Opel Zafira: Fernsehmagazin misst erhöhte NOx- und CO2-Werte
Opel gegen "Monitor"
Ist der Opel Zafira 1.6 CDTi ein Schummeldiesel? Das Fernsehmagazin "Monitor" ließ nach dem DUH-Test nachmessen und berichtet ebenfalls von Unregelmäßigkeiten. Opel bestreitet die Vorwürfe.
Köln – Haben neben VW auch andere Hersteller ein Problem mit falschen Verbräuchen und Schadstoffwerten? Opel möglicherweise schon, behauptet nach der „Deutschen Umwelthilfe“ (DUH) nun auch das WDR-Magazin „Monitor“.
Vor seiner Sendung am 3.12.2015 meldete das Magazin: Laut Messungen, die Monitor in einer Abgasuntersuchungsstelle in der Schweiz vorgenommen hatte, lägen die CO2-Emissionen eines Zafira mit 1,6-Liter-Diesel rund 20 Prozent über den offiziellen Werten.
In der Sendung ergänzte Monitor, Opel selbst habe 15 Prozent Mehrverbrauch gemessen, die Testergebnisse habe der Autobauer zur Verfügung gestellt. Sie entstanden, als Opel vor einigen Monaten Argumente gegen Vorwürfe der DUH zu einer „unerlaubten Abschaltvorrichtung“ sammelte. Statt der im Kraftfahrzeugschein angegebenen 109 g/km, so ist im Film zu sehen, stehen Werte zwischen 121 und 130,9 g/km CO2 im Prüfbericht, den drei Opel-Ingenieure unterschrieben haben.
Legt Monitor falschen Wert zugrunde?
Opel reagierte noch vor Ausstrahlung der Sendung mit einer Presseerklärung: „Die Behauptung von Monitor, die Werte würden den Zertifizierungswert um 15 Prozent überschreiten, lassen sich nur dadurch erklären, dass Monitor von einem falschen Zertifizierungswert ausgeht“. Laut Zertifizierung sowie der COC-Bescheinigung müsse das Fahrzeug einen CO2-Wert von 119 g/km einhalten.
Monitor dazu: „Formal mag das stimmen“, in der Zulassungsbescheinigung (Teil II) stehe jedoch ein Wert von 109 g/km. Eine Erklärung dafür sei eine andere Fahrzeugausstattung, die Opel simuliert habe. Opel bestreite dies nicht. Die Rückschlüsse des Monitor-Autors bezeichnete der Hersteller jedoch als „nicht zulässig und wissenschaftlich nicht haltbar“.
Diese Unstimmigkeiten kann nach Ansicht des WDR-Magazins nur das Kraftfahrtbundesamt (KBA) mit einer Überprüfung auflösen. Falls das Magazin Recht behalte, könne es für Opel teuer werden, denn bei Abweichungen beim Verbrauch von mehr als 10 Prozent könne der Kunde vom Kaufvertrag zurücktreten. Das KBA hatte den Opel Zafira am 11. November in einer Liste von Fahrzeugen aufgeführt, bei denen die Abgaseigenschaften im Zuge des VW-Skandals überprüft werden sollten.Ursache Reifengröße?
Die Geschichte zeigt: Selbst für konfliktgestählte Fernsehmagazine mit den Ressourcen des Westdeutschen Rundfunks im Rücken ist es schwer, sich ohne Schlingern im Themenfeld Zertifizierung, Abgas und Verbrauch zu bewegen. Zu schwammig, realitätsfremd und teilweise zu alt sind die entsprechenden Regularien.
Update: MOTOR-TALKer Frisch-Denker fand heraus: Die Abweichung entsteht höchstwahrscheinlich durch unterschiedliche Reifengrößen der Testfahrzeuge. Mit 16- oder 17-Zoll-Bereifung ist der Zafira mit 109 g/km homologiert. Opel testete jedoch ein Fahrzeug mit größeren Reifen, das mit 119 g/km CO2 zugelassen ist. Danke für den Hinweis!
Auch sind nicht alle Angaben in der Zulassungsbescheinigung Teil II so eindeutig, wie sie scheinen. So werden beispielsweise bei der EU-Typprüfung des Gewichts keine Sonderausstattungen berücksichtigt. Stattdessen ist das sogenannte „Certificate of Conformity“ maßgebend, in dem der Hersteller bestätigt, dass das konkrete Fahrzeug dem ursprünglich bei der Typzulassung getesteten entspricht.
In welchen Punkten, das regelt der Beschreibungsbogen zur EU-Typzulassung im Anhang der EU-Richtlinie 2002/24/EG. Dort macht der Hersteller je Motor-Getriebe-Variante nur eine Angabe zur „Leermasse“, unabhängig davon, ob zum Beispiel ein schweres Panorama-Glasdach an Bord ist.
Abschaltautomatik im Zafira?
Im Film konstatieren die Journalisten beim gleichen Testfahrzeug einen stark erhöhten Stickoxidwert: Der Opel Zafira 1.6 CDTi erfülle die Schadstoffnorm nur nach der vorgeschriebenen Konditionierung für den Test. Dabei wird das Fahrzeug nach einem definierten Muster warmgefahren, danach lässt man es eine definierte Zeitspanne abkühlen.
Fahre man jedoch danach eine Runde um den Block, seien die Werte bei einem neuen Messvorgang vier- bis fünfmal so hoch. Ein ähnliches Verhalten zeigte kürzlich ein Renault Espace laut Ergebnissen, die die "Deutsche Umwelthilfe" veröffentlicht hatte.
Ein Hinweis auf eine „unerlaubte Abschaltautomatik“? Ein Test auf dem Prüfstand der TU Prag ergibt laut Monitor: Das Motorsteuergerät verändere im konditionierten Test die Regelung von Katalysator und Abgasrückführung. Auch hier wird das KBA am Ende entscheiden müssen, ob Opel die Bestimmungen einhält oder nicht.
Was man von unseren Rundfunkgebühren nicht alles für einen hirnlosen Schwachsinn finanzieren kann. Dagegen wirkt ja selbst der Mutantenstadl seriös...
Ja, traurig, aber leider wahr.
Liest mal jemand vorher Korrektur?
Wirklich nur ein Hersteller? 😆 Jaja, sicher! 🙄 Es wird nicht lange dauern dann sollte es auch der letzte begriffen haben. Querbeet wird beschissen, getrixt, manipuliert und betrogen. Als ob die Politik mit ihren realitätsfernen Gesetzen und Verordnungen nicht ein gut Teil selbst dazu beigetragen hat. Wer das 3 Liter Auto will, der bekommt es halt. Wenn auch nur "auf dem Prüfstand".
Oha also betrügt jetzt auch Opel seine Kunden. Etwas mehr ausstattungsbedingte Transparenz beim Verbrauch und den tödlichen Schadstoffen hatte ich vom Informations- und Transparenzkönig unter den Herstellern schon erwartet. Solche Intransparenz und kennt man sonst nur von anderen Herstellern und lässt das Vertrauen massiv schwinden.
Ich empfehle der Redaktion diesen Artikel zu ändern und sich mehr von DUH und Monitor zu distanzieren. Wie bereits hier http://www.motor-talk.de/forum/schlechte-nachrichten-t2550319.html?highlight&page=1113#post45524919 erläutert wurde, stellt Monitor einfach nur falsche Behauptungen auf. Opel ist wohl schon knapp davor rechtliche Schritte einzuleiten.
Wer das Opel-interne Abgasprotokoll einsehen möchte ---> http://www.motor-talk.de/.../schlechte-nachrichten-t2550319.html?...
Der Zafira Tourer 1.6CDTI ecoflex 136PS ist bei 16/17 Zoll Bereifung mit 109g CO2 homologisiert, bei 18/19 Zoll Bereifung (samt größerer Bremsanlage) mit 119g/120g CO2 (je nach Land).
Der Zafira auf dem Opel Prüfstand hatte 19 Zoll Felgen -> 119g
Der Zafira im ARD Monitor-Filmbeitrag hatte 17 Zoll Felgen (das gezeigten Felgendesign gibt es nicht als 18/19 Zoll Variante)
Folglich steht im Monitor-Filmbeitrag die Angabe 109g CO2 in der Zulassungsbescheinigung.
Grüße
Nein da kann man ganz deutlich lesen, dass der Opel bei jeder der selbst durchgeführten Messung den angegebenen CO2 Wert überschritten hat, auch wenn man die Angaben einer mit 19 Zoll ausgestatteten Variante als Maßstab nimmt.
Wieder ein verzweifelter Versuch andere mit ins Boot zu ziehen!
Na es kann ja auch nicht sein das nur VW - die heilige Automarke aus WOB - Dreck am Stecken hat.
Das passt einfach nicht ins Weltbild des Deutschen...l! Da muss jetzt auf Teufel komm raus auch bei anderen was gefunden werden...🙄
Und wenn schon nix stichhaltiges gefunden wird, dann stellt man eben einfach Behauptungen auf...😱
Ja, aber doch nicht Opel.Gehört doch zum General-Motors- Konzern.
Die sind völlig integer, haben eine beste Reputation.
Und wenn es wirklich so ist, dass andere Hersteller auch nicht sauber sind? Ich bin mal auf die argumentativen Verrenkungen der VW-Gegner gespannt, um das dann auch wieder zu relativieren.
Egal, wie viele Tests gemacht werden und von wem - wenn das Ergebnis nicht so ausfällt, dass man nur VW beschuldigen kann, drehen hier im Forum offensichtlich einige durch.
Ich frage mich, warum bei Opelfanboys immer direkt der Verweis auf Volkswagen kommt, wenn ihre kleine Welt durch eine Nachricht erschüttert wird. Ist das so eine Art Übersprungreaktion oder ein angeborener Reflex, den man nur als Markenextremist nachvollziehen kann? Dieses Thema hier hat doch absolut nichts mit Volkswagen zu tun, zu deren Betrügereien gibt es zurecht diverse andere Threads.
Ich habe auch den Verdacht das die von Monitor mindestens ZWEI Sack Zement in den Kofferraum gewuchtet haben, daher die kleinere Felgengröße.
In solchen Dingen seine Markenbrille vor sich her zu tragen kann schnell zu bösem Erwachen führen. Eher hinderlich, sowas. Ob nun "aktiv" beschissen wird (Defeat-Device) oder eher "passiv" macht für mich da wenig Unterschied. Ausser das ersteres strafrechtliche Konsequenzen hat.
Was ich damit sagen will: solange Politik und Autolobby Hand in Hand arbeiten, kommt eben nur "Beschiss" durch sinnlose Testregeln raus. Oder wie ist es anders zu verstehen wenn Karosseriespalten abgeklebt werden, Reifenluftdrücke über normal erhöht werden? All das ist im Rahmen der bisher geltenden "Vorschriften" legal. Damit beginnt der absurde Teil bereits! Und es machen ALLE.