Diesel-Rückruf: VW denkt über Eintauschprämien nach
Neuwagen statt Nachbesserung
VW prüft offenbar, einen Teil der vom Rückruf betroffenen Wagen in Zahlung zu nehmen und gegen Neuwagen einzutauschen. Dabei geht es vor allem um 1,6-Liter-Motoren.
Wolfsburg - Der VW-Konzern erwägt für die 2,4 Millionen in Deutschland vom Dieselskandal betroffenen Fahrzeuge Eintauschprämien als Alternative zur Nachbesserung. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen des Konzerns und der Volkswagen-Partner.
Das bedeutet, VW könnte die Wagen in Zahlung nehmen und gleichzeitig zusätzliche Anreize für einen Neuwagenkauf setzen. Dabei geht es vor allem um Motoren mit 1,6 Liter Hubraum. Bei dem Aggregat reicht ein Softwareupdate nicht aus, es müssen Umbauten am Motor durchgeführt werden. Mit entsprechenden Kosten für Bauteile und Arbeitsstunden.
Das würde sich vor allem bei Autos mit einer sehr hohen Laufleistung für die Kunden lohnen, falls sie ohnehin mit einem Neukauf liebäugeln und VW sich großzügig bei der Restwertberechnung zeigt.
„Entschieden ist da aber noch nichts, das ist alles noch im Fluss“, sagte ein Insider. Die Überlegungen seien aber „mehr als ein Gedankenspiel“. Völlig unklar sei noch, ob allen Kunden die Eintauschprämie als Alternative angeboten werden müsste oder ob sich dabei Grenzen ziehen ließen zwischen infrage kommenden Hubräumen und Baujahren.
Ein VW-Sprecher sagte nur, es sei „tägliches Geschäft“, dass der Konzern und die Händler über Angebote für Bestandskunden nachdächten.
lange Wartezeiten vorhersehbar
Nach dpa-Informationen sind europaweit drei Millionen Fahrzeuge mit dem betroffenen 1,6-Liter-Diesel unterwegs. Auf die größere Variante mit 2,0 Liter Hubraum entfallen 4,6 Millionen Fahrzeuge, hinzu kommen 340.000 Autos mit 1,2 Litern Hubraum. Zusätzlich zu diesen rund acht Millionen Wagen mit Euro-5-Norm ruft VW freiwillig 500.000 Diesel zurück, die nur Euro-3 und -4 erfüllen.
Die hierzulande 2,4 Millionen Fahrzeuge ergeben nach dpa-Berechnung im Schnitt 1.100 Fahrzeuge pro VW-Vertragswerkstatt. Branchen-Insider gehen von durchschnittlich mindestens 90 Minuten Arbeitszeit pro betroffenem Wagen aus, worin neben der eigentlichen Nachbesserung auch die Zeit für Formulare und Dokumentation steckt.
Damit ergeben sich gut 200 Arbeitstage für eine Arbeitskraft, wenn diese sich ausschließlich mit dem Rückruf beschäftigt. Je nach Personalschlüssel und räumlichen Werkstattkapazitäten bräuchte also jeder VW-Servicepartner etliche Wochen für die Aktion. Hinzu kommt das normale Tagesgeschäft. Damit sind lange Wartezeiten absehbar. Auch aus diesem Grund scheint ein Umtausch für VW attraktiv.
Bei einer solchen Lösung stellt sich natürlich die Frage, ob dem Konzern genügend Lagerfahrzeuge und Produktionskapazitäten zur Verfügung stehen, um hier nicht mit exorbitanten Lieferzeiten operieren zu müssen.
Und die in Zahlung genommenen Fahrzeuge gehen unverändert ins nicht-Eu Ausland ... 😉
Und was machen die dann mit den alten Karren? Wahrscheinlich in die Presse, für Afrika sind die doch zu kompliziert, Diesel will außer in Europa niemand.
Dann gehe auch ich zu Volkswagen: ich hätte gerne einen doppelt so hohen Rabatt, denn ich gebe keinen EA189 in Zahlung, der teuer entsorgt werden muss.
Auch hier wird man doch versuchen Geld zu verdienen. Genau wie bei der abwrackprämie. Ein Tausch alt gegen neu ohne Kosten für den Halter wäre ein Angebot. Naja mir kann es ja egal sein.
d.h. das KBA kann diese Fahrzeuge nicht stilllegen wenn man kein Update drauf machen lässt?
Das ist doch ein Witz! Anstatt kostenfrei nachzubessern, lässt VW seine Kunden abertausende Euro in ein Neufahrzeug investieren, sofern diese keinen Stinker haben wollen? Lächerlich! Was muss man von diesem Verein noch alles erwarten?!
Häh?
Das KANN eine echte Alternative sein.
Viele befürchten ja nach der Umrüstaktion Leistungsverluste und höheren Verschleiß.
Dazu kommen dann noch Wartezeiten auf die Aktion.
Je nach Fahrzeugalter und Laufleistung KANN ein Neuwagen (evtl. dann ein Benziner?😉) die bessere Lösung sein. Denn evtl. schnallen jetzt einige Leute mal, dass ein Diesel für Kurzstrecke nicht (mehr) taugt.😜
Das ist bei denen Methode : Der Kunde wird beschissen, darf aber dafür teuer bezahlen und soll dann auch noch glücklich darüber sein.
Wer sich zweimal mit denen einlässt ist selber schuld.
NIE WIEDER !!!!
Es handelt sich hierbei um ein Angebot, welches keiner der Betroffenen annehmen muß.
Bereits bei der Ankündigung von VW, dass beim 1.6er Diesel ein SW-Update nicht reicht und somit bauliche Massnahmen am Motor erforderlich werden, habe ich mich gefragt, wie das schnell und für den Konzern kostengünstig gehen soll. Wenn man sich überlegt, was da an Entwicklung, Tests, Abstimmungen, Produktionsvorbereitungen bei den Zulieferfirmen, QS-Maßnahmen, Zulassungsgenehmigungen, Schulung der Werkstätten und und und zu bewerkstelligen ist (und das noch unter immensem Zeitdruck), ist das doch ein Himmelfahrtskommando, das kaum zu schaffen sein dürfte. Vielleicht sind die Strategen am Grünen Tisch jetzt zu der Erkenntnis gekommen, dass aus dieser Sackgasse nur die Entfernung der betroffenen Fahrzeuge aus dem Markt herausführt?
Gruß
electroman
Ahh Pardon, hatte das missverstanden. Und zwar als Eintauschprämie statt Nachbesserung. Aber es wird ja beides angeboten.
Dann nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil 😆
Aber was passiert mit den Inzahlungnahmen? Verschrottung? Das wäre ja eine ökologische Katastrophe
Daß solche Angebote deutliche Vorteile für die betroffenen Kunden bieten müssen, sollte eigentlich auf der Hand liegen. Eine Orientierung an der Schwackeliste oder an der Eintauschprämie von 2009 scheidet hier also schon mal komplett aus.
Wie bitte? Davon höre ich zum ersten mal.
Gibt es hierzu nähere Infos? Eventuell bin ich ja davon betroffen. 😆
Wie kommen die überhaupt auf die Idee, die alten Stinker in Angriff zu nehmen?
Ich habe den starken Eindruck dass Ihr alle nur quer lest und gar nicht richtig versteht was in dem Artikel steht. Anders kann ich mir solche abstrusen Kommentare nicht erklären.
1. Es geht um Fahrzeuge die NICHT allein durch ein SW-Update nachgebessert werden können.
2. Warum wird hier immer wieder Afrika als total unterentwickelt dargestellt und dem gesamten Kontonet abgesprochen "moderne" Fahrzeuge" zu fahren, warten und reparieren? Glaubt Ihr allen Ernstes, es gibt dort keine Fachleute die das könnten? Gut...vielleicht in einem 500 Seelen Dorf im Busch....da mögt Ihr recht haben. Aber bei uns gibt es Vertragswerkstätten auch nicht in jedem Kuh-Kaff. Und ausserdem, ein Argument, dass die Fahrzeuge für Afrika zu teuer seien, zieht nicht. Es gibt in Afrika sehr wohl wohlhabende Leute, die sich solche Fahrzeuge leisten können und froh sind, billige Schnäppchen aus Europa zu bekommen, die wir aufgrund unserer Abgas Normen "entsorgen" müssen.
3. Warum zwingt VW seine Kunden "abertausende" Euros zu investieren? Der Artikel schreibt ganz klar, dass es sich erstens um ein Gedankespiel handelt und man noch eruiert, für welche Kunden das in Frage kommt. Der Kunde hat sehr wohl das Recht ein Rückkaufangebot von VW auszuschalten...z B falls die Restwertbewertung zu unattraktiv sein sollte. Dann sollte aber der Kunde eine andere Lösung akzeptieren oder mE sogar vorschlagen, bevor das KBA endlich geltendes Recht umsetzt und die Stilllegung androhen und ggf um- / durchsetzt.
Das Argument mit dem doppelten Rabatt ist hanebüchen. Die Kunden bekommen im beschriebenen Gedankespiel keinen Rabatt sondern ein Angebot für ihr Altfahrzeug. Eventuelle Rabatte für das Neufahrzeug, die nur für Abgas Kunden greifen, sind nicht erwähnt worden. Sollte es Rabatte geben, so wie das Audi letzte Woche publizierte, werden für alle Kunden eines Neuwagen greifen. VW wird das den betroffenen Kunden schon als "lohnend" verkaufen, so dass sie nicht weitere Sonderrabatt für Abgaskunden einräumen müssen. Wenn überhaupt, dann nur bei den Verhandlungen bzgl der Restwertbewertung.
Wartet doch erstmal ab was tatsächlich auf die betroffenen Kunden zukommt. Es handelt sich doch um nach wie vor ungelegt Eier. Vor Januar 2ü16 werden wir kaum nicht Sicherheit wissen was tatsächlich passieren wird.