Fiat Tipo im Euro NCAP Crashtest
Nur drei bis vier Sterne für den Tipo
Günstiger kann man nicht Autofahren - aber sicherer. Der Fiat Tipo bekam im Crashtest von Euro NCAP nur drei von fünf Sternen. Zusatzausstattung verbessert die Wertung.
Brüssel - Schade, Fiat. Die Marke bietet mit dem neuen Tipo ein gutes und verdammt günstiges Auto an - mit genügend Platz und einem akzeptablem Fahrwerk. Bei Händler-Kampfpreisen von weniger als 10.000 Euro kann man Abstriche bei Kraftentfaltung oder Materialqualität akzeptieren. Offenbar muss man aber auch mit weniger Sicherheit auskommen.
Der Fiat Tipo konnte im aktuellen Crashtest der Sicherheitsorganisation EuroNCAP nur drei Sterne erlangen. Damit ist er im laufenden Jahr neben Opel Vivaro und Renault Trafic das Auto mit der schlechtesten Crashtest-Wertung. Mit den Ergebnissen der Vorjahre ist das aktuelle Rating nicht vergleichbar, da Euro NCAP in der Zwischenzeit seine Kriterien verschärft hat.Nicht nur fehlende Assistenten Schuld
In der Wertung der Organisation spielen Sicherheitsassistenten eine zunehmend wichtigere Rolle. Der Mangel an solchen Systemen beim Basis-Tipo ist ein Grund für das schlechte Abschneiden des Kompakten. Mit dem optionalen Sicherheitspaket reicht es für immerhin vier Sterne. Das Paket für 250 Euro Aufpreis umfasst einen City-Notbremsassistenten und einen Geschwindigkeitsbegrenzer.
Allerdings zeigt der Tipo auch sonst Schwächen: Zum einen beim Fußgängerschutz und beim Schutz von Kindern auf der Rückbank. Hier konnte der Fiat nur 60 Prozent der Punkte erreichen. Der schlechteste Wert im bisherigen Jahr. Besonders Kinder, die jünger als sechs Jahre sind, werden bei Frontalunfällen auf der Rückbank nur schlecht geschützt.
Fiats Kompaktmodell soll eine günstige Alternative zu VW Golf, Hyundai i30 oder Peugeot 308 sein. Der getestete Fünftürer startet laut offizieller Preisliste bei 15.250 Euro. Euro NCAP empfiehlt, die 250 Euro für die Sicherheitsausstattung zu investieren.
Quelle: mit Material von SP-X
Spannend wäre, wenn die Euro-NCAP bei Regeländerungen angeben würde, wie das Auto bei der letzten Version abgeschnitten hätte. Sonst steht man da evtl. sehr schlecht im Vergleich zur Konkurrenz da, die 5 Sterne hatte im alten Test und damit wirbt, aber im neuen nicht getestet wurde. Ist auch für Kunden zum Vergleich blöd.
Ein paar Jahre noch, dann erreichen nur noch autonom fahrende Autos ohne Lenkrad mehr als drei Sterne😕
Wieso ahbe ich das bereits beim Lesen der Überschrift erwartet?
Und schon wird etwas suggeriert, was man so eigentlich nicht aussagen wollte.
Beispiele?
Am besten aus der gleichen oder ähnlicher Preisklasse?
Und natürlich nach der aktuellen Norm?
Ist ein ehemals 5-Sterne-tragender Wagen nun sicherer als der Tipo oder nicht vllt. doch der nur 3-Sterne-tragende Tipo sicherer als frühere Top-Punkter?😕
Fünf Sterne erwartet?
Kalender bitte umblättern, zum Opel Vivaro/Renault Trafic hier entlang: 2015. 😉 Man könnte da noch hinterherschießen, dass der Fiat Talento nicht besser abschneiden dürfte, nur so als Kreativvorschlag.
Der Suzuki Baleno hat ebenfalls eine gesplittete Wertung bekommen: Drei Sterne normal und vier Sterne mit Safety Pack. Ansonsten wurden in diesem Jahr bislang nur deutlich teurere Autos im Bereich 19.990 Euro aufwärts getestet. Da haben die Hersteller ganz andere Möglichkeiten.
Da sollte man mal genau hinschauen. Beim Blick in den EuroNCAP Testreport des Tipo fallen im Bereich Child Occupant eine Reihe von Merkwürdigkeiten auf, z. B. im Vergleich zum Suzuki Baleno, der beim Lateral Impact trotz rotem Body ("poor") glatte 5 Punkte einstreicht, während der Tipo nur 4 Punkte bekommt, obwohl dort alles grün ist ("good"). In den Comments schreibt EuroNCAP zum Suzuki:
Wenn man bedenkt, dass der Airbag im Suzuki nicht richtig funktioniert hat, so dass der Dummy gegen Innenteile geflogen ist (was "poor" verständlich macht), frage ich mich, wie er für so ein miserables Ergebnis trotzdem mehr Punkte kassieren kann als der Tipo, bei dem in dieser Disziplin alles in Ordnung war. Merkwürdig, oder?
In der Sparte Child Occupant / Safety Features sieht mir die Matrix bei Suzuki und Fiat identisch aus. Der Baleno bekommt dafür aber 7 Punkte, der Tipo nur 4. Was ist da los? Vielleicht bezieht sich der Punktabzug auf die Kritik an der Airbagabschaltung, die EuroNCAP äußert:
Wie, wo, warum? Punktabzug für was? Der Status des Airbags wird knallhart im Cockpit angezeigt, durch eine rote Lampe direkt im Tacho. Auffälliger geht es wohl kaum. Aus der Bedienungsanleitung des Tipo 5-Türers:
Was braucht EuroNCAP noch? Eine WhatsApp an Mutti, damit das auch zur Kenntnis genommen wird? Also aus meiner Sicht ist dasjenige Auto für Kinder unsicherer, was hinten einen nicht richtig funktionierenden Airbag hat, als eines, bei dem es nicht erklärliche Punktabzüge gegeben hat und angeblich Rückmeldungen fehlen, die doch da sind.
Nachtrag: Noch ein Punkt, der mir auffällt. Beim Thema Montage der Kindersitze hat der Tipo hinten in der Mitte orange statt grün erhalten. Dadurch auch Punktabzug gegenüber dem Suzuki. Auf Seite 7 des Testreports von EuroNCAP befindet sich die Matrix Seat Position, wo durch orange Kreise beschrieben ist, dass beim Center aufzupassen ist: "Install with care". Install? Bitte was? In den Comments steht darunter nämlich:
Vielleicht hätte EuroNCAP beim Installen wirklich mehr Care an den Tag legen sollen, weil beim Tipo in der Mitte kein Kindersitz hingehört. Steht auch so in der Betriebsanleitung. 🙄 Würde zudem keinen Sinn machen, weil man drei dieser voluminösen Kindersitze nebeneinander vermutlich nicht rein bekommt.
Welche Regeländerungen haben denn stattgefunden? Dann könnte man immerhin eine grobe Vergleichbarkeit mit älteren Crashtests herstellen. Aber so wies momentan aussieht bekommt man mehr Sterne für elektronische Helferlein als für tatsächlich stabile Karosserien. Oder zählen 3 Sterne jetzt als gut? Ich kann mir kaum Vorstellen das ein Notbremsassistent im Crashtest selber Relevanz hat wenn das Ziel ist das Fahrzeug mit 30/50kmh auf ein Objekt prallen zu lassen und die daraus entstehenden Kräfte/Verformungen zu dokumentieren. Oder stellt der Mikrochip da noch mehr Knautschzone bereit?
Ich fand die Überschrift in der ersten Version des Artikels entlarvender, als da noch ganz platt stand, dass der Tipo nur drei Sterne erhalten hat, ohne auf den vierten bei Safety Pack hinzuweisen. Damit hätte man viel mehr Hater anlocken können.
Bei einem VW hingegen würde ein
betrugs-schummeldieselerprobter Autor es gründlicher formuliert: Mit Safety Pack im Crash noch sicherer. 😆Änderungen am EuroNCAP, siehe 2016.
Ja. Zitat EuroNCAP: "3-Sternsicherheit: Durchschnittlicher bis guter Insassenschutz, aber keine Unfallvermeidungstechnologie"
Die Punktevergabe bei >Kinder Seitenaufprall< scheint ja echt daneben gegangen zu sein. Das ist erklärungsbedürftig warum da keine Höchstpunktzahl gegeben wurde.
Leider wird auch das im Sande verlaufen, wer guckt sich das schon gezielt an, es wird medial verbreitet und ....... schade.
http://www.euroncap.com/de/results/fiat/tipo/25457
http://www.euroncap.com/de/results/suzuki/baleno/24497
Vor diesem Hintergrund finde ich auch das "nur" in der Überschrift schon ziemlich daneben.🙁
Ich warte immer noch auf vergleichbare Beispiele mit mehr Sternen bei diesem Testprozedere.
Na so lange die niedrige Bewertung nur den "fehlenden" Assistenten zuzuschreiben ist und nichts mit der eigentlichen Crashqualität zu tun hat, ist doch alles gut.
Macht der Hersteller selber denn keine Crash-Tests nach der gleichen Norm???
Das nicht optimale Ergebnis geistert nun durch die Presse und bleibt bei den Leuten im Kopf hängen...
Die werden die garantiert machen, nur ist man damit immer noch der Willkur und der Absurdität des NCAP ausgesetzt.
Bestimmt. Aber das ist ein billiges Auto und keine S-Klasse, wie viele Assistenten, Sensoren und Kameras soll der in der Grundausstattung haben?
Davon abgesehen, dass einige davon wie die Anschnallwarnung einfach nur nerven, vor allem wenn sie eine Fehlfunktion haben und nicht abzustellen sind wie letztens bei mir im C30. 50 Kilometer ging mir das Ding immer penetranter auf den Senkel, bis es gemerkt hat, dass hinten tatsächlich nichts auf dem Sitz war (ich hab's mit der Schließe versucht, brachte aber nichts. Immer weiter bingbingbing, und das auch noch saulaut).
Den Nutzen vom Geschwindigkeitsbegrenzer sehe ich jetzt auch nicht so wirklich. Ich hab den im rechten Fuß.
Ich seh die drei Sterne so: hält mich im Crashfall am Leben, ansonsten muss ich selber aufpassen und *keuch* selber fahren. Find ich okay.