Nissan Juke Facelift: Fahrbericht
Nissans Juke-Box treibt es jetzt ganz bunt
Mit dem Facelift wird der Nissan Juke praktischer, sparsamer, sicherer und schriller. Trotzdem bleibt er sich treu. Erste Fahrt mit dem Knubbel-SUV-Zwerg.
Lissabon - Es gibt langweilig aussehende Autos, und es gibt den Nissan Juke. Manche lieben seine markanten Linien. Andere glauben an einen Tippfehler und halten die Juke-Optik für einen Joke. Kein schlechter Scherz ist dies: Seit der Markteinführung 2010 verkaufte Nissan 500.000 Exemplare der kugeligen Kreuzung aus Kleinwagen und Soft-Offroader. Kein Wunder, dass die Konkurrenz nachzog und es heute Mini-SUV auch von Opel, Peugeot, Renault und Mini gibt.
Was Nissan nicht so gerne verrät: Gerade ältere Herrschaften, die lieber erhöht sitzen, mögen den Juke. Dabei sind doch 25-jährige Gutverdiener, bewaffnet mit dem neuesten Smartphone und einem Sinn für äußerliche Extravaganz, die erträumte Zielgruppe.
Was den Marketingmann wurmt, kümmert den Kaufmann nicht, solange der Juke gekauft wird. Zum Facelift bekommen deshalb beide Zielgruppen etwas ab: Der Juke wird praktischer und sparsamer, gleichzeitig aber auch bunter und flippiger.Neu: 1,2-Liter-Benziner mit 115 PS
Zunächst das Praktische. Bisher war der Platz unter dem Kofferraumboden mit einer Reserveradmulde verbaut. Jetzt kann er auch als Stauraum genutzt werden. Das vergrößert den Kofferraum um 40 Prozent, dafür gibt es kein Reserverad mehr.
An der Grundcharakteristik des Juke wollte Nissan nichts ändern: Straffes Fahrwerk, kurzer Radstand und breite Reifen sorgen für ein robust-sportliches Fahrgefühl. Völlig neu im Juke ist der 115 PS starke 1,2-Liter-Turbobenziner, der gemeinsam mit Renault entwickelt wurde. Er bietet mehr Drehmoment (190 Nm) als der 1,6 Liter große Vorgängermotor und verbraucht weniger (5,6 Liter/100 km) - zumindest auf dem Prüfstand.
Mit dem 1,3 Tonnen schweren Juke hat der Motor allerdings so seine Probleme, wenn die Gänge nicht ausgefahren werden. Downsizing-typisch passiert im Drehzahlkeller nicht viel, und mehr Drehzahl bedeutet auch mehr Verbrauch. Bei unserer Testfahrt über die Landstraße schluckte der Motor 6,5 Liter auf 100 Kilometer.
Ebenfalls neu im Juke: Nissans Assistenzpaket namens Safety Shield, bekannt aus dem Mini-Van Note. Prima, dass Nissan in dieser Klasse Spurhaltewarner und Totwinkel-Assistent anbietet. Allerdings verlassen sich beide Systeme ausschließlich auf die Rückfahrkamera und arbeiten weniger zuverlässig als teurere Radarsysteme. Zudem ist die Funktion simpel: Wenn nicht geblinkt wird, piepst es bei jedem Spurwechsel. Gute Systeme erkennen hingegen gezielte Lenkeingriffe.
Bunter, lustiger, verglaster
Mehr Platz, mehr Sicherheit, weniger Verbrauch. Das klingt alles sehr vernünftig. Was gibt es nun für die junge, hippe Zielgruppe? Mehr Farbe. Nissan lernt vom Opel Adam und bietet für den Juke in Zukunft ein buntes Individualisierungsprogramm an. Ab Werk oder nachträglich, gegen Aufpreis oder in der Tekna-Ausstattung teilweise inklusive.
Außen kann der Kunde Spiegelkappen, Schweller, Spoiler, Türgriffe, Zierleisten, Scheinwerfereinfassungen und Co. frei wählen. Innen sind es die Mittelkonsole, Türverkleidungen, Ziernähte und Dekore. Gelb zu Blau zu Rot zu Orange und das alles auf Schwarz? Kein Problem, wenn man keines mit dem guten Geschmack hat. Außerdem neu: Ein großes Glasschiebedach für 900 Euro.Lieber witzig als zu praktisch
Facelift hin, bunte Farbe her: Im Kern bleibt der Juke, wie er war. Außen schrill, innen etwas zu viel Hartplastik für diese Preisklasse. Die vielen Formen und Schwünge machen die Karosse allerdings unübersichtlich, das Raumangebot entspricht eher einem 2+2-Sitzer.
Aber das ist ok, denn allzu praktisch, das würde nicht zum Juke passen. Lieber witzig, wie die genial gelöste Umschaltung zwischen Klimaanlage und Fahrdynamikregelung (auch die gibt es im Juke). Auf Knopfdruck ändern die Tasten ihre Belegung und Beschriftung. Aus "warm" wird "Sport", aus "kalt" wird "Eco". Kein großes, aber doch ein "Wow".
Der Juke bleibt sich also treu – und der Konkurrenz eine Nasenlänge voraus. Renault Captur und Peugeot 2008 müssen sich erst noch beweisen, bei ihnen gibt es außerdem keinen Allradantrieb. Das ist beim Opel Mokka anders, der ist aber einfacher ausgestattet. Und der Mini Countryman spielt ohnehin in einer anderen Preisklasse. Sucht man ein ausgefallenes Mini-SUV, steht der Juke also ganz oben auf der Liste. Ganz automatisch.
Technische Daten: Nissan Juke DIG-T 115
- Motor: 1,2-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner
- Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe
- Leistung: 115 PS
- Drehmoment: 190 Nm max./2.000 U/min
- Verbrauch: 5,6 l/100 km (NEFZ)
- CO2: 129 g/km
- 0 – 100 km/h: 10,8 s
- Höchstgeschwindigkeit: 178 km/h
- Länge x Breite x Höhe in m: 4,13 x 1,76 x 1,56
- Radstand: 2,53 m
- Anhängelast: 1,25 t
- Leergewicht: 1.236 kg
- Kofferraum: 354 - 1.189 l
- Grundpreis: n.n.; Grundpreis Nissan Juke: 15.450 Euro
- Marktstart: 28. Juni 2014
Mehr zum Nissan Juke findet Ihr im Nissan Juke, Qashqai und X-Trail Forum!
Bei den flippigen Fahrzeugen ist für mich der neue Kia Soul eindeutig die bessere Wahl, weil wertiger und optisch edler. Da kommt der Captur doch vor dem Juke😎.
In meinen Augen nicht besonders hübsch, aber anders. Und das find ich gut! 😊
Allerdings ist Kia gerade erst dabei....eine neue Generation Motoren zu entwickeln und einzuführen. Der Juke hat mit Renault Motor das modernere und bessere Aggregat.
Meine Freundin war auch mal daran interessiert aber, der Kofferraum war/ist eindeutig zu klein.
Aua, meine Augen!!! Ich verklage Nissan! 😎
Finger Weg von Autos mit französischen Motoren...😆
Endlich mal ein Auto was sich von der Masse abhebt, das nennt man Mut zum Design.
Mir gefällt die Kiste, bitte mehr von sowas, das gilt für alle Hersteller.
Dann wären viele Hersteller so erfolgreich wie Nissan🙁. OK, der QQ ist da ein wirklich positiver Ausreisser, auch die Z und GTR😊.
Noch greller und bunter konnte der doch eigentlich garnicht mehr werden. Eines der schlimmsten verunstaltungen die es auf 4 Rädern gibt. Der ist so häßlich, der könnte ein modernes Kunstwerk sein 😆
Kann schon sein. Aber besser wie die deutschen sind diese schon😉.
Ich mag ja etwas das auffällige, aussergewöhnliche, nicht so angepasste......
aber bei dem Innenraum.....autsch....ab wieviel Promille wird der schön?
ach so ist ja ein SUFF----alles klar.....
-........................immerhin wird duch solche Fahrzeuge die Strasse bunter und aufregender....
ALSO wers mag......bitte
Welcher Motor aus deutscher Produktion könnte man denn noch für Standhaft sehen ?
Mein Favorit ist der TDI von VW.
Sei froh, dass es französische Motoren gibt. Sonst würden viele Hersteller mächtig blass in die Röhre gucken. Dazu zählen auch die Japaner 😉
Das Ding ist zwar anders, aber eben auch abgrundtief hässlich. Da ist aber auch gar nichts schön an der Brotdose.