Steht der Opel Ampera vor dem Aus?
Neumann bestätigt Aus für den Opel Ampera
UPDATE: Opel-Chef Karl-Thomas Neumann hat das Aus für den Ampera indirekt bestätigt. Doch das nächste Elektroauto sei bereits geplant, schreibt Neumann auf Twitter.
Rüsselsheim – Einen Tag nach dem Bericht der „Automotive News Europe“ über das mögliche Aus für den Ampera meldet sich Opel-Chef Karl-Thomas Neumann selbst zu Wort. "Nach Auslauf der aktuellen Ampera-Generation werden wir ein Nachfolgeprodukt im Elektroauto-Segment auf den Markt bringen", schreibt Neumann auf Twitter.
Damit bestätigte er ganz beiläufig, dass es keinen direkten Nachfolger geben wird, auch wenn GM bereits an einer neuen Generation des baugleichen Chevrolet Volt arbeitet. Neumann schreibt weiter: "Sehen Elektromobilität als wichtigen Teil der Mobilität. Werden weiter daran arbeiten, Elektroautos erschwinglicher zu machen".
In sechs Monaten 58 Ampera verkauft
Am Dienstag hatte "Automotive News Europe" unter Berufung auf gut informierte Personen berichtet, dass der Ampera 2016 eingestellt werden soll. Das liegt vermutlich an der sinkenden Nachfrage für das vergleichsweise teure Plug-in-Hybrid-Modell.
Von Januar bis Juni hat Opel in Deutschland nach eigener Aussage 58 Einheiten verkauft, in Europa 445. Bereits im vergangenen Jahr hat Opel den Preis des Elektroautos mit Range-Extender, wie Opel das Modell nennt, um 7.600 Euro auf 38.300 Euro gesenkt – auch mit Hinblick auf die Einführung des rund 35.000 Euro teuren BMW i3.
Alle Elektroautos haben es schwer
Doch das hat dem Technologieträger nicht viel geholfen. Während der Volt in den USA von Steuerbegünstigungen lebt, hat die deutsche Politik die E-Autos „abgeschossen“, wie Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg Essen erklärt. Bis zum Jahr 2020 gelten 130 Gramm CO2 als Richtwert, bis dahin werde es Elektroautos und Plug-in-Hybride generell schwer haben. Das gelte genauso für einen E-Golf, einen Nissan Leaf oder einen i-MiEV.
Dennoch glaubt Dudenhöffer nicht daran, dass Opel auf seinen Imageträger in Zukunft verzichten wird. „Es ist ein wichtiges Konzept für Opel“, sagt der Professor zu MOTOR-TALK. Aus diesem Grund sollten die Rüsselsheimer das Fahrzeug eventuell modifizieren, um es attraktiver zu machen, eventuell mit kleineren Batterien oder ähnlichem.
"Alle wollten Elektroautos"
Der Ampera stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Kurz vor seiner Markteinführung in Deutschland fing ein Chevrolet Volt nach einem Crashtest in den USA Feuer. Die Auslieferungen mussten verschoben werden. Laut „Automotive News Europe“ sank der Absatz kontinuierlich. Im Jahr 2013 habe Opel 3.184 Autos verkauft, 40 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Ob der Ampera nun eingestellt wird oder nicht, wissen nur GM und Opel. Klar ist aber, dass GM nicht besonders glücklich mit dem Imageträger ist. Am Rande des Genfer Salons sagte der ehemalige Opel-Aufsichtsratschef Stephen Girsky: "Alle Regierungen in Europa haben gesagt: Wir wollen Elektroautos, wir wollen Elektroautos. Dann präsentieren wir eines und wo sind alle?“
Update: Opel präsentiert mit dem Ampera-e eine eigene Version des Bolt EV.
"Alle" können wohl nur die "Kunden" sein. Ist halt blöd, wenn der "Kunde" die Bemühungen nicht anerkennt (oder das Auto dem "Kunden" schlicht nicht zusagt). Aber da gibt es ja viele Beispiele in der Automobilwelt...
Irgendwie haben die alle einen viel zu kurzen Atem. Wo wäre Toyota jetzt, wenn Sie nach dem ersten Prius schon aufgegeben hätten?
Das Konzept ist soweit gut, aber die Konkurenz ist besser. Trotzdem sind solche Fahrzeuge die Zukunft. Verbessern statt Aufgeben.
Hi,
das Problem ist die Hersteller wollen sich die teuren Entwicklungskosten der Elektro / Hybridfahrzeuge bezahlen lassen.
Prestigeträchtige Luxus und Sportmodelle werden gerne auch mal Quersubventioniert. Auch den Motorsport lassen sich einige Hersteller einiges kosten -> aus Imagegründen.
Das man dieses Geld lieber in die Entwicklung von Elektroauto´s steckt die dann am Markt sehr viel billiger und damit Interessanter wären auf die Idee kommt irgentwie keiner.
Da schreit man dann lieber nach Kaufanreizen durch die Politik, dabei wird die Entwicklung zumindest teilweise auch mit Fördergeldern unterstützt.
Der Ampera ist eigentlich ein sehr interssantes Fahrzeug,für 25-30t€ hätten sich da sicher mehr Kunden gefunden.
Gruß Tobias
Die Politik hat ihre Scheinheiligkeit mal wieder unter beweis gestellt und die Hersteller hatten recht. Kei Es kaufen vllt. 1% der Kunden ein Fahrzeug weil es umweltfreundlich ist. Und selbst dann wird der Euro zweimal umgedreht. Mehr bezahlen für mehr Umwelt macht dann am Ende doch kaum einer. Und dabei vergisst man schnell mal die CO2 Emissionen bei der Herstellung und dem aktuellen Strommix. Da lohnt sich dann endgültig kein E-Fahrzeug.
Solange das Preis/Leistungsverhältnis nicht stimmt werden es solche Autos schwer haben. Frage ist was ist besser: Soll der Staat E-Autos subventioneiren oder andere konventionelle Fahrzeuge höher besteuern. Da fällt es leicht zu erraten, was wohl eher passieren wird...
Nebenbei: Das Bild mit dem Ampera ist aber ja mehr als grottig. Der steht so halb auf Schienen?!
Was zu beweisen wäre.
Dann möchtest du Opel dafür Geld geben die Produktion aufrecht zu erhalten, oder das Produkt zu verbessern? Was muss man denn am Ampera "verbessern"?
Kann es nicht sein, dass man die Akkus verbessern müsste und nicht das Auto? Ist da Opel gefordert oder sind es die Hersteller der Akkus, wie etwa Samsung, BASF, etc.?
Wie lange wird das dauern?
Mir war klar, dass der Ampera auf diese Weise nur zum Ladenhüter werden kann, da sehr wenige Leute mehr Geld für ein Auto ausgeben wollen, welches sie einschränkt.
Ja, und damit seit ihr auf die Schnauze gefallen. Audi wusste schon weshalb sie das Prestige-Projekt (und mehr ist sowas nicht) den R8 e-tron eingestellt haben. Das Auto war einfach Schwachsinn, und ein Groschengrab. Nicht weil es technisch nicht umsetzbar war, sondern weil die Akkus zu schwach sind.
Bei aller Liebe: Autohersteller sind gewinnorientierte Unternehmen. Das heißt nicht, dass kein Spielraum für Innovationen ist, und man muss sicher aufpassen damit man nicht den Anschluss verliert.
Elektromotoren sind aber vergleichsweise einfacher zu bauen als Verbrennermotoren. Sie sind konstruktiv bedingt simpler.
Welche Konkurrenz? Gibt es irgendein anderes E-Auto mit Reichweitenverlängerer (Benzingenerator)?