Gutachten: Niedersachsen hat keine Schadenersatzansprüche gegen VW

Niedersachsen will kein Geld von VW

MOTOR-TALK

verfasst am Tue Aug 16 17:39:24 CEST 2016

Nicht, dass Niedersachsen das unbedingt gewollt hätte. Aber nun sieht auch ein Gutachten keine Chance, dass das Bundesland VW wegen des Abgas-Skandals verklagen könnte.

Niedersachsen sieht keine Chance, gegen den größten Arbeitgeber im Bundesland Schadensersatzansprüche geltend zu machen. Vor hatte man dies ohnehin nicht
Quelle: dpa/Picture Alliance

Hannover - Das Land Niedersachsen als VW-Großaktionär erwartet keine Schadenersatzansprüche gegen VW - anders als andere Bundesländer. Aber geprüft hat man dies durchaus: Finanzminister Peter-Jürgen Schneider präsentierte dem Kabinett am Dienstag ein Gutachten. Der Unternehmens- und Kapitalmarktrechtler Rüdiger Veil von der Bucerius Law School in Hamburg hat demnach festgestellt, dass kaum CHancen auf Zahlungen bestehen. Zum gleichen Schluss kam zuvor eine verwaltungsinterne Prüfung.

Dem Gutachten zufolge befindet sich Niedersachsen als "langfristig orientierter Ankeraktionär" von VW in einer anderen Situation als Anleger, die im Zeitraum nach Beginn des Skandals Aktien verkauft oder gekauft haben. Somit habe es keine Ansprüche auf Schadenersatz, weder wegen unrichtiger Angaben über Diesel-Fahrzeuge noch wegen einer eventuell zu spät erfolgten Pflichtmitteilung an die Börse.

Anfang August hatte Bayern angekündigt, Volkswagen wegen der Folgen des Diesel-Skandals auf Schadenersatz verklagen zu wollen. Dabei geht es um Aktienkurs-Verluste, die dem bayerischen Pensionsfonds entstanden sind. Hessen und Baden-Württemberg prüfen eine Klage.

Hintergrund sind massive Wertverluste der VW-Aktien, nachdem der Skandal im September 2015 bekannt wurde. Wie andere klagende VW-Anleger geht Bayern davon aus, dass VW zu spät über die Risiken des Abgas-Betrugs informiert hat.

 

Quelle: dpa