Tesla wird trotz hohem Verlust an der Börse gefeiert
Neuer Finanzvorstand kommt von Google
Tesla hat im dritten Quartal 210 Mio Euro Verlust erwirtschaftet. Der Aktienkurs stieg trotzdem, denn die Anleger erwarten eine Steigerung zum Jahresende.
Palo Alto - Der Elektroautohersteller Tesla ist weiter in die roten Zahlen abgerutscht - trotzdem reagierten Anleger geradezu euphorisch. Im dritten Quartal stieg der Verlust verglichen mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum von 75 auf 230 Millionen Dollar (210 Mio Euro), wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Vorstandschef Elon Musk stellte zudem einen neuen Finanzchef vor, den der Tech-Milliardär vom Internetriesen Google zu sich lotste.
Hohe Kosten für die Marktpremiere des Elektro-SUV "Model X" im September und die Entwicklung des für den Massenmarkt geplanten "Model 3" rissen überraschend tiefe Löcher in die Bilanz. Der Umsatz stieg indes um zehn Prozent auf 937 Millionen Dollar. Obwohl die Ergebnisse unter den Erwartungen der meisten Analysten lagen, legte die Aktie nachbörslich um fast neun Prozent zu. In den letzten drei Monaten war der Kurs allerdings um 22 Prozent gefallen.
Grund für die Euphorie der Anleger ist der stabile Geschäftsausblick. Tesla geht davon aus, im vierten Quartal zwischen 17.000 und 19.000 Fahrzeuge an seine Kunden übergeben zu können. Die Auslieferungen legten im abgelaufenen Quartal um fast 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres hat die Firma 33.140 Wagen auf die Straße gebracht. Als neues Jahresziel gab Tesla 50.000 bis 52.000 aus. Zuvor war dieses Ziel von 55.000 auf 55.000 bis 50.000 herabgesetzt worden.
Model 3 soll 2016 vorgestellt werden
Neuer Finanzvorstand von Tesla wird Jason Wheeler, der die letzten 13 Jahre für Google arbeitete. Wheeler ersetzt Deepak Ahuja, dessen Rückzugspläne Tesla im Juni bekanntgemacht hatte. Tesla kündigte zudem an, das "Model 3" - das erste Modell des Unternehmens, das für die breitere Bevölkerung erschwinglich sein soll - Ende März 2016 zu präsentieren. Darüber hinaus wurden keine konkreten Angaben zum Zeitplan bis zur Marktpremiere gemacht.
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Überbewertet. Und wenn die Giga-Factory doch keinen Gewinn abwirft? Vielleicht etabliert sich eine ganz andere Batterie-Technologie. Dann war die Fabrik umsonst.
Ja, und wenn nicht?
Who knows?
Who cares?
Wir werden es sehen.
Die Höhe des Verlusts beträgt 25 Prozent vom Umsatz. Normalerweise ein Kandidat für eine Insolvenz. Stattdessen steigt bei diesen Zahlen noch der Aktienkurs. Das ganze hat schon etwas von einer religiösen Verblendung.
Übrigens zahlt der amerikanische Steuerzahler den ganzen Spaß zu einem nicht unerheblichen Teil.
Wieso ist eigentlich immer die Rede von Verlust? Wenn ich ein Haus baue, dann hab ich ja auch keine 300.000 Euro Verlust gemacht, dann habe ich das Geld in ein Haus investiert!
Ist es so schwer den unterschied zwischen Investition und Verlust zu verstehen? Zumal der Umsatz ja sogar gestiegen ist!
Das mag von mir aus für die Kunden und Bewunderer (Endverbraucher) stimmen.
An der Börse zählt das aber 0,garnix. Da zählt nur Rendite und Risiko.
Nunja- die Oktoberschätzungen für US & EU schauen aber nicht arg danach aus...
Es ist die Rede von Verlust, weil es Verlust ist. Den Ausgaben für die Giga-Factory steht in der Bilanz der Wert der Fabik gegenüber. Nur die Abschreibungen wirken sich negativ auf den Gewinn aus. Das gilt übrigen auch für die Super Charger.
Das ist aber alles kein Problem. Das wird es erst, wenn das Model 3 die Erwartungen nicht erfüllt. Alles andere ist Vorspiel.
"Je größer die Lüge, desto mehr Menschen folgen ihr."
- Irgendjemand (ich weiß es nicht mehr 😕)
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Mitnichten! An der Börse zählt eben ausschließlich der Glauben.
Würde es einem Anleger um (handfeste) Rendite und Risiko gehen, würde er überall, aber nur nicht zur Börse gehen.
Und sieh dir doch mal die Aktienkurse der großen Börsen an; wo sind die hohen Kurse vorzufinden?
Bei pseudo-"coolen" Firmen, vorzugsweise mit dem Wort "online" in der Firmenbeschreibung, die noch niemals irgendetwas geleistet haben und auch nie leisten werden.
Von den wirklich wichtigen Firmen habe ich vllt. um die Jahrtausendwende zum letzten Mal etwas in den Medien gelesen. Deren Aktienkurs dümpelt indes bei einigen zig Dollar/Euro, abhängig vom im Umlauf befindlichen Aktienvolumen mit Folge einer Marktkapitalisierung von üblicherweise max. 30-40 Mrd. Dollar/Euro.
Börse ist wie Würfelspiel.
Mit objektiver Risikobewertung hat das schon lange (großteils) überhaupt nichts mehr zu tun.
Ich verstehe eh nicht, warum die Leute sich immer über "Überbewertung" usw. aufregen.
Die Leute die da mit ihren Chips spielen wissen worauf sie sich einlassen und wissen auch worum es geht.
Lass sie doch spielen.
Das interessiert doch den kleinen Michel nicht.
Und das ganze "virtuelle" Börsengeld ist eh nur Buchgeld.
Beim Börsencrash sieht das aber anders aus, für den Michel...
Warum? Bisschen Inflation und so?
Geld als Papier ist nur ein Stück Papier. Es hat keinen Wert. Den Wert bekommt es nur durch unseren kollektiven Glauben daran, dass es etwas wert wäre. 😆
Der Crash kommt eh. Machen wir uns nix vor. Wie schon Dirk M. sagte, ohne Crash geht dieses System garnicht.
😆
Diese Firmen haben halt einen anderen Wert: Kunden. Solche Firmen wie Google, Facebook etc. haben enorme Mengen an Daten über zig Millionen Personen. Das ist verdammt viel wert.
Nur weil sie kein Produkt in physischer Form haben, stellen sie trotzdem was her. Daten.
Und diese sind in der neuen Welt sehr wichtig und wertvoll. Aber das verstehen ewig-gestrige Leute eben nicht, die müssen immer das Produkt anfassen und sehen können.
Hmmhhh, mal überlegen. Was hat denn Tesla den Investoren zu bieten? Daten von Millionen von Kunden? Fehlanzeige! Eine tolle Entwicklung des operativen Geschäfts? Ebenfalls eher nicht. Visionen eines charismatischen Chefs, die sich vermutlich niemals in stabiler wirtschaftlicher Zukunft des Unternehmens umsetzen lassen? Jede Menge.