Opel stellt Zukunftsplan "Pace" vor
Opel hätte unter GM die CO2-Ziele verfehlt
Opel hat in Rüsselsheim den Plan für die Zukunft unter dem PSA-Dach vorgestellt. Er heißt "Pace" und soll ohne betriebsbedingte Kündigungen auskommen.
Rüsselsheim - Opel hat 100 Tage nach der Übernahme durch PSA die Strategie für die nächsten Jahre vorgestellt. „Pace“ (Tempo) heißt sie. Die Schlagworte: „profitabel, elektrisch, global“. Dabei geht es ums Geld, aber nicht nur. Es geht auch um Produktion, Technik, Standorte und neue Exportmärkte.
Dass der Plan 100 Tage nach der Übernahme vorliege, sei ein Zeichen von Disziplin und Professionalität, sagte PSA-Chef Carlos Tavares. Der Plan sei ehrlich, robust - aber es seien nur fünf Prozent der nötigen Arbeit geleistet. 95 Prozent lägen noch vor Opel.
Die Umsetzung müsse nun sofort starten. Das Zentrum der Entscheidungen sei nicht mehr Detroit und auch nicht Paris, sondern Rüsselsheim. Das werde sicherstellen, dass ein Opel vielleicht "noch deutscher" werde als bisher.
Tavares sparte bei der Vorstellung des Plans nicht mit deutlichen Worten. Es tue weh zu sehen, wie viel Schmerz Opel in der Vergangenheit zugefügt worden sei. Opel habe sich in 15 Jahren nicht nur nicht für die Zukunft vorbereitet, sondern auch 19 Milliarden Dollar verloren, 30.000 Mitarbeiter entlassen und europaweit Marktanteile verloren. Nun gebe es die Chance auf eine Wende für die Mitarbeiter.Die Opel-Führung müsse nun „ohne Furcht“ führen. Dabei will Opel alle Standorte erhalten und modernisieren. In der Produktion soll die Komplexität um 50 Prozent sinken und sich die Platzausnutzung um 25 Prozent verbessern. Auch die Auslastung soll steigen, indem u. a. Volumina aus Korea (Karl, Mokka) nach Europa geholt werden. Auch sollen die Opel-Werke fit gemacht werden, um Fahrzeuge für Peugeot, Citroen und DS produzieren zu können.
Stellenabbau, aber keine Kündigungen
Mit zahlreichen Sparmaßnahmen will Opel die Gewinnschwelle deutlich senken. Innerhalb der PSA-Gruppe sollen die Synergieeffekte bis 2020 rund 1,1 Milliarden Euro umfassen, danach sollen es bis 2026 1,7 Milliarden Euro jährlich sein. Die Marketingausgaben sollen um 10 Prozent effektiver werden. Die Verwaltungskosten sollen ebenfalls deutlich sinken. Die Kosten pro hergestelltem Auto sollen um 700 Euro sinken, sodass bereits ab 800.000 Autos im Jahr die Gewinnzone erreicht werde, kündigte Opel an.
Opel strebt eine Marge von zwei Prozent 2020 und sechs Prozent 2026 an. Trotz all dieser Sparmaßnahmen soll der Umbau ohne betriebsbedingte Kündigungen auskommen. Allerdings nicht ohne Stellenabbau: Die Lohnkosten sollen über Abfindungen, innovative Arbeitszeitkonzepte und Altersteilzeit gesenkt werden, kündigte das vom französischen PSA-Konzern übernommene Unternehmen am Donnerstag in Rüsselsheim an. Unter anderem sollen viele Arbeitsverträge von 40 auf 35 Stunden umgestellt werden.
Die genaue Ausgestaltung wie auch der Zeitraum des Kündigungsschutzes ist allerdings noch Gegenstand von Verhandlungen mit den Arbeitnehmern. Bis Ende 2018 sind die rund 19.000 Opel-Beschäftigten in Deutschland ohnehin vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen gemeinsam mit der britischen Schwestermarke Vauxhall rund 38.000 Menschen an zehn europäischen Standorten.
PSA-Technik so schnell wie möglich
Opel will mit einem schnellen Schwenk auf die Technologie des neuen Mutterkonzern PSA in die Gewinnzone kommen. Insgesamt will Opel bis 2020 neun neue Modelle (inklusive Derivate) auf den Markt bringen. Jedes Werk soll die PSA-Plattformen CMP und EMP2 produzieren können. Ab 2018 soll es jedes Jahr eine wichtige Premiere auf Basis der PSA-Plattformen geben. 2024 soll es nur noch zwei Plattformen bei Opel geben.
Die Anzahl der Motor-Getriebe-Kombinationen sinkt um 40 Prozent. Die Komponentenwerke, darunter Kaiserslautern, werden künftig PSA-Motoren produzieren. Dafür werden auch zwei bereits geplante Modelle, die noch auf der Technik des früheren Eigners General Motors basieren, in den Werken Eisenach und Rüsselsheim durch neue Projekte auf PSA-Plattformen ersetzt.
Eisenach erhält demnach einen Mokka-Nachfolger: Ab 2019 soll dort ein SUV auf EMP2-Basis produziert werden. Aber entgegen dem bisherigen Plan eines, das eklektrifiziert werde. "Alles andere wäre im Jahr 2019 kein verantwortungsvolles Management", sagte Michael Lohscheller. Natürlich bedeute dies Umstellungen in Eisenach.
Auch das „Flaggschiff-SUV", das im Werk Rüsselsheim gebaut werden soll, erhält die PSA-Plattform. Ein entsprechendes GM-Projekt ist dagegen gestoppt.GM-Technik ab 2024 „out“
„Dies ist ein großer Tag für Opel“, sagte der neue Opel-Chef Michael Lohscheller. Es seien Elektrovarianten für jede Baureihe vorgesehen. Dabei spielt der noch von GM entwickelte Opel Ampera-E keine Rolle mehr. "Mit dem bisherigen Plan hätte Opel die CO2-Ziele 2021 nicht erreicht", stellt Lohscheller klar.
Mit der PSA-Technik sehe das nun anders aus. Opel will bei der CO2-Reduzierung in eine Spitzenposition gelangen. Im Jahr 2020 will Opel mit PSA-Technologie bereits vier Elektro-Modelle auf dem Markt haben. Darunter ein Grandland X Plug-in-Hybrid und ein rein elektrischer Corsa. Vier Jahre später soll jedes Modell auch in einer E-Variante erhältlich sein.
Zu diesem Zeitpunkt soll es keine Fahrzeuge auf GM-Basis mehr im Programm geben. Jeder neue Opel werde im Rüsselsheimer Entwicklungszentrum geplant. Rüsselsheim rücke ins Herz der Entwicklungskompetenz der Groupe PSA, sagte Michael Lohscheller. Führend sei das Opel-Entwicklungszentrum zum Beispiel bei der Anpassung von Technik an US-Standards, Wasserstoff, alternativen Kraftstoffen, einigen automatisierten Fahrfunktionen, elektrischen Testumgebungen und bei der Software-Zertifizierung.
Opel plant außerdem eine Exportoffensive, mit der bis 2022 rund 20 neue Märkte erschlossen werden sollen. Der Gang nach China und Brasilien werde darüber hinaus geprüft, kündigte der Opel-Chef an. Bei den leichten Nutzfahrzeugen will Opel um 25 Prozent wachsen.
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Macht nur Sinn, wer konkurenzfähig sein will muss sich anpassen können.
Das kann wohl nur funktionieren, wenn auch wir "Deutschen" der Ur-
deutschen Marke OPEL, durch Kauf Ihrer Produkte, unter die Arme greifen.
Klingt, als hätten die Damen und Herren in Paris und Rüsselsheim tatsächlich einen Plan.
Und einen sinnvollen und tragfägigen dazu.
Komplett und schnell auf PSA Plattformen umzuschwenken, ist die beste Lösung. Nicht lange fackeln und keine Hängepartie. Schluss mit GM. Und ich denke, die Jungs und Mädels in Rüsselsheim werden die Peugeot Technik schon ganz ordentlich verpacken. Citroen und DS nutzen ja auch dieselbe Technik, wie Peugeot. Und trotzdem stehen sie für einen ganz anderen Charakter. Das wird auch Opel schaffen.
Und die E-Offensive einschließlich Vollelektro-Corsa klingt sehr gut.
Außerordentlich überrascht bin ich von der Fortsetzung des Mokka und einem neuen großen SUV. Das große SUV wäre ja sicher eine Adaption des 5008. Es gibt schlechtere Grundlagen. Der 5008 ist ein 7-Sitzer und hat Platz ohne Ende. Da hätte ein Opel-Chevrolet Equinox einpacken können.
Aber wie wird der neue Mokka X kommen? Ist zwischen Grandland und Crossland wirklich noch Platz? und vor allem: Bekommt der neue Mokka wieder Allrad? Ich glaube, die Neuinterpretation des Mokka X dürfte eine der spannendsten Neuerungen werden. Und wir werden den neuen sicher schon sehr bald sehen, bedeutet das doch vor allem Einsparungen bei den Lizenzzahlungen.
Mein Wunsch: Ein bewusst rustikaler Mokka. Mehr in Richtung Geländewagen. Ordentliche Bodenfreiheit, natürlich Allrad, möglichst mit Eingriffsmöglichkeit. Und ein knackiges Offroad-Design. Vielleicht als Sahnehäubchen Reserverad auf der Heckklappe. Dann könnte sich der Mokka deutlich von seinen Brüdern absetzen und würde alle drei nebeneinander sinnvoll machen.
Alles in allem könnte Opel nicht nur mit einem blauen Auge davon kommen, sondern wirklich eine wertvolle Stütze für den europäischen Champion werden.
Opel hat mit dem neuen Insignia, Opel Astra K und Mokka auf jeden Fall den richtigen Weg eingeschlagen,
die Autos sind sehr attraktiv.
Ich denke die Zukunft könnte gut für das Unternehmen werden,
aber es sollte in gewisser Form auch ein Opel bleiben. Wenn es dann "nur noch" Franzosen mit Opel Blitz drauf werden ist das auch schade.
Das klingt gut. Am wichtigsten ist hier eigentlich, dass nicht wieder Mitarbeiter entlassen werden.
Die Familien können aufatmen.
Deine Mocca-X Idee als Geländewagen, könnte mich zum Kauf verleiten.
Doch hat doch die ganze Welt Geländewagen als wohl überflüssig durch
SUV- Derivate ersetzt. ( Diese werden überall gekauft wie verrückt)
Da sind wir Zwei wohl hoffnungslose Oldtimer...............
Der neue Mokka X ist nun offenbar gesetzt. Entgegen vieler Vermutungen zuvor.
Bleibt also die Frage, wie kann er aussehen?
Nur über die Größe kann sich der Mokka nicht absetzen. Dafür ist die Lücke zwischen Crossland und Grandland zu klein. Mehr in Richtung Coupe a la T-Roc würde keinen Sinn machen. Dann wäre er einen Hauch größer als der Crossland, aber enger. Oberhalb des Grandland wird es ja auch einen neuen Opel geben. Und unterhalb? Würden Kunden einen Mokka unter der 4 Meter Marke akzeptieren? Ich denke, das wäre vielleicht eher was für einen Karl Rocks Nachfolger auf C1/108 Basis.
Ich glaube auch, das A und O wird der Allradantrieb sein. Mit dem Fokus auf diese Antriebsart hätte der Mokka ein Alleinstellungsmerkmal. Und hier könnten die Opelaner unter Beweis stellen, wie sie mit der Peugeot Technik jonglieren können.
Es bleibt also spannend beim Thema Mokka, vor allem jetzt, wo definitiv klar ist, dass er kommt.
Der Insignia B wird tatsächlich als letztes auf GM Plattform basierendes Opel Fahrzeug in die Geschichte eingehen.
Kein schlechter Abgang wie ich finde.
Endlich scheint mal jemand einen realistischen Plan für die Zukunft Opels zu haben.
Nicht lange rumfackeln sondern umsetzen.
Werksschließungen wie unter GM machen keinen Sinn. Neue Märkte zu erschließen und mehr Fahrzeuge zu produzieren um die Werke auszulasten hingegen schon.
Vielleicht so?
https://twitter.com/OpelNewsroom/status/928553740084416512
Na das klingt ja nach einem Opel als Nachfolger des RAV.....😆
oder habe ich mich da verlesen...und du fährst eine deutsche Marke....wobei hier die Frage auftaucht, was eine deutsche Marke ist.....ich meine Marken, die Fahrzeuge in DE produzieren und auch die Zulieferer aus DE kommen.
Denn solche netten Weltkonzerne schaffen in DE weder sichere Arbeitsplätze noch eine Zukunft.
(Mercedes Werk Neubau in den USA, BMW in den USA, VW in Südafrika, Audi im Osten....usw..usw.)
Es gibt keine deutsche Marke...das sind alles weltweit ausbeutende (agierende meinte ich natürlich) Konzerne....denen das Wohl der Gesellschaft hier am "Bobbes" vorbeigeht solange die Aktionärskasse klingelt.
PS: ich bleibe gerne bei Opel....unser erster der schöne GTC J begeistert und passt (ein paar Kleinigkeiten nerven...aber das können andere Fahrzeuge auch nicht weniger gut)
Wenn OPELPSAGM oder wie auch immer die Marke mit dem Blitz firmiert mir ein nettes Coupe anbietet gerne.....wenn es nur ein schaler Mocca wird...nöööö
:-)
Ich denke mal, das Wichtigste ist, dass es überhaupt ein Konzept gibt, und das PSA fest mit Opel plant. Es hätte ja auch so aussehen können, dass PSA kräftig Stellen streicht, Werke schließt und die Opel-Palette auf einige wenig Modelle reduziert, die möglichst nicht mit Peugeot und Citroen kollidieren. Solche Befürchtung hatten ja viele, als die Übernahme bekannt gegeben wurde.
Aber dieser Plan zeigt, die haben was vor mit Opel. Die schnelle Trennung von GM macht kaufmännisch am meisten Sinn. So schön der Insignia auch ist... Und ich bin mir sicher: Der Insignia C wird noch besser. Leichter, sparsamer... und vor allem mit modernen Antrieben. Opel bekommt vollen Zugang zum Peugeot Regal. Und ich glaube, die Opelaner werden da einiges hervor zaubern.
Am Ende muss man sich ja auch überlegen: Wie profitieren Peugeot, Citroen und DS davon?
Mit Opel und Vauxhall im Boot und damit höheren Stückzahlen machen vielleicht für die Franzosen auch bestimmte Nischen wieder Sinn. Peugeot hat den 308 CC und 208 CC wegen zu geringer Stückzahlen eingestellt. Vielleicht werden beide nun im Verbund mit Opel/Vauxhall Modellen wieder geboren. Auch der RCZ könnte zurück kommen, als Verwandter eines GTC. Mit Elektro- oder Hybridantrieb.
Ich könnte mir auch eine Veränderung im Vertrieb vorstellen. Warum sollen Opel-Händler als Ergänzung ihrer Palette nach oben nicht auch DS verkaufen? Ein DS4 als Premium-Luxus-Alternative zum Astra? So, wie der Audi A3 zum Golf? Ich denke, die Möglichkeiten, die Chancen für alle Beteiligten sind nun sehr viel größer, als die Gefahren.
Schöne Pläne was ist aber wenn PSA selber übernommen wird?
Weil selbst mit OPEL sind sie nur ein Zwerg oder halbwüchsiger und eigentlich zu klein.
Und was ist mit Autonomen fahren bei PSA?
Und was ist wenn dadurch die Verkaufszahlen wie von mir prognostiziert enorm einbrechen wenn UBER oder Apple, Google ihre autonomen Taxis auf die Strecke schicken?
Singapur setzt auf autonome Fahrzeuge für den öffentlichen Nahverkehr. Getestet werden diese auf der Straße - unter realen Bedingungen.
https://www.daimler.com/innovation/next/eine-stadt-faehrt-autonom.html
Mir wird das ganze immer sympathischer.
Für mich liest sich das alles sehr interessant, bin sehr gespannt auf die Umsetzungen und neuen Modelle.
Vor allem wenn die Modelle zu kompliziert sind bin ich gespannt, wie das anders umgesetzt wird.
Das mehr gleiche Teile verwendet werden sollen, ist sehr zu begrüßen.
Wäre interessant wann der erste Insignia mit PSA Technik kommt, hätte ich noch mehr vertrauen als momentan..