Unerreichbarkeit im Job: Opel-Chef setzt auf Mitarbeiter
Neumann und die Unerreichbarkeit
Unerreichbarkeit nach dem Feierabend ist bei vielen Automobil-Herstellern ein wichtiges Thema. Opel-Chef Neumann setzt auf Eigeninitiative.
München - In der Diskussion über die Erreichbarkeit nach Feierabend setzt Opel-Chef Karl-Thomas Neumann auch auf die Selbsteinschätzung seiner Beschäftigten. "Ich glaube, dass unsere Mitarbeiter so selbstbewusst sind, dass sie ihr Handy auch mal abschalten", sagte Neumann der "Automobilwoche" und fügte hinzu: "Und ich habe nichts dagegen, wenn ein Mitarbeiter mal während der Arbeitszeit etwas im Internet einkauft." Eine offizielle Richtlinie zum Umgang mit dienstlichen Mails nach Feierabend gebe es bei dem Autobauer aber nicht, sagte Neumann.
Die Erreichbarkeit nach Feierabend ist bei vielen Unternehmen inzwischen ein Thema. Etliche haben dazu mit der Arbeitnehmervertretung entsprechende Regelungen getroffen. So hat etwa BMW mit dem Betriebsrat vereinbart, dass Büromitarbeiter in Deutschland ein Recht auf Unerreichbarkeit im Feierabend haben. Ähnliche Regelungen gibt es auch bei der Telekom, bei Volkswagen oder Daimler.
So gilt bei den Stuttgartern nach einer Pilotphase: Wer nicht im Dienst ist, kann seine E-Mails auf Wunsch automatisch löschen lassen. "Diese neue Spielregel zur E-Mail-Abwesenheit ist eine ganz wesentliche Maßnahme, damit unsere Belegschaft in Ruhepausen noch besser abschalten kann", erklärte Daimler-Personalvorstand Wilfried Porth der "Automobilwoche".
Der Zulieferer Continental will dem Bericht zufolge keine strikten Regeln vorgeben. Entwickelt wurde demnach ein Leitfaden, der Mitarbeitern Möglichkeiten aufzeigt, abzuschalten - zum Beispiel durch den Einbau von Filtern für Anrufe und Mails.
Schlimm, das solche Regelungen vom Betriebsrat durchgesetzt werden müssen.
Ich frage mich ernstlich, ob die Arbeitnehmer heute nicht mehr in der Lage sind, die Kiste nach Feierabend abzuschalten...😱
"Power off" drücken und gut ist's...
...vor allem wer in einem (Auto-) Unternehmen "müßte" überhaupt eine allseits Erreichbarkeit haben ?!?
Die Jungs im Einkauf z.B.
Bei uns gibt es eine extra vergütete Bereitschaft. Das funktioniert schon lange problemlos, man muss das Fahrrad nicht immer wieder neu erfinden ...
ernsthaft, nach 18:00 Uhr + Wochenende ?
Einkauf sehe ich nicht auf der Liste... eher Logistik-FK und auch Produktionssteuerung (falls die nicht in allen Schichten eh da sind).
...und natürlich alle diejenigen die ultrawichtige Präsentationen für Vorstände & Co. machen dürfen / müssen 😉
Diese "Erreichbarkeits-Probleme" kann man grundsätzlich durch ein Schichtsystem lösen. Dafür braucht niemand seine Freizeit zu opfern.
Ja... aber, wenn das ein mal im Monat vorkommt kommt schnell die Frage der Wirtschaftlichkeit so einer Schichtlösung. Die meisten, die es betrifft bekommen eh "Schmerzensgeld".
Ich vermute mal, bei GM Opel in Bochum geht keiner mehr ans Telefon, vor und nach dem Feierabend. Und ganztags Stellensuche im Internetz. 🙄
Da müsste man erst mal Feierabend definieren: von 0:00 bis 4:00 Uhr?
Ganz ehrlich?
Schöner Ansatz, aber Unfug.
Die Leute, die immer erreichbar sind und von denen man das auch weiß (ob sie nun dafür was bekommen oder nicht), machen das zum Teil auch aus eigenem Antrieb.
Ich lass mich auch lieber abends oder im Urlaub anrufen, bevor mein Vertreter dann was aus Unwissenheit falsch macht oder liegenlässt (und wenn der nur 6 Wochen im Jahr meinen Job macht, kann der nicht alles wissen!) und ich nach dem Urlaub dann den ganzen Mist auf dem Tisch habe und nach einer Woche grade schon wieder urlaubsreif bin. Dann doch lieber kleine kurze Störungen, die ich schnell mit wenigen Anweisungen beantworten kann, und die Kiste läuft.
Da bin ich dann sogar wesentlich entspannter als in der Ungewissheit, was die Leute alles verbockt haben. Und ich kann mir vorstellen, dass das anderswo ähnlich ist (im Schichtbetrieb bekommt man ja auch nicht immer alles vom Übergebenden mitgeteilt).
Konsequent nach Feierabend abschalten/ignorieren, den Krempel.
Zu 99,9% kommen eh nur Anrufe, die den ganzen Tag über verschludert wurden.
Ebenso katapultiere ich dieselben Kandidaten in der Mittagspause raus.
Und siehe da: Es klappt!
Wer sich dauernd verfügbar hält, wird respektlos ausgenutzt.
Dafür eine Policy oder eine Betriebsvereinbarung zu haben, ist grundsätzlich kein schlechter Ansatz. Aber ob mit oder ohne, tatsächlich kommt es auf den Mitarbeiter und dessen Vorgesetzten an wie man damit in der Praxis umgeht. Wenn der Vorgesetzte nur in wirklich dringenden Fällen mal Kontakt zum wegen Urlaub, Krankheit etc abwesenden Mitarbeiter aufnimmt, dann ist das m.E. vertretbar und zum Nutzen aller Beteiligten (auch für den Mitarbeiter, damit er nicht eine Woche nach Urlaubsrückkehr bereits wieder urlaubsreif ist). Aber es verlangt auch von den Mitarbeitern eine gesunde Portion Disziplin, damit sie mit der Eigenverantwortung vernünftig umgehen. Ich habe schon Mitarbeiter bei ihrem Urlaubsantritt zur Übergabe ihres Blackberry aufgefordert, damit sie mal abschalten. Das empfanden einige als Beschneidung oder gar Kastration, im Nachhinein waren sie aber einsichtig und dankbar.
Meint der damit auch Mitarbeiter aus der Montage bzw. vom "Band" ? 😕 😆