Fünf indische Autos crashen im Global-NCAP-Crashtest
Null Sterne für indische Fahrzeugsicherheit
Ups, da knallt es aber heftig. Beim globalen Crashtest zerbröselten fünf Autos in Indien buchstäblich. Darunter auch Modelle von Renault, Hyundai, Suzuki.
Quelle: Global NCAP
Delhi – Manche Dinge sind einfach wie erschreckend. Zum Beispiel die Ergebnisse eines aktuellen Global-NCAP-Crashtests. Fünf Autos fallen mit einer Wertung von null Sternen durch den Test. Erschreckend – aber im Grunde vorhersehbar. Denn die getesteten Autos hatten nicht mal einen Airbag. Angeboten werden sie auf dem indischen Markt.
Quelle: Global NCAP
Indien und die Sicherheit
Bei allen Modellen handelt es sich um Fahrzeuge, die in Indien für den indischen Markt gebaut werden. In punkto Sicherheitstechnik waren die Anforderungen der indischen Käufer bislang gering. Billig geht dort vor sicher.
Airbags, ESP oder Notbremssysteme gibt es deshalb kaum - zumindest nicht für die normale Bevölkerung. Im Test waren das aber noch nicht die elementarsten Probleme. Eher schon die Bauweise der Autos. Alle Karosserien werden von den NCAP-Testern als instabil bewertet. Sie verformten sich zu stark, von einer weiteren Beladung raten die Tester ab. Renault forderte aufgrund des schlechten Ergebnisses des neuen Kwid einen Nachtest und schickte ein Modell mit Airbag und verstärkter Karosserie. Am Ergebnis änderte das nichts. Das Crashverhalten blieb unverändert schlecht, das Modell erhielt weiterhin null Sterne.
Bis heute hat sich das Verhältnis zur Sicherheit im indischen Straßenverkehr kaum verbessert. Allerdings gibt es Bestrebungen der indischen Regierung, in Zukunft mehr dafür zu tun. Ab Oktober 2017 sollen Front- und Seitencrashtests obligatorisch werden.
Die Videos zum Crahstest
Renault Kwid im NCAP-Crashtest
Kwid mit Airbag:
Mahindra Scorpio
Suzuki Maruti Eeco
Hyundai Eeon
Suzuki Maruti Celerio
Quelle: Global NCAP
Quelle: Global NCAP
wundert mich garnicht, wenn man sicherheitstechnisch vorsintflutliche Autos aus Kuhmist zusammenbaut ...
Schade, dass die Preise der Fahrzeuge nicht genannt werden. Bei im Durchschnitt 4.000 EUR pro Fahrzeug würde so mancher auch hierzulande hohe Abstriche bei der Sicherheit in Kauf nehmen. Das ist vom Preis so viel wie ein Satz BMW X5 Felgen.
Und was interessiert es einen Inder wie unsicher diese Modelle nach europäischem Maßstab sind, wenn ein PKW auf europäischem Top Sicherheitsniveau zehn Jahresgehälter kostet, damit völlig unerschwinglich ist? Wenn man als Familie vor der Wahl steht zwischen Mopped und Auto ohne tollem NCAP Ergebnis, die Entscheidung ist einfach.
Ein typischer "Wir schauen mal vom hohen Ross auf Schwellenländer herab" Artikel.
alles richtig, was du schreibst, was diese Autos aber nicht besser macht.... dann kauf ich lieber einen Gebrauchten mit europäischem Sicherheitsstandard von vor 10 Jahren als so eine Dosenblechkarre.
die TCO dürften bei einem heruntergerittenen 10 Jahre alten Polo wesentlich höher sein als bei einem Auto, das praktisch nur aus Motor, Räder und Fahrgastzelle besteht und dafür neu ist.
Der Renault Kwid kostet 3500 €, bitte was soll man beim NCAP erwarten. Straßen und Verkehr erlauben in solchen Ländern sowieso eher geringere Geschwindigkeiten, alternativ kann man in Entwicklungsländern mit einem Roller fahren.
Jeder Motorradfahrer in Deutschland ist auf seinem Mopped unsicherer unterwegs als er es in so einem Ranault Kwid wäre.
Dass ein Mopped im NCAP aber 5 Sterne - und zwar im Minus - bekommen würde, akzeptieren wir aber selbstredend, denn das ist ja was gaaaaaaaanz anderes, sich für 18.000 EUR ne R1 vor die Tür zu stellen, die ist ja schließlich teuer und die das Schwabenleder aus linksgebürstetem Känguruhoden. Dann zählt das Argument "Untragbare Crash-Unsicherheit" auf einmal nicht mehr, wo kämen wir da hin die freie Fahrt für freie Bürger zur Disposition zu stellen.
Wenn diese Karren hier eine Zulassung bekommen würden, sie würden sich auch verkaufen. Man stelle sich vor - ein Neuwagen zum Preis einer gerissenen Steuerkette von einem VW TSI. Sowas geht natürlich nicht, deswegen diese Propaganda.
klar würden sich diese Kisten hier verkaufen. Sehr gut sogar. So lange, bis die ersten Unfalltoten zu betrauern sind und diese Teile hier für den öffentlichen Strassenverkehr verboten werden. Mit nem 2005er Polo mähst du so eine Inderkutsche problemlos von der Strasse 😉
Sowas kann man als Caddy aufm Golfplatz benutzen ... 😆
Und warum sind dann Motorräder legal?
warum Fahrräder?
Womit fahren die meisten Inder denn sonst so rum? Richtig: Tuktuks und Motorräder/Roller! Wie sicher sind die? Moderne und sichere Autos können die sich dort einfach nicht leisten!
In einem sicheren Auto kann es genauso schlimm ausgehen:
https://youtu.be/4dHo8blskI8?t=196
3500 €, denk doch einfach das Auto ersetzt wahrscheinlich zwei Roller in der Familie. In Entwicklungsländern ist es üblich das eine Familie auf einem Roller fährt. 😉
Egal wo am man Motor, Ausstattung oder sonstigen elektronischen SchnickSchnack bei den Autos spart, beim Crashtest zählt zum größten Teil die Karosserie, bzw Materialien der Karosserie. Da sollte doch kein großer Unterschied zu Europäischen Modellen sein. Also was haben die da verbaut?
Dafür sind die Autos günstig. Ein Menschenleben im überbevölkerten Indien ist auch nicht "so viel Wert", wenn man sich die dortigen Rettungsbemühungen anschaut.
Ich denke, dass nicht mal die tlw. instabile Fahrgastzelle das Problem ist, sondern eben das Fehlen von Airbags.
Der Celerio bspw. hat in Europa mit einer recht guten Bewertung für den Insassenschutz abgeschnitten (gesamt aber nur 3 Sterne wegen fehlender Assistenten), aber wenn die Insassen eben mit Vollfahrt aufs Lenkrad/Amaturenbrett knallen, ist der Ofen schnell aus.
Beim Kwid müsste man eben erörtern, warum der auch mit Airbag versagt hat. Wahrscheinlich dann doch einfach nur sch****e konstruiert.