ADAC: Schlüssellose Zugangssysteme bleiben Sicherheitsrisiko
Ohne Schlüssel, ohne Schutz
Der ADAC hat bereits 2016 vor einer Sicherheitslücke bei schlüssellosen Zugangssystemen gewarnt. Seither hat sich aus Sicht des Autoclubs nichts verbessert.
München - Sogenannte Keyless-Entry-Systeme sind für Autofahrer sehr bequem. Für Autodiebe ebenfalls. Denn Fahrzeuge mit der modernen Zugangstechnik lassen sich mit einfachen Mitteln in Sekundenschnelle öffnen und starten. Auf dieses Manko hat der ADAC bereits vor rund einem Jahr hingewiesen. Seitdem haben die Autohersteller nicht nachgebessert, sagt der Autoclub.
Das Problem betrifft Modelle aller Marken. Der ADAC hat mittlerweile mehr als 100 Autos getestet. Überprüft wurden sowohl gängige Autos wie VW Golf, Mercedes E-Klasse oder BMW 3er als auch Exoten wie Toyota Mirai, Ford Mustang oder Subaru Levorg. Bei ausnahmslos allen Kandidaten ließen sich die Funksignale der Autoschlüssel aus der Ferne abgreifen und anschließend zum Aufschließen und Starten des Fahrzeugs missbrauchen. Die dazu erforderlichen Geräte lassen sich laut ADAC für rund 100 Euro aus handelsüblichen Elektronikbauteilen von Laien selbst bauen.
Quelle: spotpress
Solange der GDV nicht handelt werden die Hersteller nichts ändern.
Auto mit KeyLess einfach 1000€ Strafprämie pro Jahr verlangen wenn das System nicht sicher ist. Dann werden die Kunden schon druckt machen das entweder die Teile sicherer sind oder deaktiviert werden.
Bei den oben abgebildeten Schlüsseln würde ich teilweise wenige Sorgen um das Auslesen von KEyless-Go-Signalen machen. Gerade bei dem Toyotaschlüssel nicht 😉
Viel interessanter wäre zu wissen, ob es wirklich einen signifikanten Unterschied bei den Modellen mit Keyless in Bezug auf Diebstahlhäufigkeit gibt.
Versicherungen werden dieses Risiko sicher kalkulieren und wissen vermutlich auch die Häufigkeit - oder können sie zumindest vermuten.
Allerdings wird das Problem wohl kleiner sein als der ADAC denkt, denn sonst würde in der Tat die Versicherungsprämie markant steigen. Schliesslich lassen sich Versicherungen jedes Zusatzrisiko bezahlen, die sind ja nicht im Samariterverein.
Wie soll man dann als Kunde der Versicherung im Zweifelsfall belegen, dass es deaktiviert war? Nicht dass irgendwelche Reparaturarbeiten das wieder resetten. Bzw. was heißt "deaktiviert"? Wenn man bei Renault an den FB-Knöpfen drückt, ist es deaktiviert. Erst nach Motor aus, aussteigen, Türen zu und weglaufen und _nicht_ drücken ist es wieder aktiv. Viele Leute blicken das nicht auf Anhieb, was ich hier regelm. an den Posting auf MT sehen.
Die Deaktivierung über's Fahrer-Konfig-Menü dürfte der Fahrer ja auch jederzeit wieder aktivieren können.
notting
Der Autoindustrie kommt das entgegen, wenn die Kundschaft öfter ein neues Auto kauft, weil das vorherige geklaut wurde. Die werden wie bei der Wegfahrsperre erst etwas anderes verbauen, wenn der Druck zu groß wird...
Ich kann das nicht so ganz glauben. Bei den keyless-Systemen das Signal aus der Entfernung abgreifen? Doch nur, wenn man den Sendeknopf drückt. Aber das tut man ja eben nicht. Um das Keyless-Signal abzugreifen, muss man auf einen Meter ran. Viel weiter reicht das nicht.
Nicht, dass man das nicht hinbekommt, aber so einfach aus der Entfernung geht das wohl nicht, meine ich.
Nochmal ganz langsam für dich: Es geht um die Systeme, wo man den Schlüssel auch zum Öffnen der Tür in der Tasche lassen kann = keinen Knopf am Schlüssel drücken muss! Heißt wenn das Auto den Schlüssel "hört" und jmd. am Türgriff zieht oder so, ist das Auto offen. Wenn das Auto den Schlüssel "hört" und jmd. den Start-Knopf drückt, ist der Motor an und kann wegfahren! Nein, der Motor geht i.d.R. nicht aus wenn das Funksignal zum Schlüssel abbricht, viel zu gefährlich!
notting
Etwa 2 Meter reicht das Keyless-Signal. Dieses Signal kann man aber abgreifen und weiterleiten. Wenn also jemand dein Auto klauen will (sofern Du ein Keyless-System hast) - muss eine Person bis auf 2 Meter an dich heran. Dafür braucht er einen Empfänger und einen Laptop. Das Signal kann dann weitergeleitet werden - bis zu 400 m im Freien, durch Gebäuden bis ca. 100-200m. Sollte also dein Auto weniger als 200m entfernt stehen, kann eine 2 Person nicht nur dein Auto öffnen, sondern auch damit wegfahren. Einfacher geht es kaum. Du bekommst nicht einmal etwas davon mit, bis Du zu deinem Auto zurückkehren willst. Das Abfangen des Signals funktioniert sogar durch die Haustür. Da viele ihr "Schlüsselkästchen" oder die Schlüsselablage direkt in der Nähe der Tür haben, kann man sich einfach mit dem Laptop vor die Tür stellen, Signal abfangen und weiterleiten, passendes Fahrzeug suchen und losfahren.
Dass das geht, war mir von Anfang an klar und ich kann es nach wie vor nicht verstehen, dass das zugelassen werden konnte. Mit Keyless wurde das eigentlich vergleichsweise sichere Schlüssel/Wegfahrsperre-System übergangen.
Ein Auto mit serienmäßigem Keylesssystem würde ich niemals kaufen, das wäre ein absolutes Ausschlusskriterium, wer Keyless sogar als "Extra" ordert ist meiner Meinung nach selbst Schuld, wenn das Auto irgendwann weg ist. Den Ärger mit der Versicherung hat er sich verdient.
Was ich bezweifle, denn mit den richtigen Antennen (also empfindlich genug bzw. stark gerichtet und genug Sendeleistung) kann man selbst aus wenigen cm (NFC) mehrere m machen und das Keyless von meinen Eltern schließt erst bei gefühlt 2-3m Abstand vom Auto ab...
Theoretisch können bei modernen Mobilfunk-Netzen die Latenzen auch gering genug sein...
Theoretisch kann man's ja wie von mir erwähnt deaktivieren.
notting
Ist doch völlig egal welches Zugangssystem ein Auto besitzt, wenn ein Profi das Auto entwenden möchte tut er es auch.
genau so isses.!!!
dem gibt`s nichts hinzuzufügen.
Eben ich weiss auch nicht wie man ne Relais Attacke verhindern will. Und im zweifelsfall wird die Karre aufn Abschlepper gestellt und weg isser.
An sich reichte eine manuelle Deaktivierung am Schlüssel aus, neben der Möglichkeit der Abschirmung.
Fraglich wäre dabei nur, ob der Anwender sowas dann auch verwendet und inwiefern der Vorteil des schlüssellosen Einstiegs erhalten bleibt.
Da gibt es sonst bestimmt noch Optionen, sowas an Drittgeräte zu koppeln, welche sich ebenfalls im Umkreis befinden müssen, damit das Fahrzeug entriegelt wird.
Nun der Punkt ist, dass ein Diebstahlversuch unwahrscheinlicher wird, je komplizierter er ist.