Classic Driving News
Oldtimer: Die Tin Lizzy wird 100 Jahre
Legendär nennen sich viele Autos gerne. Zutreffend ist die Bezeichnung sicher für das T-Modell – das von Ford. Anlässlich des 100. Geburtstag der Tin Lizzy erinnert das Deutsche Museum in München mit einer Sonderschau an das erste Fließband-Auto.
Die Ausstellung wird am Samstag, 11. Oktober 2008, im Verkehrszentrum des Museums (Theresienhöhe) eröffnet. Unter dem Titel "Ein Auto für Millionen" zeigt sie bis 15. Februar 2009 historische Fahrzeuge, Fotos und Dokumente.
Insgesamt 15,4 Millionen Exemplare der Tin Lizzy wurden zwischen 1908 und 1927 gebaut. Das war ein Rekord, der erst 45 Jahre später gebrochen werden sollte: Am 17. Februar 1972 wurde der Ford vom VW Käfer eingeholt, der den Titel des meistverkauften Autos inzwischen an den VW Golf weitergereicht hat.
Das Model T wurde von einem 2,9 Liter großen, 20 PS starken Vierzylinder angetrieben. Die Konstruktion bestand aus einem einfachen Leiterahmen mit vernieteten Stahlprofilen, der neben Motor und Hinterradantrieb auch die Karosserie und die geschmiedeten Deichselachsen mit ihren quer liegenden, halbelliptischen Blattfedern trug. Das Planetengetriebe wies zwei Gänge auf, die durch ein Fußpedal aktiviert wurden - ebenso wie der Rückwärtsgang und die Bremse.
Der Einstiegspreis der Tin Lizzy betrug bei ihrer Vorstellung im Oktober 1908 850 US-Dollar - etwa das Zweieinhalbfache des damaligen Pro-Kopf-Jahreseinkommens. Das galt seinerzeit als günstiger Preis für ein Automobil, das eine Höchstgeschwindigkeit von fast 70 km/h erreichen konnte.
Die Nachfrage übertraf alle Erwartungen. Die Jahresproduktion schnellte bereits 1909 auf 10.600 Einheiten empor - mehr, als alle deutschen Hersteller damals zusammen auf die Räder stellten. 1914 startete Henry Ford I schließlich die Fließbandmontage. Die Idee hierzu, so die Legende, war dem Amerikaner im Chicagoer Schlachthof angesichts der Hängebahnen für Rinderhälften eingefallen. Die Anzahl der im Dreischichtbetrieb gefertigten Fahrzeuge verdoppelte sich schlagartig auf 200.000 Exemplare. Fast zeitgleich erhöhte Henry Ford I den durchschnittlichen Tagesverdienst seiner Beschäftigten von 2,30 auf fünf Dollar.
Das Model T blieb für viele weitere Jahre Verkaufsschlager und beherrschte nicht nur in den USA - wo jeder zweite Pkw ein Ford war - das Straßenbild. Die meisten wurden in Schwarz ausgeliefert, weil diese Farbe besonders schnell trocknete. Daraufhin wurde Henry Ford I der berühmte Satz "You can have it in any color as long as it's black" ("Sie können ihn in jeder Farbe haben, sofern es Schwarz ist") zugeschrieben.
1925 wurde die Ford Motor Company Berlin gegründet. Um Importzölle zu umgehen, richtete das Unternehmen 1926 im Westhafen der Hauptstadt eine Produktion ein, wo bis 1931 pro Tag etwa 50 T-Modelle aus importierten Einzelteilen montiert wurden. Dann wechselte Ford nach Köln-Niehl. Aber das ist eine andere Geschichte.
Quelle: Autokiste
HERZLICHEN Glühstrumpf!
100 Jahre sind nun mittlerweile vergangen... das Auto wird immer älter.
Gab es vor 30 Jahren noch Leute die noch stolz erzählt haben wie sie zum ersten Mal ein selbstfahrendes Gerät gesehen haben, so ist das heute fast überall Profanität.
Geshen hab ich das Blechlieshcne mal auf der Technoclassica.
Noch ein richtiges Stück des klassischen Maschinenbau!
Der erste wirkliche "Volkswagen".
..Und wenn die Aktien weiter so in den Keller gehen, ist der ganze Ford Konzern bald Geschichte.....
Ein Meisterwerk der Automobilgeschichte. Mich begeistert immer wieder wie wendig diese Fahrzeuge waren. Wenn ich die alten Stuntfilme sehe, wie abenteuerlich man die Treppen hoch und runter fuhr und man immer glaubt, gleich liegt das alte Ford T Model auf dem Kopf...
Ich habe bei meiner Suche auf Bilder von Ford T einen sehr schönen Film zum 100. Geburtstag gefunden:
Film über Ford T
Zum Gruße Hans
Danke, schöner Film über die Lizzy.
Gruß, Olli
Toller Beitrag. Kann sich wirklich sehen und vor allem lesen lassen. Fehlen nur noch die Zitate von Henry-Ford.Info-Portal
Grüßle von OldiebutGoldie
Erst einmal Glückwunsch an Ford....
Das aber der Golf mehr gebaut wurde als der Käfer, ist doch lächerlich.
Beim Golf ist nur der Name gebleiben. Doch was hat ein Golf I mit nem Golf VI gemeinsam?
Höchstens die breite c-Säule.
Der Käfer ist doch mehr oder weniger gleichgeblieben und daher auch der wahre Weltmeister.
Grüße
Von daher gilt der Rekord des "Toyata Corolla" nicht, der den Käfer geschlagen hat, dessen Stückzahlen erst von über 36jähriger Golfproduktion überboten wurden.