Leaf wird Pflicht: Kündigung für 15 Nissan-Händler
Nissan erzwingt den Verkauf des Leaf
Alle 222 Nissan-Händler in Deutschland sollen das Elektroauto Leaf verkaufen. 15 weigern sich – und erhielten deshalb die Kündigung.
Bottrop - Seit dem Marktstart des Nissan Leaf im April 2012 wurden in Deutschland 411 Autos diesen Typs zugelassen. 250 gehören dem Hersteller und seinen Händlern, 161 Fahrzeuge sind in Privat- oder Firmenbesitz. Vergleichsweise wenig, denn international spielt Nissans Elektroauto eine große Rolle: Weltweit fahren 43.400 Leaf, ein Marktanteil von 49 Prozent bei den Elektroautos.
Leaf oder Kündigung
Bis 2016 will Renault-Nissan weltweit 1,5 Millionen Elektroautos verkauft haben. In Europa sollen deshalb 1.400 Händler den Leaf anbieten, unter anderem alle 222 deutsche Standorte. Für jeden Händler bedeutet das die Anschaffung eines Nissan Leaf (ab 36.990 Euro), zweier Schnellladesäulen und des nötigen Spezialwerkzeuges (insgesamt 6.000 Euro). 15 deutsche Händler scheuen sich vor dieser Investition und verweisen auf die schwachen Zulassungszahlen in Deutschland. Dafür gab es die Kündigung.
Nissan-Pressesprecher Michael Bierdümpfl begründet diese Entscheidung gegenüber MOTOR-TALK: „Zero Emission ist ein elementarer Bestandteil des Nissan Business Plans. Wir bekennen uns zu dieser Technologie - weltweit und in Europa. (…) Handelspartner, die nicht mit uns diesen Weg in die Zukunft gehen wollen, haben von uns die Kündigung erhalten.“
Ordentliche Kündigung bis 2015
Alle betroffenen Händler haben die Chance, die Entscheidung zu überdenken. Wenn sie den Leaf trotzdem nicht in das Programm aufnehmen, endet der Vertrag mit Nissan zum 1. Januar 2015.
Prinzipiell darf ein selbstständiger Händler sein Portfolio eigenmächtig zusammenstellen. Deshalb handelt es sich um eine ordentliche Kündigung. Der Händler erhält eine Abfindung, die sich nach den bisherigen Verkaufszahlen richtet.
Quelle: Automobilwoche / MOTOR-TALK
Vielleicht sollte man den Händlern einen Leaf auf Komission in den Laden stellen. Dann wären sie vielleicht auch bereit, die 6000 Euro für das neue Werkzeug und die Ladestation zu tragen 🙄
Das zeugt nicht gerade von vertraulicher Zusammenarbeit mit solch einem Hersteller der seine "verlängerte Werkbank" so unter Druck setzt.
Da werden sicher viele kleiner Händler denen die Investition zu heikel ist krachen gehen.
Ein bisschen mehr Unterstützung ihrer Händler wäre da schon angebracht, aber so wollen sie wahrscheinlich ihr Händlernetz ausdünnen.
Die Ablehnung ist vollkommen verständlich. Wer kauft sich für den Preis eines vollwertigen Autos (37000 Euro) ein Elektroauto mit 200 km Reichweite (Aktionsradius= 100 km)? Im Winter lässt sich dieser Wert wohl schwer erreichen. Da erscheint das Plug-In-Konzept des Prius sinnvoller.
Nissan, wie wäre es denn mit Forschung um in der Übergangsphase ein konventionelles Auto durch möglichst leistungsstarke und leichte Akkus zu ergänzen? Die Amerikaner investieren jetzt mehr als 100 Mio. Dollar um Akkus mit der fünffachen Leistung für ein Fünftel des Preises herstellen zu können. Damit ließe sich immerhin die Preishürde absenken.
http://www.heise.de/.../...gkeit-von-Akkus-verfuenffachen-1761082.html
Bei einem ordentlichen Konzept ziehen auch die Händler mit.
Wie wäre es mal mit attraktiven Elektro-Autos?
Fast jedes Öko-Auto macht sich selbst den Garaus aufgrund seines Designs.
Klar, ein niedriger cW-Wert ist Pflicht, aber den erreicht man sicher auch mit massentauglicheren Design...
Wer stellt sich schon so eine hässliche Kiste in die Einfahrt?
Ist deren Händler-Netz die letzten Jahre nicht eh schon irrwitzig ausgedünnt worden ?
Ich hatte hier in Rhein-Main mal (zu Anfängen des Note und zuletzt des Qashqai) versucht brauchbare ausfindig zu machen, auwei, was da so vor sich hin siecht...
Ich denke, daß das Angebot des Herstellers an die Händler fair ist. Da können beide Seiten ihr Gesicht wahren.
Traurig, aber wahr: Nissan vegetiert heute als Zweitmarke bei Kia- oder Citroën-Händlern...
Muß leider zustimmen: Nissans E-Auto-Engagement in allen Ehren, aber Teuer UND Häßlich verkaufte sich fast nie...
Bei Händlern, die kein Engagement zeigen, sicherlich nicht...
Also ich weiß jetzt garnicht genau wann ich den letzten Nissan bei uns in der Gegend fahren sehen habe.
Den Händler den wir mal hatten der hat umgesattelt auf Renault und Seat.
Naja kein Wunder mit dieser Hersteller-Philosophie.
Warum sollten sie?
Da würde ich als Händler auch eher Opel oder Seat verkaufen als Nissan, bei der Umgangsweise und bei so einem Auto... Brrrrrrrr
zumal der Händler noch in Vorleistung geht mit dieser Gurke
Weil sie die Marke vertreten. Ansonsten sollten sie genug Rückrat haben, um den Vertrag selbst aufzulösen.
Naja Arrangement in allen Ehren, aber wenn der Hersteller meint ein noch nicht mal Alltagstauglichen Akkuschrauber dem Händler auf dem Hof stellen zu müssen den er auch noch vorfinanzieren soll (Auto, Infrastruktur, Diagnose, Werkzeuge),
dann ist dies schon eine Frechheit.
Zumal bei dem Preis von über 30K für den Akkuschrauber.
Hoffentlich fällt Nissan damit auf die Schnauze.
Finde ich gut!
Die Sache muss auch mal losgehen, auch wenn die Reichweitenproblematik noch da ist!
Ökostrom haben viele Haushalte und in Städten gibt es schon recht viele 100% Ökostrom Ladestationen mit kostenlosen Parken während des Aufladens.
Wer viel Kurzstrecke fährt und ein Haus hat, aber unbedingt ein Auto braucht, für den kann sich jetzt schon ein Elektroauto lohnen! Große Wartungskosten gibt`s ja nicht mehr... selbst die Bremsen verschleißen deutlich weniger.