Grüne: E-Auto-Prämie kommt nicht bei Käufern an
Nur im Direktvertrieb können Hersteller Eigenanteil abziehen
Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer warnt vor einem Verpuffen der E-Auto-Prämie, weil diese nicht beim Kunden ankäme.
Berlin - Wer sich ein E-Auto kauft, bekommt das seit Juli 2016 auf Antrag mit einer Prämie von bis zu 4.000 Euro gefördert. Jedoch käme die Kaufprämie der Bundesregierung gar nicht bei den Käufern an, sagte Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer und warnt vor einem Verpuffen der Anreize für mehr Elektroautos. "Faktisch kosten E-Autos das Gleiche wie vorher, weil die Prämie bei den Händlern hängenbleibt."
Das Bundeswirtschaftsministerium antwortete auf eine Grünen-Anfrage, man sei Meldungen nachgegangen, wonach Endkundenpreise für geförderte Elektroautos durch den "Umweltbonus" kaum gesunken seien. Die Meldungen seien aber "dem Anschein nach nicht repräsentativ" gewesen. Autohersteller könnten den vorgeschriebenen Eigenanteil an der Prämie nur im Direktvertrieb in der Rechnung für den Kunden abziehen, erläuterte das Ministerium. "Beim Vertriebsmodell hingegen ist eine Einflussnahme des Herstellers auf die Preissetzung beim Automobilhändler wettbewerbsrechtlich untersagt."
Die Prämie von insgesamt 4.000 Euro für reine E-Autos mit Batterie gibt es für Kunden nur, wenn der Hersteller wie der Staat 2.000 Euro davon trägt. Der Hersteller halte die Zusage ein, "sofern er seinen Anteil am Nettolistenpreis abzieht, da er in der Regel keinen direkten Einfluss auf die Händlerpreise hat und Händler frei in der Preisgestaltung sind", heißt es in der Ministeriumsantwort. Einzelne Händler hätten vorab befristet eigene Preisnachlässe gewährt.
Krischer kritisierte, die Prämie sei "handwerklich versemmelt". Entweder sei das Rabattsystem der Händler nicht berücksichtigt worden oder die Prämie sei von vornherein einzig als Subvention für die Hersteller angelegt gewesen. Beim zuständigen Bundesamt Bafa gingen bis Ende Oktober knapp 5.800 Anträge für eine 4.000-Euro-Prämie für reine "Stromer" ein. In der Antwort von Mitte Oktober argumentiert das Ministerium, für ein aussagekräftiges Zwischenfazit sei es zu früh.
Quelle: dpa
Ja, die Prämie ist ein voller Erfolg, zb
Neuzulassungen Nissan Leaf
Oktober 2014: 74
Oktober 2015: 61
Oktober 2016: 66 (ab 2016 auch optional mit erhöhter Reichweite)
Neuzulassungen Renault Zoe
Oktober 2014: 178
Oktober 2015: 243
Oktober 2016: 148
Neuzulassungen VW e-Golf
Oktober 2015: 67
Oktober 2016: 78
Neuzulassungen Kia Soul EV (bei den Zahlen sollte man sich aber an die "Norwegen-Debatte" erinnern)
Oktober 2015: 980
Oktober 2016: 372
Zumindest beim i3 und bei den Plug-In-Hybriden siehts besser aus.
War doch klar, trotz eines Kaufanreizes bleibt ein E-Auto eben ein E-Auto, d.h. relativ teuer in der Anschaffung, nur begrenzt im Kurzstreckenbetrieb nutzbar und nicht langstreckentauglich.
Dazu noch die Probleme mit den Ladestationen bzw. den langen Ladezeiten.
Die wenigsten können sich ein E-Auto als Zweit- oder Drittfahrzeug leisten - also träumt mal schön weiter von der E-Mobilität auch für Normalverdiener.
Hallo,
im Moment findet ein Testlauf statt wie weit man den Verbraucher für schlau halten kann, erst wird die Dieselsau durchs Dorf getrieben, dann die Blaue Plakete, dazu die schlechten Verbauchswerte und damit verbundenen hohen CO² Wert, neulich die Erderwärmungsbegrenzungsaktion, jeder hat einen Plan, jeder schlägt was vor, jetzt springt auch noch China auf den Elektrozug auf, jammer, jammer.
Ich bin mal gespannt was noch so alles kommt um dem Normalbürger aufs teure Umweltverbesserungs- Pferd zu bekommen, ich seh bis jetzt keine für mich brauchbare Lösung, habe grad über 21 000€ für einen gebrauchten Benziner aus gegeben den ich mindest 10 Jahre fahren werde.
In diesem Sinne,
Lichtmann
Bla bla bla, immer die selben Vorurteile gegen Elektroautos.
Bist du selbst schon mal Elektroauto gefahren? Hast du dich mit den Reichweiten aktueller Fahrzeuge auseinander gesetzt? Seit wann reichen 300 oder gar 400 km nur für Kurzstrecken?
Welche Probleme gibt es bei den Ladestationen bzw welche hattest du? Ich hatte keine....
Aber für einen wie uns,der jedes Jahr 500km in Urlaub fährt ist es (noch) keine Alternative zum Verbrenner.Bus oder Bahn ist teurer als mit Auto oder du bist ellenlang unterwegs.Erst mal muss die Reichweite auf Verbrennernivaue angehoben werden,die Infrastruktur was Ladestationen betrifft verbessert werden,dann wirds schon klappen.Und hoffe doch,das bei erhöhter Nachfrage dann die Anschaffungspreise fallen.
Bla bla bla ich hätte mit 300 bis 400 km Reichweite auch kein Problem, aber mit der Zeit die es braucht die nächsten 300 bis 400 km wieder in Angriff zu nehmen. 😆
Und welche bezahlbaren Fahrzeuge gibt es die 300 bis 400 km schaffen und mehr als für 2 Kästen Bier an Platz bieten?
Da ist ein Fehler der sich auf MT ständig durch alle Diskussionen zieht, wenn es um E-Mobilität geht:
Viele sind der Meinung, dass von heute auf morgen die E-Mobilität den Verbrennungsmotor ersetzen muss. Das ist aber völlig illusorisch und unrealistisch. E-Mobilität wird sich nach und nach entwickeln, um dann ca. 2030 Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor im Alltag zu ersetzen.
Wie kann man der Meinung sein, dass das heute schon möglich sein muss? Ich kann kein E-Auto (an dem erst seit wenigen Jahren ernsthaft geforscht wird) mit einer Technik vergleichen die mit großem Aufwand über 100 Jahre entwickelt wurde!
In den ersten 30-40 Jahren der Computertechnik war diese Technik unerschwinglich und für die meisten Menschen nicht sinvoll, heut tragen wir einen kleinen leistungfähigen Computer für 100 Euro mit Internetanbindung in der Hosentasche.
Die Zeit des E-Autos wird morgen kommen, auf den Weg bringen müssen wir es aber schon heute.
Sehr geehrter Herr Krischer,
Ich will diese E-Auto-Prämie nicht. Punkt.
Obwohl ich privat eine Einzelgarage habe, sowie tagsüber einen TG-Stellplatz gemietet habe ist es dort nicht so einfach möglich eine Lademöglichkeit zu schaffen. Die nächste mir bekannte öffentliche Ladestation von meinem Wohnort wäre ca. 1,8km weit entfernt. Soll ich die jedes Mal wenn ich Aufladen muss zu Fuß laufen?? Nö, ehrlich gesagt bin ich dafür zu bequem.
Und wenn ich einige Male im Jahr am WE weitere Strecken fahre- wo sind da, die Ladestationen?
Und dann die in Kauf zu nehmende Wartezeit während des Aufladens?
Hmm, die wäre nur gut für ältere Herrschaften, weil dann die "Pinkelpause" endlich entsprechend ihrer Blasenentleerungsstörung lang genug wäre. Oder man macht alberne Gymnastikübungen.
Das Konzept E-Auto ist aktuell und auf absehbare Zeit niemals der universelle Ersatz für die derzeitige Verbrennermotoren.
Vielleicht könnte es der Wasserstoffantrieb sein. Oder aber es existieren verschiedene Antriebskonzepte parallel. Je nach Nutzungsprofil.
Krischer, Recht haben sie wenn sie sagen "die Prämie sei handwerklich versemmelt".
Wo keine ausreichende öffentliche Infrastruktur Zum Laden vorhanden ist, bleibt E-Auto "Privileg für wenige".
Dann wirst du in 20 Jahren zu Fuß laufen müssen, dann wenn es keine Verbrenner mehr zu vertretbaren Preisen (auch im Unterhalt) gibt.
Staatliche Planwirtschaft ist halt kein Erfolgsmodell.
Beim Renault Zoe hat Renault schon >1 Jahr vorher eine eigene 5kEUR-Prämie angeboten. Die verschwand natürlich mit der staatl. Prämie und stattdessen hat Renault "großzügigerweise" auf die 2k+2k=4kEUR noch 1k draufgelegt -> 5kEUR...
Klar erst pauschal nach einer Prämie schreien und dann wieder schreien, obwohl die Forderungen wohl korrekt umgesetzt wurde (aber halt wohl nicht gut genug auch von den Grünen forumuliert war). Wette die Grünen hätten es auch versemmelt, wenn sie an der Macht gewesen wären, dann wären halt nur die Händler/Hersteller schuld.
notting
Was ist denn so schlimm daran, 1x im Jahr eine Zwangspause für eine lange Strecke zu machen? Ich finde das als Nichtkaufgrund zu nennen lächerlich.
Bei den Zulassungszahlen von ZOE und e-Golf sollte man aber beachten, dass die Modelle mit mehr Reichweite (ZOE: 240 -> 400 km, e-Golf 190 -> 300 km, jeweils NEFZ) bereits im Sommer 2016 voll im Gespräch waren und es somit absehbar war, dass diese zeitnah vorgestellt werden. Entsprechend sind auch die Interessenten in Lauerstellung und wollen jetzt nicht mehr zur überholten Technik zum vollen Kaufpreis greifen. Mit den größeren Akkukapazitäten werden die Zulassungszahlen anziehen. In welchem Umfang wird sich zeigen.
Wie ich bereits in einem anderen Thread schrieb, ist eine längere Fahrt kein Ausschlusskriterium für ein E-Auto. Die jetzt vorgestellten und ab 2017 erhältlichen Modelle bewältigen die genannten 500 km in etwa 6,5 Stunden. Muss halt jeder selbst entscheiden, ob er damit leben kann. Um richtig Spaß am Auto zu haben, sollte man schon über eine eigene Steckdose verfügen oder auf eine zuverlässige öffentliche Ladestation in der Nähe (weniger als 300m Entfernung zur Homebase) zurückgreifen können.
Weil die 15min bei bezahlbareren E-Autos i.d.R. nicht für den Rest reichen werden, selbst wenn man die optimale Ladesäule für das Auto erwischt. Man will ja schließlich zügig ankommen.
notting