Der große Garantie-Check: Wer bietet wo wie lange?
Neuwagen-Garantie: Zwischen null und lebenslang
Zwei, vier, sieben, endlos - Beim Thema Neuwagen-Garantien fährt jeder seine eigene Linie. Für die Autofahrer ein Unding. Wir haben uns das einmal angesehen.
Berlin - Vertrauen ist gut, Garantie ist besser: Vor drei Jahren kündigte Opel eine lebenslange Garantie für alle Neuwagen an. Sie sollte skeptische Kunden vom Durchhaltevermögen der kränkelnden Marke überzeugen. Doch das Kleingedruckte in den Vertragsunterlagen machte aus lebenslang rasch 160.000 Kilometer mit Wenn und Aber. Nach rund einem Jahr begrub Opel das ewige Versprechen.
Deutlich mehr Durchhaltevermögen beweist Kia. Bereits seit 2010 werben die Koreaner mit großen Worten und sieben Jahren Garantie. Das ist länger, als die meisten Hollywood-Ehen dauern und viele Neuwagenkäufer an ihrem Auto festhalten. Und es ist Rekord. Kein anderer Hersteller in Deutschland bietet dauerhaft so viel Schutz beim Kauf eines neuen Autos wie Kia. Nur Mazda verlängert momentan die Garantie von drei auf acht Jahre. Das gilt jedoch nur bis Ende Juni und ist auf bestimmte Modelle beschränkt.Anders sieht es beim Blick in einen BMW-Kaufvertrag aus. Denn der Münchner Autobauer liefert seine Autos ganz ohne Garantie an den Kunden aus, nur mit einer erweiterten Gewährleistung. Bei VW und Mercedes gibt es immerhin zwei Jahre.
Ein weltweites Phänomen
Das Garantie-Chaos ist dabei kein deutsches, sondern ein weltweites Phänomen. Auf allen großen Automärkten gibt es eine gesetzliche Regelung und das, was die Hersteller daraus machen. Mit Vertrauen in das eigene Produkt haben die Versprechen nichts zu, wie das Beispiel Kia beweist. In Korea und in China gewährt der Autobauer teilweise nur eine zweijährige Garantie. In den USA und Brasilien sind es fünf Jahre.Zumindest an einem Mindestmaß an Schutz kommt in Deutschland kein Hersteller vorbei. Denn die zweijährige Sachmängelhaftung (Gewährleistung) ist gesetzlich verankert. Allerdings umfasst sie nur die Mängel, die das Auto bereits beim Kauf hatte und innerhalb der ersten 24 Monate nach dem Kauf auftreten. Bereits nach sechs Monaten geht die Beweislast jedoch vom Verkäufer auf den Käufer über. Eine Garantie ist eine freiwillige Leistung. Die Dauer und den Umfang kann der jeweilige Anbieter selbst bestimmen.
Garantien sind in erster Linie ein Marketing-Instrument. Denn eine Garantie ist auch ein unausgesprochenes Versprechen, dass der Hersteller sich der Fehlerfreiheit seines Produktes sehr sicher ist, erklärt ADAC-Verbraucherschützer Klaus Heimgärtner. Aus diesem Grund legen sich vorwiegend die Importeure ins Zeug. So geben beispielsweise die meisten japanischen Hersteller eins obendrauf und versuchen mit einer dreijährigen Garantie den Heimvorteil der hiesigen Hersteller ein Stück weit auszugleichen.„Die Dauer der Garantie hängt von verschiedenen Kriterien ab. Es ist ein Mischmasch aus Marktüblichkeit, der Dauer der gesetzlichen Gewährleistung und dem Wettbewerb“, sagt Heimgärtner. Zwei Jahre sind auf allen großen Automärkten Standard. Meist liegen die Garantien darüber, wie unsere Tabelle für ausgewählte Hersteller zeigt.
Eine Sache des Vertrauens
Wie viel Einfluss die Garantie auf das Image hat, beweist das zuletzt viel diskutierte Direktschaltgetriebe (DSG) von VW. Seit im vergangenen Jahr in China zahlreiche Kunden über Probleme klagten, erhöhten die Wolfsburger ihr Garantieversprechen auf zehn Jahre bzw. 160.000 Kilometer. „Da im chinesischen Markt bisher nur Wandlerautomaten zum Einsatz gekommen sind, ist dies eine vertrauensbildende Maßnahme für unsere Kunden“, erklärt ein VW-Sprecher.Auch Opel wollte Vertrauen schaffen. Denn als die Rüsselsheimer ihre Lebenslang-Garantie nach rund einem Jahr wieder einstampften, begründeten sie diesen Schritt mit einem gestiegenen Qualitätsvertrauen und einer besseren Wahrnehmung der Marke. Über den Glauben an das eigene Produkt sprach niemand.
der Käufer entscheidet was er will. Solange die meisten Leute bei Herstellern kaufen die, wenn überhaupt 2 Jahre Garantie geben, dann ist es doch anscheinend ok so.
Ich möchte nichts madig reden aber wenn ich 7 Jahre Garantie höre (am Besten noch begrenzt auf 60.000-100.000km), dann denke ich persönlich, das mit dem Auto irgendwas nicht stimmen kann. Warum sollte der Hersteller 7 Jahre Garantie gewähren, wenn er von seinem Auto überzeugt ist? Vielleicht ist aber auch gerade das der Hintergrund. So könnte man sich immerhin damit brüsten, 7 Jahre Garantie gewährt zu haben und nicht einmal außerplanmäßig zum Service gegangen zu sein.
Frau Stahl,
Volkswagen gibt nicht nur in China 10 Jahre Garantie auf das DSG., in den USA gewährt der Hersteller ebenfalls eine 10-jährige (100.000 Meilen | 160.934,4 km) Garantie auf den Powertrain.
In Australien sind es 5 Jahre oder 150.000 km auf alle Getriebe und in Kanada 5 Jahre oder 100.000 km auf den Antriebsstrang.
Umgekehrt wird ein Schuh draus.
Erst wenn ich als Hersteller von meinem Produkt überzeugt bin gebe ich eine so lange Gaantie raus.
Hatte ich ja, weiter im Text auch (mit anderen Worten) angemerkt. 😉
Was ist das für eine Logik? Wenn ein Hersteller seinem eigenen Produkt nicht traut, gibt er so wenig Garantie wie am Markt durchsetzbar (wie BMW z. B.), wenn er seinem Produkt traut, gibt er eine längere Garantie. Aber doch nicht umgekehrt!
Letztlich macht die lange Garantie das Auto (hier: Den Kia) kalkulierbarer. Ich muß als Kunde zum Garantieerhalt die überteuerten Ölwechsel namens "Inspektion" machen lassen, muß dafür aber Reparaturen abgesehen vom Verschleiß nicht bezahlen.
Das ist wie bei einer Versicherung: Für die Inspektionen schmeiße ich Geld zum Fenster raus. Das sichert mir im Falle eines Schadens die kostenlsoe Reparatur. Die wahrscheinlich nie nötig wird. Aber falls doch habe ich Glück.
Ich würde am liebsten Vollserviceautos kaufen: Z. B. 2.000 € teurer als das Normalmodell, dafür incl. aller Wartungen, Reparaturen und Verschleißteile für die 7 Jahre. Die Garantie erhöht die Markenbindung und die Haltedauer - und genau das ist das Problem: Die Hersteller und Importeure möchten Kunden gewinnen, aber die sollen gefälligst alle zwei Jahre oder so einen neuen Wagen kaufen und nicht den einen 5 bis 10 Jahre fahren!
Trotzdem: Je länger die Garantie ist, desto mehr traue ich dem Auto. Einfach weil die Hersteller ja auch rechnen: Ein Auto, das die Garantiezeit ohne Garantiefall übersteht, ist für den Hersteller ein besseres Geschäft.
Gruß Michael
In Zeiten wo Autos nur noch auf Pump gekauft oder geleast und nach spätestens 2 Jahren wieder abgestoßen werden, weil man "was neues will", verstehe ich nicht was alle mit 7 Jahren Garantie wollen.
Kann man doch dazu buchen.
Die Garantie bei Kia lässt sich auf den nächsten Besitzer übertragen. Es ist also auch ne Wertstablilisierung.
Ansonsten sind die Kollegen, welche ihre Autos bereits nach zwei Jahren abstoßen selbst schuld.
Ich mach es nicht.
Ich will ja nichts sagen, aber 8 Jahre Garantie gegen durchrosten 😉
Und mein jeztiger Auspuff hat noch 6 Jahre Garantie drauf-also bis der Wagen 24 Jahre alt ist. 😆
Und ausserdem: Was hilft eine 7-Jahresgarantie wenn der wagen nach 10 Jahren kaputt ist.
Da bleib ich lieber bei meinem 850er. Der hält wenigstens auch noch mehrere jahrzente problemlos, selbst wenn die Garantie abgelaufen ist ^^
Wie lange gibts Garantie in Russland/Kanada?
Wo sind die anderen wichtigen Marken wie Ford und Opel ??
Eine solche Statistik ist wenig interessant wenn sie nicht so viele Marken wie möglich abbildet !
jaja, die vielzitierte KIA Garantie die das Papier nicht wert ist auf dem sie gedruckt wurde. Etliche Ausschlussklauseln und im Prinzip ist nur das drin was ohnehin nie kaputt geht. Von daher klare Kundentäuschung.
Und nach Ablauf der Garantie kann der KIA dann direkt in die Presse. Einen Picanto z.b. für knappe 7000€ will doch nach 7 Jahren ohne große Pflege keiner mehr haben, zumal das ne absolut anfällige Schrottkarre ist und Ersatzteile die über Bremsen und Reifen hinausgehen Schweineteuer sind.
Ich finde eine Garantie von 2 Jahren + 2 Jahre Anschlussgarantie zum Festpreis wie bei VAG absolut fair. Letztendlich muss eine Garantie immer mitbezahlt werden, hier entscheidet der Kunde aber selbst. Eine Garantie macht auch eigentlich nur in den ersten 4-5 Jahren Sinn, da hier der Wertverlust am größten ist.
Wenn ich aber eines gelernt habe dann ist es der das man beim Autokauf weder Garantien noch irgendwelche Versicherungen abschliessen sollte, wie z.b. gegen Arbeitslosigkeit oder Berufsunfähigkeit. Im zweifel zahlen die nicht und verweisen aufs Kleingedruckte.
Darum kaufe ich auch lieber von Privat als vom Händler, ich pfeife auf jede Garantie oder sogar Gewährleistung wenn ich dadurch ein paar € sparen kann. Denn effektiv ist das eh alles nur Papier und das ist geduldig.
Genau deshalb gibt BMW (eine bekannt besonders kostenbewusste Marke in eigener Sache) nur die gesetzlich vorgeschriebenen 2 Jahre Gewährleistung, nach deiner "Logik". 🙄😱
Als die Japaner anfingen waren die 3 Jahre Garantie ein Durchbruch. Die Südkoreaner Hyundai/ Kia machen es mit 5 bzw. 7 Jahren jetzt ähnlich spektakulär. Andere Importmarken ziehen zumindest mit befristeten Angeboten wie Renault nach.