutzers, der sich an seinen eigenen Maßstäben nicht messen lassen möchte und nur harte Strafen für andere Menschen fordert. Scheint aber gerade en vogue zu sein, dass man sich selbst nicht an den Maßstäben misst die man für andere fordert, insofern kann man das nachvollziehen aber keinesfalls verstehen.
Gewerkschaften braucht man sicherlich, ob man jedoch einen Selbstbedienungsladen wie die Industriegewerkschaft Metall benötigt, die ihre Macht schamlos für die Karriere von Mitarbeiter ausnutzt sei mal dahingestellt. Man muss auf einem Auge schon äußerst blind sein, wenn man nicht erkennen will, dass Gewerkschaftsfunktionäre sich nicht anders verhalten als Manager, sich zum Teil in die eigene Tasche wirtschaften und ihre Macht nicht freiwillig wieder hergeben.
Ähhh, wenn ich mich jetzt bei VW bewerbe, ist es dann GUT, Gewerkschaftsmitglied zu sein (s.o.) oder SCHLECHT (http://www.motor-talk.de/.../...isiert-herbert-diess-t5948901.html?...)?
Bin verwirrt.
Kann ich ebenso bestätigen....