Länder wollen Radfahrer vor abbiegenden Lkw schützen
Notbremse soll Vorschrift werden
40 Radfahrer und vier Fußgänger starben in vier Jahren durch rechts abbiegende Lkw. Dagegen will die Politik nun vorgehen: mit automatischer Nofall-Bremstechnik.
Berlin - Es ist ein typisches und oft tödliches Unfallszenario: Die Fahrer abbiegender Lkw übersehen Radfahrer und Fußgänger, die rechts von ihnen geradeaus fahren wollen. Dagegen will die Politik nun besser vorgehen. Dafür soll in den Lastwagen Technik für automatische Notfallbremsungen vorgeschrieben werden.
Ein entsprechender Antrag der Bundesländer Berlin, Brandenburg, Bremen, Hessen und Thüringen wurde am Freitag im Bundesrat vorgestellt und wird nun weiter beraten. Mehrere Redner schilderten tragische Unfälle aus ihren Ländern. Ein Kind, das bei Grün auf dem Radweg unterwegs war, wurde etwa vor den Augen der Mutter überfahren und getötet. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagte: "Es besteht dringender Handlungsbedarf." Schuld hätten in den seltensten Fällen die Radfahrer.
Binnen vier Jahren habe es bundesweit zuletzt 620 Unfälle durch abbiegende Lastwagen mit 40 getöteten Radfahrern und 4 getöteten Fußgängern gegeben, sagte die Berliner Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos).
Für die nun geforderten und auch von der Koalition im Bund vorgesehenen Abbiegeassistenten müsse es, anders als vom Bund geplant, auch eine Nachrüstpflicht geben. Abbiegeassisten warnen den Fahrer beim Abbiegen vor Radfahrern und Fußgängern und leiten bei Bedarf eine Notfallbremsung ein.
"Ohne Nachrüstpflicht bestünde das Sicherheitsrisiko noch viele weitere Jahre - und das kann niemand wollen", sagte Günther. Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) forderte auch eine EU-weitere Initiative, wegen der vielen ausländischen Lkw in Deutschland.
Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) forderte weitere Systeme, die etwa ein Stauende oder ein langsames Fahrzeug vor einem Lkw erkennen und den Lastwagen im Notfall abbremsen können. Nötig sei auch eine Pflicht, die Systeme einzuschalten. Notbremsassistenzsysteme sollten zwar vorgeschrieben werden - aber die lebensrettenden Systeme würden regelmäßig ausgeschaltet.
Quelle: dpa
Daran sind die Radfahrer schuld, die rechts am Verkehr vorbeifahren und dann neben dem vordersten Auto losfahren.
Es mag sein, dass die Radfahrer rechtlich keine Schuld trifft, aber gerade bei LKW gibt es bestimmte tote Winkel die kaum oder gar nicht einsehbar sind. Anstatt die Radfahrer dahingehend zu erziehen, dieses Problem zu beachten soll jetzt Notbremsassistenten zur Pflicht werden, dass die Radfahrer noch blinder bei rechtlicher Vorfahrt durchbrettern können. Die rechtliche Vorfahrt nützt Ihnen nur nichts wenn sie dann platt und tot sind. Ohne schützende Hülle um mich herum, verzichte ich lieber einmal mehr auf meine Vorfahrt als einmal zu wenig. Mein Leben ist mir wichtiger als die Vorfahrt vor dem rechts abbiegenden LKW.
Was soll denn der geradeausfahrende Radfahrer, wenn es einen Radweg rechts neben dem Rechtsabbieger gibt? Halten, bis alle KFZ durchgefahren sind?
Was soll denn der Fahrbahn radelnde Radfahrer machen, wenn er zuerst auf die rote Ampel stößt, dann ein LKW zum Rechtsabbiegen bereitmacht und bei Grün den Radfahrer vergißt?
Halten, bis alle KFZ durchgefahren sind?
Neben einem LKW ist auf der Fahrbahn selten so viel Platz, das ein Radfahrer dahin passt.
Es ist das System Radweg und die auf dem Motor sitzenden LKW Fahrer, die dadurch den direkten Kontakt zu den niedrigeren Verkehrsteilnehmer verlieren, die diese Unfälle ermöglichen.
Solche Systeme sollten gar nicht abschaltbar sein.
Träumt schön weiter. Die ausländischen Unternehmer werden sicher nicht nachrüsten.
Vielleicht sollten sich die Radfahrer einfach mehr aufpassen. Wenn ich auf dem Radweg stehe und neben mir ein großer LKW anfährt, dann muss ich davon ausgehen, dass dieser auch nach rechts abbiegt, d.h. als Radfahrer muss ich einen Moment warten - manche Radfahrer haben natürlich eine eingebaute Vorfahrt.
Es geht hier nicht darum, wer Schuld am Unfall hat, sondern um den Schutz von Fußgängern und Radfahrern. Deshalb ist diese Initiative für eine Notfallbremsung sinnvoll. Ob sich ein LKW-Fahrer nochmals hinters Steuer setzt, selbst wenn er unverschuldet einen Menschen überfahren hat, da kannst du gerne mal darüber nachdenken.
Würde wahrscheinlich auch erstmal genügen, die meisten unnötigen Radwege abzuschaffen, und Radfahrer auf der Fahrbahn fahren zu lassen. Dort werden sie auch als Verkehrsteilnehmer erkannt.
Radfahrern kann man nur helfen, indem man sie von öffentlichen Straßen fern hält. Zugleich hilft dies auch allen anderen Verkehrsteilnehmern.
Alternativ könnte man auch das Bildungsniveau anheben und darauf hoffen, somit Radfahrer mit Gehirn "zu züchten". Dafür ist aber natürlich kein Geld da.
§ 9 Abs. 3 StVO: "Wer abbiegen will, muss entgegenkommende Fahrzeuge durchfahren lassen, Schienenfahrzeuge, Fahrräder mit Hilfsmotor und Fahrräder auch dann, wenn sie auf oder neben der Fahrbahn in der gleichen Richtung fahren." Hervorhebung durch mich.
Die Verantwortung liegt hier allein beim Abbiegenden. Kann der Lkw-Fahrer nicht einsehen, wohin er fährt (angeblicher Toter Winkel), dann muss er sich langsam hereintasten.
In der Praxis funktioniert das nur mit einem automatisierten System. Der Ländervorstoß ist also gut, besser wäre jedoch eine Umsetzung auf EU-Ebene. Das würde uns einige Tote pro Jahr ersparen.
Dein Horizont ist auch ein Kreis mit dem Radius = 0, oder?
Es gibt zahlreiche Untersuchungen, die die Gefährlichkeit dieser dämlichen, überall pauschal verordneten Radwege belegen. Es gibt Radwege, die sind sinnvoll. Die anderen 95% sind es aber nicht.
Auf der Straße wird man als Verkehrsteilnehmer wahrgenommen, auf dem Radweg nicht. Ich bin früher 8000km/Jahr Rad gefahren, ich kenne die ganzen Pappenheimer die ihren Kopf nicht drehen können. Inzwischen fahre ich nur noch Hobbymäßig Rad, aber auch nicht mehr auf der Straße, dafür aber knapp 40.000KM/Jahr Auto. Und finde immer noch, Radfahrer gehören auf die Straße. Behindern tun sie niemanden. Kann man leicht überholen.
Gibt wesentlich mehr Autofahrer innerorts die mich behindern, und die sind nicht so leicht zu überholen. Beschleunigen dann meist noch provokant mit oder hupen.
Natürlich muss man als Radfahrer sein Hirn einschalten. Ist aber kein Problem von Radfahrern, gibt auch genug Autofahrer die auf die linke Spur ziehen, obwohl da jemand schnelles und großes ankommt. Verbietet sich normalerweise schon aus Eigenschutz.
Bitte jetzt nicht falsch verstehen. Mir tut es natürlich um jedes Schicksal leid, und es wäre für mich wirklich schlimm einen geliebten Menschen durch einen Verkehrsunfall zu verlieren.
Aber...
... ich bin absolut gegen eine Überregulierung in jedem Lebensbereich.
Wir reden hier über 40 Radfahrer in vier Jahren. Also, anders ausgedrückt 10 pro Jahr, die bei Abbiegeunfällen mit LKWs beteiligt sind und dabei versterben.
Statistisch gesehen ist das Risiko auf diese Weise zu verunglücken verschwindend gering.
Und ich unterstelle mal, dass besagte Radfahrer viel hätten selbst machen können um sich zu schützen. Ich fahre mittlerweile auch Rad, aber sehr defensiv, da ich weiß, dass einige nicht den Kopf einschalten oder mich schlicht und ergreifend nicht oder nur schwierig sehen können.
Ja, es ist lästig für andere mitdenken zu müssen. Aber ob ich nachher im Recht bin oder nicht, bringt mir absolut nichts wenn ich unter der Erde liege, oder?
Also im Interesse aller: Defensives Fahren ist oberstes Gebot und kann auch am meisten Leben retten. Notfalls schiebe ich mein Rad auch über den Bürgersteig, wenn mir eine Situation nicht ganz geheuer ist.
Wie wäre es mit über 500€ Bußgeld zahlen wenn man ohne Licht am Fahrrad fährt?
Also ich fühle mich mit dem Fahrrad auf der Straße äußerst unsicher. Manch Autofahrer überholt so dicht, dass ich mich frage, ob der mich überhaupt gesehen hat. Als Autofahrer ärgere ich mich über jeden Radfahrer, der nicht den vorhandenen Radweg benutzt.