Opel auf der IAA
Nur den Staub abwischen
Opel-Chef Karl-Thomas Neumann sieht die Talsohle für Opel erreicht. Er unterstrich bei der IAA den Plan, das Unternehmen bis 2016 wieder in die schwarzen Zahlen zu führen.
Von Peter Schwerdtmann
Frankfurt - Opel müsse sich keine Sorgen um die Zukunft machen, sagte Neumann und wies auf die Zusagen des Aufsichtsrats der Opel-Mutter General Motors (GM) hin, das Programm bis 2016 mit insgesamt vier Milliarden Euro zu unterstützen.
Die Modelloffensive mit 23 neuen Produkten und 13 neuen Motoren bis 2016 sei finanziert, führte Neumann aus, ebenso die Investitionen in die Märkte. „Riesige Fortschritte“ hätten die ersten beiden Quartale gebracht und auch das Gesamtjahr werde positiv verlaufen sagte der Opel-Chef. „Das ist das erste Mal seit 15 Jahren, dass Opel nicht an Marktanteil verliert.“ Das liege an der Modelloffensive.
Opel tritt auf der IAA mit sieben Premieren an. „Ich finde, wir haben hier einen tollen Aufschlag hingelegt“, kommentiert Neumann den Messeauftritt seines Unternehmens. Die Marke habe dabei in den letzten Jahren nicht geholfen. „Aber die Marke lebe noch", sagte Neumann. „Wir müssen nur den Staub abwischen.“
Opel-Image deutsches Problem
Das angeschlagene Opel-Image klassifizierte der Opel-Chef als ein rein deutsches Problem. In den umliegenden Märkten sei das Image gut, und die Schwestermarke Vauxhaull sei in Großbritannien die zweistärkste Marke und die mit dem größten Wachstum.
In Deutschland müsse man – so Neumann – es nur schaffen, „dass sich die Leute in unsere Autos setzen“. Opel sei keine Billigmarke, sondern ein Produkt „in der Mitte der Gesellschaft mit Autos, „die man haben will und sich auch leisten kann.“
Eine Adam-Family
„Wir brauchen eine Adam-Family“, meint der Opel-Chef zur weiteren Entwicklung des Modellportfolios. Der Adam sei ein Auto, das dieses „Haben-wollen“ auslöse, besonders bei jungen Frauen und das sei genau eine der Zielgruppen, die Opel ansprechen wolle. Rund 50.000 Bestellungen haben die Rüsselsheimer bisher in den Büchern.
Die Individualisierung sei der richtige Weg, ist sich Neumann sicher. Aber die Komplexität werde ein Thema sein, nicht mehr in der Produktion, sondern mehr beim Handel. Aber erstaunlicherweise würden viele Autos direkt aus dem Showroom so verkauft, wie der Händler sie konfiguriert habe.
Am Montag hatte Opel die Studie Opel Monza vorgestellt, einen Flügeltürer mit „schneller“ Optik und noch schnellerer Elektronik an Bord. Opels Thema sei die Konnektivität, sagte Neumann. Man werde bei zukünftigen Opel-Modellen aber noch andere Merkmale des Monza wiederfinden, zum Beispiel das Gesicht, den Drei-Zylinder-Motor und den Elektroantrieb.
Also einen ähnlichen Antrieb wie beim Opel Ampera, dessen Preis Opel gestern um rund 8.000 Euro gesenkt hatte, so dass er in den Bereich des Preises für den BMW i3 fällt. Die drastische Preissenkung erklärte Neumann nicht mit dem Wettbewerb. Man wolle vielmehr mit einem Produkt, das sowieso kein Geld verdient, den Markt für Elektromobilität weiter anschieben.
Neumann sucht die Abgrenzung zur GM-Schwestermarke Chevrolet. „Wir müssen eine klare Positionierung für Opel und für Chevrolet erreichen. Opel habe die schon. Man habe deswegen den Interims-Opel-Chef Thomas Sedran zu Chevrolet „geschickt“. Im Übrigen gelte: „Wir müssen für GM in Europa wachsen, mit welchem Badge (Markenzeichen) auch immer.“ (ampnet/Sm)
Quelle: ampnet
Widersprüchlicher geht es kaum!
Nicht die Marke ist das Problem, sondern deren Entscheidungsträger! Genau diese Haltung hat zu den bestehenden Problemen geführt.
Macht weiter so!!!
Hmm, scheint als wäre der Text mal wieder fehlerbehaftet...
So weit ich weiß, liegen 120.000 Bestellungen für den Mokka vor, nicht für den AdAM. Beim AdAM sind es glaube ich so 40.000 oder 50.000.
Und der Preis des Ampera wurde nicht um ca. 4.000,- EUR gesenkt, sondern um ca. 8.000,- EUR, nämlich von ca. 46.000,- EUR auf ca. 38.000,- EUR.
Klingt nach: "Wir wissen selbst noch nicht so genau wohin wir wollen, aber wir halten uns alle Optionen offen für den Fall das Opel doch pleite geht und wir die durch Chevrolet ersetzen müssen."
Ich hoffe wirklich das man hier in D endlich einen sauberen Spagat hinbekommt. Ich sehe jetzt schon wieder die Opel-Fanboys und sämtliche Medien rumheulen das Chevrolet den armen Opelanern die ganze Kundschaft klaut (hat einer von diesen Anwärtern auf einen Hirnschrittmacher mal die Zulassungszahlen verglichen?!).
Warum nicht offen und ehrlich sagen das man Opel auf Augenhöhe mit Ford, VW und Konsorten sieht und dafür Chevrolet sowas wie Seat/Skoda bei GM ist. Chevrolet ist ja in den USA auch immer schon eine Brot und Butter Marke gewesen.
Die Ueberschrift des Artikels bringt es wirklich haargenau auf den Punkt.
Persönlich habe ich den Eindruck dass Herr KTN versucht vieles schön zu reden.
Ob der Adam zum Erfolg wird ist nicht gesichert, da sowohl Opel selbst wie die Opel-Vertretungen in Deutschland ca. 55% der Adam-Neufahrzeuge im Zeitraum Januar-Juli 2013 selbst zugelassen haben um Fahrzeuge auf die Strasse zu bekommen. Also muss bereits ordentlich gepusht werden, um jeden Preis.
Bei einem Model, welches seit der Einführung mit Verlust verkauft wird, jetzt den Preis um EUR 8'000.- zu senken deutet mehr auf "aus lauter Verzweiflung" anstatt gutes Marketing.
Aussagen wie "die Talsohle sei erreicht" oder "wir haben den Marktanteil stabilisiert" stimmen so nicht.
Opel verkauft weiterhin weniger Fahrzeuge als im Vorjahr und Marktanteile in den EU-Ländern sind gesunken gegenüber dem Vorjahr. Auch in der Schweiz (nicht-EU) liegt man um 11.1% zurück gegenüber dem Vorjahr. Da hat man nun per 01. Sept. 2013 die Listenpreise der Modelle dauerhaft um 6-13% gesenkt um den Verkauf anzukurbeln.
Na hoffentlich wird das was... Die neue Formensprache gefällt mir nämlich.
Die neue Monza Design-Studie sollte OPEL als Manta II Sportcoupe für max. 20-30 TEuros auf den Markt bringen.
Da würde sogar der Golf GTI richtig alt aussehen. 😆
Rufus
Zuversicht sieht anders aus.
Die diese Aussage belegenden Zulassungszahlen vom KBA würde ich gerne sehen, um das obige zu glauben.
Zitat:
"Im ersten Halbjahr 2013 waren laut einer Studie des Center Automotive Research 39 Prozent aller zugelassenen Neuwagen von Opel Eigenzulassungen. Bei Volkswagen (30 Prozent) und Ford (20 Prozent) fällt dieser Wert deutlich niedriger aus."
Da kommen Sie beim Adam schon auf die genannte Zahl, gehen Sie mal davon aus das der Anteil der Eigenzulassungen der Modelle Corsa, Insignia oder Mokka gering ist.
"Gehen Sie mal davon aus, das" warum? Damit die Argumantation passt? Bissl einfach zurechtgelegt.
Eigenzulassungen sind nicht Opel-typisch, sondern Branchenüblich, desweiteren nicht erst seit kurzem, sondern seit langem.
Auch die Annahme:
Trifft nicht zu: Klares Zulassungsplus
Zitat woher? Das sollte man schon angeben (der Doktortitel wäre schon futsch...).
Allerdings braucht man dafür keine "Studie" von diesen Laberköppen, sondern die Zahl pro Hersteller kann man sich selber anhand der Datenbank, die man bei kfzbetrieb.vogel.de findet, ausrechnen. Dort sind die Zahlen monatsweise angegeben, man muß sie nur summieren und die Perzente errechnen. Tolle "Studie".
Der Ferdinand Dudenhöffer sollte mal, statt sich nur als Medienhure zu gerieren, die Detailzahlen vom KBA besorgen, und eine Statistik pro Baureihe publizieren, das wäre interessant.
Das ist nun reine Kaffeesatzleserei.
Nun könnte ich mich schon vorstellen, daß bei Modellen, von denen größere Stückzahlen über den Ladentisch gehen, prozentual weniger Vorführwagen und Tageszulassungen als bei neu einzuführenden Modellen vorkommen, aber das ist reine Spekulation. Ich esse ja gerne Spekulatius, und nicht nur zur Weihnachtszeit, aber bei Statistik kommt es nicht auf den süßen Geschmack, sondern auf die Genauigkeit an.
Also zumindest beim Corsa ist mir zuletzt bei div. FOHs aufgefallen, das Modell ist stark mit Tageszulassungen präsent und wird darüber sehr preiswert angeboten.
Auf Nachfrage hieß es, das war im letzten Jahr mit Astra/Insignia, derzeit wäre es vornehmlich der Corsa.
ES ging aber nicht um den Corsa, auch nicht um Opel allgemein, sondern um die konkrete Behauptung von "astra33" im Beitrag vom 11.09.2013 um 12:01:56 Uhr, daß "sowohl Opel selbst wie die Opel-Vertretungen in Deutschland ca. 55% der Adam-Neufahrzeuge im Zeitraum Januar-Juli 2013 selbst zugelassen haben". Das wären dann 7096 von insgesamt 12'902 Adams im genannten Zeitraum. (Der Adam steht in diesem Zeitraum für 10,4% aller Neuzulassungen von Opel-Fahrzeugen).
Dazu möchte ich gerne belastbare Zahlen sehen.
So'n Dummsprech wie "das wird schon stimmen" zählt nicht.
Übrigens schreibt die Automobilwoche über einen Brief der Fa. Opel an ihre Händler, daß Opel die Preise generell senken möchte, damit die Händler nicht mehr so hohe Rabatte gewähren.
joh, ich sprach halt mal meine eigenen beobachtungen beim corsa aus.