Verkehr & Sicherheit News
Neuer Onlinedienst für Schlaglochmelder eröffnet
ACE: Bundesregierung lässt Verkehrswege vergammeln.
Stuttgart (ACE) 30. Dezember 2009 - "2010 wird das Jahr der Löcher", prognostizierte der ACE Auto Club Europa vor vier Wochen in seinem Ausblick auf das neue Jahr. Jetzt wird der Club von seiner eigenen Vorhersage eingeholt. Die im Dezember mehrere Tage andauernde Eiseskälte habe nicht nur für kalte Füße gesorgt. Auch auf Straßen und Gehwegen habe der Frost bereits "bleibenden Eindruck" hinterlassen, stellte der Club fest. Damit die Schlaglöcher von den zuständigen Straßenverkehrsbehörden möglichst rasch wieder beseitigt werden, richtete der ACE am Mittwoch auf seiner Homepage einen speziellen Schlaglochmeldedienst ein.(www.ace-online.de/schlaglochmelder)Der Club leitet die auf einem Formular dokumentierte Schlaglochanzeige direkt an die jeweils zuständigen Behörden weiter und prüft in regelmäßigen Abständen, ob der gemeldete Straßenschaden auch behoben wurde.
Bund, Länder und Gemeinden wurden vom ACE zugleich eindringlich an ihre Verkehrssicherungspflicht erinnert. Intakte Verkehrswege seien eine wichtige Voraussetzung, um Verkehrssicherheit zu gewährleisten. "Es reicht nicht, mit Verkehrsschildern vor Straßenschäden zu warnen, es muss auch zügig und nachhaltig saniert werden", forderte ACE-Sprecher Rainer Hillgärtner. Er warf der Bundesregierung vor, sie verschaffe mit dem jüngst beschlossenen Wachstumsbeschleunigungsgesetz etwa Hoteliers und Erben neue steuerliche Privilegien, während sie gleichzeitig die Verkehrsinfrastruktur wegen fehlender Haushaltsmittel vergammeln lasse.
Quelle: ACE
Fehlt nur noch eine "App" für Navis & Co., am besten bei jeder größeren Erschütterung "Schlagloch melden? OK/Abbrechen" automatisch einblenden ;-)
notting
Ist der Server schon abgestürzt?
Die Idee mit der Navi-App ist übrigens blöd.
Ich will Auto fahren und navigiert werden und nicht alle 100 Meter beim Navi ne Meldung bestätigen.
Aber vielleicht sollten die Angestellten der Ordnungsämter mal mehr ihre Augen auf die Straße richten, als lukrative Jagd auf Falschparker zu machen.
Im Grunde genommen: Tolle Idee!
Mache ich jedoch die Kontrolleure damit nicht arbeitslos? Dennoch wird erst noch wohl 2- oder 3-ma jemand herrausfahren um sich vorort ein Bild davon zu machen, dann wird europaweit ausgeschrieben und dann, dann ist kein Geld mehr für die Reparatur da.
Dann kommt die Ausbesserungsmaßnahme auf eine Warteliste bis, bis wieder Mittel frei sind. Dann (eventuell nach einer neuen Ausschreibung) wird die Sache während der Hauptverkehrszeit bzw. Hauptreisezeit erledigt.
Eine woche später sind dann die Mittel für eine Generalsanierung zugebilligt.
...neue Ausschreibung (eventuell möchte ja ein portugiesisches Unternehmen mit einem grichischen Straßenbauunternehmen konkurieren und legt noch einemal ein überarbeitetes Gegenangebot vor.
8 Monate später wird die geflickte Straße dann ganz weggerissen und neu gemacht.
Jetzt will die RWE neue Leitungen verlegen und die Kanalisation muss auch neu gemacht werden....
Alles fertig, geflickt....
Jetzt wird der Mist zur Verkehrsberuhigung "zurückgebaut". Das geht sofort, da steht ja eine politische Entscheidung dahinter!
Bedarfsstudien, die man vor 12 Jahren in Auftrag gegeben hat, ergeben, dass diese Straße jetzt nicht mehr Kreis- sonder Bundesstraße sein soll (Gott sei Dank, endlich fließen Bundesgelder). Ausbau mit Leitplanken und Rück-Rückbau. Aber nicht mehr als Tempo 70. Der Unterbau der Straße trägt, entgegen vorheriger Annahmen, doch keine 8000 40-Tonner am Tag.
Neue politische Entscheidung:
Umgehungsstraße muss her. Kommt. Ist ja vor 16 Jahren schon geplant worden. Jetzt kann die Bundesstraße aus der Ortsmitte auch wieder verschwinden. Rück-Rück-Rückbau. Aber erst noch 2 Kreisverkehre mit Bundesmitteln.
Die Ampel vor der Schule? "Können wir vom Stadtrat nicht bestimmen, ist ja eine Bundesstraße."
Wenn die Straße wieder dem Kreis gehört: "Kein Geld da, geht nicht. Vielleicht in der nächsten Wahlperiode."
Fazit: Lieber alles so lassen, wie es ist.
Außerdem, wenn der erste Presslufthammer vor meinem Bürofenster in Münster auftaucht, dann habe ich immer so ein beklemmendes Gefühl. Ich sage nur Ephrahim Kishon und BLAUMILCHKANAL!
http://www.ephraimkishon.de/film_der_blaumilchkanal.htm
Könnte es nicht auch sein, dass der ACE so an viele viele viele Mail-Adressen von Nichtmitgliedern zu Werbezwecken kommt?
Guten Rutsch ins neue Jahr wünscht Euch
der Jag-Man
Toll!!!
Dann kann sich die Besatzung des, mit 25km/h fahrenden, orangen, "Strassenkontrolle"-Fahrzeugs ja sinnvolleren Aufgaben widmen, und die Löcher Flicken.
Aber ich denke da wird im Frühjahr wieder großflächig Rollsplitt drübergekippt...😤
Der Aufwand, der hierzulande für die Straßenerhaltung erbracht wird, steht leider in keinem Verhältnis zu den Belastungen, welche dem deutschen Kraftfahrzeugbesitzer aufgebürdet werden.
Was soll der Scheiss?
Die Städte machen dann nen 30er Schild davor, stellen nen Blitzer hin und kassieren, statt zu reparieren, ist in etlichen Städten schon Methode.
Greetz
Shadow
Hier übernimmt der ACE eine Aufgabe die eigentlich der Behörde obliegt, nämlich die Erfassung von Strassenschäden. Zumal hier wieder eine zusätzliche Institution (ACE) beteiligt ist = viele Köche verderben den Brei. Die Idee jedoch ist prinzipiell gut, nur das dieser Online-Schlaglochmelderdienst eigentlich direkt von den zuständigen / der zuständigen Behörde(n) betrieben werden sollte.
Auf solche Ideen kommen die auf sicheren Stühlen sitzenden Beamten aber wohl nicht, wäre ja innovativ.
Ciao!
Schön abgekupfert - aber gutes darf ja durchaus kopiert werden.
So was gibt es von den Regionalverbänden des ADAC schon länger: http://www1.adac.de/.../default.asp
Gruß
Das sehe ich genau so.
Das sehe ich nun wieder anders.
Denn einzig und allein gesetzliche Vorgaben, politische Entscheidungen in Verbindung mit leeren Kassen sind dafür verantwortlich. Man stelle sich nur einmal vor, dass der Staat sich auf die Mitarbeit der Bürger verlassen sollte und nicht selbst den "Istzustand" prüfen würde, dann wären einige Straßen immer im Eimer und andere dafür "auf vielfachen Wunsch eines Einzelnen" immer makellos.
"Die Beamten" würden sicher mehr Geld für unsere Straßen ausgeben, wenn sie es dürften (EU-gesetzliche Vorgaben) und wenn das Geld dafür da wäre und nicht für "wichtigere" Projekte verschwendet würde (zu schmaler Haushalt, oder möchtest DU noch mehr Steuern dafür zahlen?).
Und Bitte bedenke, "Beamte" befolgen nur die ihnen gegebenen Vorgaben. Der Begriff "Beamter" ist eine Berufsstandsbezeichnung für jemanden, der in einem besonderen "Dienst- und Treueverhältnis" zu seinem Arbeitgeber (Kommune, Bundesland bzw. Staat) steht.
Du meinst sicherlich die "Bürokraten".
Aber auch an denen liegt es (dieses mal) nicht. Es sind politische Entscheidungen derer, die wir alle paar Jahre wählen, die hier den ganzen Laden ausbremsen (Verkehrspolitik und europaweite Ausschreibungen für jeden Firlefanz).
Wenn da nicht die Verschwendungen oder Investitionen an falscher Stelle wären.
Ja gut, hätte man mehr Straßenbauer bei der Kommune angestellt und würden die nicht so viele Überstunden vor sich her schieben müssen (Streudienst etc.) dann könnte es funktionieren und die Ausführung der vorgenommenen Reparaturversuche sähe nicht so sehr laienhaft aus.
Bis demnächst
Jag-Man
Wer glaubt das Politiker die Entscheidungen treffen, der glaubt auch das Zitronenfalter Zitronen falten.
Wenn ein "unfähiger" Minister ausgetauscht wird, werden dann etwa auch die Ministeriumsbeamten / Angestellten ausgetauscht die den Mist gebaut haben? Nein, die machen dann unter dem neuen "Dienstherren" denselben Scheiß weiter… Vor der Wahl wie nach der Wahl…
Frag doch mal unsern Minister Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg wie er mit Ihnen zurechtkommt, das war IMHO ein schönes Lehrbeispiel für meine obige Behauptung.
Norbert
Und noch etwas zum Thema, schön das der ACE jetzt auch sowas macht wie es der ADAC schon länger tut. Ist zwar nix neues, aber jede helfende Hand wird doch gern gesehen. 😊
Sollte man wirklich davon ausgehen, dass der desiegnierte V-Minister keine Ahnung von den Berichten gehabt hat? Und wenn an dem so war, dass dieses nicht aus genau dem Grund erfolgt sein könnte, dass er nachher sagen konnte, dass er nichts gewusst habe?
zu Gutenberg hat natürlich seinen eigenen Staab zusammengestellt.
Dem stimme ich uneingeschränkt zu! Nur so kann man politischen Druck aufbauen. Und ohne Druck läuft in der Politik bekanntermaßen ja garnichts.
Übrigens, bei den kommunalen Straßen in meinem Ort bestimmt der Stadtrat in "nichtöffentlichen Sitzungen" die Baumaßnahmenn (im Beisein des Kämmerers, leider).
Gruß, Jag-Man
Eben, deshalb ist es kaum möglich das hier kreative Ideen umgesetzt werden können. Zumal ja auch der Anreiz dazu fehlt, egal ob man nun kreative oder gar innovative Ideen umsetzen will oder nicht: es gibt keinen Leistungsanreiz und passieren kann einem auch nicht viel wenn man solche Gedanken gar nicht erst entwickelt. Einkommens- und Laufbahnentwicklung (ich mag das Wort "Karriere" nicht) hängen immer noch hauptsächlich an den Berufsjahren und nicht an der Leistung des einzelnen.
Würde aber wohl jetzt zu weit führen und driftet auch vom eigentlichen Thema ab.
Ciao!
Ich habe hier auch einen neuen Service gefunden.
Schlaglochmelder.de startet am 1.3.2010