Classic Driving News
Ohne Flux-Kompensator: De Lorean
Die Filmreihe „Zurück in die Zukunft“ machte den De Lorean DMC 12 auf der ganzen Welt bekannt. Bei Carsablanca-Mitglied Peter Scholten steht einer der raren Flügeltürer in der Garage.
Es gibt Menschen, die sind offenbar dafür prädestiniert, dusselige Fragen zu stellen. Einige davon kann Peter Scholten inzwischen rückwärts herbeten, weil sie immer wieder gestellt werden, wenn er mit seinem Zweisitzer auftaucht: „Haben Sie den selbst abgeschliffen?“ ist eine davon. Oder: „Das ist ne Aluminiumkarosserie, nicht?“ Aber „Wo is’ denn bei dem der Flux-Kompensator?“ ist die unangefochtene Nummer eins auf der Hitliste der dummen Fragen.„Die meisten Menschen kennen einen De Lorean halt nur aus der Filmreihe ‚Zurück in die Zukunft’, wo er als rollende Zeitmaschine fungierte“, meint Scholten achselzuckend. Ihn selbst hingegen brachte nicht das Kino zu seinem Auto. Am Anfang der Geschichte stand vielmehr – wie so oft – der Zufall: „Zum ersten Mal gesehen habe ich den DMC 12, als ich einen Bekannten in Bonn besuchte. Der arbeitete damals in einem Autohaus, und dort stand er im Verkaufsraum, allerdings mit einem Preisschild, wo irgendwas mit 60.000 DM drauf stand. Schöner Traum – aber Phantasie…“
Es sollte rund ein Jahr dauern, bis der Weg Peter Scholten wieder zu jenem Autohaus führte. Dort erwartete ihn eine Überraschung: „Inzwischen stand das Auto hinten im Hof, nahezu in der letzten Ecke, und der Preis war auf rund 40.000 Mark gefallen.“ Das freute den Fan ungewöhnlicher Automobile zwar, aber für ein reines Spaß-Vehikel war es ihm dennoch zu viel Geld. So fuhr Peter Scholten erneut wieder heim, aber aus dem Sinn ging ihm der silberne Wagen mit den Flügeltüren nicht mehr. Der nächste Besuch war ein Schock: „Der De Lorean lief nicht mehr. Er stand inzwischen in der Ecke unter einer Plane zwischen irgendwelchen Bastler-Fahrzeugen und sah auch schon leicht gefleddert aus.“In der nächsten Zeit sollte er bei jeder Nachfrage etwas billiger werden, bis Peter Scholten schließlich zugriff. Er kaufte das fahrunwillige Vehikel, brachte es mittels Trailer zu sich nach Hause und begann mit der Fehlersuche. Schließlich stieß Scholten darauf, dass offenbar jemand versehentlich den Crash-Schalter aktiviert hatte, der bei einem Unfall die Benzinzufuhr und die Zündung unterbrechen sollte. „Von dessen Existenz hatte ich inzwischen aus Unterlagen über das Auto erfahren, die ich mir besorgt hatte“, erinnert er sich. „Leider stand dort aber nicht vermerkt, wo das verflixte Ding genau saß!“
Also ging die Suche weiter, erst nach den passenden Unterlagen, dann nach dem Übeltäter im Auto. Als der Schalter dann gefunden war, klärte sich alles rasch nach dem Motto: „Das Problem ist, wenn es erst einmal gelöst ist, ganz einfach!“
Inzwischen hatte Peter Scholten auch einiges über die Geschichte seiner Neuerwerbung erfahren: „Dieses Exemplar des DMC 12 war von dem Autohaus, bei dem ich ihn fand, selbst importiert worden, und zwar im Auftrag eines Kunden. Der wollte den Wagen aber dann nicht abnehmen, was zu einem langwierigen Rechtsstreit führte. So blieb der Autohändler schließlich auf dem Wagen hängen, der zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 3.000 Kilometer auf dem Tacho hatte. Sein Pech – mein Glück!“
Mittlerweile hält Scholten dem eigenwillig konstruierten Flügeltürer mit der Edelstahl-Karosserie schon seit fast 20 Jahren die Treue. Zu den wichtigsten Eigenschaften des Autos, das er von jeher nur zu besonderen Anlässen wie den Treffen des De Lorean Clubs heraus geholt hat, gehört für den Rheinländer eine funktionierende Klimaanlage: „Wie bei anderen Flügeltürern auch, ist eine wirkungsvolle Lüftung durch die Fenster nicht möglich. Mit offenen Türen zu fahren, wie es manche Gullwing-Piloten in ihren 300 SL machen, ist aber auch nicht ratsam: die Teile sind komplett aus Edelstahl und wiegen pro Stück um 150 Kilo – das macht die Dachkonstruktion des Wagens nicht lange mit!“Diese Eigenarten nehmen Peter Scholten die Begeisterung an seinem Wagen aber genauso wenig wie die bescheidene Ersatzteilversorgung. Gut, dass die faszinierend geformte Außenhaut des Wagens aus rostfreiem Stahl besteht. Karosserieteile sind nämlich neu nicht mehr beschaffbar – die Pressformen dafür liegen als Wellenbrecher vor der Küste Englands im Meer…
von Michael Grote
Quelle: Carsablanca
Schönes Auto.
Ich glaube, ich könnte aber als Besitzer eines DMC nicht widerstehen, dem eine Fluxkompensator-Attrappe anzubauen 😆
Schade das es den nur so kurz gab. Ein Revival wäre aber nett.
Elias
Das unterste Bild ist ja mal geil! Wirkt übrigens immer noch sehr futuristisch die Hütte.
Geht wohl nicht wegen s. letzter Satz im Artikel.
Na, so ganz verloren ist Holland dennoch nicht:
http://www.delorean.com/parts-accessories.asp
Man hat die Restbestände aufgekauft und baut Ersatzteile anhand der Orginalzeichnungen nach, falls sie nicht mehr zu bekommen sind.
Ist schon ein Hammer Auto!
Vorallem für mich,der mit Zurück in die Zukunft Filmen groß geworden ist😉
Wer sich einen kaufen will sollte hier zu schlagen, bite aber den letzten Satz in der Angebots Beschreibung beachten.
Ist schon ein kultiges Fahrzeug genauso wie die Filme dazu.
Geniales Auto, schade das es nur so kurzlebig war.🙁
Vielen Dank Frau Thatcher!😤
Gruß Oli
Was für eine Freude für Mich etwas über meinen Traumwagen den DeLorean zu lesen 😎
Es ist sehr rar, dass was über Ihn geschrieben wird, aber dennoch muss ich sagen, dass es für Mich jedes Mal freut, wenn Jemand über den DeLorean berichtet. Ich als grosser DeLorean - Befürworter und Fan muss sagen, dass er Heute immer noch modern ist und einfach Kultcharakter beweisst 😉
Selbst ich setze Mich seit 2001 sehr für den Erhalt dieses Wagens ein und kam durch ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT - TRILOGIE am 5 November 1990 zum DeLorean, da war ich gerade 8 Jahre alt ! Am 17 März 2001 sah ich meinen Ersten und seit dem sind es über 40 x gewesen und jedes Mal ist es für Mich eine Freude den Wagen wieder zu sehen 😉
Zu dem schrieb ich auch eine Arbeit über den Wagen in 2001 und kenne Mich auch mittlereweile recht gut aus mit dem Edelstahlexoten 😉 Was jetzt noch fehlte neben der Zurück in die Zukunft - Sammlung und DeLorean-Modelle, die ich habe, wäre ein Echter, aber im Moment noch zu teuer für Mich 🙁 da muss der 3er Golf herhalten, den ich habe !
Aber ich kann Mir Zeit lassen, denn die Originalpläne des DMC 12, wie schon erwähnt wurde, wurden zum Glück nicht vernichtet 😆 was heisst, dass die alten in der Nordsee versenkten Pressformen nicht unbedingt benötigt werden, um den DeLorean wieder zu bauen, d.h. man kann an Hand der Pläne einfach wieder neue Pressformen machen 😉
@ KKW 20 :
Da stimme ich Dir zu, denn hätte Thatcher damals den Geldhahn nicht zu gedreht, dann würde es Heute den DeLorean als richtig grosse Firma noch gegeben. Aber John DeLorean´s Traum wurde nicht komplett vernichtet, sondern ist seit 2006 wieder da 😉
Gruss Thomas
Ja, die Nachfolgefirma ist mir bekannt. Die bieten sogar etwas an was die DMC nicht mehr geschafft hat auf den Markt zu bringen, einen Turbolader für den PRV-Motor.
Gruß Oli
Mein absoluter Traumwagen!!! 😊
Ich liebe den DeLorean, ich liebe "Zurück in die Zukunft" und ich liebe dieses einzigartige Design!
Irgendwann möcht ich selber einen haben. Hoffentlich klappt das noch... 🙁
Ein Traum!!! Ich wäre sehr FÜR eine Neuauflage dieses Wagens!
Sehr nettes Auto, absolut Kult. Wenn da nicht der unterdimensionierte Motor gewesen wäre, hätte das Auto wohl für deutlich mehr Furore gesorgt. Trotzdem ist es eine automobile Ikone.
Den PRV Motor gab es von Haus aus mit Turbolader. Allerdings nicht im DeLorean, sondern u.a. im R25 V6 Turbo und der Alpine 610.