Dobrindt will Zündsperren für Alkoholsünder testen
Ohne Atemtest kein Zündfunke
Alexander Dobrindt will Autofahrer die mit einem Alkoholwert über 1,6 Promille erwischt wurden, künftig nur noch mit Zündsperre hinters Steuer ihres Autos lassen.
Berlin - Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) will Zündsperren für alkoholauffällige Autofahrer testen. "Mit dem Einsatz von Alkoholsperren wollen wir ihnen helfen, wieder verantwortungsvoll am Straßenverkehr teilzunehmen", sagte er der Bild-Zeitung.
Zündsperren für Fahrer mit mindestens 1,6 Promille
Geplant ist ein auf fünf Jahre angelegter Modellversuch, wie das Verkehrsministerium am Freitag bestätigte. Mit Zündsperre springt der Motor nur an, sofern der Fahrer bei einem Atemtest null Promille hat. Eingesetzt werden soll dies unter anderem bei Fahrern, die mit mindestens 1,6 Promille im Blut ertappt wurden oder Anzeichen für Alkoholmissbrauch aufweisen. Neben dem Einbau eines Sperrsystems ist auch eine Beratung vorgesehen. Ziel sei ein "echter Lerneffekt", sagte Dobrindt. Details will er am 19. Februar vorstellen.
Der Auto Club Europa (ACE) betonte, Wegfahrsperren sollten zunächst wissenschaftlich erprobt werden. "Alkohol-Stopper, die sich etwa mittels technischer Manipulationen überlisten lassen, verfehlen ihren Zweck", sagte Sprecher Rainer Hillgärtner. Wer Alkohol-Unfälle verhüten wolle, müsse auch ein generelles Alkoholverbot für Kraftfahrer auf die politische Tagesordnung setzen.
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Ich könnte mir vorstellen, daß eine Umgehung des Systems dadurch verhindert wird, daß der Alko-Tester mit einem Irisscanner kombiniert wird.
Ist das nicht ein Widerspruch? Wer mit Alkohol im Blut am Straßenverkehr teilnimmt handelt nicht verantwortungsvoll und verliert zu Recht den Führerschein! 😤 😤 😤
Eine nette Idee, mit der Herr Dobrindt da auf sich aufmerksam machen möchte.
Leider ist die Idee kompletter Nonsens, denn Alkoholfahrer mit mehr als 1,6 Promille haben schon eine MPU durchlaufen. Und die besteht man nicht, wenn man sein Verhalten nicht komplett ändert und durch Leberwerte seine Abstinenz belegt.
Die Zahl derer, die sich besoffen an Lenkrad setzen und nie erwischt werden, ist wahrscheinlich zigfach höher, als die Zahl derer, die schonmal mit 1,6 Promill erwischt wurden und nach der MPU wieder anfangen besoffen zu fahren.
Ich denke eher, daß das Teil irgendwann man zur Pflichtausstattung von Neufahrzeugen wird, wenn die Testphase positive Ergebnisse bringt.
Fänd ich tierisch nervig. Aber nur so lässt sich wohl die Zahl der Trunkenheitsfahrten fast auf 0 senken. Daher könnt ich damit leben.
Interessant wirds, was passiert wenn das System mal spinnt oder ich beim Griechen den Ouzo nach dem Essen trinke, damit noch nichtmal 0,2 Promill erreiche (1,90m 95kg) und mir das Gerät dann 0,6 vorwirft und mich nicht fahren lässt.
Auch interessieren würde mich, wie man Fremdpusten effektiv verhindern will. Soll mich da ne Kamera während der Fahrt die ganze Zeit überwachen? Das ginge mir ein bißchen zu weit. Ich will mich nicht beim Nasebohren im Stau von meinem eigenen PKW filmen lassen.
Wieder mal politischer Aktionismus eines völlig überforderten Ministers.
Das Thema "Alkoholsperre" ist doch schon eine uralte Schnapsidee.
Der soll sich lieber mal um die Sanierung unserer maroden Straßen kümmern, da geht ja kaum was vorwärts.
Was soll denn der Schwachsinn? Oft genug ist Fahrer != Halter...
notting
Dieser Aspekt ist für den Testbetrieb wohl zunächst einmal unerheblich.
Wieso? Warum für viel Geld jetzt was testen, was nachher aufgrund solcher sich aus der Praxis ergebenen Nebenbedingungen wahrscheinlich kaum eingesetzt werden wird bzw. der daraus resultierende Erfolg deswegen weit unter den Erwartungen bleiben wird?
notting
Das ist nun mal das Wesen der Wissenschaft (lt. Bericht handelt es sich ja um wissenschaftliche Versuche). Da weiß man vorher nie, ob die Ergebnisse verwertbar sind.
Es gibt auch eine ganz simple Methode, um zu überwachen, ob da wer anders pustet. Das Pustedings kommt links neben das Lenkrad. Wenn der Wert ok ist und die Fahrertür geschlossen ist, geht der Motor an. Wird dann die Fahrertür geöffnet, damit der Nüchterne aus und der Suffi einsteigen kann, geht der Motor wieder aus. Dann muss neu gepustet werden.
Aufgrund der Anordnung links vom Lenkrad, kann nur derjenige pusten, der auf dem Fahrersitz sitzt. Und ohne die Tür zu öffnen, ist ein Fahrerwechsel fast unmöglich 😉
Passt, kann man so machen.
Die Idee ist einleuchtend. 😉
Ein japanischer oder französischer Autobauer würde das so machen 😉
Die Deutschen werden da wieder eine technisch hoch anspruchsvolle Lösung entwickeln, die am Ende schlecht funktioniert, dafür aber zumindest 10mal so teuer ist 😆
Wo steht da was von wissenschaftl. Begleitung?
Wissenschaftl. Grundlagenforschung wo man meist wirklich nicht weiß wo's hinführt in allen Ehren, aber Alk-Messgeräte gibt's ja schon sehr lange. Bei sowas darf man doch verlangen, dass eben vorher mal geschaut wird, wie oft heute Alki-Fahrer und Halter identisch sind, sodass wenn die Sperre techn. auch im Großversuch gut funktioniert, man nicht hinterher da steht und sie aus genanntem Grund nicht verbauen kann.
notting