Werk wird 2016 geschlossen
Opel bestätigt: Aus für Bochum
2016 wird im Opel-Werk Bochum das letzte Auto vom Band laufen – wenn kein Wunder geschieht. Das bestätigte Opel gestern in einer offiziellen Pressemitteilung.
Seit Juni verhandelt Opel mit Arbeitnehmervertretern um die Zukunft des Standorts Bochum, zuletzt hatte sich auch die Landesregierung Nordrhein-Westfalen eingeschaltet und eine Arbeitsgruppe gegründet. Nun wurde Opel in einer Presseerklärung deutlich: „Für das Opel-Werk Bochum ist nach dem Auslauf des aktuellen Zafira Tourer – vorbehaltlich weiterer Konsultationen – kein neues Produkt geplant.“
Opel-Sprecher Ulrich Weber erklärte auf Nachfrage gegenüber MOTOR-TALK, dass kein neuer Sachstand vorliegt; tatsächlich hatte Opel bereits im Juni verlauten lassen: „Gegenstand der Gespräche [mit den Betriebsräten, d. Red.] wird auch die Planung der Geschäftsleitung sein, unter den gegenwärtigen ökonomischen Rahmenbedingungen und zukünftigen Marktaussichten keine weitere Produktallokation für Bochum nach Auslauf des jetzigen Zafira vorzusehen.“
Die bisherigen Gespräche mit Belegschaftsvertretern und der Politik haben die Meinung des Opel-Managements offensichtlich nicht geändert. Mit der erneuten Bekräftigung ist klar: 2016 wird das Opel-Werk Bochum geschlossen. Nur ein unerwarteter Nachfrageschub oder eine andere völlig neue Perspektive könnten daran noch etwas ändern.
Bochum produziert zwei veraltete Modelle
Danach sieht es nicht aus. Betriebsratschef Rainer Einenkel bestätigte, eine zukünftige Fahrzeugproduktion bleibe die zentrale Forderung der Arbeitnehmer.Der Zafira Tourer soll bis 2016 in Bochum gebaut werden; solange genießt das Werk Bochum Bestandsschutz. Außerdem werden in Bochum der Zafira Classic und, für Osteuropa, der Astra H (als Astra Classic) gefertigt. Mit den veralteten Modellen verfolgt Opel nach Auskunft von Ulrich Weber aktuell keine weiteren Pläne.
Trauriger 50. Geburtstag
Opel ist mit derzeit noch 3.100 Beschäftigten einer der größten verbliebenen Arbeitgeber im Ruhrgebiet. Das Opel-Werk Bochum wurde 1962 für den Kadett A eröffnet. In Spitzenzeiten arbeiteten hier über 20.000 Opelaner. Wegen guter Auftragslage musste die 50-Jahr-Feier dieses Jahr mehrfach verschoben werden. Ein fröhliches Jubiläum wird es trotzdem nicht werden.
GM: Bis 2015 aus der Krise?
Die europäische Absatzkrise zwingt alle Hersteller zur Überprüfung ihrer Kapazitäten. Auch PSA und Ford wollen Werke schließen, um die Auslastung ihrer Fabriken zu verbessern. Bochum ist bisher der einzige deutsche Automobilstandort, der zur Disposition steht.
Gestern teilte General Motors mit, Mitte des Jahrzehnts in Europa wieder profitabel sein zu wollen; dann wird Bochum immer noch offen sein. Trotzdem will GM die Fixkosten in Europa bis 2015 um weitere 500 Millionen Dollar senken.
Bis Jahresende baut GM in Europa 2.600 Stellen ab; 2.300 Mitarbeiter sind bereits weg. Durch Abfindungsregelungen und natürliche Fluktuation konnten Entlassungen dabei vermieden werden.
Parallel will Opel mit 23 neuen Modellen und 13 neuen Motoren bis 2016 die Produktpalette modernisieren und ausweiten, und so neue Marktanteile gewinnen.
Quelle: MOTOR-TALK
Es ist traurig, dass bei einem deutschen Unternehmen zuerst die deutschen und nicht die ausländischen Standorte zugemacht werden. Rein von der Qualität ist das deutsche Werk weitaus besser als der ganze Quatsch aus England, Spanien oder Polen! Polen hat die Anfangsjahre des Zafira B komplett versaut, da sie nicht in der Lage waren Zink als Korrusionsschutz auf eine saubere und entfettete Oberfläche aufzubringen (weiß wovon ich rede, unser Zaffi wurde 2mal gelackt) und mit der Lackierung der aktuellen Astra ST soll es in England auch zu Problemen kommen. Es kann einfach nicht sein, dass Manager so engstirnig handeln und den Beschäftigten jeden Cent vom Stundenlohn abknöpfen wollen! Die Produktionsfehler kommen ja eventuell später auf Opel zu, nätürlich nur bei entsprechend geführtem Checkheft! Welche Außenwirkung das auf die Kunden hat ist anscheinend zweitrangig!
Ich bin der Meinung, dass in Antwerpen gebaute Kadett E immer besser waren als die, die aus Bochum kamen. Aber, was soll's, beide Werke gehören der Vergangenheit an oder sind zumindest ziemlich fertig mit der Welt.
Die Produktion "made in germany" ist zu teuer für ein Unternehmen wie Opel, das eigentlich mehr Verlust macht. Zumal bei Opel das Image eines deutschen Herstellers auch nicht zündet. Für mich ist die Entscheidung gegen Bochum auch als Freund der Marke in jeder Hinsicht nachvollziehbar.
Letzen Endes ist es aber auch so, dass die Löhne in Deutschland "viel zu hoch sind". Daher gehen eben immer mehr ins Ausland, da ist Qualität dann nichtmehr erstrangig, und Personal könnte theoretisch ja dahingehend geschult werden, aufgetretene Fehler in Zukunft zu unterbinden. Das Lohnniveau kann man nicht einfach so ohne weitere Folgen herunterschrauben auf "Polen"-Niveau.
Das ist schade, aber auch bei allen anderen Herstellern gängige Praxis. Nur befinden sich die anderen in keiner derartigen Krise (derweil).
Seit wann ist General Motors ein deutsches Unternehmen? 😕
Du solltest nicht vor lauter Gier Deinen Senf irgendwo 'dazuzuspammen' vergessen die Beiträge richtig zu lesen, er spricht nirgends vom GM sondern von Opel. 😆😆😆
http://de.wikipedia.org/wiki/Opel
GreetS Rob
Schade, nochmal 3000 Arbeitsplätze weg im strukturschwachen Ruhrgebiet... Auch wenn Opel seit Jahrzehnten zu GM gehört, stehen die Werke in Bochum und Rüsselsheim seit jeher für "Opel made in germany". Mein verflossener Vectra C war von hervorragender Qualität. Schade, dass es mit Opel seit Jahren bergab geht und der Marktanteil zum Heulen ist, aber bei der derzeitigen Produktpalette liegt einiges im Argen. Ich habe keinen Opel mehr gekauft und werde es wohl auch nicht mehr tun.
Tja so wie es aussieht werden eines Tages anstatt Opel nur Chevrolet (Daewoo) Autos zu kaufen sein.
Und Opel ist eine 100% ige Tochter von GM. GM wurde mit viel Steuergeldern vom US-Staat gerettet. Der US-Steuerzahler, sofern er es mitbekommt, fragt sich dann natürlich (zurecht!) warum mit seinen Steuergeldern die (angeblichen!) Milliardenverluste in Europa finanziert werden sollen.
Davon ab finde ich es etwas übetrieben aus:
"Für das Opel-Werk Bochum ist nach dem Auslauf des aktuellen Zafira Tourer – vorbehaltlich weiterer Konsultationen – kein neues Produkt geplant."
Ein "OPEL bestätigt aus für Bochum" zu machen. Im Moment sind erstmal keine neuen Projekte geplant...aber bis 2016 sind es noch vier Jahre in denen viel passieren kann. Ein "Opel plant 2016 aus für Bochum" wäre da imho passender.
vergleicht qualitativ mal den Astra SportsTourer und den Zafira Tourer.
Da liegen welten zwischen, was die Verarbeitung im Detail angeht.
Im Zafira Tourer knistert nix, im Astra ST aus England schon.
und zwar an allen Ecken und Enden. Hier ein Gummi schief, da ein Clip vergessen, da was schief...
War damals aber beim Vectra aus GB auch schon so...
Die Astras aus GB haben eine deutlich schwankendere Verarbeitungsqualität als die aus anderen europäischen Werken.
Ein Skandal, dass sich GM gegen Qualität entscheidet. Wobei nicht verwunderlich, wenn an so eine "Marke" wie Chevrolet pusht.
Mit dem Namen Chevrolet verbindet man mindestes 4 Liter Hubraum und 8 Zylinder, keine Kleinwagen die früher Daewoo hießen...
Jeder Industriearbeitsplatz, der verloren geht, ist schlimm. Die Schließung eines Werkes aber ein Fiasko. Für die unmittelbar Betroffenen und Angehörigen, für Nachfolgenerationen und für das Land.
Eben. Das wird hierbei immer geflissentlich übersehen.
Na endlich macht die Firma dicht, wir haben die lange genug mit unseren Steuergeldern finanziert. Schade für die Mitarbeiter, die können ja nichts dafür das keine Sau mehr Opel kaufen will, ist ja auch irgendwie peinlich seit den ganzen negativschlagzeilen.
Opel ist eben kein Deutsches Unternehmen.
Das verstehen einige Zeitgenossen eben noch nicht wirklich.
Daß eine deutsche AG eben kein deutsches Unternehmen ist, wenn die Aktien zu 100% von einer ausländischen Muttergesellschaft gehalten werden, ist scheinbar schwer verdauliche Kost.