Apps und Sensoren sollen bei der Suche nach Parkplätzen helfen
Nie wieder einen Parkplatz suchen, das wäre schön
Wo ist der nächste freie Parkplatz? Diese Frage quält viele Autofahrer ständig im Alltag. In Zukunft, so die Vision, soll der eigene Wagen die Arbeit übernehmen.
München/Berlin - In den Berliner Innenstadtbezirken kann man allabendlich ein besonderes Schauspiel beobachten. Im fünf Minuten Rhythmus drehen Autofahrer ihre Runden um die immer gleichen Straßen. Was nach einer Patrouillenfahrt der Nachbarschaftshilfe aussieht, hat banalere Gründe: die Suche nach einem Parkplatz.
Vernetzte Techniken sollen das künftig vereinfachen. Der jüngste Vorstoß stammt von BMW und soll Ende des Jahres als "On-Street Parking Information" marktreif sein. Im Gegensatz zu den bereits verfügbaren Systemen, die freie Stellplätze in Parkhäusern und Tiefgaragen in der vernetzten Navigation anzeigen, ist die Technik der Bayern dafür gedacht, bei der Suche am Straßenrand zu helfen.
Sehr wahrscheinlich ein freier Parkplatz
Dafür werden aus den den Bewegungsdaten von Autos Prognosen erstellt. Das System berechnet laut Sprecher Christophe Koenig die Wahrscheinlichkeit auf eine Lücke in einem bestimmten Bereich. "Der Fahrer kann so direkt die Bereiche ansteuern, in denen mit höherer Wahrscheinlichkeit eine freie Stellfläche zu finden ist."
Ähnlich hat Audi bei einem Pilotprojekt in den USA gearbeitet. Dort stützt sich die Vorhersage nicht nur auf Bewegungsdaten. In Los Angeles und San Francisco helfen Sensoren, mit denen rund 8.000 Parkplätze überwacht werden. So wissen die Ingolstädter nicht nur, welche Plätze gerade frei sind. Sie können auch vorhersagen, wo bald jemand eine Lücke frei macht - mit hoher Wahrscheinlichkeit. "Für für eine Zeitspanne von zehn Minuten im Voraus mit 97-prozentiger Sicherheit und bei 20 Minuten mit bis zu 91 Prozent", sagt Audi-Sprecher Udo Rügheimer. Wann allerdings genug Parkplätze so ausgestattet sind, dass ein System in Serie gehen kann, dazu wagt er keine Prognose.
Das Handy als digitaler Parkplatzfinder
Unabhängig von den Herstellern helfen auch Apps und Dienstleister. Die Internetplattform Parkopedia wirbt damit, dass sie rund 38 Millionen Stellplätze in 6.300 Städten in 75 Ländern kennt und einem via Handy den Weg weist. Ob der Stellplatz frei ist, muss man in der Regel aber noch selbst herausfinden. Die App Parkda listet dagegen nach Angaben der Macher nur freie Plätze auf, ist dafür aber auf Parkhäuser mit einem intelligenten Leitsystem angewiesen und hat aktuell nur rund 40 Städte in der Datenbank.
Ungenutzte Stellplätze in Innenstadtlage vermittelt die Sharing-Plattform ParkU. Mithilfe einer App sollen dabei vor allem Flächen hinter Schranken, Rollgittern oder Toren erschlossen werden. Parkhäuser, Tiefgaragen oder Hinterhöfe von Hotels und Unternehmen können dadurch genutzt werden, wenn sie außerhalb von Büro- oder Stoßzeiten kaum genutzt werden.
Autofahrer können sich ParkU zufolge kostenlos registrieren und eine App auf ihr Telefon laden. Die Vermittlung sei kostenlos, man zahle lediglich die Parkgebühr, die über ein Online-Konto abgerechnet wird, erklärt ein Firmensprecher. Aktuell führt das Unternehmen so immerhin 5.000 Plätze in 15 Städten und hat bereits einen großen Nachahmer auf den Plan gerufen.
Nach ganz ähnlichem Muster hat der Stuttgarter Parkhausbetreiber Apcoa die Online-Plattform Parkway entwickelt. Ein Chip dient zum Abwickeln des Parkens ohne Bargeld und Ticket. Die Plattform ist auch für andere Betreiber offen und will Stellplätze ins Internet bringen. Apcoa-Chef Ralf Bender prophezeit, dass Autofahrer künftig so intensiv das Web oder das Smartphone für die Parkraumsuche nutzen, dass "Parkflächen, die digital nicht verfügbar sind, irgendwann nicht mehr wahrgenommen werden". Derzeit geht es in den meisten Regionen allerdings noch nicht ohne Patrouillenfahrt.
Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht
an sich ja so verkehrt nicht, aber wenns generell zu wenig Parkplätze gibt (was in den meisten Grossstädten der Fall ist) , hilft auch eine sensorgesteuerte App nicht sonderlich weiter ...
Hier hilft erstmal an erforderlichen Gebieten Parkraum schaffen, den man überhaupt suchen kann.
Was nutzt es mir, wenn ich im Norden einer Stadt zu tun hab und bekäme nur im Süden noch einen Parkplatz... und dann komm ich nach langer Fahrt durch den Stadtverkehr dorthin und dann isser besetzt 😆
Das man einen Parkplatz findet soll, ist doch nur ein Nebenprodukt !
Deine Daten sind tausendmal wichtiger und kostbarer ........ !
Wenn ich hier in Berlin meine Kreise drehe, dann findet mir die App auch keinen besseren Parkplatz. Das löst also nicht das Parkplatzproblem, sondern verkürzt nur dir Suche nach dem schlechten Parkplatz. Und kein Algorithmus der Welt kann hervorsagen, dass nach 5 Minuten Kreis fahren nicht doch direkt vor meiner Haustür ein freier Parkplatz direkt vor meiner Nase erscheint, statt den in 10 Minuten Laufweg nehmen zu müssen. 😊 Im Endeffekt macht es mich also nur weiter gläsern. Aber damit muss man sich wohl abfinden, vor allem, wenn man plant auf ein privates Fahrzeug zu verzichten und nur noch CarSharing (Car2Go, DriveNow) und öffentliche Verkehrsmittel (mit Kameratotalüberwachung in Bussen und Bahnen und Bahnhöfen) zu benutzen.
Benutz nicht solch schmutzige Wörter, sonst muß ich dir den Mund mit Seife auswaschen... 😉
BMW hat sich da viel Mühe gegeben, damit die Leute mit ihrem ganz persönlich gekauften Premiumfahrzeug (OK, die Bank war's 😆 ) einen statusgerechten Parkplatz finden und jetzt kommst du mit Car2Go und öffentlichen!
Morgen kommt noch einer und will Fahrrad fahren... 😉
Parkplatzknappheit kann man nicht durch eine App lösen sondern nur durch 2 Dinge: Weniger Autos bzw. mehr Parkplätze. Ich bin froh meine Garagen zu haben, an manchen Tagen ist echt alles dicht hier. Und das wird noch schlimmer. Mich würde es freuen wenn viele ihr Auto endlich verkaufen würden, um das zu erreichen würde ich fast alles in Kauf nehmen. Höhere Spritpreise, Maut, Kfz Steuer. Egal, hauptsache die Autos verschwinden.
Wenn ich nicht in der Lage bin, ohne App (oder ahnlich) in einer Großstadt einen Parkplatz zu finden, dann sollte ich wohl meinen Führerschein abgeben.
Manchmal hilft auch "kreaktives" Parken 😉
Die errechnete Wahrscheinlichkeit im Artikel bei Audi für die nächsten 10 bis 20 Minuten bei annähernd 100 % kommt mir komisch vor. Das mag vor allem daran liegen, dass die Wahrscheinlich auf einen freien Platz allein nichts nutzt. Ich muss diese Wahrscheinlichkeit des Parkplatzes noch mit der Wahrscheinlichkeit multiplizieren, zu genau dem Zeitpunkt an Ort und Stelle zu sein. Die dürfte wiederum diametral klein sein.
Ich denke, jedem erfahrenen Stadtfahrer sollte bewusst sein, wie schwierig es ist, sich auch nur wenige Sekunden an einem freiwerdenden Parkplatz anzustellen/zu warten. Da treten einem in bestimmten Situationen schon die Schweißperlen auf die Stirn, weil der Verkehr hinter einem so lange nicht weiterfahren kann. Manchmal ist es gar nicht möglich, zu warten. Da muss man einfach weiterfahren.
Über Nacht auf dem Gehweg parken kostet 15€ (zumindest auf einem sehr breiten, wo niemand behindert wird, ansonsten wird wohl zu nem höheren Preis abgeschleppt). 😉 Alles schon ausprobiert. 😆
Wobei, wenn der Wagen alleine so lang rumfahren kann, bis er einen hat, kann man ja trotzdem vor der Haustür aussteigen. Hier in Düsseldorf ist es oft so, dass nach dem vierten Mal im Kreis fahren ein Parkplatz frei wird. Meistens natürlich n paar Meter weit weg von der eigenen Haustür. Aber das wäre dann ja egal.
Also zur Zeit noch reine Utopie, aber an sich ne coole Sache. Datenschutz hin oder her.
Aber natürlich auch geil, wenn man statt der Bestätigungs SMS für einen gefundenen Parkplatz die Meldung erhält "Ihr Fahrzeug hatte einen Unfall..." 😆
Auch so ein immer wiederkehrendes Thema....
Am Ende wie die Japaner?
Entweder man hat nen Platz oder man muss ein "K-Car" fahren😜
Bisher hatte ich das Glück, dass kein Abschlepper kam. Hin und wieder mal 10 - 15 € bezahlt und gut ist. Es gibt aber auch kleine Straßen, da parken alle halb auf dem Fußweg, denn sonst ist kein Durchgangsverkehr möglich. Und hier wird das auch nicht geahndet.
Ich denke das wäre sogar noch eine Idee, die man den Car Sharinganbietern mal verklickern könnte. Wenn man keinen guten Parkplatz findet, sondern nur eine Einfahrt, oder einen Supermarkt oder ähnliches nicht erwünschtes, wo das Fahrzeug nicht länger stehen sollte, dann dies irgendwie besonders in der App für den nächsten Interessenten markieren. Für die ersten 5 Kilometer gibts dann Rabatt für den Abholer oder so. 😊 Dazu hier im Stadtbereich nur Elektrosmarts, I3s oder ähnliches abstellen mit ganz vielen Ladestationen, wo normale Autos nicht parken dürfen. Das würde die Situation zwar erst mal verschärfen, langfristig gesehen, würden dann aber immer mehr Leute im Stadtbereich die Services in Anspruch nehmen und gar kein eigenes Fahrzeug mehr besitzen. Das Problem weitet sich übrigens auch auf die Außenbezirke aus, wo Carsharinganbieter teilweise gar keinen Service mehr anbieten, und da die ganzen Pendler von Außerhalb parken und dann von den Randbezirken aus die Öffis benutzen, während ihr Fahrzeug den ganzen Tag die Parkplätze im Wohnviertel blockiert. 😊 In immer mehr Randbezirken werden darum auch immer öfters Kurzzeitzonen eingeführt. Wo "Gäste" ohne Berechtigungsplakette nur maximal 3 Stunden parken dürfen (das reicht für Arztbesuche, Gastronomie und EInzelhandel, um diese nicht zu schwächen). In den größeren Städten wäre da so viel Potential, für kleinere Gemeinden und ländlichere Gegenden ist das sicherlich noch unvorstellbare Zukunftsmusik und ein eigenes Fahrzeug auf jeden Fall noch sinnvoller.
Ja das nennt sich bei uns in der Nachbarschaft Gehwegroulette. Immer die letzten müssen die beiden parkhafenähnlichen Plätze (trotzdem illegal, da nicht ausgewiesen) auf dem breiten Gehsteig benutzen und hoffen, dass das Ordnungsamt nicht vorbei kommt, weils dann immer 15€ kostet. Alternativ vor 7 Uhr wieder weg fahren oder umparken, das Ordnungsamt kommt nämlich immer kurz nach 7:00 durchgerollt. 😆
@ zwerg
In Hannover ist das in einigen Gebieten eine ganz normal Sache, dass zur Hälfte auf dem Fußweg geparkt wird. Da wird auch kein Ticket hinter dem Scheibenwischer gesteckt.
Denn sonst würde es da große Probleme geben.