Audi S3: Erste Fahrt
Nicht ohne meinen Turnbeutel
Audis Kompakter macht sich fit fürs Sportfest: Der neue S3 ist stärker und schneller als je zuvor. Mit 300 PS macht er sogar dem RS3 Sportback Konkurrenz.
München – Technisch machen vier Auspuffendrohre an einem Kompaktwagen mit Vierzylindermotor keinen Sinn. Im Falle des Audi S3 darf man aber ein Auge zudrücken: 300 PS und 380 Newtonmeter legitimieren das gewisse Extra an Auspuffanlage. Irgendwie. Sie sind der optische und akustische Ausdruck von Fahrleistungen, die sogar RS3-Fahrer beeindrucken.
Audi S3: Stark wie nie zuvor
Der Sound passt jedenfalls zum Auftreten des Audi S3. Der aktuell stärkste Kompakte des VW-Konzerns klingt dumpf und kernig, mit geöffneten Klappen in den Endschalldämpfern sogar laut und sportlich. Nur im Innenraum wirkt die Resonanz leider etwas synthetisch. Schuld ist der Aktuator in der Stirnwand, der die Insassen an das Potenzial des Sportlers erinnern soll. Unnötig, denn die belederten Halbschalen und das kleine Lenkrad erfüllen diese Aufgabe ausgezeichnet.
Generell überlässt Audi nichts dem Zufall: Zwei gegenläufige Ausgleichswellen im überarbeiteten 2,0-Liter-Vierzylinder verhindern den Wunsch nach einem laufruhigeren Sechsender. Per Saugrohreinspritzung sinkt der Verbrauch im Teillastbetrieb, auf dem NEFZ-Prüfstand trinkt der S3 nur 6,9 Liter pro 100 Kilometer. Theoriewerte, die ich nur mit exzessivem Gaspedal-Streicheln erreiche.
Volle Fahrt in alle Richtungen
Wer einen Audi S3 fährt, erwartet keinen Sprit-Knauser. Immerhin pendelt sich der Verbrauch bei 10 Litern pro 100 Kilometer ein, wenn man die Leistung nicht ständig fordert.
Der Kompetenzbereich des Kompakten liegt aber ohnehin in der Dynamik: Ausgerüstet mit einem 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe sprintet er in 4,8 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Ein Audi RS3 der vergangenen Generation mit 340 PS ist nur 0,2 Sekunden schneller, die Endgeschwindigkeit ist bei beiden auf 250 km/h begrenzt.
Das Antriebs-Layout mit quer eingebautem Motor und Getriebe belastet den Vorderwagen stärker als eine längs montierte Variante. Audi hat deshalb die Vorderachse um vier Zentimeter nach vorne versetzt und das Gewicht des Motors um fünf Kilogramm reduziert.
Das Ergebnis ist ein respektables Gewichtsverhältnis von 60 zu 40, das der S3 durch eine hecklastige Momentenverteilung gefühlt ausgleicht: 60 Prozent der Kraft gehen an die Hinterachse. Zusammen mit 25 Millimetern Tieferlegung und dem permanenten Allradantrieb flitzt der S3 spursicher durch alle Kurven, ohne über die Vorderräder zu schieben.
So teuer wie zwei Audi A3
So viel ausgefeilte Technik macht den Audi S3 narrensicher. Er fährt gutmütig und neutral, fast jeder kann ihn schnell bewegen. Wer das nicht möchte, kann trotzdem an der Eisdiele mit der S-Verspoilerung, den 18-Zoll-Rädern oder der eingangs erwähnten Auspuffanlage angeben. So viel ungenutztes Potenzial wäre aber Verschwendung, vor allem von Geld: Der S3 startet in der Jahresmitte bei 38.900 Euro. Das Basismodell gibt es bereits für 21.600 Euro.
Im September folgt der viertürige Audi S3 Sportback für 1.800 Euro Aufpreis, bald danach die S3-Limousine. Nächstes Jahr ergänzt die Quattro GmbH den noch sportlicheren RS3. Bisher verrät Audi nichts Konkretes, deutet aber ein leichtes Leistungsplus und viel Gewichtsverlust an.
Audi S3: Technische Daten
- Motor: 2,0-Liter-Turbo-Vierzylinder
- Getriebe: Sechsgang manuell oder Sechsgang S Tronic
- Leistung: 300 PS
- Verbrauch: 7,0 (6,9) l/100 km (NEFZ, kombiniert)
- CO2: 162 (159) g/km
- 0 – 100 km/h: 5,2 (4,8) s
- Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
- Länge x Breite x Höhe in m: 4,24 x 1,78 x 1,42
- Leergewicht: 1.395 Kilogramm
- Kofferraum: 365 l
- Preis: ab 38.900 Euro
- Marktstart: Mitte 2013
Sieht wesentlich besser aus, als der 1er oder die A-Klasse mit ihren hochgebockten Motorhauben und den unförmigen Proportionen und Sicken.
Beim A3 fließen die Lichtkanten schön hamogen von vorne bis hinten in einer Linie durch! Bei der A-Klasse z.B. sieht man die Fugen der Motorhaue von der Seite. Da hätte Mercedes mich mal fragen sollen, oder Audi. 😆
Und der 1er ist einfach nur ein Knallfrosch vom Design, mit seinen riesen Glubschern die vom 7er stammen könnten und dann dem nicht dazu passenden Polo Heck.
Well done!
Soso, ein 2,0 Turbo, der 7 Liter verbraucht. Wer das glaubt, macht sich auch die Hose mit der Kneifzange zu. 10 Liter sind schon ein guter Wert, aber ich könnte mir vorstellen, dass der Motor bei stärkerer Beanspruchung auch gern mal 15-16 Liter braucht, also Werte, die deutlich über den eines Saugers liegen. Oder liege ich da komplett falsch?
Gruß
Christian
Gefällt mir sehr gut, als Sportback oder Cabrio noch einen Tick besser 😉 .
Und wer soll mit der Analyse jetzt was anfangen können? Ein große Bereicherung...
Noch langweiliger gehts ja nicht. Ich lege mich wieder hin..
Ich habe einfach Recht. Schau mal die hässliche Motorhaube von der A-Klasse an. Und vergleiche sie mit dem A3!
Und den Glubschi namens 1er, da hat BMW Wein getrunken. 😉
Dabei können Mercedes, als auch BMW schöne Autos bauen. Siehe 5er, und CLS.
wieso testet Motortalk den alten A3?
Ach, Hust, ist ja der "Neue", gähn!
Übermotorisierte Schlaftablette...
Du liegst da komplett falsch.
Der NEFZ Wert ist keine freiwillige Angabe, sondern Pflicht. Und lässt sich auf der Rolle sicherlich auch verifizieren.
Da selbst mein S5 zu keinem Zeitpunkt auf 15 - 16 Liter kam. müsste es mit dem Teufel zugehen wenn das der kleine 2 Liter schafft.
Ein realer Alltagswert dürfte irgendwo zwischen 9 und 11 Liter liegen.
Audi bringt mich immer wieder zum Staunen. Sieht aus wie jeder andere A3 der gleichen Bauserie. Einheitsbrei par excellence!
Dass ein A3-Innenraum klein und eng ist, hab ich ja schon mal bei einem Werkstattersatzwagen gemerkt. Wenn ich mir aber Bild 7 so ansehe, ist der "Testfahrer" entweder zu groß für das Auto oder das Auto deutlich zu klein. Wirkt auf mich wie Sitzen im Autoscooter auf'm Jahrmarkt.
Unfassbar eng, noch enger als der Vorgänger.
Auch wenn der 1er BMW unfassbar hässlich ist - in Sachen Innenraumnutzung sollten die Audi-Ingenieure mal einen Abstecher nach München machen!!!
Der Innenraum ist einfach furchtbar klein und der neue ist noch enger?
Hatte mal ne Probefahrt zum Vergleich gemacht, bevor ich meinen Civic gekauft hatte.
Dabei bin ich nur 1.80 groß und ziemlich dünn. Frag mich wie größere und vor allem dickere Leute sich in dem Teil fühlen...
"Sieht so aus wie der Alte" scheint das einzige Argument von den BMW fahrern zu sein, um die Hässlichkeit vom neuen 1er zu rechtfertigen 😆