Nach MPU werden alle Punkte in Flensburg gelöscht
Neuer Führerschein, leeres Punktekonto
Eine bestandene MPU führt automatisch zur Löschung aller Punkte im Flensburger Zentralregister. Das hat jetzt das Verwaltungsgericht in Karlsruhe entschieden.
Karlsruhe - Wer nach erfolgreicher medizinisch-psychologischer Untersuchung (MPU) seinen Führerschein zurückerhält, startet mit leerem Punktekonto. Das gilt nach Ansicht des Verwaltungsgerichts Karlsruhe auch dann, wenn zwischen dem Verlust der Fahrerlaubnis und der MPU weitere Verkehrssünden begangen wurden.
In dem verhandelten Fall hatte ein Lkw-Fahrer geklagt, der seinen Führerschein wegen 18 Punkten in Flensburg verloren hatte und anschließend beim Fahren ohne Fahrerlaubnis erwischt wurde. Als er nach einer erfolgreich bestandenen MPU mit seinem neuen Führerschein wieder zu schnell fuhr, erlebt er eine Überraschung. Die Führerscheinstelle verwarnte ihn wegen eines Punktestandes von 13 Punkten. Der Mann reichte Klage ein.
Zu Recht, wie die Richter urteilten. Sie stellten klar, dass das Punktekonto nach bestandener MPU auf null gesetzt werden muss. Der Gesetzgeber gewähre bewusst eine Löschung, wenn das Gutachten Einsicht feststellt und eine günstige Entwicklung prognostiziert, erläutert die Deutsche Anwaltshotline das Urteil. Statt 13 Punkten weist das Konto des Lkw-Fahrers daher lediglich einen Punkt auf.
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Das ist der Moment, in dem ich mich frage, wie jemand beim Fahren ohne Führerschein erwischt wird und dann die MPU bestehen kann. Und dann wieder zu schnell fährt (ok, hier wird nicht gesagt, nach wie langer Zeit - kann passieren).
Klar, LKW-Fahrer spulen täglich hunderte Kilometer ab und eine Geschwindigkeitsbegrenzung übersieht man vielleicht auch. Gerade das Fahren ohne Führerschein halte ich dann allerdings für grob fahrlässig und die Punkte dafür sollten der Person nicht geschenkt werden, nur weil er die MPU danach besteht! Ich wüsste ja gerne mal, wie der mit dem neuen 8-Punkte-Limit zurecht kommt..
Ich gehe mal davon aus, daß bei dem hier genannten Urteil auf Grund des Grundsatzcharakters die Revision zugelassen ist.
Haha, geiler Typ 😆
Pedal to the Metal... 😆
Nö ... "Fahren ohne" ist niemals fahrlässig oder grob fahrlässig.
Entweder ist es bewusst, also vorsätzlich, oder der Täter ist schuldunfähig ....
Es wäre hier mal interessant zu erfahren, wie der/die Richter das Urteil im Detail begründen. Dazu steht in dem Eröffnungsbeitrag leider auch nichts.
Bestimmt nicht mehr lange.
Dann war das Gutachten wohl eher ein Schlechtachten. Da bleibt nur zu hoffen, daß er sein Punktekonto schnell wieder füllt (und dabei niemand zu Schaden kommt), denn eine weitere MPU wird er wohl nicht überstehen.
Ihr unterstellt, daß die Dinge zeitnah geschahen, aber davon steht in dem Artikel nichts. Kann doch sein, daß der Mann den Führerschein verlor, dann eine Woche später erwischt wurde, weil er seinem Chef den Führerscheinverlust noch nicht gebeichtet hatte und anschließend rausflog, sich berappelt hat, einen anderen Job fand und nach z. B. anderthalb Jahren die erfolgreiche MPU gemacht hat. Ist jetzt etwas konstruiert, entspräche aber allen genannten Fakten.
Und da wäre es völlig korrekt, wenn er den neuen Führerschein ohne Punkte bekäme. Daß der Mann dann eine 1-Punkte Geschwindigkeitsüberschreitung beging halte ich nicht für so außergewöhnlich: Auch oder gerade ein erfahrener Fahrer ist im Verkehr schon mal zu schnell unterwegs. Kritisch wird es erst, wenn der Mann tatsächlich in alte Gewohnheiten verfällt. Wie sagt man doch so schön? Einmal ist keinmal.
Als Berufskraftfahrer kann er die vielen Punkte durchaus aufgrund eines Chefs im Nacken gesammelt haben, der ihn mit einer nicht einzuhaltenen Disposition zu ständigen Verkehrsverstößen genötigt hat. Oft genug sind der Chef oder die mittlere Führungsebene mit den Disponenten die eigentlich Schuldigen und die Fahrer nur arme Hunde, denen es am Mumm mangelt, die Brocken hinzuschmeißen statt sich weiter ausnutzen zu lassen.
In den 90ern hatte ich einen Job, wo mich mein Vorgesetzter zwingen wollte, mit einem LT 46 mindestens 120 km/h Dauertempo auf der Autobahn zu fahren. Schließlich sieht so ein LT 46 nicht anders als der LT 35 aus und deshalb wird man da ja auch nicht erwischt... Ich habe mich dem nicht gebeugt und es hagelte Abmahnungen. Die konnte ich stets als konstruiert und ungerechtfertigt zurückweisen, das hörte aber erst auf, als es dem Geschäftsführer zu blöde wurde und der dem Abteilungsleiter klar gemacht hat, daß er das lassen sollte.
Ich hatte damals das Rückgrat obwohl ich als hauptberuflicher Student mit Frau und zwei Kindern ziemlich dringend auf einen guten Job wie den angewiesen war, aber nicht jeder traut sich, sich gegen seinen Chef oder Vorgesetzten zu stellen. Es lassen sich genug Leute im Fahrergewerbe restlos ausnutzen. Gut möglich, daß das so ein Mann war und er eben doch aus dem Verlust des Führerscheins gelernt hat.
Was ich damit sagen will: Man sollte keine Leute verurteilen, wenn man die Fakten nicht kennt.
Gruß Michael
Joh, deinen Ausführungen könnte ich soweit auch folgen.
Der Bericht gibt wieder mal unsäglich viel zur Spekulation frei. Insbesondere was den besagten/fraglichen Zeitraum angeht !
Gehört so einer wirklich hinters Steuer? Ich sage nein! 18 Punkte, MPU und nichts draus gelernt. Und so jemand soll als geheilt gelten?
In deinem auto ist Kein Fahrtenschreiber oder andere Aufzeichnungsgerate.
Als LKW Fahrer, kannst du auch fur die letzten 24 Std. geschwindigkeitsuberschreitungen Tickets bekommen. Fur die letzten 28 Tage auch mit der Lenkzeit, keine Punkte.
Als LKW Fahrer, fahrst du ein Stuck un Frankreich -90kmh legal-, paralell zur Deutschen Grenze, Basel richtung Norden. Kommst wieder nch Deutschland rein, und wirst angehalte in einer rutine Kontrolle. Erklare das einem UBEREIFERIGEN polizisten, der richtig GEIL ist Tickets zu schreiben.
denke mal daruber nach.
Als LKW Fahrer kannst du dir schneller punkte einfangen wie du denkst.
Rudiger
John-Mac-Dee John-Mac-Dee
Gehört so einer wirklich hinters Steuer? Ich sage nein! 18 Punkte, MPU und nichts draus gelernt. Und so jemand soll als geheilt gelten?
Hallo Leute
Das mit den Punkten ist eigentlich so richtig. Wer eine MPU macht lässt sich überprüfen ob er tauglich ist am Verkehr teilzunehmen. Besteht er die bescheinigt ihm ein qualifizierter Gutachter dass er wieder bereit ist am Verkehr teilzunehmen. Dann sind die alten Punkte natürlich zu löschen. Ich habe vor vielen Jahren eine MPU machen müssen und die auch aufs erste mal problemlos bestanden. Vor einiger Zeit habe ich die Fluglizenz für Ultraleichtflugzeuge gemacht. Obwohl ich mir seit dieser Zeit nichts mehr zu schulden kommen lassen habe hab ich riesige Probleme gehabt. Es ging fast sogar soweit das ich noch eine MPU hätte machen sollen. In naher Zukunft plane ich einen Bus-Führerschein zu machen. Bin mal gespannt was ich dann wieder für Probleme bekomme. So eine MPU ist wie ein Kainsmal das einen sein ganzes Leben lang verfolgt. Also besser aufpassen dass man gar nicht in so eine Situation kommt.
MfG
Drago
Hhhmm, dann mal direkt an dich gefragt, wenn du dich im Weiteren damit so auseinandersetzen mußt. Gibt es da gar keine Löschfristen ?
Ich meine, selbst ein Vorstrafenregister, polizeiliches Führungszeugnis hat ja gewisse Auflagen + Löschfristen, um einen nicht wahrlich ewig zu brandmarken.
Sollte eine MPU dir tatsächlich, bzw. durch andere auf immer und ewig nachweisbar bleiben ?!