Studie: Bei 67 Prozent überwiegt das Misstrauen
Noch viel Skepsis gegenüber autonomen Fahrzeugen
Angst vor Unfällen, vor dem Verlust der Kontrolle und vor Hackerangriffen - autonome Fahrzeuge betrachten die Deutschen eine Umfrage zufolge mehrheitlich noch mit Sorge.
Gütersloh - Die deutsche Bevölkerung steht autonom fahrenden Autos noch mehrheitlich kritisch gegenüber: Bei 67 Prozent herrschen überwiegend Ängste und Skepsis vor. Als größte Sorge erwiesen sich laut einer Umfrage der Bertelsmann-Stiftung vom Fahrzeug selbst verursachte Unfälle, was 84 Prozent der Befragten angaben. Daneben befürchten 83 Prozent den Verlust der eigenen Kontrolle über das Auto. 74 Prozent sehen in Hacker-Angriffen auf die Systemsteuerung des Autos eine Bedrohung.
Doch die Studie zeigt auch: Je mehr Zeit die Menschen im Auto verbringen, desto eher steigen Akzeptanz und Aufgeschlossenheit gegenüber der neuen Technologie. Bei längeren Autobahnfahrten und Nachtfahrten versprechen sich die Umfrageteilnehmer demnach am ehesten einen Nutzen.
Für 44 Prozent wäre ein autonomes Fahrzeug auch bei der täglichen Fahrt zur Arbeit gut denkbar. "Je stressiger die Situation, um von A nach B zu kommen, desto offener sind die Menschen für digitalen Fortschritt im Straßenverkehr", sagte Brigitte Mohn, Vorstandsmitglied der Bertelsmann Stiftung. Mobilitätsexperten teilen die Skepsis nicht, erhoffen sich umgekehrt mehr Sicherheit durch automatisiertes Fahren.
Quelle: dpa
Bis sie in einem autonomen Auto sitzen, das vor ihren Augen ein Lebewesen verletzt. Dann ist die Akzeptanz und das Vertrauen schlagartig und nachhaltig bei NULL. Und das wird passieren. Deswegen, und wegen der im Artikel genannten weiteren Gründe bleibt vollautonomes Fahren ein Hirnfurz der Automobilindustrie.
Skeptisch bin ich auch und ich kann es mir für mich persönlich noch gar nicht richtig vorstellen, mich von meinem Auto chauffieren zu lassen. Aber die Möglichkeiten, mittels Vernetzung und intelligenter Fahr- und Temposteuerung ätzende Staubildungen zu vermeiden, dürften den Spaßverlust allein schon irgendwann wett machen. Und es soll ja auch genügend Leute geben (wenn auch eher nicht in diesem Forum), die Fortbewegung nicht mit Spaß am Fahren verbinden und die eigentlich nur schnellstmöglich und stressfrei von A nach B kommen möchten.
Datenschutz-Freaks werden sich dabei vermutlich die Haare raufen, weil damit natürlich zugleich eine hervorragende Basis für Bewegungsprofile gelegt wird. Aber ehrlich, ich stehe lieber nicht im Stau. 😉
Entscheidend wichtig für die Akzeptanz, Verantwortung an Technik zu delegieren, werden auch praxisgerechte Haftungsregelungen sein. Aber daran wird ja bereits gearbeitet.
Dass autonomes Fahren ein Hirnfurz ist, werden sich damals die Leute auch vom Fliegen gedacht haben.
Ich glaube, dass es gar nicht mal so sehr ein Hirnfurz der Automobilindustrie ist, sondern noch viel mehr einer derjenigen Unternehmen, die dem ehemaligen Fahrer Produkte zum Zeitvertrieb während der Fahrt verkaufen wollen.
Nicht zuletzt seien hier Werbetreibende wie Google oder Facebook zu nennen. Aber auch Elektronikkonzerne oder die Musik-/Filmindustrie dürften großes Interesse an der Entwicklung haben und diese u.U. sogar fördern/unterstützen.
Vor allem müssen die Fahrzeughersteller im Ernstfall eine Haftung übernehmen (oder allein schon die ewigen Verhandlungen mit dem Gesetzgeber zum gesetzlichen Rahmen des Ganzen), die letztgenannten Dienst- und Produktanbieter aus der Unterhaltungsbranche nicht, weshalb die wohl gleich doppelt scharf auf autonomes Fahren wären.
Ach, was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht.
Wenn's die Leute dann mal gesehen und erlebt haben (falls es denn serienreif wird), sieht die Welt gleich ganz anders aus.
Oder anders formuliert:
Nimm dir ne Zeitmaschine und sag den Neandertaler, er hat drei Wünsche frei.
Er wird irgendwas antworten vonwegen...ein Lagerfeuer, das nicht ausgeht. Einen Speer der weiter fliegt und irgendeine Absperrung vor der Höhle, damit ihn nachts der Säbelzahntiger nicht frisst.
Dabei hätte er auch ein IPhone haben können...oder einen atomgetriebenen Flugzeugträger...oder, oder. Man sieht wo ich hin will, denk ich. 😉
Ich delegiere gern Dinge, die ich nicht liebendgern erledige. Aktives Autofahren gehört leider nicht dazu😆. Ich mag selbstbestimmtes Autofahren.
Das kriege ich im Auto dann gar nicht mit, weil ich dann nen Film schaue beim Fahren bzw. gefahren werden. Achso, das geht gar nicht wegen Haftung und weil ich immer genauso aufmerksam sein muss wie wenn ich selbst fahren würde? Na dann behaltet Euren autonomen Schrott, dann fahr ich gleich selbst!
Das geht noch nicht;-) im Moment gibt es ja noch keine hochautomatisierten Fahrzeuge auf dem Markt. Die Umgebung muss jederzeit vom Fahrer Überwacht werden. Aber wenn man an die Amerikanischen Highways denkt wo es hunderte Kilometer in einem Tempo heradeausgeht wäre es schon gemütlich einen Film zu gucken oder Karten zu spielen.
Die Systeme werden irgendwann kommen. Die größten Hürden sind dabei aber wie man hier sieht auf Gesellschaftlicher und Politischer Ebene.
ich bin eher dagegen die dinge immer noch komplizierter zu machen.
@NeureicH:
Hast du keinen Chauffeur???
Du könntest ihn feuern und Personalkosten sparen!
Denk noch mal darüber nach...
Es gibt auch viele Erfindungen die sich nicht durchgesetzt haben und wieder in der Versenkung verschwunden sind.
Ich jedenfalls, werde mich nicht in ein autonom fahrendes Vehikel setzen! Ich will ja schließlich auch irgendwann mal dort ankommen wo ich hin will.
Stellt euch nur mal die vielen Umwege durch die Navis vor, und wenn eine Tempobeschränkung angezeigt wird (50) dann wird auch auf den Punkt nur 50 gefahren! Und die ganzen Bremsorgien die mein ACC jetzt schon zeigt, das hält man niemals auf Dauer aus.
Ich bin es gewohnt (als Inhaber des Personenbeförderungsscheins) fahrgastfreundlich zu fahren. Aber bei vollautomatischen Fahrzeugen wird das nicht funktionieren! Genauso wenig wie die Elektromobilität unter den derzeitigen Bedingungen funktionieren wird. Von daher sehe ich das am Ende wie @Celsi 😆
Stimmt, aktuelles Beispiel wäre das 3D Fernsehen, das gerade im 2. Anlauf erneut versagt hat und wieder verschwindet.
Das sehe ich auch so.
WENN aber mal die Haftung (strafrechtlich) weg ist und das Risiko statistisch so weit gesunken ist, dass ich mit 100€ davon komme (ohne Steigerung der Schadensfreiheitsklasse), wenn das Auto irgendwas platt macht, dann lasse ich mich gern mal im Auto chauffieren; z.B. vor Schulen etc.
Die Nachweisbarkeit der Unvermeidbarkeit eines Unfalls sollte dann durch Logs und Dashcamaufzeichnungen ebenfalls möglich sein.
Wenn ich autonom fahren will setze ich mich in ein Taxi.
Diese Technologie leitet aus meiner Sicht den Anfang vom Ende des Individualverkehrs ein.
Mir egal, weil ich wahrscheinlich die nächsten 30 Jahre noch einen Mercedes bekommen werde den ich selbst fahren kann, zumindest als Gebrauchtfahrzeug.