KBA-Zahlen Juni
Neuwagenmarkt auf Schrumpfkurs
Schwache Bilanz für den deutschen Neuwagenmarkt im ersten Halbjahr: Die Zahl der Auto-Neuzulassungen sank laut KBA im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8,1 Prozent auf 1,503 Millionen.
Flensburg/Berlin - Die Kunden in Deutschland seien trotz guter Beschäftigungslage und ordentlicher Einkommen verunsichert durch die Eurokrise, hieß es beim Verband der Automobilindustrie. Auch das Firmenwagensegment schwächle. Weil der Rückgang im zweiten Halbjahr 2012 einsetzte, erwartet der Verband in den nächsten Monaten nicht mehr so große Abstände zu den Vorjahreszahlen.
Im Monat Juni wurden nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts knapp 283.000 neue Autos angemeldet, das waren 4,7 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Unter den großen deutschen Marken erlitten Opel (minus 11,0 Prozent), VW (minus 9,0 Prozent) und BMW (minus 7,1 Prozent) im ersten Halbjahr die größten Einbußen. VW lag mit einem Marktanteil von 21,6 Prozent weit vor allen anderen Herstellern.
Quelle: dpa
Vielleicht ist nicht nur die Eurokrise dran schuld.
Könnte es nicht auch an den immer höheren Neuwagenpreisen liegen? 🙄
Das ist die Folge wenn die Masse kleinere Arbeitnehmer im mehr
geschröpft werden und die Reivhen immer reicher werden.
Die Preise für Autos sind eigentlich, inflations- und steuerbereinigt, seit Jahrzehnten stabil – will sagen, dass z.B. eine mit einem Mercedes W 201 vergleichbare Mercedes C-Klasse heute bei deutlich besserer Ausstattung nur unwesentlich mehr kostet als vor 20 oder 30 Jahren. Ich vermute, dass die Kaufzurückhaltung eher in steigenden Zukunftsängsten, Mieten, Energiepreisen, etc. begründet liegt.
Ich verfolge die Hersteller international, hat VW (oder andere dt. Hersteller) nicht die Werksferien gestrichen?
Mercedes war's.
Die Preise für Autos sind seit Jahren stabil???
Auf welchem Planet lebst du denn??
Ich befürchte das bringt's auf den Punkt (und ist volkswirtschaftlich auch belegbar).
Dass die Autos immer teurer werden, glaube ich nicht. Sie werden unter Berücksichtigung der jährlichen Inflation sogar günstiger... Wir jammern nicht, weil die Autos teurer werden, sondern weil unsere Realeinkommen stagnieren oder gar sinken!
Allerdings steigen auch die Ansprüche - was vor 10, 15 Jahren der Oberklasse vorbehalten war, findet man heute in der Kompaktklasse. Und das "muss" dann natürlich rein, was den Fahrzeugpreis nach oben drückt.
Unbestritten ist aber auch, dass die Autos immer besser und sicherer werden. Besser im Sinne von Komfort und Ausstattung. Sicherer siehe Unfallstatistik - es sind immer mehr Autos auf den Strassen unterwegs, gleichzeitig sinken die Unfälle mit tödlichem Ausgang.
Zum schrumpfenden Automarkt sei aus meiner Sicht noch gesagt, dass die Minuszahlen wohl mehr in der Verantwortung der Unternehmen liegen als in jener der Privaten. Inklusive mir gibt es in meinem Bekanntenkreis drei Leute, die sich in den letzten Monaten einen Neuwagen gekauft haben. In den Firmen sieht es anders aus, die instabile Wirtschaftslage führt zu Zurückhaltung bei Investitionen, noch mehr als bei den Privaten. Allerdings: Wenn sich die Wirtschaft "zu Tode spart", dann fällt das auch auf die Bevölkerung zurück.
Erde, und Sie?
Beispiel I:
Neupreis Mercedes W 201 190 E 2.3 (132PS) Bj 1993: brutto 39.610,- DM (20.252,- €) = netto 34.443,- DM (17.610,- €)
Bei einer angenommenen Inflationsrate von 2,0% ergibt das einen heutigen Nettopreis von 26.167,- € oder 31.138,73 € brutto.
Ein Mercedes C180 W 204 (156 PS) kostet heute 33.230,75 € brutto.
Beispiel II:
Neupreis Opel Kadett E LS 1.7 D (57 PS) Bj 1993: brutto 19.790,- DM (10.118,- €) = netto 17.208,- DM (8.798,- €)
Bei einer angenommenen Inflationsrate von 2,0% ergibt das einen heutigen Nettopreis von 13.073,- € oder 15.556,87 € brutto.
Ein Opel Astra 1.3 CDTI (95 PS) kostet heute 20.260,- € brutto.
Beispiel III:
Neupreis VW Golf II GTI G60 (160 PS) Bj 1991: brutto 43.140,- DM (22.057,- €) = netto 37.842,- DM (19.348,- €)
Bei einer angenommenen Inflationsrate von 2,0% ergibt das einen heutigen Nettopreis von 29.911,- € oder 35.594,09 € brutto.
Der VW Golf GTI (220 PS) kostet heute 28.675,- € brutto.
Dass Mieten, Energie- und Lebenshaltungskosten in den letzten 20 bis 30 Jahren deutlicher gestiegen sind und der Durchschnittsverdiener aktuell weniger Geld zur freien Verfügung hat steht auf einem anderen Blatt, Fakt bleibt aber, dass Autos für sich genommen nicht wesentlich teurer wurden.
@The_E_Street
Schön mit Fakten argumentiert, andere sollten sich mal ein Beispiel nehmen, weiter so 😊
Besonders ab der Mittelklasse aufwärts, wird fast nur noch geleast.
Die vielen Leasingrückläufer kommen nach 1 - 3 Jahren auf Gebrauchtwagenmarkt. Sind Scheckheftgepflegt und meist in einem guten Zustand.
Oder die Mitarbeiterautos, allein bei VW gibt es sehr junge Fahrzeuge, schon ab 1000 Km, mit einem enormen Preisvorteil.
Solche Jungwagen werden heute oft von Privatleuten gekauft. Daher ist es für mich nicht verwunderlich, dass die "Privaten" nicht mehr ganz neu kaufen.
Zu den Autoherstellern: Manche haben in den letzten 10 Jahren enorme Zuwächse und verkaufen neu und gebraucht 1a, andere waren früher mal richtig erfolgreich,haben ihren Ruf verspielt und hängen aktuell in den Seilen.
Mag ja sein das die Fahrzeuge inflationsbereinigt preisstabil geblieben sind. Leider sind es die Löhne vielerorts ganz einfach nicht. Der Kosten für einen PKW bestehen ja auch nicht nur aus dem Anschaffungspreis. Gerade die Betriebskosten sind mit denen zu Zeiten eines Ur GTI oder Kadett E enorm gestiegen. Dazu kommen vollkommen neue Haushaltsposten wie etwa private Altersvorsorge um die sich zu Zeiten eines Golf 1 niemand Gedanken machen musste. Und da wundert man sich noch warum trotz augenscheinlich stabilen Neuwagenpreisen niemand mehr einen kaufen will 🙄.
Wenn sie infaltionsbereinigt wären, wären die Preise in Euro um ca. 40% höher, gegenüber den Preisen in DM vor rund 35 Jahren.
Das sind sie aber nicht, stattdessen jubeln uns die meisten Hersteller eine Preisverdopplung innerhalb von 10 Jahren unter.
Löhne und Gehälter sind in den letzten 10 Jahren nicht verdoppelt worden. Im Gegenteil, in manchen Branchen können die Löhne nicht mal mehr mit der Inflation mithalten..
Wucherer sind die ersten, die das zu spüren bekommen. Autos im Ausland 30% und mehr billiger anbietend, dem blöden Deutschen, wird das Geld aus der Tasche gezogen und er freut sich auch noch über das Schnäppchen, das er hier gemacht hat.
Das weit größere Problem ist die wachsende Zahl derer, für die das Auto keinen so großen Stellenwert mehr darstellt.
Carsharing ist die passende Antwort auf steigende Unterhaltskosten für Autos in Deutschland geworden. Da hat die Regierung nicht nur bei der Benzinsteuer zu spät reagiert. Ferner ist die "noch" hohe Anzahl von PKW's und eine verfehlte Verkehrspolitik verantwortlich für unerträgliches Verkehrsaufkommen auf deutschen Straßen geworden. Damit macht Autofahren nun wirklich keinen Spaß mehr, die Lust am Kauf ist dahin.
Die sinkende Zulassungszahlen ist erst der Anfang einer Bewegung, die Alternativen zum Auto suchen.
Hat sich nicht jeder schon einmal gefragt, wann denn der Autowahn kollabiert ... ?? Ab jetzt ....
Hallo,
Das der kleine Mann immer mehr geschroepft und die Reichen immer reicher werden, liegt an der Kombination vieler Undinge.
Der "Arbeiter" ist ein Kostenfaktor in einem Unternehmen. Diese sind staendig gezwungen, ihre Produktivitaet zu steigern, damit der Gewinn maximiert werden kann.
Das ist uebrigens der einzige Grund, warum Unternehmen existieren.
Seit Dekaden reduzieren Konzerne die Belegschaften, um die Kosten niedrig zu halten.
Man kann das auch ueber Produktinnovation, Supply management usw. erreichen, nur sind die Mittel und Verbesserungen irgendwann einmal erschoepft und dann wird es unethisch und unmoralisch.
Arbeiter gehen oder werden in den Billiglohnsektor ausgelagert.
Damit die sich aber auch noch was leisten koennen (irgendwer muss den ganzen Krempel ja kaufen) , geben Banken fast ohne Auflagen Kredite aus, obwohl sie wissen, dass die meisten sich einen Kredit wegen der klaeglichen Bezahlung gar nicht leisten koennen.
Darum hatten wir auch die GFC, weil "Amis", die kein Geld hatten, trotzdem eine Hypothek aufnehmen durften.
Dann kam der Knall (und er wird wieder kommen).
Konsumbasiertes Wirtschaftswachstum ist eh krank und wird immer wieder zu Problemen fuehren.
Ausserdem leidet die Autoindustrie unter Ueberkapazitaeten und wir befinden uns im letzten Stadium des Kondatrieff Zyklus.
Kurzum..alles ist ueberschuldet und keiner hat Geld...diejenigen, die glauben es zu haben, haben es auch nicht....
Papierblasen ueberall.
Das wird noch ganz schoen eklig...
Gruesse
The Moose