Kfz-Versicherung: 26 Prozent aller Pkw rutschen in neue Typklassen
Niedrigere Typklasse bedeutet nicht weniger Beitrag
Für rund ein Viertel der in Deutschland zugelassenen Autos ändert sich die Typklasse in der Kfz-Versicherung. Eine niedrigere Einstufung bedeutet dabei aber nicht gleich weniger Beitrag.
Berlin - Einige Autofahrer müssen sich zum Jahreswechsel auf höhere Beiträge für die Kfz-Versicherung einstellen. In der Kfz-Haftpflicht ändert sich laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) für rund ein Viertel (26 Prozent) der in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge die Typklasse: 14 Prozent werden hochgestuft, 12 Prozent heruntergestuft. Halter eines hochgestuften Wagens zahlen in der Regel mehr. Die Einordnung in eine niedrigere Typklasse bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass der Versicherungsbeitrag sinkt.
Jeder zehnte Wagen wird höher eingestuft
In der Kfz-Vollkaskoversicherung bleibt den GDV-Angaben zufolge für rund die Hälfte aller angemeldeten Fahrzeuge (54 Prozent) alles beim Alten. Jeder zehnte Wagen (10 Prozent) wird in eine höhere Typklasse eingestuft, für 36 Prozent geht es eine oder mehr Stufen herunter. In der Teilkasko sieht es ähnlich aus: 35 Prozent der Fahrzeuge rutschen in niedrigere Typklassen und 12 Prozent in höhere.
Die Typklassen spiegeln die Schaden- und Unfallbilanzen der rund 25.000 verschiedenen Automodelle und -varianten in Deutschland wider. Wurden für einen Fahrzeugtyp im Vergleich zu den Vorjahren weniger Schäden reguliert, wird dieser in eine niedrigere Klasse eingestuft - und umgekehrt. Die Veränderung bei den Typklassen allein lasse noch keinen Rückschluss auf die Entwicklung des gesamten Beitrags zu, erklärt der GDV. Dessen Berechnung hänge von weiteren Faktoren ab.
Fahrzeugart und Fahrweise beeinflussen die Typklasse
Die Typklasse in der Kfz-Haftpflichtversicherung wird laut dem GDV vorrangig von der Fahrzeugart und der Fahrweise der Nutzer beeinflusst. In der Kaskoversicherung werden neben Verkehrsunfällen auch Autodiebstähle, Fahrzeugbrände oder Glasschäden bei der Einstufung berücksichtigt. In der Haftpflicht gibt es 16 Typklassen (10 bis 25). In der Teilkasko sind es 24 Klassen (10 bis 33) und in der Vollkasko 25 (10 bis 34).
Die Typklassen-Einstufung ist für die Kfz-Versicherer unverbindlich. Sie kann ab sofort für neue und bestehende Verträge zur sogenannten Hauptfälligkeit angewendet werden, teilt der GDV mit. In der Regel sei das der 1. Januar 2015.
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Richtig, selbst bei einer herunter gestuften Typenklasse kann sich die Regionalklasse (Zulassungsort) aber nach oben ändern und so der Beitrag steigen.
Oder bei einem neuen Tarif der Grundbeitrag anders (höher) kalkuliert werden.
Natürlich versuchen die Versicherungen die niedrigere Typklassen durch Beitragserhöhungen abzufangen!
Wer hätte anders erwartet?
Bleibt zu hoffen das ich nicht das falsche Auto fahre.
Bin gespannt, wie lange ich in meinem etwas älteren günstigeren Vertrag bleiben kann. Schon das letzte Mal hat mein Versicherungsmensch gemeint, dass ich in dem Vertrag bleiben sollte, wenn sich nix verändert hat, wird sonst auf jeden Fall teurer. Aber es ist glaube ich auch schon mal passiert, dass die Versicherung einen Altvertrag gekündigt hat, weil die neuen Tarife halt teurer waren.
Und inzwischen gibt's sogar noch weniger Leistungen als früher (hab einen Gratis-Rabattretter aufgrund guter SF-Klasse, gibt's wohl nur noch gegen Aufpreis und wie gesagt der Grundpreis bei den Leistungen ist schon teurer).
notting
Mist Thema, trotz jährlich 0 Schäden hab ich gefühlt jedes Jahr mehr zu bezahlen. Da motiert der Versicherungsvergleich zur Schadensbegrenzung😆
Jahrelang sind die Beiträge gesunken (wenn man sich jedes Jahre beim Versicherungsmensch erkundigt hat), leider sind diese Jahre vorbei :-(
notting
Ja, der "Versicherungsmensch" hat bestimmt genug Spielraum beim Erstvertrag "eingebaut". Seitdem der gemeine Pöbel selbst innerhalb von Minuten online schnell eine menge Preise vergleichen kann ist´s damit ja vorbei.😆😆😆
Ich selber kann das Versicherungsmodell so zwar verstehen, zweifel aber doch die Sinnhaftigkeit an. Für meinen Volvo C30 1.6D mit 109 PS bezahle ich in der Versicherung mehr als ich für einen C30 T5 mit 230PS bezahlen würde. Da ich noch nicht so lange Auto fahre, ist der Betrag im Jahr selbstverständlich 4-stellig, und wurde letztes Jahr durch eine Hochstufung des Autos noch teurer. 😤
Wahrscheinlich wurden mit der einen Modell-Variante mehr Unfälle verursacht als mit dem anderen. Und kann es sein, dass die Geschichte über dich läuft? Über die Eltern ist meist billiger, auch ohne Zweitwagenregelung etc.
notting
Läuft über meine Eltern, ist trotzdem so teuer. Mehrfach durchgerechnet und geprüft. Es ist scheinbar das Worst-Case-Szenario überhaupt bei der Versicherung.
Ich weiß ja, wie das System funktioniert, und bestimmt verursacht die Einstiegsmotorisierung mehr Unfälle als der größte Motor, den sich oft nur Enthusiasten kaufen und weniger die 0815-Einkaufswagen-Fahrer. Aber wenn die Versicherung auf mich bezogen ist, halte ich das für Schwachsinn. Ich würde mit dem T5 eher einen Unfall bauen als mit dem 1.6D, ein T5 wäre auch teurer. Trotzdem würde ich geringere Versicherungsbeiträge bezahlen. Klar, das System verstehe ich und offensichtlich funktioniert es auf meine Kosten auch, aber wirklich *fair* ist die Regelung meines Erachtens nicht.
Ich verstehe Unterschiede zwischen Autos, aber nicht, weshalb die kleinere Motorisierung höhere Versicherungsbeiträge zahlen muss, wenn sich absolut nichts zwischen den Fahrzeugen unterscheidet.
naja was sagt der schlaubi schlaubär dazu:
wahrscheinlich sind mehr 1,6 dieselgurken zugelassen als T5 (wahrscheinlich 100:1 oder noch höher) und somit gibt es mehr unfälle mit der dieselgurke als mit dem T5.
is klar, oder?
Aber dir ist klar, das die Versicherungseinstufungen nicht über die Gesamtzahl der Fahrzeuge, sondern den Anteil der verunfallten Fahrzeuge berechnet wird, oder? Wie hoch sollten dann die Versicherungsbeiträge bei nem Golf sein, den es nochmal 100x so oft wie mein Fahrzeug gibt?
Richtig, z.B. wie viele Schadenfälle pro 1000 Fahrzeuge, da ist die Gesamtzahl der zugelassenen Fahrzeuge unwichtig. Meine Erfahrung ist aber auch, um so leistungsfähiger und größer der Motor --> günstiger eingestuft. Allgemeingültig ist´s aber auch nicht.