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Neuer Vorstoß zur Pkw-Maut
Der bayrische Innenminister Joachim Herrmann möchte eine Pkw-Maut auf deutschen Autobahnen einführen. Seine Idee: 100 Euro könnte eine Jahresplakette kosten.
Natürlich erhofft sich der Minister dadurch möglichst Mehreinnahmen, die aber vor allem aus den Taschen ausländischer Autofahrer auf deutschen Trassen kommen sollen. Die deutschen Autofahrer will Herrmann nicht zusätzlich belasten.Die müssten entsprechend also an anderer Stelle entlastet werden. Aus ökologischen Erwägungen wünscht sich Bayerns Innenminister dabei keine Senkung der Steuern auf Kraftstoffe. Denn das würde vor allem Vielfahrer entlasten und nicht zum sparsamen Umgang mit den Ressourcen erziehen. Also denkt Herrmann an die Senkung der Kfz-Steuer. Es gibt zwar eine Menge Autos, die weniger als 100 Euro Steuern im Jahr kosten. Aber hier, so der Grundgedanke würden immerhin Fixkosten gegen Fixkosten getauscht. Und wer nicht auf die Autobahn will oder muss, würde sogar sparen.
Durch das Mautmodell verspricht sich Herrmann mehrere hundert Millionen Euro zusätzliche Staatseinnahmen. Derzeit erlöst der Staat bereits etwa 3,8 Milliarden Euro jährlich durch die LKW-Maut. Diese möchte Herrmann noch weiter erhöhen. So könnten künftig auch schon LKW ab 10 Tonnen mautpflichtig werden, derzeit sind es 12 Tonnen. Außerdem plant das Bundesverkehrsministerium ohnehin, in Zukunft auch auf vierspurigen Bundesstraßen Mautgebühren von LKW zu kassieren und nicht wie bisher nur auf Autobahnen.
Bundesregierung noch nicht überzeugt
Der Minister hofft auf offene Ohren bei der Verkehrsministerkonferenz für seinen Vorschlag, immerhin entsteht - durch den harten Winter und viele Schlaglöcher gerade ganz akut – ein großer Finanzierungsbedarf für die Instandhaltung und den Ausbau des Verkehrsnetzes. Experten sehen ein Finanzierungsdefizit von rund 2 Milliarden Euro.
Trotzdem gibt es in der Bundesregierung bisher keinen Meinungsumschwung: Eine Pkw-Maut steht nicht im Koalitionsvertrag, und der Verkehrsminister und die Bundeskanzlerin scheuen die unpopuläre Maßnahme. Auch die Automobilclubs wollen die Diskussion um die Pkw-Maut lieber gar nicht erst ins Rollen kommen lassen, die für sie nur ein erneutes zur Kasse bitten der Autofahrer ist.
(nw)
Quelle: MOTOR-TALK
prinzipiell sehe ich die pkw maut als postiv an, WENN im gegenzug die kfz-steuer entsprechend gesenkt wird UND die mauteinnahmen zweckgebunden für den straßenbau eingesetzt werden...
sollte eine entsprechende mautplakette eingeführt werden, bietet sich ja der platz der ehemaligen au-plakette am vorderen nummernschild an...
allerdings sollte man dabei im hinterkopf behalten, das der ausfall der entsprechenden kfz-steuer anderweitig ausgeglichen werden muss!
Die Abzockerei muss aufhören.
Glaubt wirklich jemand, dass die deutschen Autofahrer an irgendeiner Stelle entlastet würden?
Selbst wenn es nominell so wäre, würde es an dritter Stelle doch wieder eingesammelt.
Letztlich wird doch nur wieder alles teurer dadurch.
Und ein guter Teil von Mehreinnahmen durch Bürokratie wieder aufgefressen.
Auch eine evtl. Erhöhung der LKW Maut schlägt letztlich auf die Verbraucherpreise durch.
Es wird doch alles weitergereicht bis zum letzten Mann, der sich nicht mehr wehren kann.
Man muss sich klarmachen, dass JEDE Maßnahme zur Einnahmensteigerung letztlich am Endverbraucher hängenbleibt.
So fährt man die Volkswirtschaft immer näher an Null heran.
Was wir brauchen sind eher Kostensenkungen um mehr Kaufkraft zu schaffen und so mehr Umsatz zu generieren.
glaubst du wirklich, das der deutsche staat, dessen ausgaben deutlich über den einnahmen liegen, sich weiterhin mit dem derzeitigen hohen sozial-absicherungs-niveau halten kann?
wir sind nunmal pleite...irgendwo muss das geld herkommen...und das die politiker auf diäterhöhungen verzichten - sich damit den ast auf dem sie sitzen selbst absägen - glaubst du doch wohl auch nicht?
Dem kann ich mich nur vollstens anschliessen. Den Ausfall der KFZ Steuer sehe ich allerdings als weniger kritisch an denn dieser würde durch den ausländischen Verkehrsteilnehmer (endlich) aufgefangen.
Nein, das glaube ich auch nicht.
Aber ändern tut das nix.
Na ja, wir werden erleben wie es letztlich kommt.
In letzter Zeit sind so viele unvorhergesehene Dinge eingetreten, dass man kaum Prognosen wagen kann.
Die Belastung der ausländischen Fahrzeuge auf unseren Straßen ist allerdings auch in meinen Augen schon lange überfällig.
Die schweren Transit LKW zerfahren unsere Straßen schon lang auf unsere Kosten ohne dass eine Gegenleistung dafür erbracht würde.
Der Artikel suggeriert, daß Mauteinnahmen für den Straßenerhalt verwendet würden.
Demnach müßte sich der Straßenzustand bzw. die Investitionen dafür seit Einführung der Lkw-Maut verbessert haben 🙄
Das Gegenteil ist der Fall.
Die bei uns vorbeiführende B214 wird oft als -mautfreie- Abkürzung von der A2 bei Braunschweig-Watenbüttel über Celle zur A7 bei Schwarmstedt respektive über die weiterführende B3 nach Soltau Süd benutzt.
Insbesondere bei den häufigen Unfällen auf der A2 im Bereich Peine reiht sich auf der B214 im Raum Celle LKW an LKW.
Die Spurrinen auf der B214 sind bereits enorm und werden kontinuierlich schlimmer.
Einen Nutzen daraus düften hier die Wenigsten haben.
Das kann es ja nun auch nicht sein, oder?
auch ausländische lkw's müssen - ebenso wie die deutschen lkw's - beim befahren unserer autobahn maut entrichten!
über das problem der mautpreller - die einfach mautstraßen meiden...hmn...schwieriges thema, das allerdings in soziemlich allen ländern die autobahnmaut verlangen besteht...
Das stimmt zwar, aber ich lade Dich gern zur Testfahrt auf unserer Bundesstraße ein. 😊
Bevorzugt bei Starkregen.
Offensichtlich reicht die Maut nicht für die Sanierung dieser Mautumgehungsstraße.
Was heisst Mautpreller?
Das ist doch ein völlig legaler Wahnsinn.
Wer könnte denn den LKWs verbieten, normale zweispurige Bundesstraßen zu nutzen?
In Celle fahren dann die LKW teilweise hochkant um die Ecken der Altstadt.
Selbst bei einer Sperrung für LKW aufgrund einer Brückensanierung kippte seinerzeit ein 40 Tonner mitten auf der Behelfsbrücke auf einen Kleinlkw eines ansässigen Handwerkbetriebs, weil er nicht nur unerlaubt, sondern auch noch zu schnell in die Baustelle eingefahren ist. (Dadurch war fast einen ganzen Nachmittag lang die Erreichbarkeit unseres AKH für Rettungswagen massiv eingeschränkt.)
Und wenn die Bahnunterführung der Stadt wieder frei ist, werden auch wieder regelmäßig Sattelzüge da drunter hängenbleiben, trotz deutlicher Beschilderung.
So viel zur Einhaltung von Verboten und Kenntnisnahme einer Beschilderung.
Also ich bin auch für eine PKW-Maut auf Autobahnen, wenn sie wie genannt tatsächlich für den deutschen Autofahrer kostenneutral ist.
Die Maut auf Deutschen Autobahnen ist überfällig!
Seid bald zwanzig Jahren wird das Thema immer mal wieder diskutiert, nur gemacht wird nichts! Typisch Deutsch halt.. Wir sind die Zahler der EU und geben als Bonbon obendrauf noch die Benutzung unserer Autobahnen für alle umsonst her... Die Schweiz ist etwa 41tkm² groß und nimmt 40 Sfr ~ etwa 33€. Österreich hat eine Fläche von etwa 83tkm² und nimmt eine Jahresmaut von 72,60€ und lässt sich einzelne Strecken noch extra bezahlen. Deutschland ist etwa 357tkm² groß, was denkt Ihr welche Höhe einer Jahresvignette mir vorschwebt? Genau, runde 300€ halte ich für angemessen. 10 Tage für 30€, zwei Monate für 80€. Was meint Ihr was Ihr in Italien oder Frankreich für die Autobahnbenutzung bezahlt?Einmal nach Spanien im Transit durch Frankreich (Karlsruhe nach La Jonquera, Grenzort Spanien/Frankreich) kosten locker 67,45€ nur für Autobahnen in Frankreich .. Oder einmal Brenner - Napoli in Italien für günstige 58,50€ die einfache Strecke. Zurück jedes mal noch einmal das selbe... Da ist selbst die Summe von 300€/Jährlich im Prinzip noch zu wenig.. Wer keine Autobahn fahren muss der lässt es halt einfach und spart sich das Geld. Alle anderen müssen die Vignette kaufen und werden mit Sicherheit keinen Nachlass auf die Steuer bekommen. Der Staat (die EU..) braucht Geld und will keine Geschenke verteilen.
Ich wäre unendlich froh wenn endlich die Vignette kommt, endlich Gerechtigkeit.
Endlich müssten alle die bezahlen die unser Land im Transit durchqueren.
Wir sind doch schon die Lachnummer der EU was Autobahnbenutzung und die entsprechende Kostenverteilung angeht..
Norbert
Wie gesagt, wenn bei anderen KfZ Kosten für inländische Fahrzeuge entsprechend verrechnet wird, kein Problem.
Allerdings glaube ich gerade das nicht.
Ja das wäre schön, die anderen müssten bezahlen und ich nur anteilig mehr. Leider zeigt die Erfahrung das es genau so nicht kommen wird. Ich bin halt einfach Realist. Mein Trost ist es dann das wenn ich schon extra für die Autobahn bezahlen muss das es die anderen dann endlich auch tun müssen. Bisher bezahle ich für sie mit, in Zukunft zahle ich mehr, die Anderen bezahlen aber auch...
Norbert
Stimmt, Deutschland ist pleite. Nehmen wir jetzt mal Griechenland, denen ja Vorschriften zum sparen gemacht wurde. Bestandteil des Sparprogramms ist, lauter Stellen im öffentlichen Dienst zu streichen und gleichzeitig die Steuern zu erhöhen. Hallo, irgendwie ist das doch etwas bescheuert?!
Ich habe letzens eine Liste gesehen, demnach Norweger 25% mehr verdienen als noch 1990.
Deutschland war im Feld ganz hinten, mit -4%.
Der Deutsche kriegt also immer weniger Geld, muss aber immer mehr bezahlen, um den Staat aus dem Schuldensumpf zu holen...Gleichzeitig streicht der Staat/Bund (Wie auch immer) aber auch wieder Stellen bei der Polizei usw, um Kosten zu sparen.
Verkehrte Welt irgendwie...🙁